1. Monat 2. Monat 2.
3. Monat 9. 10. 11. 12.
3. 6. 7.
Röteln: 53000mal Risiko
Nur noch neun Prozent der Mütter von 594 177 im Jahre 1983 geborenen Kindern waren nicht gegen Röteln geschützt. Die Vorsorge-Initiative der „Aktion Sorgenkind" drückt diese Zah- len anders aus: 53 000 Schwangere nahmen die Gefahr einer Rötelnschädigung ihres Kindes in den ersten zwölf Schwanger- schaftswochen in Kauf. Wegen des epidemieartigen Auftretens der Krankheit kann das Risiko örtlich größer sein. Man schätzt, daß jährlich immer noch 100 bis 200 rötelngeschädigte Kinder geboren werden, obwohl dies in unserer Zeit dank der Impfun- gen nicht mehr nötig wäre Grafik: Vorsorge-Initiative
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Anschnallpflicht bei Hausbesuchen
KÖLN. Nach einer Aus- kunft des Bundesverkehrs- ministers für die Bundes- ärztekammer wird man hinsichtlich der Gurtanle- gepflicht den Arzt, der Hausbesuche macht, wie einen „Lieferanten" be- handeln müssen, falls er Patienten besucht, die
„Haus an Haus" wohnen.
Diese Auffassung deckt sich mit der der zuständi- gen obersten Landesbe- hörden.
Schon in einer Bespre- chung mit den Landesbe- hörden im Jahre 1980 er- gab sich aber die allgemei- ne Auffassung, daß eine solche Ausnahmeregelung von der Anschnallpflicht für Ärzte nur dann gelten kann, wenn bei Hausbesu- chen jeweils nur sehr ge- ringe Entfernungen zu- rückzulegen sind. Handelt es sich aber um Strecken von, mehreren hundert Me- tern, so könne § 21a, Ab- satz 1,2 der Straßenver- kehrsordnung hier nicht angewendet werden. Bei längeren Strecken, heißt es, liege es auch im Inter- esse der Ärzte, sich im Au- to anzuschnallen. BÄK
Verzeichnis der Beratungsstellen
KÖLN/BONN. Fast 1400 An- schriften von Einrichtun- gen der Beratung, Behand- lung und Wiedereingliede- rung für Drogen-, Alkohol- und Medikamenten-Ge- fährdete und -Abhängige enthält die vom Bundes- gesundheitsminister jetzt zum fünften Mal herausge- gebene Broschüre „Dro- genberatung — wo?" Nach Orten aufgelistet werden etwa 900 Beratungs- und ambulante Behandlungs- stellen, 250 Therapie- und Rehabilitationszentren und 160 Einrichtungen für klini-
schen Entzug (kostenlos erhältlich auf Anfrage bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä- rung, Postfach 9 30 12 50, 5000 Köln 91). WZ
Koronar-Gruppen:
NRW an der Spitze
DÜSSELDORF. In Nord- rhein-Westfalen gibt es zur Zeit mehr als 200 Koronar- Sportgruppen, die von 460 Übungsleitern mit einer Sonderlizenz und 416 Ärz- ten geleitet werden. Das wurde anläßlich des zehn- jährigen Bestehens des
„Kölner Modells", das 1974 an der Deutschen Sporthochschule aus der Taufe gehoben worden war, mitgeteilt. EB
KBV besteht
auf Unabhängigkeit der Vertrauensärzte
KÖLN. Gegen eine organi- satorische wie dienstrecht- liche Umgestaltung des vertrauensärztlichen Dien- stes hat sich die Kassen- ärztliche Bundesvereini- gung (KBV) ausgespro- chen. Als sachlich „unge- eignet" werden Pläne be- zeichnet, eine eigenständi- ge Selbstverwaltungsorga- nisation auf der Grundlage von Bundes- und Landes- arbeitsgemeinschaften der
Krankenkassenverbände zu bilden. Die bisherige Zuordnung des vertrauens- ärztlichen Dienstes (VäD) zu den Landesversiche- rungsanstalten biete Ge-
währ, daß die Unabhängig- keit des vertrauensärzt- lichen Dienstes gegenüber den Krankenkassen als Auftraggeber für die gut- achterliche Tätigkeit einer- seits und den behandeln- den Ärzten andererseits erhalten bleibe.
Wegen der enger werden- den Verflechtung der gut- achterlichen Aufgaben am Übergang von Krankheit zur Erwerbsfähigkeit sei al- lerdings eine Verbindung der Gutachterdienste der Rentenversicherung mit denen der Krankenversi- cherung bei den Landes-
versicherungsanstalten überlegenswert. EB
Ausbildungskosten werden umgelegt
WIESBADEN. Im Rahmen der Pflegesatzfestsetzung für 1984 werden in Hessen erstmals die Ausbildungs- kosten für alle Krankenhäu- ser umgelegt. Durch diese Regelung werden nun auch diejenigen Krankenhäuser belastet, die nur unter- durchschnittlich oder gar nicht ausbilden. WZ
Pharmapreise stabil
KÖLN/BONN. Die Arznei- mittelpreise der Pharma- hersteller für Präparate, die zu Lasten der gesetzli- chen Krankenversicherung verordnet und abgerech- net werden, sind im August 1984 gegenüber dem Vor- monat stabil geblieben.
Wie der „GKV-Arzneimit- telindex" Mitte September meldet, liegt der „Preis- sockel" für das Jahr 1984 unverändert bei 3,5. Der
„Preissockel" 1984 für En- de dieses Jahres besagt, daß sich im Jahresmittel 1984 bei Preiskonstanz ab Ende August 1984 ein Preis- anstieg von 3,5 Prozent ge- genüber 1983 rechnerisch ergeben würde. EB Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 41 vom 10. Oktober 1984 (23) 2947
