W
issen Sie, was an der Börse eine „quiet period“ ist? Eine sol- che Schweigepflicht verein- baren Banken und Unterneh- men, wenn es ihnen aus irgendwelchen Gründen an- gemessen erscheint.Bei der Deutschen Tele- kom allerdings mußte man nach dem grandiosen Werbe- spektakel solches nicht ver- muten – wie könnte ein Un- ternehmen, das sich so groß- spurig der Öffentlichkeit dar- stellt, etwas zu verschweigen haben?
In der Tat steht die Sache allerdings anders. Am ver- gangenen Freitag ging näm- lich eben diese vereinbarte
„quiet period“ zu Ende. Seit- dem können die Wertpapier- experten auch der Emissions- häuser, die die Telekom an die Börse begleitet haben, wieder das „Maul aufma- chen“, will sagen, sie können
nun ihre ehrliche Meinung zur Telekom sagen. Voraus- gesetzt, sie wollen das, sollen das und dürfen das.
Und siehe da, die ersten Studien und Analysen über die Börsenaussichten der Te- lekom kamen dieser Tage auf den Markt. Die Einschätzung der Experten ist, wie auch nicht anders zu erwarten, kei- neswegs einheitlich.
So verwundert es auch nicht weiter, daß die Deut- sche Morgan Grenfell (Deut- sche Bank) und Kleinwort Benson (Dresdner Bank) den Titel munter weiter zum Kauf empfehlen. Deren Kursziele liegen so bei 35 Mark, und ihr Credo lautet, daß die Deut-
sche Telekom AG in den nächsten fünf Jahren jeweils rund 35 Prozent wachsen werde und, etwas nebulos, nach der erfolgreichen Bör- seneinführung habe „für die Telekom die Zukunft begon- nen“. So wolkig das klingt, so klar sind die Motive. Die bei- den Häuser haben die Tele- kom als „Global Coordina- tors“ an die Börse gebracht, und daher muß weiter ge- trommelt werden.
Ganz anders Goldman Sachs, die den Wert bereits auf „halten“ eingestuft ha- ben, was eine vorsich- tige Umschreibung für „lohnt sich nicht mehr“ ist. Die Commerzbank hält die Aktie
für „angemessen bewertet“, während Trinkaus ganz klar eine „Untergewichtung“
empfiehlt – verkaufen ist da- mit gemeint. Ich sehe das ge- nauso. Lange wird sich die Aktie nicht mehr über 30 Mark halten. Börsebius
[40] Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 4, 24. Januar 1997
S C H L U S S P U N K T
Börsebius zur Telekom AG
Maulkorb abgehängt
Leserservice: Börse- bius-Telefonberatung – Wie an jedem 1. Samstag im Monat können Sie auch am 1. Februar 1997 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Rein- hold Rombach) anrufen.
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Die kostenlose Telefon- beratung ist ein speziel- ler Service des Deut- schen Ärzteblattes für seine Leser.
Post Scriptum
. . . ein 41jähriger aus Bad Dürrenberg. Der Mann wollte im Keller seines Hau- ses mit einem Propangas- brenner die Borsten von ei- ner Schweinshaxe entfer- nen. Dabei fingen die ne- benstehenden Möbel Feuer, der Hobbykoch wurde leicht angebrannt.
. . . ein Rentner aus Mainz, der aus dem fünften Stock eines Krankenhauses fiel. Sein Hosenbein verfing sich an einem Blumenkasten.
Die Feuerwehr rettete ihn.
. . . Yvette Morel, eine 56jährige Französin. Nach 48 Jahren wurde ihr eine sechs Zentimeter lange und ein Zentimeter breite Glas- scherbe aus dem Bauch herausoperiert, die damals bei einer Operation über- sehen wurde.
. . . ein 28jähriger Ameri- kaner, dem bei einer Schlä- gerei auf einer Kreuzfahrt die Nasenspitze abgebissen wurde. Sie wurde in Eis ge-
packt und später in einem Krankenhaus in Long Beach wieder angenäht.
. . . ein spanischer Jäger aus Santiago de Composte- la. Bei einer Wildschwein- jagd trat sein Hund auf eine am Boden liegende Flinte und löste einen Schuß aus, der den Waidmann zum Glück nur leicht verletzte.
. . . Peter Johnson aus New York. Sein dickes Fett- polster rettete ihm das Le- ben, als er drei Kilometer vor der Küste von New York ohnmächtig im Atlantik trieb.
Der Krankenhausarzt über den 135 kg schweren Mann:
„So wie ein Wal oder Polar- bär von der Kälte abge- schirmt wird, hat das Fett diesen Mann vor dem Ertrin- ken oder Erfrieren gerettet!“
. . . Colin Jackson, ein 85jähriger Amerikaner aus New Mexico. Er wurde in
seinem Truck von einem Schwarm Killerbienen über- fallen, die 300mal stachen.
Er überlebte.
. . . Polizist Hector Zapa- ta aus Santiago de Chile.
Bei einer Verfolgungsjagd schoß ein Bankräuber auf ihn und traf ihn in die Brust.
Doch ein Metallkugelschrei- ber ließ die Kugel abprallen.
. . . eine 44jährige Indo- nesierin. Ein Quacksalber hatte ihr eingeredet, sie hät- te einen großen Tumor im Bauch. Dieser Tumor ent- puppte sich dann als ein ge- sundes Baby, das kurz dar- auf geboren wurde.
. . . ein 15 Monate alter Junge aus Duisburg, der in einen Wäschetrockner ge- klettert war. Die kleine Schwester hat die Tür zuge- worfen, worauf Trommel und Heißluftzufuhr automatisch anliefen. In letzter Sekunde
konnte der Vater den Jun- gen retten.
. . . ein Drei-Zentner- Mann aus München, der sich in der Badewanne ver- keilte und sich selbst nicht mehr befreien konnte. Die Nachbarn hörten die Hilferu- fe und riefen die Feuerwehr, die den Hilflosen befreite.
. . . ein deutscher Tourist in Florida. Auf einer Brücke, die über einen Teich mit Alli- gatoren führt, mußte er nie- sen. Dabei fiel sein Gebiß ins Wasser. Er sprang hin- terher – direkt auf einen Kai- man. Die Echse biß zu und verletzte ihn aber nur leicht.
. . . ein Reh aus einem Wald bei Den Haag, das mit einem Jäger zusammen- stieß. Das Tier verstrickte sich mit dem Kopf in dem Gewehrriemen und zog so stark daran, daß der Jäger loslassen mußte. Mit dem Gewehr um den Hals sprang das Reh davon. Kein Jäger-
latein! BE