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Archiv "Kompetenz und Tätigkeit des praktischen Arztes" (08.05.1992)

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Spitze gesetzt. Dieser Serovar wird vor allem durch Hühnereier, Eiprodukte und Geflügel übertragen. Dabei spielt die vermehrte Hitze- resistenz des Keimes verglichen mit anderen Sal- monellen eine begünstigende Rolle. Die letzten zwei Jahre brachten ein Anwachsen der Erkran- kungszahlen um 50 Prozent mit sich. Im vergan- genen Sommer haben die S. enteridis-Fälle noch sprunghaft weiter zugenommen und fast epide- mische Ausmaße erreicht.

Besondere Sorgfalt ist daher beim Keim- nachweis im Stuhl, bei der Meldung an das zu- ständige Gesundheitsamt und bei der Aufklä- rung der eigenen Patienten über die Gefahren- quellen in Form ungenügend lange und hoch er- hitzter Geflügel- und Eigerichte oder Eiproduk- te geboten. Die Gesundheitsbehörden sind auf- gerufen, für häufigere und schärfere Stichproben in der Geflügelzucht und bei Nahrungsmittelbe- trieben zu sorgen.

Antibiotika dürfen nur bei protrahierten oder foudroyanten septischen Verläufen (Ampi- cillin, Amoxicillin, Co-trimoxazol) und bei Dau-

erausscheidern eingesetzt werden. Bei letzteren empfiehlt sich jedoch vor Einsatz eines Antibio- tikums (Mittel der Wahl Ciprofloxazin) ein The- rapieversuch mit Lactulose (3 bis 5 mal 15 ml/

Tag über 10 bis 12 Tage).

Antibiotika verkürzen die Dauer der Er- krankung mit Ausnahme der genannten Fälle nämlich nicht, bringen aber die Gefahr resisten- ter Stämme mit sich.

Dt. Ärztebl. 89 (1992) A 1 -1726-1729 [Heft 19]

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Hans Ruppin Chefarzt der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Tauberbischofsheim Albert-Schweitzer-Straße 37

W-6972 Tauberbischofsheim

Kompetenz und Tätigkeit des praktischen Arztes

Eine Untersuchung mit Ärzten und Ärztinnen in Allgemeinpraxen in- der niederländischen Provinz Lim- burg sollte herausfinden, ob es Un- terschiede zwischen der Kompetenz und der tatsächlichen Tätigkeit in der täglichen Praxis dieser Ärzte gibt. Ursprünglich waren 442 Ärzte angeschrieben worden; 137 erklärten sich zur Teilnahme bereit, aber nur 36 wurden zu der Studie herangezo- gen. Sie wurden von vier standardi- sierten „Patienten" konsultiert, die als die jeweiligen Beschwerden Kopfschmerzen, Diarrhoe, Schulter- beschwerden oder Diabetes vortru- gen.

Diese „Patienten" erschienen zu unbekannter Zeit innerhalb der ge- wöhnlichen Sprechstunde — keiner wurde von den besuchten Ärzten als Simulierender erkannt. Später nah- men die gleichen Ärzte an einer eher

einer Prüfungssituation gleichenden

Untersuchungsserie ebenfalls mit standardisierten Patienten teil, je- doch anderen als denen, die in ihrer

Praxis gewesen waren. Bewertet wur- den Kompetenz und praktische Lei- stung („performance") anhand von standardisierten Katalogen für obli- gatorische, fakultative und überflüs- sige diagnostische und therapeuti- sche Maßnahmen für jede der Indi- kationen.

Es zeigte sich, daß in der Kom- petenzprüfung die Ergebnisse um 49 Prozent über den Leistungsergebnis- sen in der Praxissituation lagen. Die

FOR SIE REFERIERT

Kompetenzergebnisse der teilneh- menden Ärzte aber wichen nur we- nig voneinander ab, ebenso verhielt es sich bei der Bewertung der Praxis- leistung. Der Unterschied zwischen Kompetenz und Praxisleistung ent- sprach aber weitgehend dem Unter- schied an Zeit, die unter Prüfungs- oder unter Praxisbedingungen aufge- wendet worden war.

Die Autoren schließen aus ihrer Untersuchung, daß eine Beurteilung der Kompetenz des praktizierenden Allgemeinarztes unter Prüfungsbe- dingungen nur dann einen Voraussa- gewert für die tatsächliche Leistung in der Praxis haben kann, wenn da- bei andere Faktoren, insbesondere die zur Verfügung stehende Konsul- tationszeit, berücksichtigt werden.

Eine unter der Norm liegende Pra- xisleistung eines Arztes muß nicht notwendigerweise einen Mangel an Kompetenz signalisieren. Leistung —

„performance" — und Kompetenz sollten als unterschiedliche Struktu- ren angesehen werden. jhn

Rethans, J.-J. et al.: Does competence of general practitioners predict their Perfor- mance? Comparison between examination setting and actual practice. BMJ 303 (1991) 1377-1380.

Dr. J.-J. Rethans, Department of General Practice, University of Limburg, Postbus 616, NL 6200 MD Maastricht, Nieder- lande.

Dt. Ärztebl. 89, Heft 19, 8. Mai 1992 (61) Al-1729

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