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Pius sitzt auf einem Stuhl und liest, Antonius beginnt zu fegen/kehren.

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(1)

Pius sitzt auf einem Stuhl und liest, Antonius beginnt zu fegen/kehren.

Antonius Oh, guten Abend Pius Guten Abend

Antonius Im Dunkeln habe ich dich kaum gesehen. Was liest du da?

Pius Einen Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom:

Schwestern und Brüder!

Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber.

Leben wir, so leben wir dem Herrn, Sterben wir, so sterben wir dem Herrn.

Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.

Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.

(2. Lesung des 24. Sonntages im Jahreskreis)

Antonius Eine gute Stelle, ein wahrer Gläubiger scheinst du zu sein!

Wie bist du zu deinem Glauben gekommen?

Pius Meine Eltern waren sehr gläubig. Besonders meine Mutter, mit der ich oft über Gott und die Welt sprach. Ich bin als Giuseppe Sarto 1835 in Riese bei Treviso in Italien geboren. Eins von 10 Kindern. Mein Vater war ein einfacher Postbote und meine Mutter verdiente mit Schneiderarbeiten noch etwas dazu. Du kannst dir vorstellen, wir waren nicht wohlhabend. Es reichte gerade so.

Ich erinnere mich noch genau an den ersten Schultag. Wir begrüßen den Pfarrer, der uns auch Unterricht erteilte. Der Pfarrer holte aus seiner Tasche einen Apfel und sagte: „Wer mir sagen kann, wo Gott ist, dem schenke ich diesen Apfel“. Und ich antwortete: „Ich schenke Ihnen zwei Äpfel, wenn Sie mir sagen können, wo Gott NICHT ist!“ (Pius holt zwei Äpfel aus seiner Tasche) Der Pfarrer von Riese förderte mich. Ich lernte fleißig und wurde Messdiener.

Sprecher 1 1845 hast du die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium in Castelfranco Veneto geschafft. Fünf Jahre lang bist du jeden Tag 14 Kilometer zur Schule und wieder zurück gelaufen. Du hast viel gelernt und deine Professoren waren sehr beeindruckt von deinem Fleiß.

Pius Ich wollte Priester werden. Aber meine Familie war arm und konnte sich meine weitere Ausbildung nicht leisten. (Stöner) Ich hoffte und betete, Gott möge mir helfen.

Sprecher 1 Ja, zum Glück gab ein altes Testament den Patriarchen von Venedig das Recht, einige arme Priesteramtskandidaten der Diazöse Trevisor Freiplätze im Seminar von Padua zuzuweisen.

Pius Und ich, ich der arme Guiseppe Sarto aus Riese. Ich bekam einen dieser Plätze! Ich durfte Priester werden! Ich bin mir sicher, hier hatte Gott seine Hand im Spiel.

Sprecher II Gong

Genesis, 12, 1-2

Der Herr sprach zu Abram:

Zieh weg aus deinem Land,

von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.

Ich werde dich zu einem großen Volk machen.

Ein Segen sollst du sein.

Wo greift Gott in mein Leben ein?

Gong

(2)

Antonius Ich stamme aus einer wohlhabenden Familie aus Lissabon. Mein Name war Fernandez Martins de Bulhoes und ich bin weit vor dir 1195 geboren. Mit 15 Jahren entschloss mich in das Augustinerkloster in Coimbra in Nordportugal einzutreten. Dort war ich ein angesehener Chorbruder.

Sprecher 1 Aber du bist doch ein Franziskaner?

Antonius Eines Tages lernte ich einige Franziskusjünger aus dem Nachbarkloster kennen. Sie erzählten mir von ihrem Ordensgründer Franziskus, der in tiefer Liebe zu Gott und den Armen lebte. Das beeindruckte mich und ich wurde auch ein Franziskusjünger. Von da an nannte ich mich Antonius, Bruder Antonius.

Als ich hörte, dass 5 von unseren Jüngern in Marokko als Märtyrer starben, nahm ich all mein Mut zusammen und reiste ich in das ferne Land, um dort die Botschaft Christi zu verkünden. Aber es kam nicht dazu. Kurz nach meiner Ankunft in Marokko wurde ich krank, so krank, dass ich mit dem Tode rang. Als es mir einigermaßen besser ging, beschloss ich, wieder zurück in mein Kloster zu reisen. Und so bestieg ich ein Schiff nach Portugal.

Sprecher 1 Warst du nicht ein großer Prediger in Italien?

Antonius Genau auf dieser Überfahrt zog ein Sturm auf, so ein heftiger Sturm. Wir alle hatten Todesangst. Ich betete und vertraute darauf, dass Gott mich retten würde. Der Sturm legte sich und wir konnten an Land gehen. Aber wir waren weit abgetrieben. Statt nach Lissabon sind wir in Sizilien angekommen. Und so kam ich – mit dem Willen Gottes - nach Italien.

Sprecher 2 Gong

Jesaja 55, 8-9

Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken

Und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn – So hoch der Himmel über der Erde ist,

so hoch erhaben sind meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über eure Gedanken.

Verändert Gott meinen Lebensweg, meine Lebenspläne?

Gong

Antonius Es war Pfingsten 1221. Franziskus hatte gerade in Assisi ein Generalkapitel, sozusagen eine Versammlung, einberufen. So hatte ich die Gelegenheit, mein Vorbild im Glauben, den Gründer meines Ordens, zu treffen. Nie hätte ich Franziskus getroffen, wäre das Schiff nicht abgetrieben. Ja, da hat Gott meinem Lebensweg eine andere Richtung gegeben.

Pius Franziskus von Assisi war beeindruckend. Aber erzähl doch weiter. Was ist dann passiert?

Antonius Ich trat in das Kloster Forli ein und wurde Priester. Ich betete viel und vertiefte meinen Glauben. Ich half meinen Brüdern bei ihren Aufgaben, kehrte den Hof, spülte Geschirr und tat alles was anfiel.

Sprecher 1 Haben deine Glaubensbrüder in Italien nicht deine Gabe als Prediger entdeckt?

Antonius Eines Tages bereiteten wir ein Fest vor. Der Bruder, der die Festansprache halten sollte, erkrankte und der Obere kam zu mir. Stell euch vor: Ich sollte die Ansprache halten. Nein, sagte ich, ich bin kein Redner. Aber der Obere

bestand darauf und sagte: „Antonius, du brauchst keine große Rede halten, sag einfach das, was dir der Heilige Geist eingibt.“

Sprecher 1 Ja, deine Rede war ehrlich und schlicht. Besonders betont hast du das Evangelium, das Wort Gottes und an die Geheimnisse des Glaubens hast du erinnert. Deine Brüder waren begeistert. Und deshalb hast Du schon 1222 den Predigtauftrag für das ganze Oberitalien bekommen.

(3)

Sprecher 2 Gong Jesaja 11, 2

Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke,

der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.

Ruht der Geist Gottes auch auf mir? Höre ich Gottes Ruf?

Gong

Antonius Ich hätte nie daran geglaubt, dass ich so eine große Aufgabe übernehmen kann.

Pius Meine Mitbrüder, meine Mitstreiter im Glauben haben immer mehr in mir gesehen, als ich selbst. Schon der Ortspfarrer hat mich bei meinem Wunsch Priester zu werden, unterstützt. Auch die Professoren im Gymnasium haben mich nach Kräften bei meinem Studium der Theologie gefördert. Im Februar 1854 wurde ich so schon zum Priester im Dom zu Castelfranco geweiht und kurz darauf im November 1858 wurde ich Kaplan von Tombolo. Dort durfe ich den Gemeindepriester Don Antonio bei allen Aufgaben unterstützen.

Sprecher 1 Nur 4 Stunden Schlaf hast du dir gegönnt, studiertest weiter, nutzest deine Zeit für das Gebet und die Seelsorge. Und besonders die Kinder lagen dir am Herzen.

Pius Sie hörten gut zu, was ich predigte, fragen viel und begriffen schnell.

Sprecher 1 Du hast die um eine klare, geordnete Sprache bemüht, um ausdrucksvolle Gesten und deine Stimme war warm und wohlklingend. Darum erreichtest du sehr viele Herzen der Menschen, die dir ihre Liebe und ihr Vertrauen

schenken.

Pius Plötzlich wollten alle Pfarrer der Diazöse, dass ich auch bei Ihnen das

Evangelium verkünde. Unglaublich, welches Vertrauen auch sie mir schenkten!

Sprecher 1 Du hast eine Schule für Choralgesang gegründet und gabst

Priesteramtsanwärter Unterricht in Latein und Grammatik. Auch hast du eine Abendschule für junge Männer aus dem Dorf gegründet und hast auch sie unterrichtet.

Pius Aber nur wenn sie nicht mehr fluchten!

Sprecher 1 Und als Don Antonio erkrankte, pflegtest du auch ihn.

Pius Doch eines Tages – völlig unerwartet – wurde ich in die Stadt Salzano versetzt.

Ich musste von meiner geliebten Gemeine in Tombolo weg - nach Salzano.

Das war ein unterkühltes Volk! Sie trauten einem Priester aus dem elenden Nest namens Tombolo nicht zu, eine so ruhmvolle Gemeinde wie Salzano zu führen.

Sprecher 1 Also hast du dich noch mehr angestrengt: Die Zeremonien gestaltetest du noch feierlicher, geordneter und genau in dem Geist der Liturgie. Du erwecktest in der Bruderschaft vom Allerheiligsten Altarsakrament neuen Eifer, gründetest die Herz Jesu-Bruderschaft, führtest Maiandachten ein.

Pius Ich konnte die Gläubigen langsam überzeugen und gewann ihr Vertrauen. Ja, immer lag mir das Wohl der Kinder und ihrer Familien besonders am Herzen.

Sprecher 1 Die Erstkommunion erhielten die Kinder bei dir schon mit 7 Jahren. Für die armen Familien der Arbeiter-, Handwerker- und Bauernklasse hast du eine Darlehnskasse gegründet. Du hast bei Streitgesprächen zwischen Fabrikaten und Arbeiter vermittelt.

(4)

Pius Aber gerade hatte mich die Gemeinde aus Salzano lieb gewonnen, musste ich schon wieder weitziehen. Im Sommer 1875 erwartete man von mir, dass ich Spiritual im Seminar und Kanzler im Ordinariat in Treviso werden sollte. Ich sollte zum Domherr ernannt werden. Ich wollte nicht weg aus Salzano, ich bat den Bischof inständig, seine getroffene Entscheidung zurückzunehmen. Aber vergebens. Als alle in Salzano noch schliefen, schlich ich mich davon. So schwer fiel mir der Abschied von dieser Gemeinde.

Sprecher 2 Gong

Römer 12, 1-2

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.

Wie schwer fällt es mir, mich auf Neues einzulassen, wenn Gott es von mir fordert?

Gong

Pius In Trevisor wartete wieder eine neue, eine noch größere Gemeinde und eine noch größere Aufgabe auf mich. Ich musste den Ruf meiner Vorgesetzten und den Ruf Gottes folgen.

Sprecher 1 Du übernahmst die Ausbildung der Priesteramtskandidaten. Deine Vorträge waren klar und eindringlich - reich an Beispielen und Zitaten der Heiligen Schrift und Literatur. Aber nicht nur das Priesteramt war dir wichtig. Jeder, der von Armut gezeichnet und unglücklich war, konnte zu dir kommen. Du hattest ein offenes Ohr und ein offenes Herz für jeden.

Pius 1884 bat mich Papst Leo XIII Bischof von Mantua zu werden. Wieder wollte ich nicht meine Schäfchen verlassen und bat, in Trevisor bleiben zu dürfen. Und wieder ohne Erfolg. Ich fügte mich und reiste für meine neue Aufgabe nach Mantua. Bei meiner Einführung als Bischof versprach ich daher: „Der neue Bischof ist arm an allem, aber reich an Liebe. Er hat kein anderes Ziel, als für das Heil der Seelen Sorge zu tragen und alle zu einer Familie von Freunden und Geschwistern zusammenzuschließen.“

Sprecher 1 Auch in Trevisor war dir die Ausbildung der Priester sehr wichtig. Du hast sogar alle 164 Pfarreien persönlich besucht, um dir ein Bild der Pfarreien zu machen.

Pius Und viele waren in einem schlechten Zustand. Ich schrieb in meinem Hirtenbrief: „In allen Pfarreien sind religiöse Unterweisungen zu erteilen: An allen Sonntagen und den gebotenen Feiertagen ist in allen Kirchen

Katechismus-Unterricht zu geben.“

Sprecher 1 Oft hast du deine Pfarreien ohne vorherige Ankündigung kontrolliert. Und es gab einige, die keine wahren, glaubensstarken Priester waren.

Pius Vielen musste ich nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens Ihr Priesteramt entziehen. Das waren schwierige Entscheidungen für mich.

Antonius, gab es zu deiner Zeit auch schon so viele fehlgeleiteten Missionare und Priester?

Antonius Oh ja, viel zu viele. Ich erinnere mich an den Lyoner Kaufmann Petrus Waldes.

Er lebte ganz nach den Idealen Jesu in konsequenter Armut. Er hatte eine große Anhängerschaft, die aber ohne kirchliche Lehrerlaubnis predigte. Sie vertraten ihr eigenes Gedankengut und gaben ihre Irrlehren an die Menschen weiter. Die Waldenser glaubten sogar, Sakramente selbst spenden zu dürfen.

Und dann gab es noch die vielen Anhänger der Katharer. Die Menschen damals unterschieden nicht zwischen der strengen Askese der Katharer und ihren Irrlehren. Die Katharer lehnten die kirchlichen Sakramente ab -

(5)

besonders das Sakrament der Eucharistie! Rimini war die Hochburg der Katharer und ein gewisser Bonillo einer ihrer feurigsten Irrlehrer. Er forderte mich heraus. Er gab seinem Esel drei tagelang kein Futter und am vierten Tag sollte der Esel zwischen einem Haufen Hafer und einer von mir konsekrierten Hostie wählen.

Sprecher 1 Ja, der Esel kniete vor dem Allerheiligsten nieder und beachtete das Futter nicht. So hast du sogar Bonillo überzeugt.

Antonius Rimini war keine einfache Gemeinde. Am Anfang wollten sie mir kein Gehör schenken. Da beschloss ich: „Auf alle Fälle werde ich das Evangelium in Rimini verkünden, und wenn nicht den Menschen, dann werde ich es ebenen denen verkünden, von denen die Menschen in dieser Stadt am Meer leben, nämlich den Fischen.“ Also stellte ich mich an das Ufer und predigte.

Sprecher 1 Und die Fische kamen in großen Schwärmen. In exakt geordneten Reihen verharrten sie vor dir, die kleinsten ganz vorne und die größeren weit hinten.

Antonius „Hört das Wort Gottes, ihre Fische des Meeres, da die unfrommen Menschen es verschmähen, zuzuhören. Meine Brüder Fische! Gar sehr seid ihr eurem Schöpfer zum Dank verpflichtet, da er euch ein so edles Element zum

Aufenthalt gegeben hat. Welch klares, durchscheinendes Element, Straßen für eure Züge und Speise am Wege, soviel ihr zum Leben braucht. Ja, auch die nötige Nahrung hat euch der Schöpfer in der Tiefe des Meeres bereitet.“

Sprecher 1 Und während du so predigtest, versammelten sich hinter dir die Menschen aus Rimini und hörten gespannt deiner Predigt zu.

Antonius Zum Schuß rief ich: „Gebenedeit sei der ewige Gott, da die Fische des Wassers ihn besser hören als die unfrommen Menschen“.

Sprecher 1 So hast du viele Menschen aus Rimini überzeugen können. Sie bekehrten sich zum Glauben der Kirche, so wie du sie verkündetest.

Sprecher 2 Gong

Wir beten gemeinsam LIED 841 - Kommt her, ihr Kreaturen all Gong

Antonius Ja, besonders schwerer war die Aufgabe für mich, vermeintliche Priester der Kirche auf den rechten Weg zu führen. Viele ungebildete Priester

missbrauchten ihr Amt. Ich sagte zu Ihnen: „Einst waren eure Stimmen bescheiden, euer Gewand ärmlich, euer Leib abgemagert und euer Antlitz bleich. Heute jedoch da funkelt euer Auge, da kommen ihr im großen Ornat und mit Mitra, da schreiten ihr hinter euren Bäuchen her, habt rote Gesichter, seid dem Schlafe Freund und dem Gebet Feind.“ Diese Ordensleute fühlten sich wie auf dem Jahrmarkt: Sie kauften und verkaufen, sie bauten und zerstörten. Sie begünstigen Parteien und schleppen falsche Zeugen vor Gericht. So steht es nicht im Buch Gottes. So steht es nicht in der heiligen Schrift!

Pius Ich weiß, wovon du sprichst. Auch bei meiner Ernennung als Kardinal und Patriarchen von Venedig 1893 gab es eine kleine Gruppe von Kirchenfeinden.

Und ein Mann, der am lautesten sich gegen mich aufgebehrte, war ein Mann, der schon öfters Wohltaten von mir empfangen hatte! Schon ein paar Tage nach meiner Ernennung schrieb er mir einen Bitt-Brief, da die finanzielle Not seiner Familie unendlich groß war. Ich ließ ihn zu mir kommen und gab ihm die erbetene Summe. Ich lächelte ihn an und sagte: „Nimm nur! Nimm alles.

Diesmal ist das Almosen größer, weil du dich bei der gegen mich gerichteten Kundgebung mehr als die anderen mit Schreien angestrengt hast. So hast du auch mehr als die anderen eine Stärkung nötig, damit du wieder zu Kräften kommst.“

(6)

Sprecher 2 Gong

Matthäus 5, 43-45

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:

Du sollst deinen Nächsten lieben und deine Feinde hassen.

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet,

denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten;

und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Habe ich die Größe, meinem Nächsten zu vergeben? Wie viel kann ich verzeihen?

Gong

Sprecher 1 Papst Leo XIII starb am 20. Juli 1903 und Guiseppe Sarto wurde mit überwältigender Mehrheit zu seinem Nachfolger gewählt.

Pius Zuerst wollte ich die Wahl nicht annehmen. Ich war mir dieses Amtes und dieser Ehre zu unwürdig und zu unfähig. Doch nach langer Beratung mit den Kardinälen dachte ich „Es geschehe der Wille Gottes“ und ich wählte den Namen Pius X. Bei meiner ersten Volksaudienz kamen auch viele aus meinen Wirkungsorten Riese, Tombolo, Salzano, Treviso, Mantua und Venedig. Ich segnete alle und erinnerte an meine glücklichen Zeiten in den Gemeinden.

Sprecher 1 Als Papst verfolgtes du dein Vorhaben weiter, allen Gläubigen die

Christenlehre näher zu bringen. Du hast dich für den Katechismusunterricht eingesetzt und ermahnest zur treuen und vollständigen Erfüllung der Gebote Gottes. Überall, wo sich neue Stadtviertel erhoben, hast du neue Kirchen erbauen lassen und neue Pfarreien errichtet. Du hast neue, praktische Normen für die Unterweisung der Katholiken verfasst.

Pius „An allen Sonn- und Feiertagen des Jahres ohne Ausnahme sollen die Pfarrer den Kindern eine volle Stunde lang den Katechismus erklären. Vor der

Firmung und der ersten heiligen Kommunion ist ein ganz besonderer Unterricht zu erteilen. Wenn die Zahl der Priester für den Unterricht nicht ausreicht, nehme man die Hilfe von Laienkatecheten in Anspruch.“

Sprecher 1 Unter deiner Anleitung, Pius, wurden Einheitstexte des Katechismus zusammengestellt.

Pius Ja und ich wollte noch viel mehr erreichen, aber dann kam 1914 der grausame 1. Weltkrieg. Ich habe alles versuchte, dieses unsinnige Sterben meiner armen Schäfchen zu verhindern. Ich bin gescheitet. Dieser Krieg war mein Tod.

Sprecher 1 Du bist 3 Wochen nach Beginn des Krieges am 21. August 1914 verstorben.

Antonius Noch viel mehr erreichen? Aber Pius, du hast viel bewegt in der Kirche. Wenn ich auf die Erde hinunterschaue, sehe ich, dass Vieles was du mir erzählst, heute noch umgesetzt wird und bestand hat. Die Menschen denken liebevoll und ehrenvoll an dich.

Pius Genauso wie an dich, Antonius?

Antonius Lange habe ich als Prediger in Norditalien meinen Dienst für Gott getan.

Irgendwann – für mich viel zu früh – war der Geist zwar willig, aber das Fleisch zu schwach. Ich habe mich in der Nähe von Padua niedergelassen. Ich wohnte in einem Nussbaum. Ein Freund hatte mir ein Baumhaus gezimmert, damit ich die Kühle der heißen Sommertage genießen konnte. Hier ist mir oft das Jesuskind erschienen und hat mir Trost gespendet.

Sprecher 1 Viele besuchten dich bei deinem Nussbaum. Du hast viel gebetet, viel gelesen und vieles niedergeschrieben. Du hast wichtige Schriften verfasst und diese dem jungen Franziskanerorden hinterlassen. Viele dieser Schriften sind bis heute bedeutsam geblieben. Die Menschen nennen dich „Lehrer des Evangeliums“ und „Hammer der Ketzer“, weil du diesen entschieden entgegengetreten bist. 1231 bist du im Alter von 36 Jahren verstorben.

(7)

Antonius Und stellt euch vor: Immer noch denken die Menschen jedes Jahr an mich, an meinen Todestag am 13. Juni. Sie backen für mich Antoniusbrote und kleine Kuchen - „Süßigkeit des hl. Antonius“. 789 Jahre nach meinem Tod, denken die Menschen noch immer an mich!

Sprecher 1 Nach dir, Pius, sind viele Kirchen benannt worden und ihre Gemeinden feiern den Heiligen Pius X jedes Jahr als Namensgeber ihrer Kirchen, als guter Hirten für seine Schafe.

Alle Gong

Alles erneuern in Christus, damals wie heute!

Gong

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