- Einleitung - Die Zeit vor LSD
- Die Geschichte des LSD - LSD in der Psychiatrie
- LSD und der amerikanische Geheimdienst CIA - LSD als psychedelische Droge
- Dr. Timothy Leary - Albert Hofmann
- LSD als Serotonin-Antagonist - LSD und das Immunsystem
- Toxizität für Tiere, Stoffwechsel und Wirkung im Tierexperiment - Toxizität für den Menschen
- Akute Toxizität/Vergiftungserscheinungen - Chronische Toxizität und Abhängigkeitspotential - Toxikokinetik, Reproduktionstoxizität
- Therapeutische Maßnahmen - Analytik
- LSD in der Szene - Drogenstatistik - Schluß
- Literatur - LSD Zeittafel
Einleitung - "LSD geschichtliche Entwicklung"
Wer den Begriff LSD hört, denkt zu allererst an Drogen, Drogenabhängigkeit und der damit verbundenen Kriminalität, vielleicht noch an den Entdecker des LSD Albert Hofmann.
Wenige vermuten, daß hinter der Entdeckung des LSD doch eine facettenreiche und faszinierende Geschichte steht.
Die Halluzinogene, zu denen LSD gerechnet wird, haben schon immer die Phantasie des Menschen beflügelt und sein besonderes Interesse geweckt. Es liegt wohl im Zwiespalt des Menschen zwischen seinen biologischen Bedürfnissen und seiner ihm ureigenen Geistes- und Gedankenwelt, daß Halluzinogene in allen Kulturen und in jeder Zeit als Urquell der Erkenntnis gesehen wurde. Erkenntnis als Antwort auf elementare Fragen und der Orientierung. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß Halluzinogenen das Mystische, Sakrale anhaftet.
So sollen die alten Griechen die Mysterien von Eleusis über fast zweitausend Jahre hindurch, jährlich im Herbst zu Ehren des Gottes Dionysos (Gott der Rauschmittel) und der Göttinnen Demeter und Persephone gefeiert haben. Bei diesen Mysterien wurde ein "heiliger" Trank gereicht, der möglicherweise aus Mutterkorn (dem LSD verwandt) gewonnen wurde. Der "heilige" Trank sollte die inneren Geheimnisse eröffnen. Es war den daran Teilnehmenden bei Todesstrafe untersagt, über das Erlebte und über die Zeremonie zu reden.
Die folgende Arbeit kann nur eine Auswahl der verschiedenen Aspekte in der Entwicklung von LSD sein. Im ersten Teil wird die Entdeckung des LSD in der Gesellschaft aufgezeigt. Ein weiterer Teil befaßt sich mit den Auswirkungen auf
Mensch und Tier aus medizinisch-toxikologischer Sicht. Im analytischen Teil wird an Hand von Arbeiten von 1972, 1982 und 1992 versucht, die Entwicklung der Methode des LSD-Nachweis innerhalb von jeweils zehn Jahren aufzuzeigen. Zur Abrundung wird im letzten Teil ein kleiner Überblick über den LSD-Konsum (der statistisch bei einer illegalen Droge kaum richtig zu erfassen ist) gegeben; der aber einen gewissen Trend aufzeigt der mit gesellschaftlichen Strömungen korreliert.
Schluß
LSD ist. sicherlich nicht der Stoff aus dem die Träume sind, obwohl dies doch gerade in der Blütezeit des LSD den 60er Jahren von vielen Intellektuellen, Künstlern und der Hippiegeneration gerne gesehen wurde.
Die Entdeckung Hofmanns wurde sehr schnell von Leuten zweckentfremdet, die entweder geistig an ihre Grenze gelangt waren, und wie ausgebrannt neue Wege zur Selbsterkenntnis nutzen wollten oder von der 68er Generation im Rahmen einer gewissen Orientierungslosigkeit An dem Werdegang des LSD zeigt sich der Zwiespalt der Naturwissenschaft, die Ergebnisse liefert und der Anwendung durch die Gesellschaft. Um aus wissenschaftlichen Entdeckungen keinen Kult oder Religion zu machen, tragen Naturwissenschaften, Massenmedien und gesellschaftliche Kräfte eine besondere Verantwortung.
LSD wurde längst von neuen Stoffen wie den Designer-Drogen abgelöst, doch hat es als Modellsubstanz in der Neurologie durchaus seine Berechtigung.
Es werden sicherlich noch viele halluzinogenwirksame Stoffe entdeckt oder erfunden werden, von deren Wirkung wir uns noch keine Vorstellung machen können, dazu gilt: Die geschichtliche Entwicklung geht weiter...