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Suchttherapie alkohol- und nikotinkranker Patienten mit Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich

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Academic year: 2022

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Der Anstieg von Morbidität und Mor- talität oraler und oropharyngealer Kar- zinome in Deutschland [24, 38] ver- läuft annähernd parallel zum Konsum alkoholischer Getränke. Der Pro-Kopf- Verbrauch hat sich nach dem 2. Welt- krieg vervierfacht [12, 20] (Abb. 1).

Nach Angaben der Deutschen Haupt- stelle gegen Suchtgefahren 1995 [9]

sind etwa 2,5 Mio. Bundesbürger und -bürgerinnen behandlungsbedürftig al- koholsüchtig. Exakte Erhebungen schei-

tern noch immer an der unscharfen Abgrenzung zwischen Mißbrauch und Abhängigkeit, an den Schwierigkeiten der Diagnosestellung sowie der Ab- wehr der Betroffenen, ihre Alkoholab- hängigkeit zu er- und zu bekennen [35]. Bezüglich der Definition und Klassifikation der Krankheit verwei- sen wir auf die Literatur [18, 41].

Angaben des Statistischen Bundes- amts 1992 [38] zufolge rauchen ca.

28% der Bundesbürger jenseits des 15.

Lebensjahrs regelmäßig.

Der vielgestaltige Einfluß von Al- kohol und Nikotin auf die Entstehung von malignen Tumoren des oberen Ae-

Mund Kiefer GesichtsChir (1998) 2 : 78–84 © Springer-Verlag 1998

Suchttherapie alkohol- und nikotinkranker Patienten mit Karzinomen

im Kopf-Hals-Bereich

Luxus oder Notwendigkeit?

R. Dammer1, H. Niederdellmann1, J. Friesenecker1, H. Fleischmann2, J. Herrmann1, M. Kreft1

1Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universität Regensburg

2Abteilung für Suchtkranke, Bezirksklinikum Regensburg

Dr. Dr. R. Dammer, Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Universität Regensburg, Franz- Josef-Strauß-Allee 11, D-93053 Regensburg

Zusammenfassung

Fragestellung: Alkohol- und Nikotinabu- sus spielen in der Ätiopathogenese ora- ler Karzinome eine zentrale Rolle. In der vorliegenden Studie sollte geprüft wer- den, wie groß die Anzahl der Patienten mit oralen/oropharyngealen Karzino- men ist, die regelmäßig Alkohol und Ni- kotin konsumieren, und wie auf das Sucht- verhalten therapeutisch reagiert wird.

Patientengut und Methode: An 105 Pati- enten mit oralen bzw. oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen (90 Männer, 15 Frauen) wurden anhand katamnesti- scher Erhebungen und eines speziellen Fragebogens die Trink- und Rauchge- wohnheiten untersucht (Vergleichsmaß- stab 40 g Alkohol/Tag Männer, 20 g Al- kohol/Tag Frauen – entspricht „Alkohol- gefährdung“). Bei Rauchern wurde die Anzahl der Packungsjahre zugrundege- legt und mit klinischen (Tumorgröße, Lo- kalisation) und laborchemischen Daten (γ-GT) verglichen. Besondere Aufmerk- samkeit galt dem Suchtverhalten vor und nach Tumortherapie (Erfassung frühe- stens 1 Jahr nach erfolgreicher Tumor- therapie). Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tranken 83,1% regel- mäßig Alkohol (71,9% über 20 bzw. 40 g Alkohol/Tag), nach der Therapie stellten 17,9% den Alkoholkonsum ein. Die Ex- positionszeit lag bei 59,8% der Alkoholi- ker, mit einem täglichen Konsum ober- halb des Schwellenwerts, über 20 Jahre.

70% der Patienten waren „reine“ Bier- trinker. Tabakkonsum bestand zu 92,7%

aus Zigaretten. Prätherapeutisch gaben 89,7% der Patienten an, zu rauchen, postoperativ nur noch 37,8%. Mundbo- denkarzinome zeigten eine Prävalenz bei Alkohol- und Nikotinabusus. 84% der Patienten mit einem T3- und T4-Karzi- nom lagen über dem oben genannten Al- koholschwellenwert. Keiner der 105 Pa- tienten ist gezielt einer Suchttherapie zu- geführt worden. Schlußfolgerungen: An- gesichts der hohen Prävalenz von alko- hol- und nikotinabhängigen Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen muß im Sinn einer tertiären Prophylaxe von Rezidi- ven, Zweitkarzinomen und zur Verbesse- rung der Lebensqualität bzw. sozialen Rehabilitation obligatorisch eine Ent- zugstherapie angestrebt werden. Vor weitergehenden Therapien, z.B. mit Reti- noiden, ist eine erfolgreiche Entzugsthe- rapie zu fordern.

Schlüsselwörter

Plattenepithelkarzinom · Mundhöhle · Alkohol · Nikotin · Entzugsbehandlung O R I G I N A L I E N

Abb. 1. Alkoholkranke und Alkoholkonsum

(2)

rodigestivtrakts ist bekannt, die Karzi- nogenese im Detail jedoch noch unklar [26, 27, 37, 39].

In der vorliegenden Arbeit haben wir besonderen Wert auf das Konsum- verhalten zum Zeitpunkt der Diagno- sestellung und nach erfolgreicher Tu- mortherapie gelegt. Weiterhin suchten wir nach Korrelationen zu klinischen und laborchemischen Befunden.

Patienten und Methode

Auf der Grundlage einer katamnestischen Erhe- bung und schriftlichen Befragung (Fragebogen) von 105 Patienten, davon 90 Männer und 15 Frauen, im Alter von 38–92 Jahren, die in der Zeit von 1988–1995 an der Regensburger Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an oralen und oropharyngealen Plattenepithelkar- zinomen erkrankt waren, haben wir mögliche Zusammenhänge von Alkohol- bzw. Nikotin- konsum und Tumorkrankheit analysiert. Von be-

nach den Regeln des DÖSAK [1] operiert und in Abhängigkeit vom Tumorstadium und histolo- gischem Gutachten radiologisch nachbehandelt.

Patienten mit Resttumor (R2) und Frührezidiven (innerhalb 1 Jahres) waren ausgeschlossen. Die Rauch- und Trinkgewohnheiten posttherapeu- tisch wurden frühenstens 1 Jahr nach der Tu- mortherapie abgefragt. Der Fragebogen wurde anonym beantwortet und war nur durch ein spe- zielles Rekrutierungsverfahren aufschlüsselbar (Datenschutz). Die Rücklaufquote von 80%, wobei nur 62 Fragebögen vollständig auswert- bar waren, ermöglichte die statistische Daten- analyse mit dem Programmsystem SPSS für Windows. Der kritische Datenvergleich des Fragebogeninterviews mit Krankenunterlagen zeigte ein hohes Maß an Übereinstimmung in Einzelfragen. Deshalb konnten bestimmte Da- ten von Patienten, die den Fragebogen nicht bzw. unvollständig ausgefüllt hatten, anhand der vorliegenden Dokumentation erfaßt werden, wodurch oft Kollektive mit mehr als n = 62 Pa- tienten rekrutiert werden konnten.

Folgende Parameter wurden erfaßt

Tumorgröße (T, N, M), Lokalisation des Tumors (ICD-0-Code), Histologie/Grading, Tumorthe- rapie (Art/Zielstellung), Verlauf der Erkran- kung, leberspezifische Daten (Laborwerte, v.a.

γ-Glutamyl-Transferase), internistische und neurologische Zusatzuntersuchungen, Rauch- und Trinkgewohnheiten vor und frühestens 1 Jahr nach Tumortherapie.

Ergebnisse

Alters- und Geschlechtsverteilung In Abb. 2 ist die Alters- und Ge- schlechtsstruktur des Kollektivs darge- stellt.

Berufsanalyse

In unserem Patientenkollektiv waren die Berufsgruppen folgendermaßen ver- teilt: 48,8% Arbeiter (Handwerker, In- dustrie- und Landarbeiter), 35,4% Rent- ner, Hausfrauen und Patienten die mehrere Berufe ausübten, 11% Ange- stellte und Beamte sowie 4,8% Akade- miker.

Tumorbezogene Daten

Weil die Tumorgröße aus Patienten- sicht meist das erste und auffallendste Symptom darstellt, haben wir die T- Kategorie als Vergleichsparameter ge- Withdrawal treatment for alcohol and nicotine addiction

in patients with carcinoma in the oral cavity:

luxury or necessity?

R. Dammer, H. Niederdellmann, J. Friesenecker, H. Fleischmann, J. Herrmann, M. Kreft

Summary

Purpose: Alcohol and nicotine abuse play a major role in the etiology of oral squamous cell carcinomas. In the present study, we investigated the number of patients with oral/oropha- ryngeal carcinomas who regularly consume alcohol and nicotine and what type of specific treatment should be prescribed for the addic- tion. Patients and Method: A total of 105 patients (90 men, 15 women) with oral/oropharyngeal squamous cell carcinomas were studied based on catamnestic data as well as a spe- cial questionnaire designed to assess drinking and smoking habits (40 g alcohol/day for men and 20 g alco- hol/day for women was taken as the standard measure for those consid- ered at risk for alcoholism). For smokers, the number of packs smoked per year was determined and com- pared to clinical data (i.e., tumor size, location) and laboratory data (γ- GT). Particular attention was given to the addiction behavior before and after tumor therapy (recorded at least 1 year after successful tumor treat- ment). Results: At the time of diag- nosis, 83.1% regularly drank alcohol (71.9% reported drinking over 40 g/

20 g of alcohol per day). Another 17.9% stopped drinking after thera- py. Of the alcoholics 59.8% had been

exposed to a daily consumption lev- el above the threshold amount for more than 20 years. Some 70% of the patients reported that they exclusive- ly drank beer. Tobacco consumption came from cigarette smoking 92.7%

and 89.7% reported that they smoked before therapy – after therapy only 37.8% smoked. Carcinomas of the floor of the mouth indicated a preva- lence toward alcohol and nicotine abuse. Of the patients with a T3 and T4 carcinoma 84% had daily alcohol consumption levels over the thresh- old value stated above. None of the 105 patients underwent specific al- cohol treatment therapy. Conclusion:

In light of the high prevalence of car- cinomas of the oral cavity in patients with alcohol and nicotine addiction, mandatory withdrawal therapy should be offered in the form of postopera- tive treatment to prevent recurrence or the development of second prima- ry tumors, as well as to improve the quality of life and encourage social rehabilitation. Before further treat- ment, for example, with retinoids, a successful withdrawal treatment should be completed.

Key words

Squamous cell carcinoma · Oral cav- ity · Alcohol · Nicotine · Alcoholic withdrawal

(3)

O R I G I N A L I E N

Abb. 2. Alters- und Geschlechtsstruktur Abb. 3. Alkoholgefährdung

Abb. 4. Art des konsumierten Alkohols

Abb. 5. Alkoholgefährdung und γ-Glutamyl-Transferase Abb. 6. Packungsjahre

Abb. 7. Zusammenhang von Tumorlokalisation und Alkoholgefährdung Abb. 8. Zusammenhang von Tumorlokalisation und Zigarettenkonsum

Männlich Männlich

Nicht alkoholgefährdet

Nicht alkoholgefährdet

Alkoholgefährdet

Alkoholgefährdet

Alkoholgefährdet Nicht alkoholgefährdet

(4)

wählt. Es handelte sich um 25,8% T1-, 31,2% T2-, 18,3% T3-, 23,7% T4-Kar- zinome und 1% Carcinomata in situ.

Bezüglich der Tumorlokalisation wa- ren die Karzinome wie folgt verteilt:

44,2% Mundboden, 22,1% Lippe, 8,7% Zunge, 6,7% Unterkiefer/Alveo- larfortsatz, 5,8% weicher Gaumen, 12,5% sonstige Lokalisation.

Alkoholkonsum

Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tranken 83,1% aller Patienten regel- mäßig Alkohol (Männer 93%, Frauen 47%).

Alkoholgefährdung, Art des Alkohols

Der Anteil der alkoholgefährdeten Pa- tienten wurde nach den allgemein be- kannten Richtlinien des Münchner In- stituts für Therapieforschung definiert, wonach bei einer täglichen konsumier- ten Menge von mehr als 40 g Ethanol bei Männern und 20 g bei Frauen, eine medizinisch bedenkliche Situation ein- tritt (40 g Ethanol entsprechen ca. 1 l Bier (4 vol.%), 0,4 l Wein (ca. 10 vol.%), 0,1 l Schnaps (40 vol.%).

Der in dieser Studie festgestellte Anteil an alkoholgefährdeten Patien- ten lag insgesamt bei 71,9%, die Ge- schlechtsunterschiede sind in Abb. 3 dargestellt.

In Abb. 4 wird gezeigt, daß 70,5%

der alkoholgefährdeten Patienten aus- schließlich Biertrinker waren.

Pathologische Leberwerte (γ-GT) 70% der in der alkoholgefährdeten Gruppe erfaßten Patienten wiesen ei-

nen pathologischen Anstieg der γ- Glutamyl-Transferase auf (Abb. 5).

Alkoholkonsum vor bzw.

nach der Tumortherapie

Legt man die Menge des täglich kon- sumierten reinen Alkohols pro Tag zu- grunde (20 bzw. 40 g), so ergeben sich in bezug auf das Trinkverhalten vor und nach der Tumortherapie die in Ta- belle 1 aufgeführten Werte.

• Die Expositionszeit betrug bei 59,8% der Patienten mit einem Al- koholkonsum für Frauen über 20 und Männer über 40 g Alkohol/Tag mehr als 20 Jahre.

Tabakkonsum

92,7% der Tabakkonsumenten waren Zigarettenraucher. Die konsumierte Nikotinmenge wird in Packungsjahren ausgedrückt. Ein Packungsjahr ent- spricht dem Konsum von 1 Packung Zigaretten à 20 Stück pro Tag über den Zeitraum 1 Jahres – Pfeifentabak und Zigarren wurden auf Packungsäquiva- lente umgerechnet – (Abb. 6).

• Vor der Therapie rauchten 89,7% der männlichen und 46,6% der weibli- chen Patienten. Die Expositionszeit lag bei 69,9% über 20 Jahre.

• Nach der Therapie gaben nur noch 37,8% der Patienten an, zu rauchen, was einer Reduktion von 41,9% ent- spricht.

Zusammenhang

von Tumorlokalisation und Alkoholgefährdung

Bezogen auf einen Alkoholkonsum von mehr als 40 g Alkohol/Tag lag die Rate der alkoholgefährdeten Patienten, wie in Abb. 7 dargestellt, beim Mund- bodenkarzinom bei 90%, Zungenkar- zinom bei 75% und Lippenkarzinom bei 49%.

Zusammenhang von Tumorlokalisation und Zigarettenkonsum

Analog der Alkoholgefährdung lag der Zigarettenkonsum, wie aus Abb. 8 er- sichtlich, beim Mundbodenkarzino- men mit 59% am höchsten, gefolgt vom Zungen- (33%) und Lippenkarzi- nom (33%).

• 14,6% der Raucher tranken keinen Alkohol

• 4,5% der alkoholgefährdeten Patien- ten rauchten nicht

• Die Zahl der alkoholgefährdeten Pa- tienten mit einem Tumor der Kate- gorie T3 und T4 lag bei 84%.

• Bei keinem der 105 Patienten ist do- kumentiert, daß sie im Anschluß an eine erfolgreiche Tumorbehandlung einer Suchttherapie gezielt zuge- führt wurden.

Diskussion

Die in unserer Studie festgestellte so- ziale Schichtung und das verhältnis- mäßig niedrigere Bildungsniveau der Patienten (4,8% Akademiker – 48,8%

Arbeiter) kommt analog auch in ande- ren Erhebungen zum Ausdruck [21, 22].

Wegen des Unvermögens alkohol- kranker Patienten, sich ihrer Suchtpro- blematik bewußt zu werden, und um eine gesundheitliche Eigenverantwor- tung von sich weisen zu können, ver- harmlosen sie den tatsächlichen Alko- holkonsum und beziffern ihn meist zu niedrig [35]. Eine exakte Dosis-Wir- kung-Beziehung ließ sich daher nicht erstellen. Die vom Münchner Institut für Therapieforschung angegebene 20- bzw. 40-g-Marke täglichen Alkohols,

Trinkmenge vor und nach der Tumortherapie

vor Therapie (%) nach Therapie (%)

40 g Ethanol/Tag 11,2 27,5 (↑)

40–100 g Ethanol/Tag 31,4 26,0 (↓)

100–160 g Ethanol/Tag 28,1 11,7 (↓)

160 g Ethanol/Tag 12,4 0,0 (↓)

83,1 65,2

Keinen Alkohol 16,9 34,8 (↑)

(5)

die als gesundheitlich bedenklich ein- gestuft wird, ermöglicht eine gewisse Vergleichbarkeit, unabhängig von der Menge und der Art der alkoholischen Getränke. Nach den Angaben des Bun- desgesundheitsministeriums überschrei- ten 13,8% der männlichen Bevölke- rung die 40-g-Alkoholgrenze [10]. In unserem Kollektiv lag diese Überschrei- tung um das mehr als 5fache höher und betrug 70,8%. Bei 75% unserer Alko- holkonsumenten war Bier das haupt- sächliche Getränk. Carstensen et al.

und Jensen [8, 19] beschrieben bei Brauereiarbeitern, die vorwiegend Bier konsumierten, ein gesteigertes Karzi- nomrisiko des oberen Verdauungstrakts.

Mit unseren Untersuchungen wird die besondere Rolle des Bierkonsums in Bayern unterstrichen.

Die Bedeutung der Art des konsu- mierten Alkohols, also Bier, Wein bzw.

Schnaps, wird in der Literatur unter- schiedlich beurteilt [4, 21]. Nach Fran- ceschi et al. [13] verursacht Ethanol per se die schädigende Wirkung.

Die γ-Glutamyl-Transferase (γ-GT) ist gegenwärtig der am häufigsten ein- gesetzte Einzellabortest zum Nachweis von Alkoholabusus, obwohl auch an- deren Parametern, wie z.B. dem mitt- leren Zellvolumen der Erythrozyten (MCV) eine gewisse Bedeutung in der Diagnostik des chronischen Alkoholis- mus zukommt. Jedoch ist aus psychia- trischer Sicht das psychopathologische Erscheinungsbild des Patienten aus- schlaggebend für die Begutachtung hinsichtlich des Schweregrads der Al- koholabhängigkeit.

Die γ-GT betrug in der alkoholge- fährdeten Gruppe (> 20/40 g Alkohol/

Tag) 70%. Wie aus entsprechenden Studien hervorgeht [30, 32, 33] führt starker Alkoholkonsum bei einem un- terschiedlichen Anteil der Patienten (29–90%) zu einer gesteigerten γ-GT- Serumaktivität. Ein akuter Alkohol- konsum sowie ein langfristiger mäßi- ger Alkoholkonsum rufen hingegen keine Steigerung der γ-GT-Serumakti- vität hervor. Da die Halbwertszeit der erhöhten Serum γ-GT nach einer Un- tersuchung von Orrego et al. [31] etwa 26 Tage dauert, können Patienten mit einer anfänglich hohen γ-GT-Serumak- tivität auch nach einer Abstinenz von mehr als 1 Monat noch erhöhte Werte aufweisen. Das Verhältnis Männer ge-

genüber Frauen liegt in unserem Pati- entengut für Trinker bei 6:1 und damit etwas höher als bei vergleichbaren Er- hebungen [3, 16, 36]. Die Prävalenz für behandlungsbedürftige Alkoholabhän- gige wird in einer oberbayerischen Feld- studie von Fichter et al. [11] für be- handlungsbedürftige Männer mit 7,1%

und bei 18- bis 24jährigen Frauen mit 3,5%, insgesamt aber bei Frauen mit 1%, beziffert.

Zur Berechnung des Gesundheitsri- sikos wird in Fall-Kontroll-Studien das relative Risiko berechnet [37, 40]. Bru- gere et al. [7] stellten eine Erhöhung des relativen Risikos bei Alkoholikern mit einem täglichen Alkoholkonsum von mehr als 80 g Ethanol pro Tag fest.

Maier et al. [26] konnten in den Unter- suchungen von Patienten mit einem täglichen Konsum von mehr als 75 g Ethanol ein Ansteigen des relativen Ri- sikos um das 16fache bei Patienten mit Karzinomen des oberen Aerodigestiv- trakts belegen. Der Anteil dieser Pati- enten, die mehr als 75 g konsumierten, betrug 21%. Bei unseren Patienten er- gab sich bei 47,2% ein Alkoholkon- sum, der höher als 75 g Ethanol pro Tag betrug, was demzufolge für die Hälfte unseres Kollektivs ein mehr als 16faches relatives Krebsrisiko im obe- ren Aerodigestivtrakt bedeutet.

90% unserer Patienten mit Mund- bodenkarzinomen und 75% der Patien- ten mit Zungenkarzinomen waren al- koholgefährdet (über 20 bzw. 40 g Al- kohol pro Tag). Der Anteil der Patien- ten mit Lippenkarzinomen lag hin- sichtlich der Alkoholgefährdung nied- riger, bei 49%, eine Tendenz, die auch von anderen Autoren beobachtet wur- de [14, 29, 36]. Bei Lippenkarzinomen stellt neben anderen Einflüssen ver- mehrte Sonneneinstrahlung (Landwir- te, Straßenbauarbeiter) einen wichti- gen ätiologischen Faktor dar [2].

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts 1992 [38] konsumieren in Deutschland 36,8% der Männer und 21,5% der Frauen Tabakprodukte. In unserem Kollektiv werden diese Zah- len deutlich überschritten, da 89,7%

der Männer und 46,6% der Frauen rau- chen.

Das Risiko für orale und oro- pharyngeale Karzinome vergrößert sich mit steigendem Zigarettenkonsum pro Tag und Dauer des Rauchens. Nach

Angaben von Franceschi et al. [13]

sinkt es, je später mit dem Rauchen be- gonnen wurde.

Wir konnten bei 69,6% der Raucher eine Expositionszeit von über 20 Jah- ren feststellen. In der Anzahl der Packungsjahre (20 Zigaretten pro Tag und Jahr) ergaben sich bei 62,4% der Raucher mehr als 30 Packungsjahre.

Die direkte Schleimhautschädigung durch Tabakprodukte ist auch aus den Untersuchungen bezüglich Kautabak bekannt [15]. Nach Bofetta et al. [5]

weisen einzelne Regionen der Mund- schleimhaut in bezug auf unterschied- liche Alkoholmengen verschiedene Sensibilitäten auf. So zeigten sich stär- kere Wechselwirkungen im Bereich des Mundbodens, der Zunge und der Tonsillenregion. In unserem Kollektiv waren am häufigsten der Mundboden, gefolgt von der Lippe und der Zunge betroffen.

Der Anteil an Rauchern unseres Pa- tientenguts war auch bei Mundboden- karzinompatienten am größten. Es fiel auf, daß es unter den Patienten mit Mundbodenkarzinomen keine Nicht- raucher gab! Bei den Lippenkarzino- men waren 43% und bei den Zungen- karzinompatienten nur 22% Nichtrau- cher.

Der schädigende Einfluß von Alko- hol in Kombination mit Tabakproduk- ten wird in der Literatur als additiver [29], häufiger jedoch als multiplikati- ver bzw. interaktiver Effekt angesehen [13, 22, 27, 40]. In unserer Studie fin- den sich, wie auch bei McCoy et al.

[28], nur wenige Alkoholiker, die nicht rauchen. Daraus begründet sich eine gemeinsame Betrachtung der Sucht- mittel und ihrer schädigenden Wir- kung.

Bedenklich ist, daß nach der Thera- pie 65,2% der Patienten weiterhin Al- kohol tranken. Allerdings gaben auf Befragung nur 37,8% der Tumorpati- enten an, nach der Behandlung weiter zu rauchen. Unter Berücksichtigung des Wesens der Alkoholkrankheit muß davon ausgegangen werden, daß auch Patienten, die nach der Therapie zu- nächst weniger Alkohol pro Tag tran- ken oder abstinent waren, wieder rück- fällig werden können. Gleiches gilt auch für die Rauchgewohnheiten. Bei weiteren Verlaufsbeobachtungen ist deshalb mit einem Wiederanstieg des O R I G I N A L I E N

(6)

Alarmierend war die Tatsache, daß in unserem Kollektiv die gezielte psy- chiatrisch-psychotherapeutische Ent- wöhnungstherapie nach erfolgreicher Tumorbehandlung praktisch keine Rol- le spielte. Nach einer Untersuchung von Macfarlane et al. [25] gelten orale und oropharyngeale Karzinome als die wohl am leichtesten zu verhindernde Krebserkrankung, da sie zu 80% in Verbindung mit Alkohol und Tabak stehe. Ein Verzicht auf diese Genuß- mittel würde die größte gesundheits- förderliche Maßnahme darstellen. Auf jeden Fall ist diese Form der Behand- lung vor einer heute immer häufiger diskutierten chemopräventiven Thera- pie mit Retinoiden und anderen Sub- stanzen [6, 17, 34] zu fordern. Der Ein- satz dieser aufwendigen Maßnahmen zur Prävention von Zweittumoren ist unserer Meinung nach nur sinnvoll, wenn kein Alkohol- und Nikotinabu- sus mehr besteht.

Den Einfluß des Therapieverfah- rens (Operation, Bestrahlung, Kombi- nationsbehandlung) auf das Konsum- verhalten posttherapeutisch konnten wir wegen der zu kleinen Fallzahlen nicht klären.

Aus unseren Erhebungen muß ge- schlußfolgert werden, daß eine konse- quente psychiatrisch-psychotherapeu- tische Zusatzbehandlung unbedingt er- forderlich ist, um dem Auftreten von Zweitkarzinomen entgegenzuwirken und gleichzeitig eine Resozialisierung bis hin zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozeß zu ermöglichen. Die Notwendigkeit der ganzheitlichen Be- trachtung von Patienten mit Tumorer- krankungen im Mund-Kiefer-Gesichts- Bereich wird auch von Kolbe u. Hem- prich [23] unterstrichen. Angesichts des ätiopathogenetischen Einflusses, insbesondere des Alkohols, auf die Krebsentstehung, halten wir diese For- derung auch in dem Bewußtsein, daß diese Maßnahme nicht immer zum Er- folg führt, aufrecht.

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41. World Health Organisation (1952) WHO- expert committee on dependence producing drugs. WHO Techn Rep Ser 48

Überdurchschnittlich häufig wird sowohl der niedergelassene Zahnarzt als auch der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg mit Mundschleim- hautveränderungen konfrontiert. Aus dem klini- schen Erscheinungsbild der vielfältigen Verän- derungen ist nur mit großer Erfahrung eine si- chere Diagnose zu stellen und geeignete Be- handlungsmaßnahmen einzuleiten.

Der weniger Erfahrene benötigt die Abbil- dungen in Atlanten und Standardlehrbüchern zur Diagnose- und Entscheidungsfindung. Eine Vermutungsdiagnose ist Voraussetzung, um in entsprechenden Kapiteln der nach Ätiologien geordneten Lehrbücher nachschlagen zu kön- nen. Die Unterscheidung zwischen harmlos, kontrollbedürftig und malignomverdächtig ist aber notwendig, da hiervon das weitere klini- sche Management, wie z.B. die Indikationsstel- lung zur Entnahme einer Gewebeprobe zur hi- stopathologischen Abklärung, abhängt. Unsi- cherheiten oder Verzögerungen bei der Ent- scheidungsfindung sind insbesondere bei Prä- kanzerosen oder bei malignomverdächtigen Veränderungen unverantwortlich.

Die vorliegende CD-ROM erlaubt es, von der gängigen Lehrbuchkonsultation abzuwei- chen und befundbezogen zu diagnostizieren.

Mehr als 800 Abbildungen von Mundschleim- hauterkrankungen, die nach der Farbe (schleim- hautfarben, weiß, weißrot, gelbrot, braungelb- rot, rot-blaurot, rotschwarz, bläulich, braun- schwärzlich) und nach der topografischen Lo- kalisation in der Mundhöhle (Lippenrot, Gingi- va/ Alveolarkamm, harter/weicher Gaumen, Sublingualregion/Mundboden, Lippen/Wangen- region, Zungenrücken/Zungenrand) geordnet sind, werden angeboten. Anhand der Farbe und

der Lokalisation in der Mundhöhle ist durch den Vergleich mit dem Bildmaterial rasch die Zu- ordnung der in Frage kommenden Veränderung einschließlich typischer Differentialdiagnosen möglich. Der zu den Abbildungen gehörige Text informiert über die Diagnose, beschreibt aus- führlich das Krankheitsbild und gibt Hinweise zum klinischen Vorgehen. Zu dem jeweiligen Krankheitsbild werden die Differentialdiagno- sen in Text und Bild ausgeführt.

Jede Abbildung kann bildschirmfüllend mit einfachem Mausklick aufgerufen werden. Das

„Blättern“ innerhalb der Abbildungen ist durch die Windowsbenutzeroberfläche einfach und zügig möglich.

Bei entsprechender Ausrüstung der Praxis bzw. der Klinik kann das klinische Bild des Pa- tienten zusätzlich mit einer intraoralen Kamera am Monitor mit den auf der CD angebotenen Abbildungen verglichen werden.

Durch die interaktive Gestaltung eines um- fangreichen Standardlehrbuchs auf CD-ROM ist ein einfacher, visuell orientierter Zugriff auf die Diagnosen und Differentialdiagnosen von Mundschleimhauterkrankungen möglich.

Für Mundschleimhautveränderungen, bei denen die Makromorphologie eine wichtige Rolle spielt, besteht die einzigartige Möglich- keit, den „klinischen“ Blick zu schulen und das Wissen über Mundschleimhauterkrankungen zu erweitern. Das Werk ist für die tägliche Routine ebenso geeignet wie für den Studentenunter- richt. Die Hardware des Anwenders muß fol- gende Voraussetzungen erfüllen: PC mit 4fach Speed CD-ROM-Laufwerk, Festplatte mit 10 MB frei, Arbeitsspeicher mit 8 MB und Grafik- karte VGA, mindestens 640 ×480 Pixel Echt- farben. Dem Anwender steht damit ein neuarti- ges und in der Alltagstauglichkeit nicht zu über- treffendes Arbeitsmittel zur Verfügung. Der Preis von DM 680,-- erscheint in Anbetracht des reichen Bildmaterials angemessen.

G. Lauer, Freiburg

B U C H B E S P R E C H U N G

M. Straßburg, I.-V. Wagner, W. Schnei- der: Mundschleimhauterkrankungen – Entscheidungsunterstützung für die täg- liche Praxis. München: Quintessenz. neue medien, 800 Abb., CD-ROM, DM 680,--.

Referenzen

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