Informations- und Dialogveranstaltung am 10. November 2014 in der Stahlhalle der DASA in Dortmund
Metalle und REACH – eine Zwischenbilanz
Metallspezifische Probleme bei der Umsetzung von REACH
Dorothea Steiger
WirtschaftsVereinigung Metalle
• 665 Unternehmen
• 108.740 Beschäftigte
• Umsatz 50,4 Mrd. €
• Produktion 7,8 Mio. Tonnen
Fahrzeugbau 30 %
Chem. Erzeugnisse 1 %
Verpackung 5 %
Maschinenbau 9 %
Elektrotechnik 14 % Stahlindustrie 4 %
Eckdaten der deutschen NE-Metallindustrie
Stand der Dinge
Regelungen NE-Metalle unter REACH
derzeitige Diskussionen in den Konsortien:
• Blei: Teilnahme an der öffentlichen Konsultation (Anhang XIV), Beschränkung Blei in Verbraucherprodukten, RMO´s *
• Kobalt: Alternativen zu Zulassung und Beschränkung
• As2O3: Zulassungsverfahren ist durchlaufen
• Nickel-Salze: RMO-Bewertung
• Chromate: Vorbereitung der Zulassungsanträge, Beschränkungen
• Cadmium: gelistet als SVHC, Beschränkung
* RMO – Risiko-Management-Option
Stand der Dinge
Bewertung der bisherigen RMOAs
RMO-Analysen, Erfahrungen aus den letzten Jahren:
• Bei den RMOA´s sind die Behörden bislang nur zum Teil systematisch vorgegangen (unklar, warum Stoffe gelistet wurden).
• Selten wurden alle Aspekte zu den Stoffen überprüft (natürliches Vorkommen).
• Den Empfehlungen der RMOA wurde nicht immer gefolgt (Bsp. NMP).
• Einige RMOA´s wurden erst nach der Listung des Stoffes als Kandidat durchgeführt (Bsp. Blei-Verbindungen).
• Manche sind allerdings auch sehr gut gemacht (Bsp. Nickel-Salze).
Stand der Dinge
Kritik am bisherigen Vorgehen
Forderungen für das weitere Vorgehen
Metalle sind derzeit immer noch im Fokus
• viele Daten verfügbar
• Metalle vielfach untersucht nach dem Altstoffrecht
• Listung auf Anhang VI CLP macht es den Behörden einfach, diese Stoffe vorzuschlagen
NE-Metall-Industrie wünscht ein Risiko-Management-System
• Risikobasierter Ansatz für die Auswahl der Maßnahmen
• Beachtung auch bereits geregelter Rechtsgebiete
• klares und transparentes System
• Beachtung von anderen Umweltpolitik-Zielen
NE-Metalle sind besonders…
… und kommen i.d.R. gemeinsam vor
Kaum ein Unternehmen der NE-Metallindustrie beschäftigt sich mit nur einem Metall
Beispiel Zink: Zink ist im Erze vergesellschaftet mit
• Blei und Silber ( Bleiindustrie)
• Kupfer ( Kupferindustrie)
• Indium, Germanium, Gallium
Für die Zink-Industrie sind nicht nur Diskussionen um Zink relevant!
Beispiel Blei: Chemikalienrechtliche Regelungen zu Blei Metall haben unmittelbar Auswirkungen auch auf Stoffströme anderer NE-Metalle.
NE-Metalle sind besonders…
…und kommen i.d.R. gemeinsam vor
Rad der Metalle zeigt:
Ein Rohstoff kommt selten allein!!!
Auch einzelne
Unternehmen der NE- Metall-Industrie
kämpfen an etlichen Fronten.
Verflechtung von Rohstoffen
Das Rad der Metalle von Reuter stellt dar, wie die verschiedenen Metalle bei der Gewinnung von Rohstoffen miteinander verflochten sind.
Weiterhin wird ersichtlich, welche begleitenden Metalle als
Verunreinigungen in den Erzen vorhanden sind. Sie werden
mitgefördert und können so auch nutzbar gemacht werden.
NE-Metalle sind besonders…
…und bedürfen eigener Bewertungsmethoden
Metalle haben ganz spezifische Eigenschaften
Damit sind herkömmliche Kriterien zur Bestimmung der Gefährlichkeit von Metallen weder angemessen noch zweckdienlich.
Metalle bedürfen eigener Bewertungsmethoden
Zum Beispiel die beiden Leitfäden zur Bewertung von Umwelt- oder Gesundheitsrisiken: HERAG & MERAG
NE-Metalle sind besonders…
…denn sie sind chemische (Spuren)-Elemente
Mehr als 70 % aller Elemente sind Metalle
• 13 % der Erdkruste besteht aus NE-Metallen
NE-Metalle sind ubiquitär vorhanden
• Metalle sind essenzielle
Spurenelemente für den Menschen und für Pflanzen.
Hier kann Substitution überhaupt nicht
erwünscht sein.
NE-Metalle sind besonders…
…leitfähig
Energiewende
NE-Metalle sind die Lösung
& in diesen Anwendungen nicht substituierbar
Ressourcen- effizienz
E-Mobilität
NE-Metalle sind besonders…
…notwendig für die Energiewende
Zielkonflikt!!!
Wenn NE-Metalle mit dem Ziel
der Substitution als Kandidaten für die Zulassung gelistet werden.
NE-Metalle sind besonders…
…oft schon geregelt
Beispiel Blei-Metall:
Was soll REACH hier noch besser regeln?
Zum
Ausblick
ein Hoffnungsschimmer…
SVHC Management in Deutschland:
NE-Metalle sind oft bereits schon in anderen Rechts- gebieten geregelt und die Risiken so angemessen beherrscht!
RMOA-Ergebnis für NE- Metalle nach dem
deutschen Konzept müsste oft lauten:
Keine weitere Regelung erforderlich!!
Ohne NE-Metalle…
…fährt kein E-Mobil
…klingelt kein Handy
…funktioniert kein Gebäude
…fliegt kein Flugzeug
…wirkt keine Solarzelle
…dreht sich kein Windrad
Ohne Nichteisen(NE)-Metalle…
…kein modernes Leben
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dorothea Steiger
WirtschaftsVereinigung Metalle Wallstraße 58
10179 Berlin 030-726107 138 steiger@wvmetalle.de