Sigmoidoskopie alle 10 Jahre senkt Mortalität an kolorektalen Karzinomen
11. Psychosomatische Probleme
Die psychosomatische Betreu- ung stellt einen unverzichtbaren, in den meisten Zentren jedoch bislang nicht ausreichend entwickelten Be- standteil der Betreuung dar. Dabei muß den einzelnen Phasen des Transplantationsprozesses (Vor- schlag der Transplantation, Akzep- tierung auf der Warteliste, präopera- tive Wartezeit, perioperativer Zeit- raum, postoperativer Klinikaufent- halt, Entlassung ins Alltagsleben, Langzeitbetreuung) Rechnung ge- tragen werden (23).
12. Sozialmedizinische Probleme
Die sozialmedizinische Betreu- ung beinhaltet neben der postopera- tiven Rehabilitation Fragen der Ver- sorgungsmedizin beziehungsweise der Rentenmedizin sowie einer eventuellen Wiedereingliederung ins Erwerbsleben.
Dt. Ärztebl. 90 (1993) A 1 -724-728 [Heft 10]
Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordem über die Verfasser.
Anschriften für die Verfasser:
Dr. med. Jai-Wun Park Transplantationsambulanz Innere Klinik III — Kardiologie Herzzentrum Kaiser-Wilhelm- Krankenhaus
Gerrickstraße 21 W-4100 Duisburg 12 Dr. med. Mario Deng Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
der Universität Münster Albert-Schweitzer-Straße 33 W-4400 Münster
Seit vielen Jahren wird von Gastroenterologen gefordert, bei asymptomatischen Patienten sigmo- idoskopische Vorsorgeuntersuchun- gen zur Früherkennung des kolorek- talen Karzinoms durchzuführen, zu- mal sich zwei Drittel aller Tumoren in Reichweite des Sigmoidoskops be- finden. Die Autoren aus Seattle le- gen jetzt erstmals Daten vor, daß durch ein entsprechendes Vorsorge- programm die Mortalität beim kolo- rektalen Karzinom gesenkt werden kann. Sie verglichen dabei die Daten von 261 Mitgliedern des Kaiser Per- manente Medical Care Programs, die an einem distalen Kolonkarzi- nom in den Jahren 1971 bis 1988 ge- storben waren, mit 868 Personen, bei denen Sreeninguntersuchungen mit dem starren Rektoskop durchge- führt worden waren.
Speiseröhre, Herz- und Bronchi- alsystem werden vom selben vegeta- tiven Nervensystem versorgt, so daß eine Reihe von Interaktionsmöglich- keiten gegeben sind. Die Autoren waren insbesondere an dem Zusam- menhang zwischen gastroösophage- alem Reflux, Refluxösophagitis und Asthma bronchiale interessiert. Bei 186 erwachsenen Asthmatikern wur- de gezielt nach einer Refluxösopha- gitis gesucht. 39 Prozent der Patien- ten wiesen bei der Endoskopie eine Refluxösophagitis oder ein Barrett- Syndrom auf, bei 58 Prozent fand sich eine Hiatushernie.
In einer zweiten Studie wurde der Effekt von Albuterol und Theo- phyllin auf den gastroösophagealen Reflux untersucht. Dabei wurde eine 24-Stunden-pH-Metrie durchge- führt, wobei die Patienten an einem Tag 0,5 mg Albuterol-Spray via Handvernebler 4 x täglich, an ei- nem anderen Tag 2 x 200 mg eines Theophyllinpräparates erhielten.
Überraschenderweise führte die Ga- be von Albuterol zu einer Abnahme des gastroösophagealen Refluxes,
Die Autoren kommen aufgrund umfangreicher Analysen zu dem Schluß, daß sigmoidoskopische Vor- sorgeuntersuchungen zu einer Ab- nahme der Mortalität des kolorekta- len Karzinoms führen, wobei offen- sichtlich Vorsorgeuntersuchungen in einem Abstand von zehn Jahren aus- reichen, da die Effizienz ebenso groß ist, wie wenn in kürzeren Abständen endoskopiert wird.
Selby, J. V., G. D. Friedman, C. P. Que- senberry, N. S. Weiss: A Case-Control Stu- dy of Screening Sigmoidoscopy and Morta- lity from Colorectal Cancer. N. Engl. J.
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Division of Research, Kaiser Permanente Medical Care Program, Oakland, CA 94611 and Department of Epidemiology, School of Public Health and Community Medicine, University of Washington, Seatt- le, USA.
unter Theophyllin war keine signifi- kante Änderung zu verzeichnen. Bei Patienten mit chronischen obstrukti- ven Lungenerkrankungen und nach- gewiesenem gastroösophagealen Re- flux braucht deshalb, was die Thera- pie der chronisch obstruktiven Lun- generkrankung anlangt, keine Rück- sicht bezüglich des Einsatzes von Be- tasympathico-Mimetica oder Theo- phyllinpräparaten genommen wer- den.
Sontag, S. J., T. G. Schnell, T. Q. Miller et al.: Prevalence of oesophagitis in asthma- tics. GUT 33: 872-876, 1992
Department of Ambulatory Care, Medici- ne, Surgery and Pathology, Veterans Ad- ministration Hospital, Hines, Illinois, USA Ruzkowski, C. J., A. Sanowski, R. N. Au- stin et al.: The Effect of Inhaled Albuterol and Oral Theophylline an Gastrooesopha- geal Reflux in Patients with Gastrooeso- phageal Reflux Disease and Obstructive Lung Disease. Arch Intern Med. 152:
783-785, 1992
Division of Gastroenterology Carl T. Hay- den, Veterans Affairs Medical Centre, Phoenix, Arizona, USA
Prävalenz der Ösophagitis bei Asthmatikern
Al-728 (60) Dt. Ärztebl. 90, Heft 10, 12. März 1993