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Archiv "Scheinstudie: Sandoz abgemahnt" (23.05.2008)

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A1096 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 21⏐⏐23. Mai 2008

A K T U E L L

SCHEINSTUDIE

Sandoz abgemahnt

Die Zentrale zur Bekämpfung un- lauteren Wettbewerbs hat das Phar- maunternehmen Sandoz-Pharma- ceuticals abgemahnt. Anlass war ei- ne „Feldstudie“, die der Konzern in Zusammenarbeit mit niedergelasse- nen Ärzten durchführte. Im Rahmen dieser Studie sollten die Mediziner Prostatakrebspatienten ein Präparat des Schweizer Arzneimittelherstel- lers verschreiben und die Erfahrun- gen damit in einem Fragebogen do- kumentieren. Im Gegenzug erhiel- ten sie 1 000 Euro.

Wie eine Prüfung des Fragebo- gens durch die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesver- einigung (KBV) ergab, waren we- der der Fragebogen noch das Stu- diendesign geeignet, um wissen- schaftlich fundierte Daten zu erhe- ben. Es würden weder Basisinfor- mationen zu Patienten erhoben noch seien die Fragen zum Therapiever- lauf so gestellt, dass eine validierba- re Auswertung möglich sei. Nur fünf der 39 gestellten Fragen bezö- gen sich auf das Präparat; die restli- chen beschäftigten sich mit dem Verschreibungsverhalten des Arztes und mit der Vermarktung des Pro- dukts. Hier wird nach Ansicht der Bundesärztekammer und der KBV die Verschreibung eines Arzneimit- tels direkt an eine Vergütung gekop- pelt. Die vorgeschobene Studie er- fülle keine wissenschaftlichen Stan- dards und diene eher der Erhebung marketingrelevanter Daten.

Solche Formen des Marketings sind kein Einzelfall. In einer Presse- mitteilung riefen KBV und die Krankenkassen gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband

HEILMITTEL

Unterschriftenaktion gegen Prüfungen

Mit einer Unterschriftenaktion wol- len die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe und der Hartmannbund (HB) gegen die bis- herige Form der Wirtschaftlichkeits- prüfungen bei Heilmittelverordnun- gen protestieren. „Die Wirtschaft- lichkeitsprüfungen enden nicht sel- ten mit hohen Regresszahlungen für die betroffenen Ärzte. Aus verständ- licher Angst vor diesem ruinösen Risiko haben viele Kollegen ihre Verordnungen von Heilmitteln dra- stisch eingeschränkt“, sagte der KV- Vorstandsvorsitzende, Ulrich Tha- mer. Westfalen sei bundesweit das Schlusslicht bei den Heilmittelver- ordnungen. In Baden-Württemberg stehe je Patient doppelt so viel Geld zur Verfügung, in der Nachbarregi- on Nordrhein seien es 30 Prozent mehr. „Die Schere zwischen Be- handlungsauftrag gemäß ärztlichem Berufsethos und Sparzwang unter medizinisch überhaupt nicht be- gründbaren, sondern willkürlich festgelegten Budgets hat ein für die Ärzte unerträgliches Maß erreicht“, betonte HB-Landesvorsitzender Klaus Reinhardt.

Die KV und der HB wollen die Patienten dazu bewegen, durch ihre Unterschriften ihre Solidarität mit den Ärzten zu bekunden. Die Listen wollen sie den Politikern im Bun- des- und im Landesgesundheitsmi- nisterium überreichen. hil Für den Einsatz von Nanomateria-

lien in Produkten fordern der Ver- braucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentra- len eine intensivere Risikofor- schung, eine Zulassungs- und Kennzeichnungspflicht für Nano- produkte sowie mehr Transparenz hinsichtlich potenzieller Chancen und Risiken der neuen Technologi- en. „Die Verbraucher dürfen nicht zum Testballon möglicher riskanter Technologien werden“, sagte vzbv- Vorstand Gerd Billen. Es müsse si- chergestellt werden, dass Nanopro- dukte für die Gesundheit der Ver- braucher, aber auch für die Umwelt dauerhaft unbedenklich seien.

Derzeit sind europaweit rund 500 bis 600 Nanoprodukte auf dem Markt. In einem Positionspapier ap- pellieren die Organisationen an Po- litik, Wissenschaft, Industrie und Medien, nicht nur die technischen

Möglichkeiten und Produktverbes- serungen zu sehen, sondern den ge- samten Lebenszyklus dieser Pro- dukte (www.vzbv.de/mediapics/po sitionspapier_nanotechnologien_05_

2008.pdf).

Nach den vorläufigen Ergebnis- sen einer vom vzbv in Auftrag ge- gebenen Studie wissen nur wenige Verbraucher, was sich hinter Nano- technologien verbirgt. Dennoch ist die Einstellung zur Nanotechnolo- gie bisher mehrheitlich positiv. EB VERBRAUCHERZENTRALEN

Für mehr Transparenz bei Nanoprodukten

die Pharmaindustrie dazu auf, solche Formen des Direktmarketings zu unterbinden. Anlass für den Appell war ein Angebot des Pharma- unternehmens Novo-Nordisk, das Ärzten für die Verschreibung zweier ihrer Präparate an 100 Patienten mit Diabetes melitus Typ II 10 000 Euro geboten haben soll. Als Gegenleis- tung würde lediglich ein detaillierter Abschlussbericht erwartet. Novo- Nordisk wies diese Vorwürfe zurück. Es handle sich um eine For- schungsvereinbarung mit den Medi- zinern, die der Verbesserung des

Produkts diene. Mei

Nanotechnologie für den Hausge- brauch:Wegen ei- ner speziellen Be- schichtung läuft der Honig von diesem Löffel vollständig ab.

1 000 Euro für ei- nen Fragenbogen:

Das Pharmaunter- nehmen Sandoz ließ sich das als Studie getarnte Marketing einiges kosten.

Foto:fotolia Foto:dpa

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