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Wenn der Mond blind macht

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No 83 novembre 08 / Nr . 83 Novemberr 08 Gestüt

21 Neuheiten vom Netzwerk Pferdeforschung Schweiz

Wenn der Mond blind macht

Die Stute Sunka litt an einer bis heute unheilbaren Augenkrankheit, der Mondblindheit. Erstmals ist in der Pferdeklinik der Universität Bern eine Operation durchgeführt worden, die ihr Augenlicht retten kann.

Patientenbesuch in der Pferdeklinik der Universität Bern: in der zweiten Boxe steht die Stute Sunka. Sie ist am Auge operiert worden. Dabei haben ihr die Augen-Spezialisten Antonella Rampazzo von der Pfer- deklinik in Bern und Bernhard Spiess vom Tierspital in Zürich einen Teil des Auges entfernt. Die- ser wird Glaskörper genannt.

Der Grund für diese Operation war eine weit verbreitete und häufige Erkrankung des Pferdeauges, wel- che Mondblindheit oder auch equine rezidivierende Uveitis ge- nannt wird. Es entzünden sich di- verse Teile des Auges, wie zuerst die Iris und Bindehäute, und schliesslich auch die Hornhaut und der Glaskörper. Durch die Entzün- dung leiden die betroffenen Tiere unter starken Schmerzen.

Wieder über die Weiden galoppie- ren

Die Ursache für die Mondblindheit war lange Zeit unbekannt. Vermu- tet wurde früher ein Zusammen- hang mit dem Mondzyklus – daher auch der Name. Gemäss neuesten Erkenntnissen liegt das Problem je- doch in der toxischen Wirkung von Eiweissen, welche von Bakterien stammen, die zum Beispiel in den Ausscheidungsprodukten von Mäu- sen vorkommen. Diese Infektion ist die weltweit häufigste Ursache für das Erblinden von Pferden. „Es ist

unklar, wie viele Fälle es in der Schweiz gibt.“, erklärt die Tierärztin Rampazzo. Zusammen mit Spiess operierte sie Sunka. Den dadurch entstandenen Platz haben sie mit

einer Ersatzflüssigkeit aufgefüllt.

„Die Operation verlief sehr gut, doch sind endgültige Resultate erst in zwei bis drei Tagen ersichtlich.“, sagt Rampazzo. Soweit sehe aber alles gut aus bei der 9-jährigen Stute.

Darüber ist vor allem die Besitzerin erleichtert: „Sunka wird nicht nur keine Schmerzen mehr haben, son- dern auch an Lebensqualität ge- winnen.“ Pferde sind Fluchttiere und darum ihre Augen lebenswich- tig. Bald wird die Stute wieder über die Weiden galoppieren: sehend und schmerzfrei.

Nicole Basieux

Nicole Basieux

Nicole Basieux ist Biologin und freie Wis- senschaftsjournalistin.

Publikationen über dieses Thema aus dem Netzwerk Pferdeforschung Schweiz:

- Germann S.E., Wahl F.L., Burger D., Roos M., Spiess B.M. Einfluss von lokal appli- ziertem 1% Brinzolamid auf den Augenin- nendruck von gesunden Pferden.

Proceedings 2. Jahrestagung Netzwerk Pferdeforschung Schweiz, Schweiz. Arch.

Tierheilk., Band 149, Heft 4, 2007.

- Germann S.E., Matheis F.L., Rampazzo A., Burger D., Ross M., Spiess B.M. Effects of topical administration of 1% brinzolamide on intraocular pressure in clinically normal horses. Equine Vet J., 2008.

Œil d’un cheval atteint de fluxion périodique.

An Mondblindheit erkranktes Pferdeauge.

(Source : von Salis, Erkranktes Pferd – was tun?, 1998)

Tipp: Ein schmerzhaftes Auge muss immer unverzüglich einem Tierarzt gezeigt werden!

Anatomie des Auges

FM83novembre2008:Mise en page 1 13.11.2008 17:11 Page 21

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