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Archiv "Arzt und Geschäft: Wie glaubwürdig sind wir noch?" (28.06.2002)

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Todesbescheinigung

Zu dem „Medizin“-Beitrag „Qua- lität der Angaben von Todesbe- scheinigungen“ von Dr. rer. biol.

hum. Gabriele Schubert-Fritschle et al. in Heft 1–2/2002:

Klarstellung

Schubert-Fritschle et al. haben für die Jahre 1998 und 1999 ei- nen Vergleich der Todesbe- scheinigungen(TB) der Regi- on München mit dem Tumor- register des Tumorzentrums München (TRM) vorgenom- men. Eine generelle Aussage zur Qualität der Todesursa- chenstatistik infolge bösarti- ger Neubildungen ist anhand dieses Vergleichs nicht mög- lich. Mit dem Untertitel „Ist die Todesursachenstatistik besser als ihr Ruf?“ wird ein solcher Eindruck aber beim Leser fälschlicherweise her- vorgerufen. Deshalb muss zu dieser Untersuchung und ins- besondere zur Bezifferung der Höhe „falschpositiver Anga- ben“, klargestellt werden:

➀ Eine Beurteilung „falsch- positiver Angaben“ (Diagno- se, obwohl der Patient geheilt war) auf den Leichenschau- scheinen ist nicht mit einer Überzeichnung in der Todes- ursachenstatistik gleichzuset- zen (Beim Mamma- und Prostatakarzinom dürften circa 20 Prozent der Eintra- gungen tumorfreie Patienten betreffen).

Die ICD-10-Richtlinien be- schreiben ausführlich, wie das für die Todesursachenstatistik relevante Grundleiden zu er- mitteln ist. Entsprechend der Auswahlregel zwei ist bei- spielsweise ein Mammakarzi- nom, das nicht ursächlich für das an erster Stelle des Lei-

chenschauscheins genannte Leiden ist, nicht als Grundlei- den in die Statistik zu über- nehmen. Werden jedoch alle Leichenschauscheine, bei de- nen Mamakarzinom als eine der Diagnosen angegeben ist, berücksichtigt, ist die im Auf- satz genannte Größenord- nung „falschpositiver Anga- ben“ nicht verwunderlich. Ei- ne Gegenüberstellung der in der Todesursachenstatistik ausgewiesenen Mamma- und Prostatakarzinom-Fälle mit dem Tumorregister wird im Artikel nicht vorgenommen.

Die Autoren sprechen daher auch von einer Überzeich- nung in den Eintragungen der Todesbescheinigungen und nicht von einer solchen in der Todesursachenstatistik.

Den mit den WHO-Regeln nicht vertrauten Lesern wird jedoch insbesondere durch die Verbindung zur Todesur- sachenstatistik im Untertitel ein falsches Bild der Tatsa- chen vermittelt.

➁„Zu 32,3 Prozent der TB (Todesbescheinigungen) mit Tumordiagnosen gab es kei- ne Hinweise im TRM (Tu- morregister des Tumorzen- trums München).“ Da nicht alle Krebserkrankungen dem Tumorregister von den Ärz- ten gemeldet werden, kommt es zu einer deutlichen Unter- erfassung. Eine Gegenüber- stellung der Daten aus dem Tumorregister mit der Todes- ursachenstatistik ist daher problematisch. Bei einem Vergleich der Todesbeschei- nigungen mit einem Tumor- register bleibt hingegen das im Rahmen der Signierung einfließende Wissen der Sta- tistiker unberücksichtigt.

Wolfgang Riege-Wcislo,Stati- stisches Bundesamt, 65180 Wiesbaden

Arzt und Geschäft

Zu dem „Seite eins“-Kommentar

„Gesundheitsladen“ von Norbert Jachertz in Heft 21/2002:

Wie glaubwürdig sind wir noch?

Diese Anmerkung ist mir aus dem Herzen geschrieben. Ich bin oft entsetzt und empört, mit welchem faulen Zauber Patienten von Kollegen das Geld aus der Tasche gezogen wird, mit welcher Dreistigkeit unser Berufsstand durch un- sinnige „IgeLeistungen“ in Misskredit gebracht wird. Was soll ich einer Patientin sagen, bei der ich mittels Röntgen und Osteodensitometrie eine Osteoporose mit Wirbelkör- perfraktur diagnostiziere, die mir bei Befundmitteilung er- staunt erwidert, vor wenigen Wochen sei mittels Haut- dickemessen (25 Euro) durch einen fachärztlichen Kollegen eine Osteoporose doch erst ausgeschlossen worden? Was erzähle ich einer anderen Pa- tientin, der eine Osteoporose- Diagnostik mittels Haarana- lyse (180 Euro) aufgeschwatzt wird? Wie verträgt sich sol- cher Humbug mit dem Bemühen um eine Evidence based Medicine? Wie glaub- würdig sind wir noch mit un- seren Beteuerungen, bei un- seren Protesten gegen finanzi- elle Einschnitte im Gesund- heitswesen läge uns in erster Linie das Wohl der Patienten am Herzen? Einmal ganz da- von abgesehen, dass ich mich oft frage, wie man eine um Qualität bemühte Medizin seitens des Zeitaufwandes noch mit einem Wust an „Ige- Leistungen“ verbinden kann.

Dr. Friedhelm Kwirant, Raiffeisenstraße 101, 47259 Duisburg

Ist die Basis des Arztberufs nicht schon lange dahin?

Wir sollten uns doch nichts vormachen. 1968 musste frag- lich indizierte „Technik“

durchgeführt werden, wenn man Beratung und Untersu- chung ordentlich bezahlt be-

kommen wollte. 1980 wurde beim KV-Kurs geraten, dass sich der Patient Beschwerden und/oder der Arzt eine Dia- gnose einfallen lassen muss, wenn ein „Check up“ auf Krankenkassenkosten abge- rechnet werden soll. Ich war gelernter Kaufmann und wollte das nicht mitmachen.

Etwa 1990 veranlasste mich die Flut schlimmer Diagnosen auf einer Privatrechnung, ei- nem Beamten mit „Augen- zwinkern“ zu einem Schwer- behindertenantrag zu raten.

Der Arzt hat keine Befunde liefern können. Wenn man weiß, dass Beihilfestellen nicht immer „dicht“ sind, ei- gentlich unverantwortlich. Im Jahr 2000 meinte „mein“ Ga- stroenterologe, dass nach voll- ständiger Entfernung sämtli- cher Polypen nach mehreren Koloskopien eine Kontrollko- loskopie spätestens in einem Jahr erfolgen sollte. Begrün- dung nach Hinweis auf die Leitlinien: Chefärzte machen das schon nach einem halben Jahr, und: Sonst geht ja unser Gesundheitssystem zugrunde.

2001/2002 stellte ich fest, dass eine Koloskopie nach Ziffer 760/768 mit einem Klysma als ausreichend vorbereitet gilt und die Ziffern 760/768 mit 1 520 Punkten im Gegensatz zur durchgeführten Rekto- Sigmoidoskopie nach Ziffer 755 mit 350 Punkten nicht budgetiert sind. Im letzten Fall hat der Arzt keine Kolo- skopie nach ausreichender Vorbereitung angeschlossen und der Patient wurde sieben Monate später an einem me- tastasierenden Kolonkarzi- nom operiert. Die Schuld liegt eindeutig beim Patienten: Er ist zur ersten Untersuchung nicht richtig vorbereitet ge- kommen. Noch hält der Pati- ent das für einen Einzelfall.

Ich habe mir den „Gesund- heitsladen“ als Betriebsarzt lieber von außen angesehen und habe oft genug für ein- zelne Mitarbeiter „gegen- steuern“ können. Ich hätte zu viel „Innere Medizin“, wie ich sie an einer Universitäts- klinik gelernt hatte, aufgeben müssen, wenn ich im „Ge- schäft“ geblieben wäre. Ist Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie

geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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die „Basis des Arztberufes“

nicht schon lange „dahin“?

Name ist der Redaktion bekannt.

Verwildert

Das deutsche Gesundheits- wesen ist in der Tat kaputt!

Die Krankenkassen sind bankrott. Die Ärzteschaft ist teilweise verwildert. Der Be- ruf ist in keiner Weise mehr attraktiv. Die Bevölkerung klagt. Wie wird es weiterge- hen? Die ambulante ärztliche Versorgung wird mehr und mehr von den Krankenhaus- ambulanzen betrieben, die sich dadurch finanziell auf- bessern wollen. Demgegen- über wird die stationäre Ar- beit oberflächlicher und schlechter, weil die Zeit dazu fehlt. Die Kassen bleiben die Pflegesätze teilweise schul- dig, sodass es kommen kann wie in Italien, besonders im Süden. Hier gibt es nur Un- terkunft und ärztliche Ver- sorgung im Krankenhaus, die Pflege und Ernährung muss durch die Angehörigen ge- währleistet werden. . . Wenn die Wirtschaftslage in Euro- pa, speziell in Deutschland weiterhin stabil bleibt, gibt es nur einen Ausweg und das ist die Kostenerstattung wie in der Schweiz, wo es bestens funktioniert . . .

Jetzt heißt das Zauberwort Individualität. Die Not ist vorbei, das Vergnügen hat begonnen. Wellness ist das Zauberwort. Die Ärzte ha- ben umgeschaltet von der Reparatur gebrochener Ge- sundheit zur Steigerung des Wohlbefindens. Die Körper- medizin ist durch die bildge- benden Verfahren und die modernen Behandlungsme- thoden ausgereizt. Jetzt kommt die Psyche an die Reihe . . .

Dr. med. Albrecht Bihl,Ruhe-Christi- Straße 22, 78628 Rottweil

Basis „ade“!

. . . Weder Ärztin noch Arzt wissen tatsächlich was sie mit ihrer Arbeit am Patienten wirklich verdienen. Tägliche

Sprechstunde ist hoher per- sönlicher Einsatz ohne feste Entlohnung. Erst nach Prü- fung durch die KV wird das Honorar ausgezahlt. Nie- mand, der die Leistung an der Basis erbringt, hat Ein- fluss darauf. Eine Berufs- gruppe freut sich, die andere verliert. Die einzelne Person hat überhaupt keine Mög- lichkeit, sich bei größerem Einsatz mehr zu erarbeiten.

Menschen wollen gesund sein und bleiben. Die dazu- gehörenden Fragen und Ant- worten können „gesundheit- lich“ orientierte Ärzte und Ärztinnen leicht überneh- men. Veränderung ist überall notwendig. Ich plädiere für präventive Maßnahmen und eine größere Selbsthilfe der Verbraucher. Dies gibt es nicht auf Rezept. Eigentlich müsste alles, was den Men- schen hilft, gesund zu bleiben, in der Praxis zu haben sein.

Leider ist das nicht so. Beides muss es geben: Krankenbe- handlung und Gesundheitssi- cherung. Hier hat der Arzt ein weites Betätigungsfeld.

Er ist dann nicht mehr Spiel- ball zwischen Krankenkas- sen, KV und der Politik.

Dr. med. Lothar O. Schaufler, Geppertstraße 4, 77815 Bühl

Selbsterhaltungstrieb

Im Kern ist die Aussage des Artikels die, dass der Arzt sich gefälligst aus der Markt- wirtschaft heraushalten solle und dazu aufgefordert sei, seine wirtschaftlichen Inter- essen zu ignorieren und dem Primat des ärztlichen Berufs- ethos unterstellen solle. Die- se Auffassung mag im Kern richtig und auch wünschens- wert sein. Aber: die Todsün- de, das marktwirtschaftliche Element in das Gesundheits- wesen zu tragen und zum al- les beherrschenden Prinzip zu erklären, ist eine Todsün- de, die durch die Politiker be- gangen wurde,

. . . Alle Beteiligten haben hier auch ihren Anteil: Kas- sen, Verwaltungsdirektoren usw. (schauen Sie sich mal deren Gehälter an). Die Ent-

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scheidungskompetenzen wurden längst den Ärzten weggenommen und in die Hände rücksichtloser „Man- chester-Kapitalisten“ gege- ben. Man denke hier nur an die gnadenlose, jahrzehnte- lange, rüchsichtslose Aus- beutung junger Arztkollegen in den Krankenhäusern.

Mittlerweile verstößt dies

sogar gegen geltendes Recht, und Gesellschaft, die Politik, alle Entscheidungs- träger einschließlich der Staatsanwälte schauen (genüsslich?) zu. Schließlich hat man ja jahrzehntelang aus immanentem Neidkomplex in den Medien die Ärzte ver- teufelt . . . Jetzt sollen solche Artikel, wie der geschriebe- ne Artikel, den Ärzten auch noch den Selbsterhaltungs- trieb streitig machen, indem man sie mit der Berufsehre zu ködern versucht. Die Ärzte waren dumm genug, sich die Entscheidungskom- petenzen nehmen zu lassen, sind sie aber auch dumm ge- nug, finanziellen Selbstmord zu begehen? Nein, ich den-

ke, die, die solche Artikel lancieren, täuschen sich. Es werden neue Ärzte kom- men, die sich von derartigen Scheinargumenten nicht mehr täuschen lassen. In ei- ner Zeit, wo alles um uns herum teurer wird, sollen Kassenbeiträge stabil sein, am besten noch sinken. Stän- dig werden Auseinanderset-

zungen in anderen Branchen um Gehaltserhöhungen be- kannt. Nur die Ärzte sollen permanente finanzielle Ein- bußen stillschweigend hin- nehmen. Nein, solche Arti- kel, wie der geschriebene, sind völlig unsinnig, insbe- sondere auch in einer Ärzte- zeitung. Wenn man böswillig wäre, müsste man fragen, von wem der Autor finan- ziert wird (von den Kassen, von den Politikern?). Frage an den Autor: „Cui bono?“

Sicherlich nicht von Ärzten oder Patienten. Patienten sind an anständiger Diagno- stik und Therapie zu ihrem Wohle interessiert. Patienten sind nicht daran interessiert, dass ihre Ärzte verarmen.

Das Meinungsbild des Au- tors ist ein dummes, ge- fährliches Auslaufmodell . . . Dr. med. G. Walter,Radiologische Ge- meinschaftspraxis im Kreiskrankenhaus Roth, Weinbergweg 14, 91154 Roth

Doc + Doctrix

Zu den Leserbriefen in Heft 20/2002:

Solidarisch machen

Als langjähriger Facharzt für Allgemeinmedizin im Topf der oberbayrischen Prakti- ker mit AiP-Qualifikation erkläre ich mich mit den hier karikierten ausgebeuteten, vergackeierten und Zwangsüberstunden ablei- stenden Assistenten und ins- besondere ÄiP solidarisch.

Es bleibt als Humorform nur der Zynismus. Und wenn wegen ein paar Lesern, de- ren Berufsbezeich-

nung Sie nicht ab- drucken, diese Co- mics gestrichen werden sollen, dann nehmen Sie bitte meine gegen- teilige Meinung auch zur Kenntnis und drucken sie ab.

Dr. med. Regina Ströbele,

Buschingstrasse 57 / IV (vor Kauf einer Praktiker- praxis Eigenheimbesitzer, jetzt pleite), 81677 München

Super

Ich finde die Serie einfach su- per, die Atmosphäre stimmt, die Problematik geht eher junge Kolleginnen und Kolle- gen etwas an, aber soll uns trotzdem nicht daran hin- dern, uns auch Gedanken darüber zu machen (bezie- hungsweise uns damit ausein- ander zu setzen).

Dr. Said Kaula,Dr. Heinrich-von- Brunck-Straße 23, 67292 Kirchheim- bolanden

Alltag genau getroffen

Seit Ihrer Ausgabe 26/2001 habe ich jeden Doc+Doctrix- Comic gelesen und aufgeho- ben; er ist das, worauf ich mich am meisten an jeder neuen Ausgabe freue. Vielen jungen in Krankenhäusern angestellten Kolleginnen und Kollegen geht es ähn-

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden auf- merksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffentlicht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Leser- brief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse).

Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E- Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

Zeichnung:Elke Steiner,DÄ 19/2002

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lich, oft trifft es den ärztli- chen Alltag ganz genau.

Natürlich kann solch ein Co- mic nicht jedem gefallen wollen, und dies ist auch den Leserzuschriften aus Heft 20/2002 zuzubilligen, aber ich sähe einen Verzicht auf Doc + Doctrix als herben Verlust an.

Ebensogut könnte ich an Börsebius oder der Leser- reise bemängeln, sie ent- würfen ein unzutreffendes Bild weiter Teile der Ärzte- schaft, doch wäre es miss- günstig, diese Rubriken je- nen Kollegen vorzuenthal- ten, die sich dergleichen lei- sten können.

Als platzverschwendend und wirklich menschenverach- tend empfand ich in letzter Zeit nur den Artikel „Be- drohliche Konsequenzen in den chirurgischen Fächern“

von Dr. Schrem in Heft 29/2002, da er die Vorstel- lung des Arztes als Über- menschen kultiviert und ein vorgeblich freiwilliges Vo- tum abhängig Beschäftigter vorschützt.

Michaela Katzer,Friedenstraße 28, 40219 Düsseldorf

Überflüssig

. . . Selten so ein überflüssi- ges, langweiliges und auch noch schlecht gezeichnetes Comic gelesen, aktuelles Bei- spiel: „Frühling“. Ich kann nur hoffen, dass Sie dafür kein Geld ausgeben. Denn dies wäre beispielweise in Form von Spenden für Be- dürftige wesentlich besser angelegt. Ganz abgesehen davon, dass auch der Platz sinnvoller genutzt werden könnte.

Dr. J. Thormählen,Dorfstraße 6, 83671 Benediktbeuern

Unverständlich

Bisher habe ich über keine dieser Zeichnungen lachen können, selten schmunzeln können. Dieses ist mal wie- der einer, den ich noch nicht mal komisch finde.

Es mag ja Kollegen geben,

die diese Art verstehen – ich bin zu dumm dafür . . . Dr. med. Jochen Langwasser,Wall 28, 42193 Wuppertal

Mist

Verschonen Sie mich mit die- sem Mist.

Dr. med. Rüdiger Sell,Pfälzer Weg 3 b, 83370 Seeon

Bitte weitermachen!

In unserer Abteilung sind diese Comix der Hit! Bitte weitermachen!

Dr. Theo Tsiakos,Mathilden Hospital, Renntormauer 1-3, 32052 Herford

Nachruf

Zu der Würdigung von Prof. Dr.

med. Caspar Kulenkampff, der im Alter von 80 Jahren starb, durch Heinz Häfner in Heft 16/2002:

Ergänzung

Mit Caspar Kulenkampff ist nicht nur der vielleicht be- deutendste, sicher einfluss- reichste und erfolgreichste Vorkämpfer im 20. Jahrhun- dert für eine verbesserte Ver- sorgung psychisch Kranker von uns gegangen, wie Heinz Häfner ihn zutreffend schil- dert . . . Doch ich finde, und habe mit Fachkollegen ge- sprochen, die meine Meinung teilten, dass Heinz Häfner in dem Nachruf Kulenkampffs bedeutende Rolle im Bereich der anthropologischen Psychiatrie nicht würdigt, was vielleicht mit dem Ge- burtsjahrgang zu erklären ist.

1952 wechselte Caspar Ku- lenkampff von Heidelberg an die Psychiatrische Klinik der Universität Frankfurt am Main, die sein Stiefvater Jürg Zutt leitete, einer der bedeu- tendsten Vertreter der den Lehren des Philosophen Martin Heidegger und auch des Psychoanalytikers Viktor Emil von Gebsattel eng ver- bundenen Anthropologi- schen Psychiatrie. Durch Jürg Zutt wurde er in dieses Ge- biet eingeführt, und unter ihm

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erarbeitete er seine Habilita- tionsschrift.

Wie intensiv Kulenkampff sich mit diesem Gebiet auch später noch beschäftigt hat, lässt sein Beitrag „Das para- noide Syndrom, anthropolo- gisch verstanden“ zu einem unter dem gleichen Titel von Zutt organisierten Symposi- on auf dem II. Weltkongress für Psychiatrie 1957 in Zürich erkennen . . . „Das durch die klinische Empirie tausendfäl- tig bestätigte Zusammenvor- kommen paranoider Sympto- me im jeweils verschieden variierten paranoiden Syn- drom kann nicht als etwas Zufälliges einfach hingenom- men werden, (sondern). . . weist auf eine innere Zusam- mengehörigkeit und diese wiederum auf eine grundle- gende anthropologische Struktur, welche die Zusam- mengehörigkeit und das fak- tische Zusammenvorkom- men fundiert und bedingt.“

Das Symposion hat mich da- mals ungemein beeindruckt.

Die Bewunderung stellte sich beim Nachlesen der Veröf- fentlichung (Zutt, 1958) wie- der ein. Der Einleitung von Zutt und dem Hauptreferat von Caspar Kulenkampff folgten Diskussionsbeiträge von zwölf der diese Richtung damals vertretenden Gelehr- ten, auch Fachkollegen in an- deren Ländern haben diesen Wandel mitgemacht und be- trieben, Medard Boss aus der Schweiz, F. Basaglia aus Itali- en, van der Horst aus Holland . . . Vielleicht beeinflusst von den in England häufiger als bei uns oft sehr persönlich ge- haltenen „Orbituaries“ im Psychiatric Bulletin des Royal College of Psychiatrists, dem als Fellow anzugehören ich die Ehre habe, drängt es mich, meine Ergänzung mit ein paar persönlichen Erinnerungen an den Menschen Caspar Ku- lenkampff zu schließen.

Ich bin ihm seit 1937 über die Jahrzehnte hindurch immer wieder begegnet, ihm, den wir damals „Cassy“ nannten, wie ihn seine Freunde noch heute nennen, wenn sie über seine Belesenheit, seine Klugheit und alle die ande-

ren herausragenden Gaben sprechen, die auch Häfner in seinem Nachruf schilderte.

Ich traf ihn beim Studium, bei der Famulatur in Potsdam zusammen mit Hoimar von Ditfurth, der auch Psychiater, später ein begnadeter Wis- senschaftsjournalist wurde.

Das letzte Mal begegneten wir uns im Hause des mit uns beiden befreundeten Fach- kollegen Horst Dilling, an- lässlich dessen Emeritierung, in der Zeit, als Caspar Kulen- kampff einige Jahre in Lü- beck lebte. Eine Hansestadt musste es wohl sein. Die Fa- milie seines Vaters, des in den Zwanziger- und Dreißiger- jahren weltberühmten Gei- gers Georg Kulenkampff, stammte aus Bremen. Nach vielen Jahren, die Kulen- kampff in Süddeutschland und am Rhein lebte, wählte er als Ruhesitz zuerst Lü- beck, bis er in das größere Hamburg zog, wo er am 29.

März 2002, gestorben ist.

Literatur beim Verfasser Dr. med. Alexander Boroffka, Segeberger Landstraße 17, 24145 Kiel

Fallpauschalen

Zu dem Beitrag „Ringen um prakti- kable Umsetzung“ von Dr. rer. pol.

Harald Clade in Heft 18/2002:

Warum die Angst vor einer Ersatzvornahme?

Die Regierungen – gleich welcher Couleur – haben mit diesem Zauberwort die Ärz- tevertreter immer gefügig ge- macht und durch deren be- kannten vorauseilenden Ge- horsam mehr erreicht, als durch Verordnungen oder Gesetze durchsetzbar gewe- sen wäre.

Warum eigentlich nicht eine Ersatzvornahme einmal ge- schehen lassen? Dann hätte die Ärzteschaft ein Feindbild außerhalb ihrer Reihen und müsste sich nicht in sattsam bekannter Selbstzerflei- schung zu einer leichten Beu- te von Politik und Kassen machen lassen.

Dr. Eugen Vogt,Neveuweg 5, 77656 Offenburg

DÄ-C-6/02

Referenzen

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