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(die Schülerin Greta Thunberg am 25.01.2019 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos)

Von Alfons Matheis und Peter Schmitt

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Mit dem Neuen Nachhaltigkeits-Info (NNI) 04/2019 (hier als PDF-Version herunterladen) wollen wir aktuelle Informationen, Fakten, wissenschaftliche Studien und Positionen der letzten Monate, zu dem Bereich „Nachhaltigkeit und Klimawandel“ veröffentlichen und die Originaldokumente zugänglich machen.

(Zugegeben der Umfang ist beträchtlich. Es ist aber auch Einiges in Bewegung geraten…)

U. a. finden sich in diesem NNI-4/2019 aktuelle Studien, Ergebnisse und

Positionen aus dem Bereich Klimaforschung (zu CO2-Emissionen und Rekordjahr 2018 in Deutschland), Informationen zur letzten Weltklimakonferenz COP24 in Kattowitz, zu Globalen Risiken und auch zu dem dringende Wunsch einer

schwedischen Schülerin, angesichts des Klimawandels in Panik zu geraten … und zu handeln.

Wir verweisen auf das Konzept von „Just Transition“. Das Konzept ist u.a.

Bestandteil des Pariser Weltklimavertrages. Es stellt eine Diskussionsgrundlage für die Gestaltung eines gerechten Übergangs hin zu einer CO2-emissionsarmen Wirtschaft und Gesellschaft dar. Es wurde aus einer gewerkschaftlichen

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Perspektive entwickelt. Jetzt gilt es, diese Vorschläge umzusetzen.

Der Abschlussbericht der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und

Beschäftigung“ (bekannter unter „Kohlekommission“) kann – so die Meinung der Beteiligten - hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Der Ausstieg aus der

Kohleverbrennung/-verstromung unter sozialer Absicherung der Beschäftigten und zukunftsorientierten Strukturmaßnahmen könne zudem als ein Best-practice Beispiel für Strukturveränderungen in Sachen Klimaschutz auch für andere Länder dienen – sofern die Maßnahmenvorschläge konsequent umgesetzt und nicht wegen partikularer Interessen zum Scheitern gebracht werden.

Dazu könnte es auch hilfreich sein, z.B. die Beschäftigten der betroffenen

Industrien und Regionen gezielt dazu aufzurufen, Ideen und Projektvorschläge zu entwickeln, wie in ihren Unternehmen und Regionen kurzfristig konkrete

Maßnahmen z.B. für Ressourcen- und Energieeffizienz, aber auch zur Entwicklung zukunftsfähiger Produkte und Produktionsverfahren, umgesetzt werden können.

Es bleibt zu hoffen, dass damit auch Beiträge für eine nachhaltige industrielle Entwicklung geleistet werden können, jenseits der polemisch in die Öffentlichkeit gebrachten Ideen wie „Tretbootverleihen, Nagelstudios und Baumärkten“.

Belastbare Fakten zum Klimawandel können dabei zur Information und weiteren Sensibilisierung der Beschäftigten beitragen, anstatt sie, wie hinlänglich bekannt, das Beispiel des QFC-CSR-Info 66 (hier als PDF-Version herunterladen) durch IG BCE und QFC-Geschäftsführung zu löschen. Wer, wie die IG BCE auf ihrer website, einen Kommentar zu einem Artikel („Bringschuld erbracht“; siehe weiter unten) zuerst veröffentlicht und kurz darauf wieder löscht (und damit gleich die gesamte Kommentarfunktion auf der website einstellt) fördert wohl eher die

„Arroganz der Unwissenden“ (siehe unten) als die aktive Beteiligung politisch verantwortungsbewußter Gewerkschaftsmitglieder.

Die Beschäftigten z.B. aus der Chemischen Industrie machen sich zu

Nachhaltigkeit und Klimawandel sehr wohl Gedanken und beziehen Position. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Stiftung Arbeit und Umwelt der IG BCE (siehe weiter unten).

Wir erlauben uns einige Fragen zur Zukunft der „Kohlegewerkschaft“, wie auch zur „Spitzenposition der Braunkohle“ in die Diskussion zu bringen und wollen damit Anregungen für eine Diskussion um eine zukunftsorientierte

„Klimawandelgewerkschaft“ geben.

Als Gewerkschaftsmitglieder und ehemalige Gewerkschaftssekretäre hoffen wir, dass diese Informationen dazu beitragen, dass Kolleginnen und Kollegen mit Hilfe ihrer gewerkschaftlichen Organisationen konkrete Beiträge zur

Zukunftsgestaltung auch hinsichtlich des Umgangs mit Klimawandel- Phänomenen leisten.

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Mit freundlichen Grüßen und Alles Gute Prof. Dr. Alfons Matheis

HS Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld e-mail: a.matheis@umwelt-campus.de

Peter Schmitt Consulting

(Dipl. Volkswirt, Dipl. Politologe) e-mail: PeterSchmitt-Berlin@web.de

Nachfolgendes Schaubild der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre im Mauna Loa Observatorium (dem internationalen Referenzwert) zeigt, dass der CO2-Anstieg

unvermindert anhält.

https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/full.html

Maßgeblich für den CO2-Anstieg in der Erdatmosphäre ist die Verbrennung fossiler Energieträger.

Nachfolgendes Video zeigt die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger im Laufe eines 2-Jahres-Zeitraumes (2011-2012): In diesem Zeitraum akkumulieren sich auf der Nördlichen Hemisphäre insgesamt 9-10 ppm CO2. Dieses Video wurde erstellt von der National Oceanic & Atmospheric Administration des US Handelsministeriums. Hier der link zum Video:

https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/ff.html

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Der Anstieg der Treibhausgase in der Erdatmosphäre führt zu einem Anstieg der

globalen Durchschnittstemperaturen (siehe dazu die Schaubilder in NNI-03-2018; PDF- Version hier herunterladen und in der Präsentation „Nachhaltigkeit und Soziale

Verantwortung“ weiter unten, Anlage 1 hier herunterladen).

Nachfolgendes Schaubild des Deutschen Wetterdienstes zeigt die

Temperaturabweichungen in Deutschland in einem Zeitraum von 1881-2018. Demnach war 2018 das wärmste je gemessene Jahr in Deutschland.

https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018 /20181228_deutschlandwetter_jahr2018_news.html

Zum Weltwirtschaftsforum in Davos wurde der Global Risks Report 2019 veröffentlicht.

Demnach gehören der Klimawandel und seine Auswirkungen, wie z.B. extremen

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Wetterbedingungen, mit zu den größten Risiken weltweit:

https://www.weforum.org/reports/the-global-risks-report-2019

Auf dem Weltwirtschaftsforum das vom 22.-25. Januar 2019 in Davos-Klosters in der Schweiz stattfand, diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft auch über den Klimawandel und welche Maßnahmen gegen den Klimawandel erforderlich sind.

https://www.weforum.org/events/world-economic-forum-annual-meeting#

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Ein eindringlicher Appell der jüngeren Generation kam von einer Schülerin:

Ich will, dass ihr Panik bekommt… und dass ihr handelt”, so die 16jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden in ihrer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am 25.1.2019 https://www.youtube.com /watch?v=RjsLm5PCdVQ

Ihrem Aufruf zum gemeinsamen Handeln gegen den Klimawandel folgen auch Schülerinnen und Schüler in Deutschland:

„Wir sind Schülerinnen und Schüler, die für mehr Klimaschutz streiken. Wir sind damit Teil der weltweiten Bewegung Fridays for Future.

Der Klimawandel ist längst eine reale Bedrohung für unsere Zukunft. Wir werden die Leidtragenden des Klimawandels sein. Gleichzeitig sind wir die letzte Generation, die einen katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann. Doch unsere Politiker*innen unternehmen nichts, um die Klimakrise abzuwenden. Die Treibhausgas-Emissionen steigen seit Jahren, noch immer werden Kohle, Öl und Gas abgebaut. Deswegen gehen wir freitags weder in die Schule noch in die Uni. Denn mit jedem Tag, der ungenutzt verstreicht, setzt ihr unsere Zukunft aufs Spiel!“

Auszug aus der website: Fridays for future https://fridaysforfuture.de/

Die 24. Weltklimakonferenz (COP24) fand vom 3.-14.Dezember 2018 in Kattowitz, Polen, statt, https://cop24.gov.pl/

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz, am 03.12.2018, warnte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Guterres, für viele Menschen sei die Erderwärmung bereits jetzt eine „Frage von Leben und Tod“, und fuhr fort, „wir können uns ein Scheitern nicht erlauben“.

https://www.csr-news.net/news/2018/12/03/erderwaermung-ist-frage-von-leben-und- tod/

Die 24. Weltklimakonferenz beschäftigte sich u. a. mit dem „rulebook“, dem Regelbuch,

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nach dem die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens darüber berichten, wie sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren und wie sie einen gerechten Übergang für die betroffenen Beschäftigten und ihre Familien in eine CO2-emisisonsarme Wirtschaft schaffen wollen.

Im folgenden die wichtigsten Ergebnisse der COP 24 mit Bezug auf das Regel-Buch des Klimavertrags:

Ab 2020 sollen die Staaten alle zwei Jahre berichten, welche Maßnahmen sie ergreifen, um ihre Treibhausgasemissionen zu senken.

Die Staaten müssen offenlegen, wie sich ihre Emissionen entwickeln; ihre Messmethoden müssen anerkannt sein.

Ab 2023 wird alle fünf Jahre Bilanz gezogen, ob die Anstrengungen der Staaten die Erwärmung wirksam begrenzen können.

Ein Uno-Komitee soll dokumentieren, wie einzelne Staaten ihren selbst gesetzten Emissionszielen nachkommen.

Ab 2025 sollen Industriestaaten und - sofern sie es wollen – Schwellenländer, ihre Finanzhilfen für die Anpassung an den Klimawandel weiter aufstocken; akribisch müssen die Zahlungen und ihre Effekte dokumentiert werden. Mit den Hilfen sollen Schutzmaßnahmen gegen Wetterextreme und alternative Energieprojekte finanziert werden.

Schäden und Verluste, die aufgrund des Klimawandels entstehen könnten, werden thematisiert - freilich, ohne dass völkerrechtlich Entschädigungsforderungen daraus erwachsen.

Am internationalen Handel mit CO2-Zertifakten dürfen nur Staaten teilnehmen, die regeltreue Ziele zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes verfolgen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/un-klimakonferenz-weltgemeinschaft- schafft-drehbuch-fuer-die-weltrettung-a-1243900.html

Aus gewerkschaftlicher Sicht berichtet Brian Kohler, der Direktor für Nachhaltigkeit von IndustriAll Global Union über die Weltklimakonferenz in einem blog:

http://www.industriall-union.org/industriall-blog-cop24-katowice-poland

Brian Kohler, ein kanadischer Gewerkschaftskollege, veröffentlichte schon 1998 in einem gewerkschaftlichen newsletter erstmals den Begriff „Just Transition“.

IndustriAll Global Union und industriAll European Trade Union (deren Präsident der IG BCE Vorsitzende Michael Vassiliadis ist) haben zur 24. Weltklimakonferenz (COP24), die auch als „COP des gerechten Übergangs“ bezeichnete wurde, eine gemeinsame Erklärung http://www.industriall-union.org/industriall-makes-joint-declaration- demanding-just-transition-at-cop24 ) verabschiedet (die deutsche Fassung der Erklärung findet sich in Anlage 2; link zum download hier ).

In der Erklärung „über einen gerechten Übergang und die Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze – Klimawandel und die Rolle industrieller Arbeit“ werden die

gewerkschaftlichen Anforderungen für einen Übergang in eine CO2-emissionsarme

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Wirtschaft aufgezeigt. Dazu gehören u. a. ein gerechter Strukturwandel, die Schaffung menschenwürdiger Arbeit und hochwertige Arbeitsplätze.

“There are no jobs on a dead planet”

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hatte bereits im Vorfeld der Pariser Weltklimakonferenz im September 2015 zu einer Konferenz zu Klimagerechtigkeit eingeladen, unter dem Titel: „There are no jobs on a dead planet“ („Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten) https://www.ituc-csi.org/no-jobs-on-a-dead-planet- trade?lang=en Dazu auch ein Interview mit der Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Sharan Burrow : https://www.youtube.com

/watch?time_continue=1&v=RuXLuMgTVek und https://www.theclimategroup.org /what-we-do/news-and-blogs/there-are-no-jobs-on-a-dead-planet-sharan-burrow- international-trade-union-confederation Mehr zu “Just Transition” auf der website des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) https://www.ituc-csi.org/just-transition- centre?lang=en

Am 26.01.2019 hat die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“

ihren beschlossenen Abschlussbericht in Berlin vorgelegt (Anlage 3, hier zum downloaden, weiterhin zitiert als „Abschlussbericht 2019“.

Die IG BCE war in der Kommission durch ihren Vorsitzenden vertreten.

Der Abschlussbericht (in der neuformatierten Fassung) umfasst 278 Seiten und beinhaltet in seiner Anlage auf 150 Seiten hunderte konkreter Projektvorschläge und Projektideen für den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren (S.123– 278) In einem ersten Teil wird zusammengefasst, wieso Deutschland aus der

Kohleverstromung aussteigen muss: Um seine Klimaziele (verspätet) zu erreichen und damit einen Beitrag für den Klimawandel und zur Umsetzung des Pariser

Klimaschutzabkommens zu leisten. Aktuelle Berichte des Weltklimarates IPCC haben 2018 darauf hingewiesen, dass bei den derzeitigen Maßnahmen weltweit zur CO2- Reduzierung die Temperatur bis Ende dieses Jahrhunderts auf 3 Grad und mehr ansteigen könnte (siehe IPCC-Sonderbericht: http://www.ipcc.ch/report/sr15/ )

Nachfolgend finden sich ausgewählte Zitate und Schaubilder aus dem Abschlussbericht.

(Bewertungen und Zusammenfassungen der Ergebnisse des Abschlussberichtes siehe unten.)

3. Zur Ausgangslage:

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Die Emissionen der Energiewirtschaft sind seit dem Jahr 2013 stark rückläufig. Bis zum Jahr 2017 ist eine Emissionsminderung von 29 % gegenüber 1990 zu verzeichnen. Einen großen Beitrag liefert die Braukohle. 1990 betrugen die Emissionen in der

Energiewirtschaft aus Braunkohle 237 Mio. t CO2. Bis 2017 sollen die Emissionen durch die Sicherheitsbereitschaft um weitere 12.5 Mio. t CO2 zurückgehen.“ (Abschlussbericht, S.12) (…)

3.1 Klimapolitische Ausgangslage:

Globale Entwicklung und völkerrechtliche Einordnung

Die mittlere Oberflächentemperatur der Erde hat sich gegenüber dem vorindustriellen Niveau bereits um ca. 1 Grad C erhöht. Ursächlich hierfür sind Treibhausgasemissionen (insbesondere CO2), die wiederum durch menschliche Aktivitäten, wie das Verbrennen der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl, und Erdgas sowie Industrieprozesse,

Landwirtschaft und Landnutzungsänderungen, entstehen. Diese Entwicklung bezeichnet man als anthropogene Erderwärmung; sie hat sich seit den 1970er-Jahren beschleunigt.

Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) stellt in seinem fünften Sachstandsbericht fest, dass bei ungebremsten Emissionstrends („Business as Usual“) die anthropogene Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts 4 Grad C oder mehr betragen könnte. Mit dieser Umweltveränderung würden massive Schäden und Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft einhergehen. Und zwar nicht nur in den besonders verwundbaren Entwicklungsländern, sondern auch in den Industrieländern mit bisher noch gemäßigtem Klima. Die Folgen des Klimawandels sind in Deutschland bereits heute spürbar. Die Zahl extremer Wetterereignisse in Deutschland hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt.“ (Abschlussbericht S.13)

(Abschlussbericht, S.16)

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(Abschlussbericht, S.17)

Bis 2020 sollten die Treibhausgasemissionen bei 751 Mio Tonnen CO2-Äquivalenten liegen – so dass Deutschland die Klimaziele für 2020 verfehlen wird.

(Abschlussbericht, S.25)

In dem Bericht finden sich zahlreiche Schaubilder zu den Strompreisen für private Haushalte und industrielle Verbraucher, sowie auch Preisvergleiche zwischen den EU- Ländern und anderen Industrieländern.

Im Teil 4 des Abschlussberichtes (S. 60 ff) wurde ein Aktionsprogramm erarbeitet, das die Maßnahmen der Energiewirtschaft zur Erreichung der Klimaziele auflistet. Im Teil 5 des Abschlussberichts (S.73 ff) werden Perspektiven für bestehende, neue und zukunftssichere Arbeitsplätze aufgeführt. Teil 6 umfasst das Monitoring, die Evaluierung und Revisionsklauseln

Die Bundesregierung fasst die Ergebnisse des Abschlussberichts

wie folgt zusammen:

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Website der Bundesregierung zum Abschlussbericht der „Kohlekommision“

Im Jahr 2032 soll überprüft werden, ob der Ausstieg auf 2035 vorgezogen werden kann.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/der-einstieg-in-den-kohleausstieg- 1574264

Stufenplan zum Kohleausstieg

Zur geplanten Reduzierung der Kohleverstromung nachfolgendes Schaubild, veröffentlicht im Handelsblatt am 27.01.2019

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Siehe: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kohlekommission-der- ausstieg-aus-der-kohle-wird-fuer-unternehmen-und-steuerzahler-teuer/23909538.html

Das Bundeskabinett hat am 06.02.2019 den Klimaschutzbericht 2018 gebilligt. Demnach wird Deutschland im Jahr 2020 voraussichtlich rund 32 % weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990 und damit seine Klimaziele (-40%) um 8 Prozent verfehlen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Deutschland war beim Klimaschutz in den vergangenen Jahren trotz einiger Fortschritte bei der Energiewende insgesamt noch nicht auf Zielkurs. Wir werden aus den Versäumnissen der Vergangenheit lernen, damit

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Deutschland nicht noch einmal sein Klimaziel verfehlt. Wir brauchen mehr Mut und Verbindlichkeit in der Klimapolitik. Darum werde ich ein Klimaschutzgesetz vorlegen, das die Einhaltung unserer Klimaziele verbindlicher macht. Der Bericht zeigt außerdem, wie dringlich es ist, dass die Bundesregierung neue Klimaschutz-Maßnahmen ergreift.

Für den Kohleausstieg liegt jetzt ein guter Plan auf dem Tisch, der nun mit einer zielgerichteten Energiewendepolitik verbunden werden muss. Der Ausbau von

erneuerbaren Energien und Netzen muss schneller vorankommen. Zudem müssen jetzt gute Klimaschutzkonzepte vor allem für den Verkehr und den Gebäudebereich folgen."

(Bundesumweltministerium, Pressemitteilung 6.2.2019)

Pressemitteilung und „Klimaschutzbericht 2018 zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung“ (147 Seiten) finden sich hier:

https://www.bmu.de/pressemitteilung/kabinett-billigt-klimaschutzbericht-2018/

Dazu auch ein Auszug aus einer Meldung der ZDF-Nachrichten 06.02.2019 11:23 Uhr. ( https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klimaschutzbericht-deutschland-erreicht-ziele- fuer-2020-nicht-100.html )

„Maßnahmenpaket vereinbart"

Die Bundesregierung hatte sich für 2020 ursprünglich zum Ziel gesetzt, die

Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass dieses Ziel nicht rechtzeitig zu schaffen ist. Für 2030 gilt ein Ziel von 55 Prozent. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringt, damit das Klimaziel für 2030 zuverlässig erreicht und die Lücke zum Erreichen des 40-Prozent-Ziels so schnell wie möglich geschlossen wird.

Laut Umweltbundesamt wurden in Deutschland 2017 rund 905 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre geblasen.

Etwa 50 Prozent dieser Emissionen verursacht die Energiewirtschaft. Danach folgen der Verkehr mit 20 Prozent und die Industrie mit 15 Prozent. Die privaten Haushalte machen zehn Prozent aus, der Gewerbe-, Handels- und

Dienstleistungssektor fünf Prozent.

330 Millionen Tonnen Treibhausgase produzierte die deutsche Energiewirtschaft 2016 - zwei Drittel davon wurden durch Kohle verursacht.

Der Anteil Deutschlands an den weltweiten CO2-Emissionen beträgt zwei Prozent.

Im Schnitt produziert jeder Deutsche pro Jahr 11,6 Tonnen Treibhausgase.

Wollte man den globalen Temperatur-Anstieg auf weniger als zwei Grad

beschränken, dürften pro Person jährlich nicht mehr als 2,5 Tonnen CO2 anfallen.

In Deutschland wäre somit im Durchschnitt eine Reduktion von rund 80 Prozent nötig.

Quellen: Umweltbundesamt; Institute für Agriculture and Trade Policy; Product Carbon Footprinting“

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Der „Nachhaltigkeits-Think Tank“ der IG BCE, die Stiftung Arbeit und Umwelt hat im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ 805 Beschäftigte aus der chemisch- pharmazeutischen sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie zu ihrem

Nachhaltigkeitsverständnis befragt. Die Studie „Das Nachhaltigkeitsverständnis in der Chemischen Industrie – Ergebnisse einer Beschäftigtenbefragung“ (32 S., im weiteren zitiert als: Nachhaltigkeitsstudie StAU 2019) findet sich hier: https://www.arbeit- umwelt.de/das-nachhaltigkeitsverstaendnis-in-der-deutschen-chemiebranche/

Nachfolgend dokumentieren wir einige der Ergebnisse als Schaubilder:

Nachhaltigkeitsstudie StAU 2019 S.8

Nachhaltigkeitsstudie StAU 2019 S.10

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Nachhaltigkeitsstudie StAU 2019 S.25

„Bekanntheit von Chemie³"

Bei den Beschäftigten der Chemiebranche ist die Initiative bisher nicht sonderlich bekannt. Lediglich10 Prozent kennen Chemie³, acht Prozent wissen es nicht genau, und der Mehrheit (82 Prozent) ist sie nicht bekannt. Signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen soziodemografischen Gruppen lassen sich kaum feststellen. Tendenziell ist die Initiative bei den Beschäftigten in den westlichen Landesteilen (elf Prozent) bekannter als in den östlichen (zwei Prozent)“.

Nachhaltigkeitsstudie StAU 2019 S.27

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Die folgende Informationen sind Teil der täglichen Nachhaltigkeitsrecherche, die seit mehreren Jahren an einen Verteilerkreis von Interessenten und Aktiven im Bereich Nachhaltigkeit verschickt werden. (Wer diese Informationen zukünftig erhalten möchte, kann dies per e-mail an PeterSchmitt-Berlin@web.de mitteilen.)

Nachhaltigkeitsrat empfiehlt nachhaltige Entwicklung zum Rahmen des digitalen Wandels zu machen

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat in seinem Newsletter 01-2019 vom 29.01.2019 Empfehlungen an die Bundesregierung zum Rahmen des digitalen Wandels unterbreitet. „Die Digitalisierung transformiert unsere Gesellschaft grundlegend, gestaltet zentrale Bereiche des Lebens neu und fordert die Demokratie heraus. Nicht die Frage, ob, sondern wie digitalisiert wird, ist von zunehmender Bedeutung. Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen gibt die Richtung bereits vor. Der Nachhaltigkeitsrat empfiehlt der Bundesregierung Digitalisierung konsequent darauf auszurichten, emanzipatorische Potenziale, Zugang zu Informationen, dezentrale Teilhabe, offene Innovationen und zivilgesellschaftliches Engagement in demokratischen Strukturen zu fördern.“

https://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuelles/nachhaltigkeitsrat-empfiehlt-nachhaltige- entwicklung-zum-rahmen-des-digitalen-wandels-zu-machen/

Deutscher Nachhaltigkeitskodex – Jahresbilanz 2018

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) nähert sich der bedeutenden Marke von 500 Anwenderorganisationen. Der DNK hat sich in diesem Jahr als Berichtsstandard

insbesondere für nicht-kapitalmarktorientierte Unternehmen in der Finanzbranche etabliert. https://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuelles/deutscher-nachhaltigkeitskodex- jahresbilanz-2018-es-gab-viel-zu-lesen-es-bleibt-viel-zu-tun/

Aachener Vertrag: Frankreich und Deutschland verankern Umwelt- und Klimaschutz als einen Schwerpunkt ihrer Kooperation

Am 22. Januar 2019 unterzeichneten Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron in Aachen den neuen Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und

Integration, der an den Elysée-Vertrag von 1963 anknüpft. Die Allianz der beiden Länder für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewappnet werden – darunter Umwelt- und Klimaschutz. https://www.bmu.de/meldung/aachener-vertrag-frankreich-und- deutschland-verankern-umwelt-und-klimaschutz-als-einen-schwerpunkt/

IG BCE – Video „Kohlekompromiss: Echte Erfolge – Echte Lasten und Artikel: „Es gibt keinen festen Abschaltplan“

Die IG BCE hat ein Video auf Youtube („Kohlekompromiss: Echte Erfolge – Echte Lasten) veröffentlicht zu dem „politisch gewollten Ende der Kohleverstromung“ durch Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ und dem Abschlussbericht der Kommission. https://www.youtube.com/watch?v=Vv3p-hlI0uQ

„Mehrere Tausend Beschäftigte aus den Kohlerevieren haben sich auf

Betriebsversammlungen von LEAG, MIBRAG, STEAG und RWE über den Kompromiss in der Kommission für „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ informiert,“

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(…)„Es gibt einen Konsens, und dieser Konsens gilt., so in dem Artikel der IG BCE vom 31.1.2019 mit der Überschrift „Es gibt keinen festen Abschaltplan,“, so ein Artikel auf der IG BCE website: https://www.igbce.de/kwsb-betriebsversammmlungen/178444

Ob damit gemeint ist, dass der Kohleausstieg möglicherweise auch von 2038 auf 2035 vorgezogen werden kann (so der Abschlussbericht der „Kohlekommission“), oder ein häufig von der IG BCE genannter Zeitraum zum Auslaufen der Kohleverstromung „Mitte bis Ende der 2040er Jahre“ avisiert wird, geht aus dem Artikel nicht hervor.

Kohleausstieg: Bundesumweltministerium Svenja Schulze zufrieden mit Ergebnis der Kommission:

"Das ist ein wichtiger Fortschritt für den Klimaschutz in Deutschland. Zum ersten Mal sehen wir, wie ein vernünftiger gesellschaftlicher Interessensausgleich zum

Kohleausstieg aussehen kann. Das bringt uns beim Klimaschutz voran und es hilft auch den Regionen, sich für die Zukunft zu rüsten und einen nachhaltigen Strukturwandel einzuleiten.“ (…)

Dass gerade Deutschland – eines der stärksten Industrieländer der Welt – der Ausstieg aus der Kohle gelingt, und zwar nicht von oben herab verordnet, sondern in einem Prozess, der die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger einbezieht, wird Signalwirkung für die gesamte Staatengemeinschaft haben. Es wird andere Staaten ermutigen,

denselben Weg zu gehen. Und wir können beweisen, dass vorausschauender Klimaschutz ein Wettbewerbsvorteil für unser Land ist. (…)

Zur Ehrlichkeit gehört: Die zukunftsfähige Gestaltung unserer Wirtschaft und die Solidarität mit den vom Strukturwandel am meisten betroffenen Menschen kostet auch Geld. Für einen erfolgreichen und nachhaltigen Klimaschutz brauchen wir diese

Zukunftsinvestitionen und diese Solidarität. Wo es sinnvolle und konkrete Projekte gibt, wird die Bundesregierung helfen. Und eins ist völlig klar: Ein ungebremster

Klimawandel wäre die teuerste und unsozialste Alternative."

Die vollständige Bewertung der Bundesumweltministerin vom 28.01.2019 findet sich hier: https://www.bmu.de/ME8364

Bundesregierung – „Abschlussbericht der Kohlekommission – Der Einstieg in den Kohleausstieg

„Die Kommission Wachstum, Beschäftigung und Strukturwandel hat sich auf den Kohleausstieg bis spätestens 2038 verständigt. 2032 soll überprüft werden, ob das Ausstiegsdatum im Einvernehmen mit den Betreibern auf frühestens 2035 vorgezogen werden kann. Am Donnerstagabend übergab die Kommission den Bericht an die Kanzlerin. Bei nur einer Gegenstimme einigte sich die Kommission auf insgesamt 40 Milliarden Euro Hilfe für die vom Kohleausstieg betroffenen Bundesländer. Die

jeweiligen Regionen sollen laut Kommissionsbericht über 20 Jahre jeweils 1,3 Milliarden Euro erhalten. Im selben Zeitraum werden die Bundesländer mit insgesamt 700

Millionen Euro unterstützt.“ Die gesamte Mitteilung vom 31.01.2019 findet sich auf der website der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/der- einstieg-in-den-kohleausstieg-1574264

Hans-Böckler-Stiftung Innovation Energiespeicher – Chancen der deutschen Industrie

Durch den zunehmenden Bedarf an Stromspeichern könnten bis 2030 bis zu 125 000 Arbeitsplätze entstehen – wenn wesentliche Teil in Deutschland produziert werden, so die Hans Böckler Stiftung in ihrem Böckler Impuls 1/2019 vom 24. Januar 2019.

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Diese Zahl findet sich in einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung: Christine Brandstätt, Jürgen Gabriel, Karin Jahn, Fabian Peters: Innovation Energiespeicher – Chancen der deutschen Industrie, Study der Hans-Böckler-Stiftung Nr. 404, November 2018. https://www.boeckler.de/118089_118095.htm#

Agora Energiewende Analyse des Europäischen Energiesektors 2018 Agora Energiewende, in deren Rat die IG BCE durch ihren Vorsitzenden vertreten ist, hat am 30.01.2019 gemeinsam mit Sandbag die jährliche Bewertung des EU-

Stromsystems für 2018 veröffentlicht. Demnach „reduzierten die Erneuerbare Energien die CO2-Emissionen des EU-Stromsektors im Jahr 2018 um 5 Prozent und verdrängten die Kohle“.

Die gemeinsame Analyse „The European Power Sector in 2018 – Up-to-date analysis of the electricity transition” findet sich hier: https://www.agora-energiewende.de/presse /neuigkeiten-archiv/erneuerbare-energien-reduzierten-co2-emissionen-des-eu- stromsektors-im-jahr-2018-um-5-prozent-und-ve/

Transparency International Korruptionswahrnehmungsindex 2018

Transparency International hat am 29.01.2019 seinen Corruption Perception Index (CPI, Korruptionswahrnehmungsindex) 2018 veröffentlicht. Demnach liegt Deutschland, gemeinsam mit Großbritannien auf Platz 11. Alle Ergebnisse auf einer Weltkarte finden sich hier: https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article

/korruptionswahrnehmungsindex-2018-weltweite-verschlechterung-auch-deutschland- rutscht-ab/

Stiftung Arbeit und Umwelt - Diskussionspapier Beschäftigungseffekte der Energiewende

Der „Nachhaltigkeits-Think Tank der IG BCE“, die Stiftung Arbeit und Umwelt hat am 15.01.2019 ein Diskussionspapier unter dem Titel: „Beschäftigungseffekte der

Energiewende 2008 – 2013 – Eine Auswertung der direkten und indirekten Arbeitsplatzeffekte der Energiewendepolitik in Branchen der konventionellen und erneuerbaren Energiewirtschaft“ veröffentlicht. https://www.arbeit-umwelt.de /beschaeftigungseffekte-der-energiewende-2008-2013/

Abschlussbericht Kohlekommission

Am 26.01.2019 einigte sich die „Kohlekommission“ auf einen gemeinsamen

Abschlussbericht mit Empfehlungen an die Bundesregierung u. a. zum Ausstieg aus der Kohleförderung und Kohleverstromung.

Dazu die Pressemitteilung der IG BCE vom 26.01.2019, https://www.igbce.de/xxii-47- kompromiss-zeichnet-akzeptablen-pfad-zum-ende-der-kohleverstromung/178240 Zeit-online: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-01/kommission-schlaegt- kohleausstieg-bis-2038-vor-wie-insider-berichten

Spiegel-online: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kohleausstieg-das-sind-die- folgen-a-1250129.html

Nature Communication – weltweite Klimaziele noch erreichbar in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ wurde eine aktuelle Studie veröffentlicht, nach der die in Paris verabschiedeten weltweiten Klimaziele noch

erreichbar sind – sofern Wirtschaft, Politik und jeder Einzelne sofort handeln. Die Studie in „Nature Communications 10, Article number 101 (2019), veröffentlicht am 15. Januar,

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findet ihr unter nachfolgendem link: https://www.nature.com/articles /s41467-018-07999-w

Treibhausgasemissionen in 2017 in Deutschland leicht gesunken

2017 sind in Deutschland die Treibhausgasemissionen leicht gesunken und beliefen sich insgesamt auf 906.,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, so das Umweltbundesamt in seiner Mitteilung an die EU-Kommission über die finale CO2-Berechnung für das Jahr 2017: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen

/treibhausgasemissionen-2017-leicht-gesunken

OXFAM Bericht über Reichtum und Armut 2019

Die NGO Oxfam hat zum Weltwirtschaftsforum ihren jüngsten Bericht über Reichtum und Armut veröffentlicht. Demnach hat sich seit der letzten Finanzkrise 2009 die Zahl der Milliardäre verdoppelt. Das Vermögen dieser Milliardäre wuchs in 2018 um 900 Milliarden US$ oder 2.5 Milliarden US$ täglich. Gleichzeitig leben 3.4 Milliarden Menschen (fast die Hälfte der Weltbevölkerung) von 5.50 $ pro Tag. Mehr dazu im Oxdam Bericht „Public good or private wealth?“ https://www.weforum.org/reports/the- global-risks-report-2019

Global Risks Report 2019

Der Global Risks Report 2019 wurde am 15.01.2019 von dem Weltwirtschaftsforums zu seinem Jahrestreffen in Davos veröffentlicht: https://www.weforum.org/reports/the- global-risks-report-2019 Demnach sind die fünf größten Risiken nach ihrer

Wahrscheinlichkeit

Extreme Wetterereignisse (z.B. Überschwemmungen, Stürme usw.) 1.

Scheitern der Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen 2.

Große Naturkatastrophen (z.B. Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch, geomagnetische Stürme)

3.

Schwerwiegende Fälle von Datenbetrug/-diebstahl 4.

Groß angelegte Cyberangriffe 5.

Stiftung Arbeit und Umwelt – Studie „Gerechte Energiewende“

Der „Nachhaltigkeits-Think Tank“ der IG BCE, die Stiftung Arbeit und Umwelt ,hat am 15.01.2019 die Studie „Gerechte Energiewende: Sieben Thesen zu Herausforderungen und Chancen aus industriepolitischer Sicht veröffentlicht“: https://www.arbeit- umwelt.de/thesenpapier-vorgestellt-neuausrichtung-der-energiewendepolitik- notwendig/

  Agora Energiewende Analyse: Die Energiewende im Stromsektor

„ Die Erneuerbaren Energien verzeichneten 2018 Rekorderträge und lieferten erstmals soviel Strom wie Kohle“, so Agora Energiewende, in deren Rat die IG BCE durch ihren Vorsitzenden vertreten ist, in ihrer, am 07.01.2019 veröffentlichten Analyse „Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2018 – Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2019“ https://www.agora-energiewende.de/presse /neuigkeiten-archiv/2018-war-ein-ausnahmejahr-der-energiewende-aber-eines-mit- gemischter-bilanz/

(21)

Alliance to end Plastic Waste

Für die Chemiebranche wird der Plastikmüll zunehmend zum Imageproblem. Nun reagieren Konzerne mit einer Allianz (Alliance to End Plastic Waste – AEPW) gegen die Umweltverschmutzung. Mehr dazu in dem nachfolgenden Handelsblatt-online Artikel vom 16.01.2019: „Konzerne gründen Allianz gegen Plastikmüll“:

https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-konzerne- gruenden-allianz-gegen-plastik-muell/23874074.html?ticket=ST-

9517-6qqdMQ7VfuVIg3P2acjm-ap3

Deutscher Wetterdienst: 2018 wärmstes Jahr in Deutschland

2018 ist das wärmste Jahr in Deutschland seit Messbeginn 1881, so der Deutsche Wetterdienst in seiner Pressemitteilung vom 28.12.2018: „Deutschlandwetter im Jahr 2018“: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018

/20181228_deutschlandwetter_jahr2018.html?nn=636156

Mehr dazu auch in einem Spiegel-online-Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft /natur/wetter-2018-frankfurt-am-main-am-waermsten-berlin-am-sonnigsten- a-1245744.html

Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Studie zur Gewerkschaftsmitgliedschaft

Nur noch 18,5 Prozent der Beschäftigten sind noch Mitglied einer Gewerkschaft, so die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) über Gewerkschaftsmitgliedschaft, die am 20. Dezember 2018 veröffentlicht wurde: https://www.iwkoeln.de/studien/iw- kurzberichte/beitrag/helena-schneider-ja-bitte-aber-ohne-mich-411019.html

Rat für Nachhaltige Entwicklung – Deutscher Nachhaltigkeitsalmanach 2018

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (RNE) hat den Deutschen Nachhaltigkeitsalmanach 2018 veröffentlicht: https://www.nachhaltigkeitsrat.de /projekte/deutscher-nachhaltigkeitsalmanach/ Der Deutsche Nachhaltigkeitsalmanach zeigt an konkreten Projekten und Initiativen aus Kommunen, Politik und Wirtschaft, wo die Transformation zu einer ökologischeren und sozialeren Gesellschaft in vollem Gange ist.

Global Gender Gap Report – Gleichberechtigung am Arbeitsplatz in 200 Jahren

Trotz kleiner Fortschritte in 2018 wird es nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums (WEF) noch zwei Jahrhunderte dauern, bis Frauen und Männer weltweit am

Arbeitsplatz gleichberechtigt sind.

Mehr dazu im Global Gender Gap Report 2018 (in English, 357 Seiten, 15 MB) des Weltwirtschaftsforums, der über diesen link herunter geladen werden kann:

http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2018/

Zu dem Bericht ein Kommentar von afp, veröffentlicht in den csr-news vom

18.Dezember 2018: https://www.csr-news.net/news/2018/12/18/gleichberechtigung- am-arbeitsplatz-erst-in-200-jahren/

  EU beschließt Aus für Kohlesubventionen

Die EU hat sich auf eine Reform des Binnenmarktes für Energie geeinigt. Verbraucher bekommen mehr Rechte und grenzüberschreitender Stromhandel wird begünstigt. Die

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Möglichkeiten staatlicher Unterstützung für Kohleenergie sollen beschränkt werden.

Demnach dürfen die EU-Länder nur noch bis 2025 Beihilfen für Kohlekraftwerke auszahlen. Mehr dazu in einem zeit-online Artikel vom 19.12.2018: https://www.zeit.de /politik/ausland/2018-12/europaeische-union-binnenmarkt-reform-energie-

stromhandel-kohlesubvention

Bundesumweltministerium – Ergebnisse COP24

Das Bundesumweltministerium hat die Ergebnisse der Weltklimakonferenz COP24 in Kattowitz in einer Pressemitteilung zusammengefasst: https://www.bmu.de

/pressemitteilung/weltklimakonferenz-in-kattowitz-beschliesst-weltweit-gueltige- regeln-fuer-den-klimaschutz/

In Kattowitz Dr. Jekyll, zu Hause Mr. Hyde

In einem afp-Artikel vom 14. Dezember, veröffentlicht in den csr-news, wirft der WWF- Klimachef der Bundesregierung eine „schizophrene“ Klimapolitik vor: https://www.csr- news.net/news/2018/12/14/in-kattowitz-dr-jekyll-zu-hause-mr-hyde/ Dazu auch ein musikalischer Kommentar, erschienen bereits zur COP21 „Dr.Jekyll & Mr. Hyde“ von Peter Schmitt & Les Boucatas: https://www.youtube.com/watch?v=uie7J-dh-po Umweltbundesamt – Wie der Klimawandel den deutschen Außenhandel trifft

Das Umweltbundesamt (UBA) hat am 14.12.2018 eine Studie veröffentlicht, die zeigt, welche Herausforderungen der weltweite Klimawandel für den Außenhandel birgt. Die Studie „Wie der Klimawandel den deutschen Außenhandel trifft“ findet ihr hier:

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/klimawandel-im- ausland-trifft-auch-die-deutsche

Just Transition: Bundesumweltministerium fördert Austausch von Kohleregionen in Europa

Das Bundesumweltministerium fördert für die internationale Klimapolitik das Konzept der Just Transition, des sozial gerechten Übergangs in eine CO2-emissionsarme

Wirtschaft, auch durch den Austausch zwischen den Kohleregionen in Europa. Mehr dazu in einer Pressemitteilung (253/18) des Bundesumweltministeriums vom 12.12.2018: https://www.bmu.de/pressemitteilung/just-transition-

bundesumweltministerium-foerdert-austausch-zwischen-kohleregionen-in-europa/

Stiftung Arbeit und Umwelt – Sonderwirtschaftszone Braunkohlereviere Der „Nachhaltigkeits-Think Tank“ der IG BCE, die Stiftung Arbeit und Umwelt, hat im Dezember ein Impulspapier zur Diskussion über das Potential von Sonderfördergebieten für die deutschen Braunkohlereviere veröffentlicht.Die Publikation

„Sonderwirtschaftszone oder Sonderfördergebiete: Potential für die deutschen

Braunkohlereviere?“ findet ihr hier: https://www.arbeit-umwelt.de/impulspapier-zu- sonderfoerdergebiete/

Global Compact – Leitfaden Menschenrechtliches Beschwerdemanagement Um Unternehmen beim Thema menschenrechtliche Beschwerdemechanismen zu unterstützen, gibt das Deutsche Global Compact Netzwerk nun einen Leitfaden zum Thema „Beschwerdemechanismen auf operativer Ebene“ heraus. Der Leitfaden soll deutschen Unternehmen, auch kleineren und mittleren, mit praxisnahen Anleitungen

(23)

dabei helfen, die Herausforderung anzugehen, effektive menschenrechtliche Beschwerdemechanismen zu gestalten. Der Leitfaden kann hier heruntergeladen werden: https://www.globalcompact.de/de/angebote

/publikationen.php?navid=765120658020NaN&pageId7146ed92=&pageIdc5cd7dcd=&

pageId0ff9e59f=5&pageId89d291a1=2&pageIdb758b6f1=&pageId859a7559=3&

pageId3b277303=#anchor_87801534_Accordion-1-Menschenrechte-und- Arbeitsnormen

70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Am 10. Dezember 2018 jährte sich der 70. Jahrestag der Annahme der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ( https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/aktuell /70-jahre-aemr/ ), die auch die Grundlage aller ernstzunehmenden

Nachhaltigkeitsinitiativen bildet.

An ihrem 70. Jahrestag wurde der "Globale Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration" von der Staatengemeinschaft (mehrheitlich) verabschiedet: https://dgvn.de /meldung/globaler-pakt-fuer-eine-sichere-geordnete-und-regulaere-migration/

Zu Menschenrechte und Nachhaltigkeit wurde 2016 das QFC-CSR-Info 57 veröffentlicht https://qfc.de/csr-infos/#toggle-id-2 In dem QFC-CSR-Info 57 wurde auf Veranlassung von Einigen von Euch, die sich in diesem Verteiler befinden, das damals - wie heute - noch geltende Logo "Flüchtlinge willkommen - IG BCE" ( siehe dazu die aktuelle IG BCE website: https://www.igbce.de/themen/fluechtlingshilfe) gelöscht (wieso eigentlich?).

Offener Brief von 50 CEOs zu COP24

Eine Allianz von Vorstandsvorsitzenden Multinationaler Unternehmen (darunter auch die BASF) hat einen offenen Brief an die Weltklimakonferenz COP24 geschrieben. In dem offenen Brief bekräftigen die Vorstandsvorsitzenden weiterhin ihre Anstrengungen um Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen. Dazu gehöre zukünftig auch die Umsetzung eines CO2-Preises (zwischen 30 – 50$/Tonne), um den Übergang in eine Niedrigkohlenstoff-Ökonomie zu gewährleisten. Die Liste mit den Namen der

Vorstandsvorsitzenden findet sich auf der web-site des Weltwirtschaftsforums:

https://www.weforum.org/agenda/2018/11/alliance-ceos-open-letter-climate-change- action/

Global Carbon Budget 2018

Der Forschungsverbund „Global Carbon Project“ hat am 05.12.2018 zur COP24 eine aktuelle Analyse der weltweiten CO2-Emissionen veröffentlicht. Die Ergebnisse des Berichts: „Global Carbon Budget 2018“ findet ihr: http://www.globalcarbonproject.org /carbonbudget/ Eine Powerpointpräsentation der Ergebnisse (81 slides) findet ihr unter:

http://www.globalcarbonproject.org/carbonbudget/18/presentation.html

Mehr dazu in einem Spiegel-online Artikel „Die verfluchte Kohle“ vom 05.12.2018:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimakonferenz-cop24-co2-ausstoss-steigt- laut-neuer-statistik-weiter-a-1242112.html

Germanwatch Climate Risk Index 2019

„Insgesamt kamen zwischen 1998 und 2017 mehr als 526 000 Menschen als direkte Konsequenz von über 11 500 Extremwetterereignissen zu Tode. Die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf etwa 3.47 Billionen US$ (in Kaufkraftparitäten), so der neueste

„ Globale Klima-Risiko-Index“ (KRI) der am 04.12.2018 von Germanwatch auf der Weltklimakonferenz COP24 vorgestellt wurde. Der vollständige Bericht findet sich hier:

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https://www.germanwatch.org/de/16046

Klimaschutzbericht 2018 zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung

Das Bundesumweltministerium hat den „Klimaschutzbericht 2018 – zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung (Refentenentwurf)“

veröffentlicht.

Den Klimaschutzbericht 2018 findet ihr hier: https://www.bmu.de/download /klimaschutzbericht-2018/

UNEP – Emission Gap Report 2018

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlichte am 27. November 2018 seinen Emission Gap Report. Die UN-Staaten drohen die Ziele im Kampf gegen die Erderwärmung kolossal zu verfehlen, warnen Forscher vor der Weltklimakonferenz COP24. Bisher lägen nur Brasilien, China und Japan im Soll. Mehr dazu im Emission Gap Report 2018: https://www.unenvironment.org/resources/emissions-gap- report-2018

US-Regierung: Bericht 4.Nationale Klimabewertung, Band II

Viele US-Amerikaner befanden sich gerade bei der Schnäppchenjagd oder auf der Couch, als am 24.November 2018 die Regierung in Washington ein Dokument mit dem Titel "4.

Nationale Klimabewertung, Band II" veröffentlichte. Hinter dem Namen verbirgt sich eine detaillierte Einschätzung der Klimawandel-Risiken für das Land, seine Bewohner und die US-Wirtschaft. 1650 Seiten hat der Bericht eines 1990 eingeführten Verbunds von 13 Bundesbehörden, der in gemeinsamer Arbeit mit unabhängigen Wissenschaftlern regelmäßig aktuelle Forschungsergebnisse und Prognosen zur Klimaveränderung

veröffentlicht. Mehr dazu in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 24.11.2018:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/naturkatastrophen-us-regierung-stellt-duestere- klima-prognose-auf-1.4225342

„Treibhausgas-Konzentration erreicht neuen Höchststand"

22. November 2018 http://www.wmo.int/pages/prog/arep/gaw/ghg/GHGbulletin.html Genf (afp) > Die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre stieg auf einen neuen Höchststand, zitierte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas am

Donnerstag in Genf aus dem Jahresbericht 2018. Wenn die Menschheit ihre Emissionen nicht schnell zurückfahre, werde “der Klimawandel zunehmend zerstörerische und unumkehrbare Auswirkungen für das Leben auf der Erde haben”.

“Das Zeitfenster zu handeln hat sich fast schon geschlossen”, warnte Taalas anderthalb Wochen vor der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. Die Menschheit müsse nun schnell den Ausstoß von Kohlenmonoxid und anderen Treibhausgasen verringern.

Die WMO legt alljährlich einen Bericht zu den weltweiten Treibhausgas-Werten vor.

Laut dem nun vorgelegten Bericht, der auf Daten aus dem Jahr 2017 basiert, stieg die Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre auf 405,5 Teile pro Million (ppm). Im Vorjahr waren es noch 403,3 ppm gewesen und 2015 400,1 ppm. “Das letzte Mal, dass die Erde eine vergleichbare CO2-Konzentration erlebt hat, ist drei bis fünf Millionen Jahre her”, hob Taalas hervor. Damals sei die Durchschnittstemperatur auf der Erde zwei bis drei Grad höher gewesen als heute. Spiegel-online 22.11.2018 http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/treibhausgase-uno-meldet-neuen-rekord-

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a-1239786.html CO2-Uhr des MCC

Im Einklang mit dem jüngsten Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) über 1,5 Grad Celsius globale Erwärmung hat das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) seine CO₂-Uhr auf den neusten Stand gebracht. Hier der link zu der MCC-CO2-Uhr: https://www.mcc-berlin.net/forschung/co2-budget.html

Umweltbundesamt – 1 Tonne CO2 verursacht Schäden von 180 €

Zu viele Treibhausgase, Luftschadstoffe und andere Umweltbelastungen schädigen unsere Gesundheit, zerstören Ökosysteme und lassen Tiere und Pflanzen aussterben.

Zudem führen sie zu wirtschaftlichen Einbußen durch z. B. Produktionsausfälle, Ernteverluste oder Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Für viele dieser Schäden gibt es etablierte wissenschaftliche Methoden, um sie in Geldwerten auszudrücken. Das Umweltbundesamt (UBA) hat in der gerade veröffentlichten Methodenkonvention 3.0 seine Empfehlungen zur Ermittlung solcher Schäden aktualisiert und die Kosten durch Umweltbelastungen neu berechnet. Danach verursacht zum Beispiel die Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) Schäden von rund 180 Euro. Umgerechnet auf die

Treibhausgasemissionen Deutschlands 2016 entspricht dies Gesamtkosten von rund 164 Mrd. Euro. Mehr dazu: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen /hohe-kosten-durch-unterlassenen-umweltschutz

IEA-World Energy Outlook

Wie entwickelt sich der Energiehunger der Welt, wer kann ihn stillen und was bedeutet das für den Klimawandel? Antworten gibt der Ausblick der Internationalen

Energieagentur IEA. Den World Energy Outlook 2018 – mit den 5 größten Trends der Energiewelt findet sich hier: https://www.iea.org/weo2018/ Mehr dazu in dem Artikel auf Handelsblatt-online vom 13.11.2018: https://www.handelsblatt.com/unternehmen /energie/world-energy-outlook-co2-emissionen-steigen-weltweit-auf-ein-rekordhoch- /23624374.html?ticket=ST-358425-GFIBfR4Ggy10dJJw24X6-ap3

Populismus: Viele Gewerkschafter wählen die AfD

zur Rubrik „Schnauze voll“: „Rechtspopulisten übernehmen die Wortwahl von Linkspopulisten und stellen "ein gewerkschaftliches Establishment als korrupt und abgehoben" dar“, so die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel vom 12. November 2018, 08:26 Uhr: „Populismus Viele Gewerkschafter wählen die AfD:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/afd-bayern-gewerkschaften-1.4206091 WWF-Living Planet Report 2018

„Zerstörung von Lebensräumen - Zahl der Wirbeltiere schrumpft dramatisch. Der Mensch macht sich weiter breit auf der Erde - und das hat Folgen für die Tierwelt. Seit Beginn der Siebzigerjahre haben die Wirbeltierbestände im Schnitt um rund 60 Prozent abgenommen. “Mehr dazu im Living Planet Report 2018 der am 30.Oktober 2018 von der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London veröffentlicht wurde: Living Planet Report 2018

Agorameter

Agora Energiewende, in deren Rat die IG BCE durch ihren Vorsitzenden vertreten ist, hat das Online-Tool Agorameter entwickelt, das die Treibhausgasemissionen des

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Stromsektors nun beinahe in Echtzeit darstellt. Agora Energiewende hat das Agorameter am 09.Oktober 2018 online gestellt unter: www.agora-energiewende.de/agorameter Sonderbericht des Weltklimarates IPCC

Der neue IPCC-Sonderbericht des Weltklimarates, der am 08. Oktober 2018 in

Incheon/Korea veröffentlicht wurde, zeigt, dass bereits bei 1,5°C globaler Erwärmung, weltweit hohe Risiken durch die Klimafolgen bestehen

Den Sonderbericht, ein „Summary for Policymaker“, sowie die Zusammenfassungen des Berichts in Deutsch findet ihr unter folgendem link Zugang: http://www.ipcc.ch/report /sr15/ Mehr dazu auch in der Pressemitteilung (Nr. 193/18) des

Bundesumweltministeriums vom 08. Oktober 2018 https://www.bmu.de

/pressemitteilung/wissenschaft-sieht-schon-bei-15-grad-erwaermung-weltweite-risiken- fuer-mensch-und-natur/

Kohle – Zukunft – Klimawandel

„Kohlegewerkschaft“

Als „Kohlegewerkschaft“ oder „Bergarbeitergewerkschaft“ wurde die IG BCE in den vergangenen Monaten mehr und mehr in der Öffentlichkeit dargestellt und

wahrgenommen. Unser, im November 2018 verstorbener, Kollege und Freund Heiner Stroh, der ehemalige Bezirksleiter der IG BCE in Freiburg, hat darauf bereits im Sommer 2018 in einem Offenen Brief an den IG BCE –Vorsitzenden hingewiesen (siehe dazu den Briefwechsel in NNI-3-2018). Zum Erhalt der Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren und für soziale Absicherungen wurden zahlreiche gewerkschaftliche Aktionen

durchgeführt (Siehe dazu den musikalischen Kommentar: Genepi Blues https://www.youtube.com/watch?v=-7sucegzOM4 ).

„Zukunftsgewerkschaft“

Die IG BCE bezeichnet sich selbst als Zukunftsgewerkschaft ( https://www.igbce.de /igbce/kampagnen). Wenn nun spätestens durch den Beschluss der „Kohlekommission“

klar sein dürfte, dass „die Kohle“ und „der Bergbau“ in Deutschland keine Zukunft mehr haben wird (mit Ausnahme von Kali & Salz), stellt sich die Frage, wie glaubwürdig und attraktiv die IG BCE zukünftig als „Zukunftsgewerkschaft“ wahrgenommen und angenommen werden kann (ohne den zur „DNA der IG BCE gehörende Bergbau“)?

Inwieweit gelingt es der IG BCE, sich glaubwürdig für eine nachhaltige Energiewende einzusetzen, wenn sie gleichzeitig als Lobbyorganisation der Braunkohleförderung bis in die Mitte der 2040er Jahre wahrgenommen wird? Wie kann sich die IG BCE dabei den

„Energiebereich“ (der erneuerbaren Energie) mit seinen hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Energieerzeugung und in den noch zu entwickelnden und umzusetzenden Speichertechnologien, als innovative, neue Zuständigkeitsbereiche,

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glaubwürdig außerhalb „der Kohle“ erschließen?

„Klimawandelgewerkschaft“

Zu dem Organisationsbereich der IG BCE gehören „die Branchen Bergbau, Chemie, Energie, Erdöl und Erdgas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe und nichtmetallische Werkstoffe, Leder, Papier, Umwelt, Wasser und Ver- und Entsorgungsbetriebe.“ (aus: IG BCE Medieninformation XXII/16 vom 01.05.2018 „Über uns“). In diesen Branchen hat die IG BCE noch ca. 630 000 Mitglieder. Diese Branchen sind in vielfältiger Weise direkt und indirekt mit dem Klimawandel verbunden, als Emittenten von Treibhausgasen, wie auch als Industrien, die sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen. Und die bereits heute neue energie- und ressourceneffizientere Technologien, Verfahren und neue klimaverträgliche Produkte, mit dem Qualifikationspotential, den Ideen und dem Engagement und Enthusiasmus hunderttausender Beschäftigter, entwickeln, um damit mit Nachhaltigkeit und Innovation, vielfältige, neue wirtschaftliche Beiträge gegen den Klimawandel leisten. Die sich dort entwickelnden „Klimawandeltechnologien“ können einen wichtigen Beitrag für ein neues Innovationsmodell auch für die deutsche

Wirtschaft und damit für zukunftsfähige Arbeitsplätze leisten und gleichzeitig als Best- practise Beispiele für andere Industriestaaten liefern. Diese zukünftige

„Klimawandelwirtschaft“ erfordert dann auch eine „Klimawandelgewerkschaft“, die sich – wenn es um Nachhaltigkeit und Klima geht - als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems versteht, sondern den „Gerechten Übergang“ aktiv mit gestaltet. (Anregungen dazu in den Roadmaps zu Nachhaltigkeit, Chemie³, PNI, CSR-Info’s, Q3SQ, Global Compact und Nachhaltigkeitszuständigkeit für das QFC und die Stiftung Arbeit und Umwelt von Januar 2017 und Januar 2018; Download Anlage 4 und Download Anlage 5)

Bei der Förderung von Braunkohle steht Deutschland auf Platz eins weltweit, und das schon seit Beginn der industriellen Produktion von Weichbraunkohle. Im Jahr 2016 wurden hierzulande 171 Mio. Tonnen gefördert, damit verweist Deutschland China (140 Mio. t), Russland (73 Mio. t) und USA (66 Mio. t) auf die Plätze. (Siehe: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) (z.B. Energiestudie 2017: Tabelle A 29 Übersicht Weichbraunkohle 2016 S. 144f ) Energiestudie zum download unter:

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Produkte /energiestudie2017_Zusammenfassung.html )

Dadurch ist Deutschland auch weltweit Spitze bei den CO2-Emissionen durch die Verbrennung von Braunkohle.

Nachfolgend ein paar Zahlen zu „Gerechter Energiewende“.

Dabei geht es u. a. um 155 Millionen Tonnen CO2, 20 000 Beschäftigte, 85 Länder und 450 Millionen Einwohner:

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155 Millionen Tonnen CO2 werden jährlich (Stand 2017, siehe oben Schaubild Abschlussbericht der „Kohlekommission“, S.17) durch die Verbrennung von Braunkohle in Deutschland emittiert.

In den deutschen Braunkohlerevieren sind derzeit ca. 20 000 Bergarbeiter beschäftigt.

155 Millionen Tonnen CO2 sind ca. 20 % der deutschen CO2 Emissionen (2016: 775 Mio.

Tonnen CO2, die Gesamttreibhausgasemissionen Deutschlands lagen 2016 bei 905 Mio.

Tonnen CO2 Äquivalenten https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima /treibhausgas-emissionen-in-deutschland#textpart-3 )

155 Millionen Tonnen CO2 ergeben umgerechnet 1.9 Tonnen CO2 pro Kopf in Deutschland

155 Millionen Tonnen CO2 sind 0.4 % der weltweiten CO2 Emissionen (von 35,755 Milliarden Tonnen CO2 in 2016, siehe nachfolgend: EDGAR)

155 Millionen Tonnen CO2 sind mehr als die 145 Millionen Tonnen CO2, die die 85 Länder und Territorien (nach der UN-Liste mit insgesamt 233 Ländern (196 UN-Länder) und Territorien (siehe: http://data.un.org/DataMartInfo.aspx, https://en.wikipedia.org /wiki/List_of_countries_by_population_(United_Nations) https://en.wikipedia.org /wiki/List_of_countries_and_dependencies_by_population ) mit dem geringsten CO2- Ausstoß ZUSAMMEN emittieren.

In diesen 85 Ländern leben 453 Millionen Menschen.

Zu diesen Ländern gehören auch viele Länder und Territorien (wie z.B. kleinere Inselstaaten), die durch den Klimawandel (z.B. durch steigende Meeresspiegel, Dürre- und Hungerkatastrophen, Überschwemmungen, Erdrutsche, Stürme etc., durch

„Starkwetterereignissse“, so die Berichte des Weltklimarates IPCC https://www.ipcc.ch/report/ar5/syr/

https://www.de-ipcc.de/256.php ) am stärksten betroffen sind.

Viele dieser Länder, die mit am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, verfügen auch nicht über ausreichende finanzielle und technische Mittel, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Der IPCC-Bericht erwartet, dass aus diesen Ländern zukünftig die Zahl der Klimaflüchtlinge besonders stark ansteigen wird.

Dazu die namentliche Auflistung der Länder und Territorien, in denen diese Menschen leben: (nach Höhe der CO2-Emissionen in 2016 nach: European Commission - Joint Research Center EDGAR – Emission Database for Global Atmospheric Research:

http://edgar.jrc.ec.europa.eu/overview.php?v=CO2andGHG1970-2016 , (in absteigender Reihenfolge):

Tansania, Paraguay, Mozambique, Gabun, Nicaragua, Kongo, Albanien, Uganda, Armenien, Laos, Bahamas, Sambia, Island, Namibia, Guyana, Mauritius, Macao, Haiti, Madagaskar, Martinique, Mauretanien, Guadeloupe, Burkina Faso, Neukaledonien,

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Togo, Malt, Äquatorialguinea, Suriname, Niger, Guinea, Malawi, Fidschi, Bhutan, Tschad, Mali, Barbados, Dschibuti, Französisch Guyana, Ruanda, Sierra Leone, Somalia, Malediven, La Reunion, Belize, Burundi, Französisch Polynesien, Liberia, Puerto Rico, Eritrea, Swasiland, Bermudas, Santa Lucia, Gibraltar, Grenada, Zentralafrikanische, Republik, Seychellen, Timor-Lette, Antigua und Barbados, Cayman Inseln, Saint Vincent und Grenadine, Solomon Inseln, Guinea-Bissau, Lesotho, Aruba, Gambia, Tongo, West- Sahara, Saint-Kitts und Nevis, Dominica, Samoa, Vanuatu, Komoren, Jungfraueninseln, Kap Verde, Turks und Caicos Inseln, Sao Tome und Principe, Kiribati, Falkland Inseln, Palau, Cook Inseln, Anguilla, Saint Helena – Ascension und Tristan da Cunha, Saint Pierre und Miquelon, Färöer Inseln, Grönland.

Diese 85 Länder und Gebiete mit 453 Millionen Menschen emittierten im Jahr 2016 GEMEINSAM 145 Millionen Tonnen CO2 und damit weniger als die deutsche Braunkohle mit ihren 20 000 Beschäftigten.

Bei der Zukunftssicherung der 20 000 Braunkohle-Beschäftigten sollten auch die Zukunftsperspektiven der

453 363 000 Menschen

aus diesen 85 Ländern mit in Betracht gezogen werden.

Dazu noch der Hinweis: Die erste UN-Klimakonferenz (COP1) fand vom 28. März bis 7.

April 1995 in Berlin unter dem Vorsitz der damaligen Umweltministerin Angela Merkel statt. Auf der Konferenz beschlossen die Teilnehmerstatten angesichts des drohenden Klimawandels u. a. in der „Berliner Erklärung“, dass die Staaten ihre Treibhausgas- Emissionen senken müssen. Die Dokumente der 1. Weltklimakonferenz finden sich hier:

http://unfccc.int/cop4/resource/cop1.html

1995 wurden in Deutschland durch die Verfeuerung von Braunkohle 162 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

2015, 20 Jahre später, wurden durch die Braunkohle in Deutschland 157 Millionen Tonnen CO2 emittiert, 2017 waren es 155 Millionen Tonnen CO2.

D.h., der Bereich Braunkohle hat in den vergangenen mehr als 20 Jahren keinen wesentlichen Beitrag mehr zur Erreichung der deutschen Klimaziele (bzw. zur Energiewende) geleistet, und es fanden in diesem Zeitraum auch keine wesentlichen Strukturveränderungen in den Braunkohlerevieren statt. Die Strukturbrüche hatte es davor im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der energieintensiven Industrien der DDR-Wirtschaft gegeben. Und je weiter ein sozialverträglicher und

zukunftsorientierter Strukturwandel, auch in der Braunkohle, verzögert wird, umso größer die Gefahr von Strukturbrüchen mit all den negativen Folgen für die

Beschäftigten und ihre Familien.

Dazu ein Verweis auf die Steinkohleförderung

Beim Ausstieg aus der Steinkohleförderung in Deutschland war der Grund „Das Geld“, weil die Förderung der Steinkohle in Deutschland im Vergleich zu den Kosten in anderen Ländern zu hoch war. Die Tatsache, dass trotz dem Ende der Steinkohleförderung in

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Deutschland, im Dezember 2018 weiterhin Kohle aus anderen Ländern (mit geringeren Sozialstandards) nach Deutschland eingeführt wurde und in den Steinkohlekraftwerken verfeuert wurde, nannte der IG BCE Vorsitzende „einen Treppenwitz der Geschichte“ – aber auch dieser „Treppenwitz“ hat mit dem absehbaren Abschalten der

Steinkohlekraftwerke seine zeitliche Limitierung.

Bei dem Ende der Braunkohleförderung geht es zwar auch um „Das Geld“, aber in erster Linie um „Das Klima“. Denn Deutschland hat, trotz anfänglicher Dynamik und Dank der Aktionen der IG BCE gegen Maßnahmen für den notwendigen Strukturwandel,

mittlerweile erheblichen Nachholbedarf ,um seine Klimaziele zu erreichen (siehe oben).

Will man die betroffenen Beschäftigten für den Konsens, den die „Kohlekommission“

gefunden hat, gewinnen, können das Verstehen und das Akzeptieren der Gründe für den Ausstieg aus der Kohle hilfreich sein: nämlich der Klimawandel und das Erreichen der Klimaziele und des Pariser Weltklimavertrages, auch durch die dazu erforderlichen Maßnahmen in Deutschland.

Das Löschen von Klima-Fakten ist dazu weniger förderlich.

IG BCE: Vom Löschen von Klimafakten und leeren Versprechungen

FALLS SIE DAS „NEUE NACHHALTIGKEITS-INFO (NNI)“ NICHT ERHALTEN MÖCHTEN, KLICKEN SIE BITTE HIER

1.

Wer weitere Interessenten für das NNI hat, teile uns dies ebenfalls mit 2.

Trotz Zusicherung des IG BCE Vorsitzenden, das von der IG BCE Gesellschafterin und der QFC-Geschäftsführung gelöschte CSR-Info 66 (mit Fakten zum

Klimawandel) des Qualifizierungsförderwerks Chemie (QFC) und der Stiftung Arbeit und Umwelt wieder zu veröffentlichen (mit einer Kommentierung der IG BCE) wurde das CSR-Info 66 bisher nicht wieder veröffentlicht (siehe dazu NNI-1-2018, als PDF hier herunterladen)

3.

Seit dem Veröffentlichung unserer NachhaltigkeitsInfos NNI-02/2018 (als PDF hier herunterladen) im letzten Jahr waren alle QFC-CSR-Infos, die wir auch in der Bildungsarbeit des Projektes CaeSaR und des gemeinsamen Chemie3-Projektes

„Promotor für Nachhaltigkeit und Innovation“ (PNI) von der website des QFC gelöscht.

4.

Nach einem Gespräch der Herausgeber des NNI mit dem IG BCE Vorsitzenden der IG BCE, Michael Vassiliadis im Sommer 2018, wurde ein Großteil der 65 CSR- Infos wieder auf der website des QFC eingestellt (allerdings fehlen derzeit immer noch noch 15 der gelöschten QFC-CSR Infos: z.B. zu den Ergebnissen der

Weltklimakonferenz in Paris und den Positionen der IG BCE zu Just Transition, Klimaschutz und Guten Jobs; zu Ressourceneffizienz; zu Globalen Risiken; Zu 5.

(31)

dem Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung und der Position der IG BCE; zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und QFC-Projekten; zu dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex; Zu dem Sachstandsbericht des Weltklimarates)

Wir dokumentieren nachfolgend einen Artikel („Bringschuld erbracht“) der auf der IG BCE website veröffentlicht ist. Dazu wurde ein Kommentar (von Peter Schmitt) mit Zahlen zur Energiewende und CO2-Emissionen zunächst veröffentlicht und dann von der online-Redaktion der IG BCE wieder gelöscht , mit der Begründung, dass zukünftig insgesamt auf die Kommentarfunktion der IG BCE website verzichtet wird.

In dem Artikel wird sich auf Zahlen des Klimaschutzberichts der Bundesregierungen und den darin veröffentlichten Modellrechnungen bezogen, über die wir bereits im letzten NNI-3-2018 (hier als PDF herunterladen) berichtet haben.

Damit sich unsere Interessenten ein vollständiges Bild machen können, dokumentieren wir den IG BCE-Artikel, den veröffentlichten und wieder gelöschten Kommentar, sowie den e-mail-Austausch zur Löschung und Einstellung der Kommentarfunktion.

Wir sind der Meinung, dass man dem Klimawandel nicht begegnen kann, wenn man Fakten über ihn oder unliebsame Wahrheiten löscht und wir sind auch der Meinung, dass das Vorenthalten von Informationen und Fakten, oder das Löschen von

veröffentlichten Kommentaren, nicht gerade das Engagement, sich an dem

Diskussionsprozess der IG BCE über wichtige Zukunftsfragen zu beteiligen, unterstützt, sondern eher die „Arroganz der Unwissenden“ fördert ( so der IG BCE Chefredakteur Lars Rudic in IG BCE Kompakt 12/2018 „Je besser, desto geringer geschätzt“ siehe:

https://kompakt-epaper.bwh.de/2018_12/html5.html#/2 )

Nun zu „Fakten und Stimmen zur Energiewende II“ der IG BCE https://www.igbce.de /fakten-und-stimmen-zur-energiewende-2/172054

Fakten und Stimmen zur Energiewende II

(32)

Die Zahlen für die Treibhausgas-Reduktion in Deutschland sind eindrucksvoll: Zwischen 1990 und 2020 werden laut Klimaschutzbericht der Bundesregierung hierzulande 446 Millionen Tonnen CO² eingespart. Den größten Anteil leistet die Energiewirtschaft mit 180 Millionen Tonnen. Es folgen die Industrie und mit einigem Abstand die anderen Sektoren.

IG BCE/Markus Köpp

17.09.2018

Besonders in Ostdeutschland hat der Zusammenbruch der energieintensiven Industrie tiefe Spuren hinterlassen. Waren 1989 in der DDR noch 110.000 Menschen in der Energiewirtschaft beschäftigt, sank die Beschäftigtenzahl bis heute auf rund 11.000.

Die von der Bundesregierung ins Leben gerufene Kommission für Wachstum,

Strukturwandel und Beschäftigung, soll sich mit der Zukunft der Energieversorgung in Deutschland beschäftigen. Und sie soll auch einen Plan zur „schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung, einschließlich eines Abschlussdatums“, entwickeln. Dabei sind Investitionen in die vom Strukturwandel betroffenen Regionen und Branchen vorgesehen.

Uwe Teubner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der LEAG, weist auf die Angst der

Menschen in der Lausitz vor weiteren Strukturbrüchen hin: "Wir wehren uns nicht gegen Strukturwandel, aber gegen politisch erzwungene Strukturbrüche."

Zu obigem Beitrag wurde von Peter Schmitt am 24.09.2018 der nachfolgende

Kommentar „Bringschuld erbracht?“ an die online-Redaktion der IG BCE geschickt und am 25.09.2018 veröffentlicht. Am 28.09.2018 wurde der Kommentar von der homepage

(33)

der IG BCE gelöscht.

"Bringschuld erbracht?"

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

neben den absoluten Zahlen, die in dem Schaubild verwendet wurden, empfiehlt sich auch der Blick auf die prozentualen Veränderungen (wie im zitierten

„Klimaschutzbericht 2017 – Zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung“ aufgeführt).

Die Energiewirtschaft hatte 2016 mit 343 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einen („Löwen“?)-Anteil von 38 % an den Gesamt CO2-Emissionen Deutschlands.

(Die genauen Zahlen für 2017 werden erst Anfang 2019 vorliegen - geschätzt für 2017:

328 Mio T CO2, Anteil 36 %, siehe: Klimaschutzbericht 2017o.a.,S.24) Die Reduzierungen der einzelnen Sektoren zwischen 1990 und 2020 (nach:

Klimaschutzbericht 2017) schauen, in dem zitierten optimistischen Szenario (Klimaschutzbericht 2017,o. a. „Projektion `Mit weiteren Maßnahmen´ 2020 und Veränderungen im Vergleich zu 1990 mit Maßnahmen Aktionsprogramm“, S.25), wie folgt aus:

Energiebereich um 39 % auf 286 Mio Tonnen CO2 Industrie um 40 % auf 171 Mio.Tonnen CO2 Verkehr um 4 % auf 157 Mio. Tonnen CO2 Haushalte um 42 % auf 76 Mio. Tonnen CO2

Gewerbe, Handel und Dienstleistungen um 52 % auf 38 Mio. Tonnen CO2 Landwirtschaft um 23 % auf 69 Mio. Tonnen CO2

Abfall und Abwasser um 78 % auf 8 Mio. Tonnen CO2

Um diese (im Schaubild zitierten) Ziele 2020 zu erreichen, muss, z.B. die

Energiewirtschaft, ihre CO2-Emissionen zwischen 2016 und 2020, erst noch um 57 Mio.

Tonnen CO2 (bzw. zwischen 2017 ((Schätzung)) bis 2020 um 42 Mio. Tonnen CO2) reduzieren.

Und selbst in diesem optimistischen Szenario („Mit weiteren Maßnahmen“) würde Deutschland seine CO2-Emissionen nur um 35 % gegenüber 1990 reduzieren und damit sein Klimaziel von – 40 % verfehlen. Ohne „weitere Maßnahmen“ würde Deutschland nur eine Reduzierung um 32 % erreichen (vgl. Klimaschutzbericht 2017 o.a., S.18) Und noch zur Braunkohle:

(34)

Seit 1990, mit 200 Mio. Tonnen CO2, beträgt im Bereich Braunkohle die Reduzierung ca. 50 Mio. Tonnen CO2 oder 25 %. (siehe: Umweltbundesamt – Climate Change 11/2018, Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix in den Jahren 1990-2017, S,25, Dessau-Roßlau, Mai 2018 (Anmerkung PS:

link zur Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/entwicklung-der- spezifischen-kohlendioxid-4 )

Dazu der Hinweis: die erste UN-Klimakonferenz (COP1) fand 1995 unter dem Vorsitz der damaligen Umweltministerin Angela Merkel in Berlin statt. Dort wurde u. a. in der

„Berliner Erklärung“ beschlossen, dass die Staaten Maßnahmen ergreifen sollen, um ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken.

1995 wurden in Deutschland durch Braunkohle 162 Mio. Tonnen CO2 emittiert.

20 Jahre später, 2015, wurden 157 Mio.Tonnen CO2, 2017 ca. 155 Mio. ´Tonnen CO2, emittiert.

D.h., der Bereich Braunkohle hat in den vergangenen 20 Jahren keinen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Deutschen Klimaziele geleistet, und es fanden in diesem Zeitraum auch keine wesentlichen Strukturveränderungen statt. Die Strukturbrüche hatte es davor im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der energieintensiven Industrien der DDR-Wirtschaft gegeben, auf die der Kollege Uwe Teubner richtigerweise in seinem Beitrag hinweist.

Je weiter ein sozialverträglicher und zukunftsorientierter Strukturwandel, auch in der Braunkohle, verzögert wird, umso größer die Gefahr von Strukturbrüchen mit all den negativen Auswirkungen für die Beschäftigten und ihre Familien.

Hat also die Braunkohle bereits ihre „Bringschuld“ zum Erreichen der Klimaziele z.B. für 2020 und 2030 erbracht?

Alles Gute

Peter Schmitt (seit 45 Jahren IG CPK / IG BCE-Mitglied)

PeterSchmitt-Berlin@web.de PS: Mehr Fakten zu Klimawandel und Energiewende auch in dem Neuen Nachhaltigkeits-Info (NNI03-2018) September 2018, hier herunterladen "

Nachfolgend dokumentieren wir den mail-Wechsel an den

(35)

„Nachhaltigkeitsrechereverteiler“ und Michael Vassiliadis, sowie mit der IG BCE online- Redaktion (Kollege Reupke)

Von: Peter Schmitt

Gesendet: Sonntag, 30. September 2018 05:23

Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen, Liebe Q3SQ-lerInnen, Liebe PNI-lerInnen, Lieber Michael,

Auf der IG BCE homepage findet ihr unter nachfolgendem Link den Artikel

"Energiewirtschaft hat keine Bringschuld" der am 17.9.2018 auf der Startseite der IG BCE website ( https://www.igbce.de/ )veröffentlicht wurde.

https://www.igbce.de/fakten-und-stimmen-zur-energiewende-2/172054

Ich hatte dazu am 24.9.2018 nachfolgenden Kommentar („Bringschuld erbracht ?“, PS) an die IG BCE online-Redaktion geschickt, der auch zeitnah und vollständig unter dem o.g. Artikel veröffentlicht wurde (siehe screenshot in der Anlage).

Am 28.9.2018 war mein Kommentar verschwunden. So wie auch andere Kommentare zu anderen Artikel der IG BCE homepage.

Ich gehe mal davon aus, dass es sich dabei um ein vorübergehendes (lösbares) technisches Problem handelt und die Kommentare wieder veröffentlicht werden.

Alles andere wäre zu dunkel um wahr zu sein.

Mein veröffentlichter Kommentar im Wortlaut:

"Bringschuld erbracht? (Text siehe oben, PS) Alles Gute

Peter

PSC Peter Schmitt Consulting

Von: Alexander Reupke

Gesendet: Montag, 01. Oktober 2018 um 11:07 Uhr

Lieber Kollege Schmitt,

wir möchten mit unseren Mitgliedern und mit Interessierten künftig direkt über unsere

Referenzen

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