G
emeinsam mit Vertretern aus Politik, Kirchen und Gesellschaft will die Bundes- ärztekammer den Trend zu Schönheitsoperationen bei Ju- gendlichen stoppen.Dazu wird die von der Bundesärztekam- mer initiierte „Koalition gegen den Schönheitswahn“ in dennächsten Wochen einen Maß- nahmenkatalog erarbeiten.
Man wolle an Medien und Öffentlichkeit appellieren, ver- antwortungsbewusster in der Darstellung schönheitschirur- gischer Eingriffe vorzugehen und vor allem nicht länger Kinder und Jugendliche als Zielgruppe anzusprechen, ga- ben die Teilnehmer des ersten Treffens der Koalition am 26.
Oktober bekannt. Bereits jetzt würden zehn Prozent aller ästhetisch-plastischen Opera- tionen an unter 20-Jährigen vorgenommen. „Wir müssen verhindern, dass unsere Kin- der sich in ihrem Selbstwert- gefühl vor allem durch sugge- rierte Defizite gegenüber Stars und Sternchen definieren. Per- sönlichkeit ist keine Frage der Chirurgie“, sagte der Präsi- dent der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe. Der „Koalition gegen den Schönheitswahn“ gehören neben Bundesgesundheitsmi- nisterin Ulla Schmidt die Pati- entenbeauftragte der Bundes- regierung, Helga Kühn-Men- gel, der Vorsitzende der Deut- schen Bischofskonferenz, Prof.
Dr. Dr. Kardinal Karl Leh- mann, sowie Vertreter von Lehrern, Ärzten, Krankenkas- sen und Medien an. ER
Juniorprofessur
Kabinett billigt Entwurf
Neues Dienstrecht für Hochschulen soll Rechts- sicherheit bringen.
N
ach Zustimmung des Bun- deskabinetts wird der Ge- setzentwurf zur Änderung dienst- und arbeitsrechtlicher Vorschriften im Hochschul- bereich in den kommenden Wochen in Bundestag und Bundesrat eingebracht. Bun- desforschungsministerin Edel- gard Bulmahn (SPD) ist zu- versichtlich, dass er die Zu- stimmung der Länder finden wird. Kritik kommt vonseitender Union. Die engen Befri- stungsregelungen beschränk- ten weiterhin die Möglichkei- ten, Nachwuchswissenschaft- ler im Rahmen von Drittmit- telprojekten an den Hoch- schulen zu beschäftigen, sagte Katharina Reiche, die bil- dungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion.
Mit Beginn des Jahres 2005 soll das neue Gesetz in Kraft treten. Danach kann die Juni- orprofessur in allen Bundes- ländern eingeführt werden (DÄ, Heft 44/2004). Ein neu- er Entwurf war notwendig ge- worden, weil das Bundesver- fassungsgericht in Karlsruhe nach Klage von unionsge- führten Ländern das 5. Ge- setz zur Änderung des Hoch- schulrahmengesetzes im Juli für verfassungswidrig erklärt
hatte. ER
Krankenhäuser
Bundesrat am Zuge
Fallpauschalen-
änderungsgesetz in der Schlussentscheidung
D
as Bundesratsplenum wird am 26. November das 2.Fallpauschalenänderungsge- setz abschließend beraten, das am 1. Januar 2005 in Kraft treten soll. Bereits am 23. Ok-
tober hatte der Bundestag in zweiter und dritter Lesung mit den Stimmen der rot-grü- nen Koalition das Ände- rungsgesetz beschlossen und die Konvergenz bis Anfang 2008 um ein Jahr gegenüber der jetzigen Regelung verlän- gert. Auch ist der so genannte
Einstiegswinkel – das heißt die Angleichung der kranken- hausindividuellen Fallpau- schalen an landeseinheitliche diagnosebezogene Entgelte – stufenweise abgeflacht wor- den. Jetzt soll sich der Ver- mittlungsausschuss mit den Anträgen der CDU-regierten Bundesländer befassen, die für eine Verlängerung der be- reits 2005 einsetzenden Kon- vergenzphase um zwei Jahre (also bis 2009) plädieren und den Einstiegswinkel weiter abflachen wollen. Außerdem wird von der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft eine Kap-
pungsgrenze für Budgetverlu- ste während der Konvergenz- phase in Höhe von einem Pro- zent (2005), zwei Prozent (2006/07) sowie von 2,5 Pro- zent (2008/09) vom Budget ge- fordert. Dieses Petitum wird auch durch die Bundesärzte- kammer unterstützt. HC A K T U E L L
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A2988 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 455. November 2004
Ärzteumfrage
Teilnahme noch möglich
Die Ärzteumfrage zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in DÄ, Heft 39/2004 hat bei den Lesern ein lebhaftes Echo gefunden. Zahlreiche Antworten sind eingegangen. In der gemeinsamen Erhebung des Deut- schen Ärzteblattes und des Fritz Beske Instituts für Gesund- heits-System-Forschung in Kiel wurden zwei Fragen gestellt:
Welche Leistungen können aus dem Leistungskatalog der GKV herausgenommen werden? Welche sollten neu aufge- nommen werden? Ziel der Umfrage ist es, Sachverstand und Erfahrungen der Ärzte in die gesundheitspolitische Diskussi- on einzubeziehen. Deshalb haben der Präsident der Bundes- ärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, und der Er- ste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr.
med. Manfred Richter-Reichhelm, zur Beteiligung aufgerufen.
Ausgefüllte Fragebögen können noch an das Fritz Beske In- stitut, Weimarer Straße 8, 24106 Kiel, E-Mail: info@igsf-stif tung.de gesandt werden.Auch im Internet können Ärzte unter der Adresse www.igsf-stiftung.de/umfrage teilnehmen. DÄ
Die CDU-regierten Bundesländer plädieren für eine Verlänge- rung der Konvergenzphase um zwei Jahre.
Foto:Barbara Krobath
Trend zu Schönheitsoperationen soll gestoppt werden.
Foto:dpa