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Archiv "Kompetenz" (16.04.1982)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Müttergenesungskur —

die zukunftweisende Kur 19

Dr. med. Veronica Carstens

Ludwig-Sievers-Stiftung:

Vielfältige Grundlagenforschung. 20 Ärzteschaft fordert:

Das Medizinstudium

den Realitäten anpassen 21

Nachrichten 22

Weiterbildung in Allgemeinmedizin:

Im Durchschnitt 65 Monate — Union fordert Abschläge im Krankheitsfall — Verteidigungsausschuß will Pocken- impfpflicht beibehalten — Symposium der Anonymen Alkoholiker mit Ärzten

— Krankenkassen befürchten zusätzli- che Kostenbelastung

Satire 23

Vorsicht bei Pressekonferenzen — Das Gegenteil ist auch nicht wahr: Eines Tages im Intensiv- Bereich

Konzertierte Aktion

Der Preisappell ist wirksam . . . 24

Prof. Dr. med. Rudolf Kopf

Ausgaben-Reduzierung erhofft. . 26

Dr. Kurt Friede

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Übersichtsaufsätze Das Gallensäurenverlust-

Syndrom 33

Dr. med. Wolfgang Kruis,

Prof. Dr. med. Gustav Paumgartner

Bedeutung von

Campylobacter-Enteritiden . . . 38

Dr. rer. nat. Rainer Hammann, Dr. med. Marlin Mattias, Dr. rer. nat.

Hans-Georg Sahl

Wohin tendiert die Diabetologie? 42

Prof. Dr. med. Dr. h. c.

Ernst Friedrich Pfeiffer

Schock, Hypotonie

und verwandte Symptome . 51

Prof. Dr. med. Dieter Engelhardt

Aussprache

Der genormte Sofort-Arztbrief 37

Dr. med. Lothar Lenkeit

Für Sie gelesen 48

Fortsetzung auf Seite 3

15

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

16. April 1982 79. Jahrgang

Kompetenz

D

ie Empfehlungen für eine neue Appro- bationsordnung für Apotheker wur- den in derselben Woche in Bonn dem Minister für Jugend, Familie und Gesund- heit übergeben, in der sich in Badenweiler die Universitätslobby zusammenfand, um eine Begründung für den Anspruch auf höhere Kompetenzen im Heilgeschäft zu liefern. Kurz darauf las man es in den Zeitungen: „Der Apotheker" möchte „ei- ne dem Rang seiner Ausbildung entspre- chende Funktion im Gesundheitswesen zurückgewinnen . . ." Zurückgewinnen?

Haben die Apotheker etwas verloren?

Noch ist er der kundige Distribuent von Arzneistoffen, der er immer war. Die Herstellung von Arzneistoffen ist zwar von der Apotheke an der Ecke in geeignete Räumlichkeiten verlegt worden, dort aber ist der Apotheker auch heute noch eine wichtige und sehr gefragte Persön- lichkeit.

Der Anspruch indes, als Arzneimittelfach- mann Berater von Arzt und Patient zu sein, als heilkundige Person anerkannt und auch in Anspruch genommen zu werden, geht weit über das hinaus, was dem Apotheker auch nach einer Intensivierung seiner pharmakologischen Ausbildung zu- steht. Wenn formuliert wird, nicht der Arzt und schon gar nicht der Patient wisse über Nebenwirkungen und Interaktionen von Arzneistoffen Bescheid, wohl aber der Apotheker, dann muß von dieserStelle aus Widerspruch angemeldet werden.

Der Fachmann in allen Fragen, die mit der Anwendung von Arzneistoffen zu thera- peutischen Zwecken in Zusammenhang stehen, ist der Arzt, und so wird es auch bleiben. Er verfügt nicht nur über die gleiche Information hinsichtlich der Ne- benwirkungen und Wechselwirkungen von Arzneistoffen, er weiß auch genau, was er seinen Patienten verschrieben hat und neuerlich verschreiben will, und nur der Arzt kennt die Krankheit, an der der Patient leidet, die individuellen Empfind- lichkeiten der ihm Anvertrauten und vor allem das therapeutische Ziel, mit dem ein Arzneistoff verabfolgt wird.

S

oll das alles in einer „Beratungs- ecke" in der Apotheke „palavert"

werden? Woher bezieht der Apothe- ker sein Wissen über die Krankheiten ganz

allgemein und insbesondere die des Kun- den? Soll der Apotheker darüber entschei- den, ob der Arzt dies oder besser jenes hätte tun müssen, soll er Urteile über Anordnungen des Arztes abgeben? Wer in der Lage ist, das Szenario des „heilkundi- gen" Apothekers zu Ende zu denken, der weiß, daß dieses Ziel, das mit der sicher- lich notwendigen Ergänzung der bishe- rigen Ausbildungsschwerpunkte anvisiert zu werden scheint, ungute Folgen für beide Berufsgruppen —Ärzte wie Apotheker—mit sich bringen wird.

Soweit medizinische und biologische bzw.

pharmakologische Kenntnisse nötig sind, um die Stoffkunde zu vervollständigen, ist gegen die Ergänzung der Ausbildungs- schwerpunkte der Apotheker nichts einzu- wenden. Ob jedoch Pharmakologie in Vor- lesung und Praktikum in einem Umfang angeboten werden muß, der denjenigen erreicht oder sogar noch übersteigt, der in der Ausbildung der Mediziner vorgesehen ist, das muß allerdings in Frage gestellt werden.

un werden diese Empfehlungen zur Neugestaltung der Approbations- ordnung zunächst auf die Realitäten unserer kapazitätsbeengten Universitäten treffen. Dort wird mit Sicherheit das, was als Utopien aus jener Empfehlung mög- licherweise Eingang in eine neue Approba- tionsordnung für Apotheker finden mag, auf das realistische Maß zurückgestutzt werden. In der Intensivierung der Ausbil- dung von Ärzten im Umgang mit Arznei- stoffen sind die Kultusminister eh im Rückstand: Haben sie es doch bisher noch nicht geschafft, die längst überfälligen Institutionen der klinischen Pharmakolo- gie zu etablieren.

Es besteht auch die Hoffnung, daß man in den Parlamenten und Ministerien mittler- weile weiß, wie schlecht es sich ausmacht, Ausbildungsansprüche gesetzlich zu ver- ankern, die dann mangels finanzieller Mit- tel nicht in die Tat umgesetzt werden können. Die neue Approbationsordnung für Mediziner, die 1970 erlassen wurde und bisher noch nirgends in der Bundesre- publik Deutschland zur vollen Zufrieden- heit aller Beteiligten in die Tat umgesetzt werden konnte, ist ein besonderes Lehr- stückdafür. W. Forth, München

Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 15 vom 16. April 1982 1

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