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Archiv "Sportaktivität, Übergewichtsprävalenz und Risikofaktoren" (14.11.2008)

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(1)

D

er tägliche Energieumsatz von Hominoiden ist mit etwa 16 000 kJ/Tag in 3,5 Millionen Jah- ren nahezu konstant geblieben (1). Erst in den letzten Jahrzehnten ist es durch den technischen Fortschritt in Beruf, Haushalt und Verkehr zur massiven Reduktion von Bewegung und körperlicher Arbeit gekommen.

Zudem haben sich Lebensgewohnheiten und Freizeit- verhalten insbesondere in den Industrienationen stark dahingehend verändert, dass viele Menschen auch in ihrer Freizeit einen bewegungsarmen Lebensstil eta- bliert haben (2, 3). 60 % der Weltbevölkerung bewe- gen sich weniger als 30 Minuten/Tag (4, 5).

Da der Alltag oft von weiteren ungünstigen Lebens- gewohnheiten geprägt wird, wie bespielsweise einer hy- perkalorischen Ernährung und übermäßigem Alkohol- konsum, erscheint die starke Zunahme der Adipositas- Prävalenz als zwangsläufig (6). Mittlerweile gelten über zwei Drittel der erwachsenen deutschen Männer und mehr als die Hälfte der Frauen als übergewichtig (7, 8).

Bewegungsmangel und Übergewicht Ökonomische Auswirkungen

Bei einer derartigen Verbreitung werden die Folgen von Übergewicht und Bewegungsmangel nicht allein das Problem der Betroffenen bleiben. Die Zunahme chroni- scher Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel das me- tabolische Syndrom oder die Schädigung des Bewe- gungsapparates, führt zu vermehrter Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, größerer Pflegebedürftig- keit und letztlich zu enormen Kosten (9, 10).

In diesem Zusammenhang wird häufig vergessen, dass schon vor dem Eintreten der Erkrankungen be- trächtliche finanzielle Belastungen entstehen: Auf- grund unzureichender körperlicher Leistungsfähigkeit haben zunehmend mehr Arbeitnehmer erhebliche Pro- bleme, mit alltäglichen beruflichen Anforderungen zu- rechtzukommen (11–13, e1). Neuere Studien gehen da- von aus, dass es in den USA aufgrund mangelnder kör- perlicher Leistungsvoraussetzungen von Beschäftigten und wegen vermehrter Arbeitsunfähigkeit zu erheb- lichen Produktionsausfällen mit Milliardenverlusten kommt (14, 15). Es ist zu befürchten, dass sich diese Si- tuation in den nächsten Jahren sogar noch verschärfen wird, weil der Anteil übergewichtiger Heranwachsen- der seit Jahren sprunghaft ansteigt (16–18).

ORIGINALARBEIT

Sportaktivität, Übergewichtsprävalenz und Risikofaktoren

Querschnittstudie mit mehr als 12 500 Teilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren Dieter Leyk, Thomas Rüther, Max Wunderlich, Andrea Heiß, Gerd Küchmeister, Claus Piekarski, Herbert Löllgen

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Neuere Studien zeigen, dass gesundheitlich ungünstige Lebensgewohnheiten zunehmend früher eta- bliert werden. Da die meisten Untersuchungen auf Heran- wachsende bis zum 18. Lebensjahr fokussieren, ist weit- gehend offen, ob und inwieweit sich negative Verhaltens- modifikationen bei jungen Erwachsenen verstärken.

Methoden: Im Rahmen der „Fit-fürs-Leben“-Studie wurden 12 835 Probanden im Alter von 16 bis 25 Jahren im Quer- schnittsdesign unter anderem anthropometrisch unter- sucht und zu Lebensgewohnheiten (Sportaktivitäten, Ernährungsgewohnheiten, Gesundheitsverhalten) befragt.

Ergebnisse: Anthropometrische (Body-Mass-Index, Taillen- umfang, Körperfettanteil) und gesundheitsrelevante Daten (Bewegungsmangel, Rauchen) sowie die Häufigkeit kardio- vaskulärer Risikofaktoren belegen, dass sich insbesondere bei 20- bis 25-Jährigen gesundheitlich ungünstige Merk- male deutlich verstärken. Bei den 25-jährigen Männern sind 50 % übergewichtig, 60 % rauchen und rund ein Drit- tel ist sportabstinent. Zwar ist nur ein Viertel der 16- bis 25- jährigen Frauen übergewichtig, jedoch sind die weiblichen Studienteilnehmer wesentlich seltener sportlich aktiv. Le- diglich ein Viertel aller Studienteilnehmer weist keinen der untersuchten kardiovaskulären Risikofaktoren auf.

Schlussfolgerung: Die gesundheitlich negativen Entwick- lungen nehmen nach dem 20. Lebensjahr erheblich zu.

Dringend erforderlich sind effiziente, institutionsübergrei- fende Präventionskampagnen, die einen gesundheitsbe- wussten Lebensstil fördern und begleiten.

Dtsch Arztebl 2008; 105(46): 793–800 DOI: 10.3238/arztebl.2008.0793 Schlüsselwörter: körperliche Aktivität, Übergewicht, Gesund- heitsverhalten, Rauchen, Jugendgesundheit

Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Physiologie und Anatomie: Prof. Dr.

med. Dr. Sportwiss. Leyk, Dr. Sportwiss. Rüther, Dipl.-Sportwiss. Wunderlich Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Koblenz, Laborabtei- lung IV – Wehrmedizinische Ergonomie und Leistungsphysiologie, Koblenz:

Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Leyk, Dr. phil. Heiß

Forschungsgruppe Industrieanthropologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel:

Dr. phil. Küchmeister

Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene des Klinikums der Universität zu Köln: Prof. Dr. med. Piekarski

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.

(DGSP), Remscheid: Prof. Dr. med. Löllgen

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Alltags- und Verhaltensänderungen beim Übergang vom Schul- ins Berufsleben

Während in den letzten Jahren einige Studien ver- mehrt auf Kinder und Jugendliche fokussierten (18, 19, e2–e4), blieb die Gruppe der 16- bis 25-Jährigen in wissenschaftlichen Untersuchungen weitgehend unberücksichtigt. In diesem Alterssegment verändert sich der Alltag oft innerhalb kurzer Zeit sehr deutlich.

Dies gilt insbesondere beim Übergang vom Schul- ins Berufsleben und kann durch weitere Faktoren wie et- wa Pubertät und Ablösen vom Elternhaus verstärkt werden.

Inwieweit in dieser Lebensphase negative Verhal- tensmodifikationen hinsichtlich sportlicher Aktivitä- ten, Ernährungsgewohnheiten und Gesundheitsver- halten erfolgen, ist schwer zu quantifizieren, weil epidemiologisch relevante Studien mit entsprechend

verknüpften Daten bislang noch fehlen. Diese Lücke ist mit Blick auf den demografischen Wandel und auf die allgemein besorgniserregende Gesundheitsent- wicklung erstaunlich, weil die genannte Altersgrup- pe nicht nur als künftige Arbeitnehmer für Wirtschaft und Gesellschaft wichtig ist, sondern auch eine lohnenswerte Zielgruppe für Präventionsmaßnahmen darstellt.

„Fit-fürs-Leben“-Studie

Das offensichtlich bestehende Datendefizit wird durch die seit Ende 2004 laufende „Fit-fürs-Leben“- Studie (17) verringert: In einer komplexen Reihenun- tersuchung werden parallel Angaben zu Gesundheits-, Freizeit-, Arbeits- und anderen Lebensgewohnheiten, anthropometrische Parameter und Daten zur körper- lichen Leistungsfähigkeit von Heranwachsenden und

GRAFIK 1 TABELLE 1

Absolute und relative Anzahl der Studienteilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428) Studienteilnehmer

Alter Männer Frauen Gesamt

(Jahre) (n) % (n) % (n) %

16 335 3,2 224 9,2 559 4,4

17 714 6,9 328 13,5 1 042 8,1

18 991 9,5 350 14,4 1 341 10,4

19 1 595 15,3 372 15,3 1 967 15,3

20 1 796 17,3 300 12,4 2 096 16,3

21 1 640 15,8 276 11,4 1 916 14,9

22 1 291 12,4 185 7,6 1 476 11,6

23 923 8,9 178 7,3 1 101 8,6

24 627 6,0 117 4,8 744 5,8

25 495 4,7 98 4,0 593 4,6

Gesamt 10 407 100 2 428 100 12 835 100

Körperhöhe (cm) und Körper- gewicht (kg) der Studien- teilnehmer im

Altersgang (Mittelwert ± Standardfehler;

Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

(3)

jungen Erwachsenen gewonnen. Ein solcher Studi- enansatz ermöglicht die differenzierte Analyse von Lebensstilfaktoren sowie die integrative Betrachtung messtechnisch erfasster Leistungsmerkmale und an- thropometrischer Kenngrößen (ergänzende Angaben siehe eSupplementim Internet).

Methode

An der „Fit-fürs-Leben“-Studie haben bislang mehr als 17 000 Personen im Alter von 6 bis 25 Jahren teil- genommen. Die Studie wurde durch die Ethikkom- mission der Deutschen Sporthochschule Köln geneh- migt und den Landesbeauftragten für den Datenschutz Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vorgestellt und als unbedenklich eingestuft. Die Untersuchungen an Schulen wurden außerdem durch die vorgesetzten Schulbehörden genehmigt.

Studienteilnehmer

Die vorliegende Arbeit berücksichtigt alle Studien- teilnehmer in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren (N = 12 835). Die Teilnehmer kamen aus

bundesweit rekrutierenden Berufsbewerbungs- zentren (für Ausbildungsberufe sowie Studienan- fänger und Hochschulabsolventen)

allgemeinbildenden Schulen

Berufsschulen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Für die Teilnahme an der Untersuchung musste je- der Interessierte vor Beginn ein Aufklärungs- und Einverständnisschreiben unterzeichnen. Minderjähri- ge benötigten eine Einverständniserklärung der Erzie- hungsberechtigten.

Untersuchungsansatz

Die „Fit-fürs-Leben“-Studie beruht auf einem kombi- nierten Studiendesign mit folgenden drei Modulen:

anonymisierte schriftliche Befragungen Bestimmung von Körpermaßen

physische Leistungstests (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination).

In dem vorliegenden Artikel werden Teilergebnisse aus den Befragungen und anthropometrischen Unter- suchungen präsentiert.

Anonymisierte Befragungen –Mithilfe eines stan- dardisierten Fragebogens wurden neben soziodemo- grafischen Daten wie Alter, Geschlecht und Bildungs- stand nach individuellen Lebensgewohnheiten gefragt (eFragebogen). Über gestufte Antwortvorgaben wur- den Angaben zu den Bereichen Freizeit, Ernährung und Gesundheit erhoben. Im Rahmen der Befragung zur Freizeit wurde die sportliche Betätigung der Studienteilnehmer erfasst. Die Probanden wurden un- ter anderem gefragt, wie sie sich sportlich einstufen (Nichtsportler/Freizeitsportler/Wettkampfsportler), wie häufig sie pro Woche Sport treiben, ob sie aktives Mit- glied in einem Sportverein sind und ob sie glauben, sich ausreichend zu bewegen.

Ernährungsgewohnheiten wurden unter anderem mit den Fragen „Wie häufig essen Sie Fastfood, Pom-

mes, Burger … ?“, „Wie häufig essen Sie Süssigkeiten, Kuchen, Chips … ?“ und „Wie oft trinken Sie Soft- drinks, Cola, Limonade, Eistee … ?“ analysiert.

Gesundheitsrelevante Aspekte wurden über die Fragen „Rauchen Sie regelmäßig?“; „Wie schätzen Sie Ihr Körpergewicht ein?“; „Fühlen Sie sich ge- sund?“; „Fühlen Sie sich im Alltag gestresst?“ erfasst.

Anthropometrie –Alle messtechnischen Verfah- ren orientierten sich an den Kriterien zur Richtigkeit, Genauigkeit und Präzision gemäß dem Handbuch der Ergonomie (e5) sowie an der DIN EN ISO 15535:

2003–10. Körpergröße und Körpergewicht wurden mit standardisierten Messinstrumenten (Anthropome- ter und geeichte Waage) ermittelt. Der Taillenumfang (kleinster horizontaler Umfang des Abdomens zwi- schen Rippenbogen und Darmbeinkamm) wurde bei aufrecht stehenden Personen mit Kunststoffmaßbän- dern bestimmt. Zusätzlich konnte bei 4 315 Männern und 1 472 Frauen der Körperfettanteil ermittelt wer- den: Die Datenerhebung erfolgte über Messung der

GRAFIK 2

GRAFIK 3

Übergewichts- prävalenz (%) der Studienteilnehmer im Altersgang (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

Taillenumfang (mm) der Studienteilneh- mer im Altersgang (Mittelwert ± Standardfehler;

Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

(4)

Hautfaltendicke an vier Körperstellen (4-Punkt-Me- thode – Bizeps, Trizeps, Subskapular, Suprailiacal) (e5, e6).

Berechnung von Übergewichtsgrenzen –Um das Körpergewicht einheitlich zu beurteilen und Über- gewichtsprävalenzen zu quantifizieren, wurde für Studienteilnehmer, die 18 Jahre und älter waren, der Body-Mass-Index (BMI) errechnet. Gemäß den WHO-Kriterien (4) wurden Probanden mit einem BMI25 kg/m2als übergewichtig klassifiziert. Für jüngere Studienteilnehmer wurde eine alters- und ge- schlechtsspezifische BMI-Klassifikation nach den Kriterien der International Obesity Task Force (IOTF) vorgenommen (20).

Risikofaktoren –Aus den Angaben zu Lebensge- wohnheiten und Körpermaßen wurden in Anlehnung an WHO-Kriterien Auftreten und Häufigkeit von ge- sundheitlichen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Er- krankungen berechnet. Ein Risikofaktor besteht, wenn bei einem der Parameter folgende Werte über-

schritten werden beziehungsweise eine der aufgeführ- ten Merkmalsausprägungen vorliegt:

Übergewicht (BMI25 beziehungsweise IOTF- Grenzwert oder Taillenumfang [Männer > 102 cm und Frauen > 88 cm])

Rauchen

Bewegungsmangel (subjektive Einschätzung zur Häufigkeit des Sporttreibens in den Kategorien

„nie“ beziehungsweise „selten“).

Statistik

Statistische Analysen wurden mit SPSS 14.0 und STA- TISTICA 7.1 durchgeführt. Als Maß der zentralen Ten- denz wird der Mittelwert angegeben, als Streuungsmaß die Standardabweichung beziehungsweise in Grafiken der Standardfehler. Dichotome beziehungsweise ordi- nalskalierte Parameter wurden mithilfe des Chi-Qua- drat-Tests und/oder mittels binär logistischer Regressi- on bewertet. Zur Berechnung binärer logistischer Re- gressionen wurden abhängige Variablen mit mehr als zwei Ausprägungen dichotomisiert. Für die binär logis- tische Regression werden Odds Ratios (OR) und das 95-%-Konfidenzintervall (KI) angegeben. Die Güte des Modells (rückwärts schrittweise ausschließende Methode) wird mit dem Nagelkerkes R-Quadrat be- schrieben. Zusammenhänge zwischen zwei intervalls- kalierten Merkmalen wurden mittels Korrelations- analysen nach Spearman ermittelt und werden durch den entsprechenden Korrelationskoeffizienten (r) dar- gestellt. Bei allen Tests wurde eine Irrtumswahrschein- lichkeit von p < 0,01 als signifikant akzeptiert.

Ergebnisse Studienteilnehmer

Die alters- und geschlechtsbezogene Verteilung der 12 835 Studienteilnehmer ist in Tabelle 1aufgelistet.

40 % des Kollektivs gingen zum Zeitpunkt der Unter- suchung noch zur Schule, 5 % studierten, 35 % befan- den sich in Ausbildung und 20 % der Probanden wa- ren berufstätig. Hinsichtlich des erreichten Bildungs- abschlusses/der Schulform entfielen 41 % auf (Fach-) Hochschulreife/Gymnasium, 35 % auf Realschulab- schluss/Realschule und 20 % auf Hauptschulab- schluss/Hauptschule. 4 % der Probanden hatten kei- nen Bildungsabschluss.

Körpermaße und Übergewichtsprävalenz

Grafik 1zeigt die altersbezogenen Veränderungen von Körperhöhe und Körpergewicht. Die Analyse der Körperhöhe ergibt bei den 16- bis 19-jährigen männli- chen Teilnehmern signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Jahrgängen (p < 0,01). Keine signifi- kanten Unterschiede hinsichtlich der Körpergröße konnten für die älteren männlichen sowie alle Alters- klassen der weiblichen Studienteilnehmer beobachtet werden.

Beim Körpergewicht kommt es über alle Altersstu- fen hinweg zu signifikanten Zunahmen (p < 0,01), die bei Männern stärker ausgeprägt sind als bei Frauen (p < 0,01). Für die männlichen Probanden lässt sich GRAFIK 4

Häufigkeit (%) der

„nie“ beziehungs- weise „selten“

sportlich aktiven Studienteilnehmer im Altersgang (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

GRAFIK 5 Häufigkeit (%)

aktiver Mitglieder eines Sportvereins der Studienteilneh- mer im Altersgang (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

(5)

ein nahezu linearer Körpergewichtsanstieg von circa 1 kg pro Jahrgang nachweisen (p < 0,01).

Mit Blick auf die Übergewichtsprävalenz sind 32 % der Männer und 24 % der Frauen übergewichtig (OR: 0,50; 95-%-KI: 0,45–0,55). Die Wahrschein- lichkeit übergewichtig zu werden, steigt bei Männern über die Altersgruppen (Grafik 2) signifikant an (OR: 1,10; 95-%-KI: 1,08–1,13). Die 25-jährigen männlichen Versuchsteilnehmer sind erheblich stär- ker übergewichtsgefährdet als die Gruppe der 16- bis 20-Jährigen (OR: 2,15; 95-%-KI: 1,61–2,88). Für Frauen ist die Übergewichtsprävalenz (Grafik 2)in diesem Lebensabschnitt nicht mit dem Alter assoziiert (OR: 1,01; 95-%-KI: 0,98–1,06).

Auch bei den Taillenumfängen liegen signifikante Geschlechts- und Altersunterschiede (p < 0,01) vor (Grafik 3), wobei wiederum nur bei Männern ein na- hezu linearer Anstieg des Taillenumfangs von etwa 10 mm pro Jahrgang erfolgt. In der vorliegenden Stichprobe konnte für die Männer ein Körperfettanteil von 18,8 ± 5,9 % und für die Frauen von 30,4 ± 5,5 % ermittelt werden. Bei gleichzeitiger Betrachtung von Taillenumfang und Körperfettanteil wird deutlich, dass mit zunehmendem Taillenumfang der Körperfett- anteil für Männer und Frauen in vergleichbarer Weise ansteigt (Männer r = 0,78, p < 0,01; Frauen r = 0,73, p < 0,01).

Gesundheitsrelevantes Verhalten

Die Befragungen zu sportlichen Aktivitäten zeigen, dass ein Viertel der Heranwachsenden und jungen Er- wachsenen „nie“ beziehungsweise „selten“ Sport treibt. In Grafik 4ist zu sehen, dass der Anteil sport- lich inaktiver Personen über die Altersgruppen hin- weg zunimmt. Die Wahrscheinlichkeit „nie“ bezie- hungsweise „selten“ Sport zu treiben ist bei den 25- Jährigen wesentlich höher als bei den 16-Jährigen (OR: 1,99; 95-%-KI: 1,50–2,62). Dieser Sachverhalt ergibt sich auch bei der Frage nach der aktiven Mit- gliedschaft in einem Sportverein (OR: 0,40; 95-%-KI:

0,32–0,52). Grafik 5zeigt, dass nur noch 19 % der 25- jährigen Frauen und 30 % der gleichaltrigen Männer in einem Sportverein aktiv sind. Auf die Frage „Glau- ben Sie, dass Sie sich ausreichend bewegen?“ antwor- ten 32 % der Studienteilnehmer mit „nein“. Auch hier existiert ein deutlicher Unterschied zwischen den 16- und 25-Jährigen (OR: 0,46; 95-%-KI: 0,34–0,63).

Für alle genannten Aspekte bestehen signifikante Geschlechtsunterschiede: Frauen geben häufiger an,

„nie“ beziehungsweise „selten“ Sport zu treiben (OR:

1,54; 95-%-KI: 1,40–1,70), kein aktives Sportvereins- mitglied zu sein (OR: 0,80; 95-%-KI: 0,73–0,89) und sich nicht ausreichend zu bewegen (OR: 0,65; 95-%- KI: 0,59–0,72).

Im Ernährungsbereich ergaben sich ebenfalls signi- fikante Unterschiede zwischen männlichen und weib- lichen Studienteilnehmern: Frauen geben öfter einen

„eher häufigen“ Verzehr von Süßigkeiten (46 %) als Männer (35 %) an. Männer konsumieren häufiger Softdrinks (Antwortkategorie „eher häufig“ bei 62 %

der Männer und bei 49 % der Frauen) und Fastfood (Antwortkategorie „eher häufig“ bei 38 % der Männer und bei 24 % der Frauen). Die Aufnahme von kalori- enreichen Nahrungsmitteln scheint allerdings über die Altersgruppen betrachtet rückläufig zu sein: Der Ver- gleich zwischen den 16- und 25-Jährigen zeigt für die abgefragten Nahrungsmittel „Süßigkeiten/Chips“,

„Fastfood“ und „Softdrinks“ signifikante Abnahmen in der Antwortkategorie „eher häufig“.

Im Gegensatz dazu steigt der erfragte regelmäßige Tabakkonsum (Grafik 6)von etwa einem Drittel bei den 16-Jährigen bis auf 60 % bei den 25-jährigen Pro- banden an (OR: 3,24; 95-%-KI: 2,52–4,16). Signifi- kante Geschlechtsunterschiede existieren nicht.

Häufigkeit gesundheitlicher Risikofaktoren

In Anlehnung an die WHO-Einteilung kardiovaskulärer Erkrankungsrisiken hat die Mehrheit der Studienteil- nehmer mindestens einen der untersuchten Risikofakto- ren. Lediglich 25 % der Jugendlichen beziehungsweise

GRAFIK 6 Raucherquote (%)

der Studienteilneh- mer im Altersgang (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

GRAFIK 7 Häufigkeit (%)

kardiovaskulärer Risikofaktoren der Studienteilnehmer (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

(6)

jungen Erwachsenen besitzen keinen Risikofaktor (Grafik 7). Die Geschlechtsdifferenz ist nicht signifi- kant. Grafik 8zeigt, dass mit zunehmendem Lebensalter die Gruppe ohne Risikofaktoren kleiner wird: Während es bei den 16-Jährigen noch etwa 30 % des Gesamtkol- lektives sind, sinkt der Anteil bei den 25-Jährigen auf unter 20 % (OR: 0,39; 95-%-KI: 0,28–0,53).

Zur weiteren Aufklärung der Wahrscheinlichkeits- verhältnisse für kardiovaskuläre Risiken wurden die Parameter Alter, Geschlecht und Bildung sowie die subjektiven Einschätzungen zur Bewegungshäufig- keit, zum Gesundheitsstatus und zum Stress im Alltag in ein multiples binär logistisches Modell aufgenom- men (Tabelle 2). Die Variablenauswahl erfolgte so- wohl unter Berücksichtigung gesundheitsrelevanter objektiver Parameter als auch subjektiver Einschät- zungen, die unter anderem mit der Ausprägungs- häufigkeit von Risikofaktoren assoziiert werden kön- nen. Die höchsten Odds Ratios hatten Personen mit geringem Bildungsniveau, ältere Studienteilnehmer (20 Jahre) und Personen, die sich nach eigener Einschätzung in nicht ausreichendem Maß bewegen.

Diskussion

In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Studien zum Bewegungs-, Ernährungs- und Gesundheitsver- halten von Heranwachsenden durchgeführt, die be- sorgniserregende Entwicklungen dokumentieren (17, 21–23). Ungünstige Lebensgewohnheiten, wie zum Beispiel Bewegungsmangel, Fehl-/Überernährung und Rauchen, werden häufig schon in der Schulzeit fi- xiert. Allerdings kann die Verbreitung und Entwick- lung im Altersgang nur unzureichend quantifiziert werden, weil in Deutschland nur wenige epidemiolo- gisch relevante Studien mit Analysen über einen größeren Altersbereich vorliegen (e2, e3, 18). Diese Untersuchungen fokussieren insbesondere auf schul- pflichtige Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren. Weitgehend unbekannt ist, ob und inwie- weit sich die beobachteten ungünstigen Entwicklun-

gen bei jungen Erwachsenen fortsetzen. Für die Mehr- zahl der 16- bis 25-Jähringen findet in dieser Lebens- phase der Übergang vom Schul- ins Berufsleben statt:

Dies bedeutet zumeist eine neue Lebenssituation, die mit großen Alltagsveränderungen verbunden ist.

Die Untersuchungsbefunde zeigen erstmals, dass die aufgeführten ungünstigen Entwicklungen nach dem 18. Lebensjahr erheblich an Dynamik gewinnen.

Diese beunruhigende Feststellung wird untermauert, wenn man den betrachteten Altersbereich auf Kinder und Jugendliche ausdehnt (17, 19, 21 sowie weitere Daten der „Fit-fürs-Leben“-Studie).

Wie aus den Übergewichtsprävalenzen deutlich wird, kommt es insbesondere bei den Männern in den Altersgruppen von 20 bis 25 Jahren zu einem sprung- haften Anstieg: 50 % der 25-jährigen männlichen Stu- dienteilnehmer sind als übergewichtig einzustufen.

Innerhalb von nur fünf Jahrgängen steigt das mittlere Körpergewicht nahezu linear von 78 kg auf über 83 kg an (22). Da der Taillenumfang in gleichem Ver- hältnis ansteigt, handelt es sich primär nicht um ein Entwicklungs-, sondern um ein ausgeprägtes Massen- wachstum.

Auch für andere gesundheitsrelevante Parameter (Sportaktivität, Raucherquote) gilt, dass bereits im jungen Erwachsenenalter eine weit verbreitete Fixie- rung ungünstiger Alltagsgewohnheiten vorliegt. Die kürzlich publizierten Raucherquoten von 11- bis 17- Jährigen aus der KiGGS-Studie (e7) zeigen, dass es nach dem 15. Lebensjahr zu einer starken Verbreitung des Rauchens auf über 40 % kommt. Wie in Grafik 6 zu sehen, steigt die Raucherquote mit zunehmenden Alter weiter an und beträgt bei 25-Jährigen etwa 60 %. Gleichzeitig nimmt der Anteil sportlich inakti- ver Personen zu. So ist etwa ein Drittel der 25-Jähri- gen „sportabstinent“ beziehungsweise ohne aktive Sportvereinsmitgliedschaft, wobei Frauen häufiger einen inaktiven Lebensstil bevorzugen (22, 24). Die multivariaten Analysen belegen, dass vor allem über- gewichtige Jugendliche mit geringem Bildungsniveau und Bewegungsmangel Gefahr laufen, bereits im jun- gen Erwachsenenalter kardiovaskuläre Risikofakto- ren zu erwerben. Möglicherweise ist die tatsächliche Situation problematischer als die Zahlen dieser Studie belegen, weil in Anlehnung an die WHO-Kriterien le- diglich drei Risikofaktoren untersucht wurden.

Die beobachteten Entwicklungen im jungen Er- wachsenenalter sind im Sinne der Vorlaufforschung für das Gesundheits- und Wirtschaftssystem relevant.

Die Auswirkungen eines in der Bevölkerung verbrei- teten passiven Lebensstils wird zunehmend berufliche Bereiche treffen, in denen ein Mindestmaß an physi- scher Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit notwendig ist: Für Bundeswehr, Polizei und Handwerk etwa be- deutet ein Nachlassen der körperlichen Fitness von jungen Personen neben dem demografischen Wandel ein zusätzliches Nachwuchsproblem (11, 25).

Bei der Ergebnisbewertung dürfen methodische Li- mitierungen nicht außer Acht gelassen werden. Auch wenn querschnittlich mehr als 12 500 Personen im Al- GRAFIK 8

Anteil (%) der Studienteilnehmer

ohne kardiovas- kulären Risikofaktor im Altersgang (Männer n = 10 407, Frauen n = 2 428)

(7)

ter von 16 bis 25 Jahren untersucht wurden, besteht kein Anspruch auf bundesweite Repräsentativität des vorliegenden Datenpools. Zu beachten ist, dass sich in dem freiwilligen Untersuchungskollektiv deutlich mehr Männer als Frauen befanden. Trotz dieser Ein- schränkung lassen sich grundlegende Zusammenhän- ge aufdecken, die für gezielte Präventionskampagnen notwendig sind und genutzt werden können.

Die erhobenen Daten sprechen dafür, dass die bis- her initiierten Präventionsmaßnahmen die gesund- heitlich bedenklichen Trends nicht stoppen können (e8). Es ist außerdem davon auszugehen, dass die praktische Umsetzung von effizienten Präventions- konzepten nach Verlassen der Schule schwieriger ist.

Mit Blick auf den gravierenden Anstieg von über- gewichtigen beziehungsweise untrainierten 20- bis

25-Jährigen ist eine Aufwertung der Prävention und damit die Implementierung spezifischer Maßnahmen erforderlich. Letztlich geht es darum, viele Menschen möglichst früh zu einer aktiven Lebensgestaltung zu motivieren. Dies kann nur gelingen, wenn in instituti- onsübergreifenden Präventionskampagnen Schulen, Vereine, Gesundheitskassen, Betriebe und Politik zu- sammenarbeiten. Zielsetzung der zweiten Phase der

„Fit-fürs-Leben“-Studie ist es, gemeinsam mit Part- nern unterschiedlicher Einrichtungen in lokalen Ver- bundprojekten effiziente Interventionsmaßnahmen durchzuführen.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Ermittlung mithilfe binär logistischer Regression (rückwärts schrittweise ausschließende Methode;

R2= 0,183) und Bestimmung zugehöriger Odds Ratios (OR) mit 95-%-Kofidenzintervall (KI) (n = 6 958) TABELLE 2

Weiterführende Statistik zur Ermittlung zusätzlicher Einflussfaktoren für das Auftreten kardiovaskulärer Risikofaktoren

Variablen OR (KI) P

Alter

Referenz: 16 Jahre

17 Jahre 1,58 (1,19; 2,07) 0,002

18 Jahre 1,34 (1,03; 1,75) 0,028

19 Jahre 1,75 (1,34; 2,27) 0,000

20 Jahre 2,03 (1,55; 2,67) 0,000

21 Jahre 2,30 (1,74; 3,03) 0,000

22 Jahre 2,44 (1,82; 3,28) 0,000

23 Jahre 2,50 (1,82; 3,44) 0,000

24 Jahre 3,61 (2,48; 5,25) 0,000

25 Jahre 4,06 (2,59; 6,35) 0,000

Geschlecht Referenz: Mann

Frau 0,83 (0,73; 0,95) 0,006

Schulbildung/Schulform Referenz: Abitur/Gymnasium

Realschule 3,19 (2,80; 3,63) 0,000

Hauptschule 5,44 (4,58; 6,46) 0,000

Glauben Sie, dass Sie sich ausreichend häufig bewegen?

Referenz: „Ja“

„Nein“ 2,70 (2,37; 3,07) 0,000

Fühlen Sie sich gesund?

Referenz: „Ja“

„Nein“ 1,68 (1,30; 2,16) 0,000

Fühlen Sie sich im Alltag gestresst?

Referenz: „Nein“

„Ja“ 1,25 (1,09; 1,43) 0,001

(8)

Manuskriptdaten

eingereicht: 11. 6. 2008, revidierte Fassung angenommen: 7. 8. 2008

LITERATUR

1. Cordain L, Gotshall RW, Eaton SB, Eaton SB: Physical activity, energy expenditure and fitness: an evolutionary perspective. Int J Sports Med 1998; 19: 328–35.

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Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Dieter Leyk Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Physiologie und Anatomie Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln

E-Mail: Leyk@dshs-koeln.de

SUMMARY S

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255 YYeeaarrss

Background: Recent studies show that habits detrimental to health are becoming established ever earlier in life. Because most of these investigations focus on adolescents up to the age of 18 years, it is largely unknown whether and to what extent negative behavioral mo- difications are intensified in young adults.

Methods: Within the cross-sectional study "Fit fürs Leben" (Fit for Li- fe) 12 835 volunteers aged 16 to 25 years were anthropometrically investigated and interviewed about their lifestyle and habits (sporting activity, nutrition and health-related behavior).

Results: Data on anthropometric (BMI, waist circumference, body fat) and health-relevant (lack of exercise, smoking) characteristics as well as the frequency of cardiovascular risk factors show a clear increase in unhealthy attributes, particularly among those aged 20 to 25 years.

Fifty percent of 25-year-old men are overweight, 60% smoke, and around one third do not participate in sport. Although only one quarter of women aged 16 to 25 years are overweight, women engage in sport much less frequently. Only one quarter of all study participants display none of the investigated cardiovascular risk factors.

Discussion: The health-detrimental tendencies increase considerably after the age of 20. Efficient cross-institutional prevention campaigns are urgently necessary to promote and continually support a health- conscious life-style.

Dtsch Arztebl 2008; 105(46): 793–800 DOI: 10.3238/arztebl.2008.0793 Key words: physical activity, overweight, health-related behavior, smoking, youth health

Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:

www.aerzteblatt.de/lit4608 eFragebogen, eSupplement:

www.aerzteblatt.de/artikel08m793

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de

@

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ORIGINALARBEIT

Sportaktivität, Übergewichtsprävalenz und Risikofaktoren

Querschnittstudie mit mehr als 12 500 Teilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren Dieter Leyk, Thomas Rüther, Max Wunderlich, Andrea Heiß, Gerd Küchmeister, Claus Piekarski, Herbert Löllgen

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