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Archiv "Kongreßfortbildung '77: Themen, Termine, Referenten der zehn Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer 1977" (09.12.1976)

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Kongreßfortbildung '77

Dies sind die beiden ersten Fragen, die die Kollegen stellen, wann immer sie sich mündlich, fernmündlich oder schriftlich nach den zehn Fort- bildungskongressen der Bundesärz- tekammer im Kölner Kongreßbüro, im Augsburger Büro, während eines Kongresses oder während des Ärzte- tages erkundigen. Wenn dem Kolle- gen, der Kollegin das wissenschaft- liche Programm und dessen Inter- preten für die Praxis interessant er- scheinen, dann erst kommen die wei- teren Fragen über die genauen Ter- mine, die Teilnahmebedingungen, das Rahmenprogramm, die Reise, die Unterkunft am Kongreßort und so weiter.

Die Fortbildungsthemen also und ihre Referenten sind für den Arzt der Praxis das Gütezeichen; sie bestim- men sein Interesse an der Teilnahme an ärztlicher:Fortbildung, sie bestim- men letztlich auch die Teilnehmer- zahlen der Kongresse 1977: Davos I und II, Badgastein, Meran I und II, Montecatini, Grado I und II, Augsbur- ger ZMA und Interdisziplinäres Fo- rum in Köln. Diese Erfahrung recht- fertigt eine Übersicht und Zusam- menschau der Bemühungen der Bundesärztekammer um eine praxis- nahe und bedarfsgerechte, vielseitig facettierte und didaktisch gestraffte Fortbildung für die potentiellen Teil- nehmer in 1977.

Eine solche Themen- und Referen- ten-Revue kann und soll aber zu- gleich Schwerpunkte der ärztlichen Fortbildung für die Gesamtärzte- schaft überhaupt aufdecken und be- leuchten — gerade auch für diejeni- gen, die 1977 nicht oder nicht in

größerem Umfang die genannten Fortbildungskongresse besuchen können und für die deren detaillierte Kongreßprogramme einen Finger- zeig geben, auf welchen Teilgebieten der praktischen Medizin 1977 die Fortbildung praxisreife Fortschritte erwartet, wo aktuelle Probleme der Praxisdiagnostik und -therapie an- stehen und in welchen Sparten der

„kongreßverhinderte" Kollege ver- suchen muß, durch Fortbildungslek- türe, in lokalen Fortbildungsveran- staltungen, mit audiovisuellen Hilfen das Wissen des Jahres 1977 aufzu- nehmen, das sich die glücklicheren Kollegen als Besucher der Großkon- gresse der Bundesärztekammer aus einem Riesenangebot von Hauptre- feraten, Diskussionen, Podiumsge- sprächen aus Seminaren, Eidophor- sendungen und anderem auswählen und in didaktisch lebendig aufberei- teter Form bequemer aneignen können.

Es ist selbstverständlich, daß bei der endgültigen Formung der Kongreß- programme 1977 bereits jene Ergeb- nisse mitverwertet werden, die sich beim „I. Interdisziplinären Forum"

der Bundesärztekammer in Köln vom 13. bis zum 16. Oktober 1976 aus der Konfrontation der „Wissenschaftler"

und der „Praktiker" herauskristalli- siert hatten. Zwar standen die großen Themen der Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer fü r 1977 zur Zeit des Interdisziplinären Forums bereits fest, aber die oft ausschlag- gebenden Details, die bei dieser in- terdisziplinären Trennung des „Fort- bildungsweizens" von der „Fortbil- dungsspreu" zutage kamen, wer- den bereits 1977 so manches Diskus- sionsthema und manches Fortbil- dungsseminar beeinflussen und be- fruchten können.

Wenn wir unter diesen übergeordne- ten Gesichtspunkten nunmehr die Basisthemen der Fortbildung 1977 betrachten, ergeben sich für die ein- zelnen Kongresse folgende Aspekte und Schwerpunkte:

25. Davoser und

22. Badgasteiner Winterkongreß 6./7. bis 19. März 1977

Das gemeinsame Generalthema lau- tet für diese beiden traditionsgemäß parallel geschalteten Kongresse im kommenden Jahr:

„Das Krebsproblem

in der ambulanten Praxis"

Ein hochaktueller diagnostisch-the- rapeutischer Praxis-Schwerpunkt, ein Jubiläumsschwerpunkt für „25 Jahre Davos", wird mit diesem Thema angesprochen; im Hinblick auf die präventiven, rehabilitativen und auch therapeutischen Erfolge der letzten Jahre mußte das Krebs- thema nicht mehr länger aufgescho- ben werden.

Themen, Termine, Referenten

der zehn Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer 1977

Albert Schretzenmayr

„Über was wird gesprochen und wer spricht?"

3222 Heft 50 vom 9. Dezember 1976 DEUTSCHES ÄRZ ItBLATT

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Bericht und Meinung

Wir wollen das so oft diskutierte Krebsproblem ganz aus der Sicht des niedergelassenen Arztes behandelt wissen; denn gerade der niederge- lassene Arzt, der Frühdiagnostik und Frühtherapie betreibt, und der dann so manchen Patienten auf seinem Leidensweg bis zum bitteren Ende betreuen muß, gerade dieser nieder- gelassene Arzt sieht das Krebspro- blem oft unter einem ganz anderen Aspekt als der Kollege in einem Krebsforschungsinstitut oder der Kollege in einer vom therapeuti- schen Optimismus inspirierten Su- perklinik.

Auf diese entscheidenden Gesichts- punkte und auf die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit aller wird be- reits der Festvortrag in Davos hinwei- sen, den der Präsident der Bundes- ärztekammer, Professor Dr. Sewe- ring, mit dem Titel: „Zusammenwir- ken von Klinik und niedergelasse- nem Arzt bei der Betreuung von Tu- morpatienten" übernommen hat.

Auch der Festvortrag in Badgastein, gehalten von Professor Ehrhardt, Marburg, über das Thema „Sterbe- hilfe als Grenzproblem zwischen Me- dizin und Jurisprudenz" nimmt sich eines medizinischen Teilgebietes an, mit dem der niedergelassene Arzt bei den von ihm betreuten unheilbaren Tumorpatienten konfrontiert wird.

Wir freuen uns, daß unser Fortbil- dungsthema: „Krebs" und unser Ruf nach Kooperation aller Streiter ge- gen den Krebs auch insofern Aner- kennung finden, als Frau Kollegin Dr.

med. Mildred Scheel, Gründerin der Deutschen Krebshilfe e. V., zu einem Grußwort an die Kongreßteilnehmer nach Davos kommen wird.

Bevor nun unser Davos-Badga- stein-Programm im einzelnen auf dieses Zusammenwirken von Klinik und Praxis beim Kampf gegen den Krebs eingeht, wird der Arzt der Pra- xis in kurzen, aber eminent wichtigen Referaten über den heutigen Stand der „Grundlagenforschung beim Krebs" informiert. „Pathologie der Krebserkrankungen" (E. Uehlinger, Zürich); „Umwelt und Krebs" (D.

Henschler, Würzburg); „Virus und Krebs"

(H.

zur Hausen, Erlangen);

„Immunologie: Krebsdiagnostik"

(K. H. Meyer zum Büschenfelde, Mainz); „Immunologie: Krebsthera- pie" (P. G. Scheurlen, Hom- burg/Saar) lauten die Titel der ein- schlägigen Davoser Hauptreferate.

In Badgastein: „ Wo steht die Krebs- forschung heute" (E. Grundmann, Münster); „Multidisziplinär-inte- grierte Krebsbehandlung, ein neuer therapeutischer Ansatz" (W. M. Gall- meier, Essen).

Und dann melden sich die speziellen Fachgebiete mit den für sie spezifi- schen Krebsformen, also Chirurgie, Gastroenterologie, Pulmologie und HNO-Heilkunde, Hämatologie, Gynä- kologie mit den Problemen der Mamma-Ca., Pädiatrie, Neurologie und Neurochirurgie, Urologie, Der- matologie, Strahlenheilkunde usw.

Interdisziplinäre Sonderthemen hierzu sind in Badgastein: „Der Krebskranke als ein der seelischen Hilfe und Führung bedürftiger Mensch" (J. Wunderli, Zürich, Her- mann van de Spijker, Deventer); in Davos: „Die paraneoplastischen Syndrome (W. Siegenthaler, G. Sie- genthaler, W. Bauer, alle Zürich; M.

Mumenthaler, Bern, H. Storck, Zürich).

Zu einem Höhepunkt der didakti- schen Kongreßgestaltung dürfte in Davos die Eidophorfarbfernsehsen- dung mit G. Schettler, Heidelberg, und H. J. Senn, St. Gallen und Mitar- beitern werden — eine große audiovi- suelle Synopse, die dem Thema

„Therapie und Rehabilitation des Krebskranken durch das Arbeits- team Allgemeinarzt — Facharzt — Krankenhaus — Spezialklinik"gewid- met ist. Nicht nur modernste wissen- schaftliche Informationen über die Schweizer und bundesdeutschen Praxis- und Klinikerfahrungen wer- den am Riesen-Televisionsschirm aufleuchten, sondern es wird dabei auch das „heiße Eisen" angefaßt werden, das wie eine politische Zeit- bombe unser Bemühen um die Krebsbekämpfung belastet: Nicht die Gründung von „Krebspoliklini- ken" in jeder Groß- und Kleinstadt, nicht der Bau von noch mehr Krebs- kliniken und „Krebs-Verwaltungs-In- stitutionen", sondern die rationelle

und vertrauensvolle Zusammenar- beit der bereits vorhandenen und gut funktionierenden Kräfte in interdiszi- plinären onkologischen Arbeitskrei- sen gewährleistet eine optimale Be- treuung des Krebskranken, angefan- gen von der Früherkennung bis hin zur Rehabilitation. Daß in diesem Ar- beitsteam der Arzt der Praxis eine entscheidende Rolle spielt, geht schon aus dem Titel der Farbfern- sehsendung hervor und wird von den teilnehmenden Vertretern der prakti- schen Medizin durch Fakten und Zahlen beweiskräftig dargestellt.

Die traditionellen Hauptreferate prä- gen zwar, wie immer, das wissen- schaftliche Gesicht des Davos- und Badgastein-Kongresses, jedoch eine zumindest ebenso intensive Fortbil- dungsarbeit wird in den begleiten- den Fortbildungsseminaren gelei- stet, die — jeweils 18 ein- bis zweiwö- chige Seminare an jedem Kongreß- ort — teils als Ergänzung zum Gene- ralthema „Krebs", teils als Kontrast- programm auf anderen Gebieten das Wissen der Kollegen vertiefen.

9. Meran-Oster-Seminarkongreß 4. bis 16. April 1977

Das ständige Generalthema dieses Seminarkongresses

„Jugend und Alter aus der Sicht der praktischen Medizin"

hat einen recht realen Hintergrund:

Da in den meisten Bundesländern zwei Wochen Schulferien sind, kommt gerne die ganze Arztfamilie

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 50 vom

9. Dezember 1976 3223

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samt den schulpflichtigen und den älteren Kindern zum Merankongreß I.

Man sieht auch immer wieder ent- sprechende Szenen: Papi wird von der ganzen Familie nach Seminar- schluß im großen Warteraum des Meraner Kongreßzentrums zu einem Spaziergang, zu einer Wanderung oder zum Schwimmen im geheizten Freischwimmbad abgeholt.

So ergab sich ganz logisch einmal die Thematik „Jugend und Alter". Sie ist ganz prägnant erkennbar in Prof.

Harbauers Seminar „ Verhaltensstö- rungen bei Kindern und Jugendli- chen", ein Seminar, das auch von den Arztfrauen intensiv besucht wird. Aber auch in allen anderen Se- minaren wird dem Aspekt der Ju- gend- und Alterspathologie Rech- nung getragen, so im Seminarpro- gramm der ersten Woche: Orthopä- die (A. N. Witt, München), Notfallme- dizin (F. W. Ahnefeld, Ulm, G. Kö- nig-Westhues, München, W. Diek, Tübingen), Kardiologie (H. Lydtin, Starnberg), Gastroenterologie (K.

Kaess, München), Hämatologie (J.

Klein, Köln), Neurologie (A. Schra- der, München). Das Bild einer praxis- nahen Allroundfortbildung mit spe- ziellen Zielpunkten „Jugend und Alt- ter" rundet sich ab mit dem Pro- gramm der zweiten Woche: Seminar über Risikofaktoren. Der Referent, Prof. Schlierf, Heidelberg, spricht gerade den in der Jugend erworbe- nen Risikofaktoren für Erkrankun- gen im Alter gravierende Bedeutung zu! Nephrologie (H. Kuhlmann, Mün- chen), Pädiatrie (Färber, München, A. Windorfer, München), Urologie(P.

May, Bamberg), Angiologie (H.

Böhme, München, H. Gumrich, Augsburg), Pharmakotherapie (M.

Reiter, München).

Das Laborseminar, das über zwei Wochen geht, informiert die Hörer nicht nur über moderne Laborme- thoden, sondern auch über Rationa- lisierung im Labor auch darüber, wie Kürzungen und Streichungen der Laborleistungen vermieden und überwunden werden können. Zudem werden in das Programm des Labor- seminars klinische Referate inte- griert (Prof. Eisenburg: Korrelation Klinik und Laborbefund bei den Le-

bererkrankungen, Prof. Mehnert:

Diabetesdiagnostik und Labor), so daß eine vielseitige Laborfortbildung garantiert ist.

Uni den Seminarkongreß nicht in eingefahrenen Gleisen erstarren zu lassen, werden zusätzlich mit Mut und Optimismus neue Themen ein- geführt, so ein psychologisches Se- minar, gelesen von einem Diplom- psychologen (Dr. V. Pudel, Göttin- gen), ein Seminar über „mitgebrach- te Krankheiten warmer Länder" (E.

Holzer, München) und ein Seminar über Stimm-, Sprach-, und Hörstö- rungen (G. Böhme, München).

15. Montecatini-Seminarkongreß 20. Mai bis 4. Juni 1977

„Stoffwechselkra nkheiten und Endokrinologie

in der Praxis"

— Dieses Generalthema hat der Mon- tecatinikongreß mit dem eine Woche später beginnenden Gradokongreß gemeinsam, methodisch jedoch sind die beiden Fortbildungsveranstal- tungen grundverschieden; denn in

Montecatini wird das neue Wissen über die Stoffwechselkrankheiten des modernen Menschen und über die eng damit verknüpfte Endokrino- logie den Hörern in Seminarform ver- mittelt, wobei jedoch diese Informa- tionen über den Stoffwechsel und seine Störungen bewußt in einen thematisch breiteren Seminar-Rah- men eingebaut werden. Es soll so gelehrt werden, wie der Kranke in die

Sprechstunde kommt: Er sagt nicht:

„Ich bin ein Stoffwechselfall oder ein endokrinologischer Fall", er erzählt vielmehr von Herz-Kreislauf-Be- schwerden, von Magen-Darm-Stö- rungen, von Müdigkeit und anderen Allgemeinsymptomen. Dieser Erfah- rung entsprechend ist das Pro- gramm des Montecatini-Kongresses aufgebaut, wobei das Generalthema

„Stoffwechsel und Endokrinologie"

in den nach Fachgebieten bezeich- neten Seminaren jeweils besonders herausgehoben und besprochen wird.

In diesem Sinn soll die folgende Seminaraufstellung verstanden wer- den:

Erste Woche: Kardiologie (A. Moll, Rüsselsheim), Pharmakotherapie (F.

Groß, Heidelberg, besonders Korti- koidtherapie, Dopa und Dopamin, Elektrolythaushalt), Laborseminar

(H.

Borchers, Augsburg, F. Kanter, Mannheim), Hepatologie (E. Kuntz, Wetzlar), Familienplanung und Se- xualmedizin (R. Wille, Kiel);

Zweite Woche: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik (E. Chri- stiani, Kiel, J. F. Volrad Deneke, Köln), Kardiologie (H. Blömer, Mün- chen), Gastroenterologie (G. Volk- heimer, Berlin), Chirurgie(H. Franke, Berlin), Endokrinologie (P. Scriba, München).

Der Montecatini-Kongreß zeichnet sich in mehrfacher Hinsicht vor den anderen internationalen Kongressen aus: Er ist nicht so überlaufen und deshalb intimer, ruhiger, weniger hektisch. Jeder kennt jeden, es gibt viele „Stammkunden". Die Beschäf- tigung mit Grenzgebieten der Medi- zin wird ganz groß geschrieben, be- sonders Kunst, Kultur und Geschich- te — voraussichtlich wird es gelingen, den Medizinhistoriker Prof. Schade- wald, Düsseldorf, für Festvortrag, medizin- und kunsthistorisches Se- minar sowie für Besichtigungen zu gewinnen.

Auch für die Fortbildungsmetho- dik hat Montecatini eine eigene Note gefunden: Die Seminarleiter legen an einem oder an mehreren Tagen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 3224 Heft 50 vom 9. Dezember 1976

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Bericht und Meinung

ihre Seminare zusammen und disku- tieren über ein gemeinsames Thema:

z. B. der Kardiologe Moll mit dem Pharmakologen Gross über Antiar- rhythmika oder über Hypertonie; der Psychotherapeut Pöldinger und der Kardiologe Moll über Herzneurose, der Gastroenterologe Volkheimer und der Chirurg Franke über benigne und maligne Erkrankungen des Ma- gens, die Laborfachleute Borchers und Kanter und der Hepatologe Kuntz über Enzymtests in der Leber- diagnostik usw.

Natürlich versuchen wir diese der Ringvorlesung verwandte Fortbil- dungsmethode auch bei den ande- ren Kongressen immer wieder zu praktizieren.

25. Grado-Frühsommer-Kongreß 28. Mai bis 11. Juni 1977

Daß das 25. Jubiläum in Grado in und außerhalb der Kongreß- und Semi- narsäle mit besonderer Freude gefei- ert werden wird und daß dabei Kur- verwaltung, Hotellerie und Bevölke- rung mit den „alten Gradeser Ärz- ten" aus Österreich und Deutschland besonders herzlich der Zeiten ge- denken werden, steht heute schon fest. War doch Grado vor 25 Jahren ein fast unbekannter, mehr für Klein- kinder als für Großkongresse geeig- neter Ort mit kurzer Hochsommer- saison, ein Ort, der vielleicht einigen alten Wienern aus der Zeit ihrer Kind- heit im Gedächtnis geblieben war, der aber erst wieder neu entdeckt werden mußte. Auf das, was aus die- sem verträumten und romantischen Fischerdorf in 25 Jahren geworden

ist, darf die Grado-Bevölkerung stolz sein, dürfen aber auch wir ein biß- chen mit stolz sein; denn ohne uns wäre der Aufschwung wohl schwieri- ger gewesen. Seit 25 Jahren haben wir um mehr, größere und bessere Vorlesungsräume gebeten, sie sind — wenn auch oft verzögert — geschaf- fen worden. Der Wunschtraum aber, der eigentliche „Palazzo dei con- gressi", ist gerade erst in der Ver- wirklichung, leider wird der Bau erst drei Monate nach der Jubiläumsfeier fertig, aber es wird wenigstens daran gearbeitet.

Arbeiten, Fortbildung betreiben, das war 25 Jahre lang unser Bestreben, und wenn wir in dieser Zeit 25 000 bis 30 000 Ärzte durch die Gradeser

„Fortbildungspineta" schleusen konnten, so dürfen auch wir mit die- sem Jubiläumserfolg zufrieden sein.

Wie lautet das Jubiläumsprogramm in Grado? Das Generalthema heißt (wie in Montecatini):

„Stoffwechsel- und endokrinologische Erkrankungen in Praxis und Klinik"

Lassen Sie mich statt der detaillier- ten Aufzählung der Themen, die im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT wieder- holt abgedruckt sein werden, das Programm nur schwerpunktmäßig zusammenfassen:

„Kohlenhydrat-, Lipidstoffwechsel, Risikofaktoren und ärztliche Praxis"

leiten die Diskussion über das Gene- ralthema ein (H. D. Söling, Göttingen, E. Deutsch, Wien). Releasing-Hor- mone, Östrogene, Gestagene, Testo- steron, Nebennierenrindensteroide und die dazugehörigen Krankheits- gruppen folgen nach (C. R. Pickardt, München, W. Guder, München, K.

Schöffling, Frankfurt, K. H. Nepp, München, H. Frerichs, Göttingen, J.

Standl, München). Die Pädiatrie (D.

Knorr, München), die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenpathologie (F. A. Horster, Düsseldorf, R. Ziegler, Ulm) und die Gastroenterologie (A.

Neumayr, Wien) werden vertreten sein. Neue Informationen für endo- krinologische Fälle in der Praxis kann die Chirurgie beisteuern: F.

Marguth, München: „Chirurgie der Hypophyse", V. Bay, Hamburg:

„Chirurgie der Nebenniere". Dazu als internistischer Co-Referent K.

von Werder, München. Den Schluß des Programms bildet die Androlo- gie (VV Nikolowski, Augsburg, und G.

Kockott, München).

Die Vormittagsstunden werden, wie immer auch in Grado, von einem reichhaltigen Seminarprogramm ausgefüllt, davon wieder ein zweiwö- chiges Praxis-Laborseminar(H. Bor- chers, F. Kanter) mit integrierten kli- nischen Vorträgen, natürlich auch Kardiologie (Schmidt-Voigt), Oph- thalmologie (Küchle, Düsseldorf), In- tensivmedizin (Bolte, München), Gallenerkrankungen (Kuntz, Wetz- lar), Manuelle Medizin (Tilscher, Graz), Gastroenterologie (Neumayr, Wien), Pharmakotherapie (Krück, Bonn), Pädiatrie (0. H. Braun, Pforz- heim), Medizinische Soziologie (De-

neke/Specht/Wick/Pillau/Stos.

berg).

7. Davos-Sommer-Seminarkongreß 25. Juli bis 6. August 1977

„Prävention, Therapie, Rehabilitation"

werden im sommerlichen Davos nicht nur eine große Anzahl von

„klassischen" Seminaren gerecht:

W. Siegenthaler, G. Siegenthaler, Zü- rich: Innere Medizin; A. Schreiber, Zürich: Orthopädie; Borelli, Mün- chen: Dermatologie und Allergie; W.

Birkmayer, Wien: Anthropologie; M.

Holzmann, Zürich: Kardiologie u. a.

Sonderveranstaltungen sollen beim Davos-Sommerkongreß gerade die Themen Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsführung den Hörern lebendig verdeutlichen. So wird die großartig gelungene betriebsärzt- liche Inspektionsfahrt mit der räti- schen Bahn wiederholt, wie im Vor- jahr unter Führung des Kollegen Dr.

Odenbach, nicht nur Leiter der Abtei-

DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT Heft 50 vom 9. Dezember 1976

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lung Fortbildung und Wissenschaft der Bundesärztekammer, sondern (im Nebenberuf) auch Hobby-Eisen- bahner; zusätzlich werden Kraftwer- ke und Straßenbau in den Rahmen der betriebsärztlichen Fortbildung einbezogen.

..,.. Der großen Bedeutung des Sports für die Prävention und Reha- bilitation wird dadurch Rechnung getragen, daß enge Verbindungen mit den deutschen Sportverbänden aufgenommen worden sindzurWek- kung des Interesses am Sport und zur Förderung der Bewegungsthera- pie bei den Patienten der ärztlichen Sprechstunde. Der Vater des

"Trimm-Dich-Pfades" wird persön- lich in Davos sein, er wird innerhalb und außerhalb des Davoser Sport- ärztlichen Seminars begeisterte Zu- hörer finden. Auch sonst wird sich Davos für den Sommerseminarkon- greß vieles einfallen lassen: Der Hochgebirgssommer hat eine viel breitere Palette von Sport- und Erho- lungsarten zu bieten als der Winter.

Zwar wird der Arzt durch seine zeit- liche Bindung an die Seminare kaum zu Hochgebirgstouren kommen, aber für alle anderen Sportarten wird ein örtliches Komitee die Möglich- keiten der sportlichen Unterrichtung und Betreuung für den Arzt und seine Familie ausarbeiten.

25. Meran-Herbstkongreß

29. August bis 10. September 1977

Auch in Meran wird Jubiläum gefei- ert werden, obwohl die Passerstadt erst vor kurzem ihre 140jährigeAner- kennung als Weltkurort der balneo-

logischen Weit durch Festakte, Fest- konzert und Urkundenverleihungen feierlich in die Erinnerung gerufen hat. Selbst das Generalthema

"Kardievaskuläre Pharmakotherapie"

und fast noch mehr der Festvortrag trägt dem Jubiläum charakteristisch Rechnung: Prof. Neumayr, Wien, Chefarzt und konzertreifer Pianist, bespricht und demonstriert am Flü- gel, unterstützt von Solisten der Wie- n er Philharmoniker, Aspekte des Themas "Medizin und Musik".

Die Meran-Herbstkongresse der Bundesärztekammer beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit der Phar- makatherapie und klinischen Phar- makologie. Bei der Kongreßplanung, die in engster Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Pharmakologen Professor Franz G ross erfolgt, bemü- hen wir uns, den Eindruck oder gar den Stil eines Pharmakologischen Fachkongresses zu vermeiden. Die Pharmakatherapie soll vielmehr als ein wichtiger, in früheren Jahren häufig vernachlässigter Teil der Ge- samtmedizin beim Meran-Herbst- kongreß besonders gepflegt werden;

dies soll aber im Rahmen der Ana- mnese, der Praxisdiagnostik, der Prävention, Rehabilitation und der nicht-medikamentösen Therapie ge- schehen.

Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern, daß im "Domarus", unserem damaligen Lehr- und Ex- amensbuch für innere Medizin, die Therapie und speziell die Pharmaka- therapie im Kleinstdruck erwähnt wurden, daß damals Kliniker mit gro- ßen Namen es ablehnten, über Medi- kamente in der Vorlesung zu spre- chen. Heute ist dies anders, aber wir dürfen nicht ins andere Extrem ver- fallen und die Therapie groß schrei- ben, die Praxisdiagnostik aber ins Kleingedruckte verbannen!

Unter diesen Prämissen läuft das Programm des Meran-Herbstkon- gresses wie folgt ab: Nach der Be- sprechung der Epidemiologie, Pa- thologie und Pathophysiologie der

3226 Heft 50 vom 9. Dezember 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Ep- stein, Zürich; Doerr, Heidelberg;

Bolte, München) wird die erste Kon- greßwoche vom Thema "Herzrhyth- musstörungen" (Kraupp, Wien, Na- ger, Luzern) und "koronare Herzer- krankung" (Lichtlen, Hannover;

Kübler, Heidelberg; Hüllemann, Bernried) ausgefüllt .

..,.. Nach jedem Schwerpunkt wird durch ein Podiumsgespräch unter der Moderation von F. Gross, Heidel- berg, die Pharmakatherapie noch- mals zusammengefaßt und mit den Hörern aus der Allgemein- und Fach- praxis intensiv diskutiert.

Der zweiten Meran-Kongreßwoche sind dann folgende pharmakathera- peutische Themenkreise gewidmet:

"Herzinsuffizienz" (Kreuzer, Stutt- gart; Schölmerich, Mainz; Reiter, München; Heimann, Tübingen); "Hy- pertonie" (R. Gotzen, Berlin; Heintz, Aachen; Gross, Heidelberg), "Arte- riosklerose" (Seidel, Heidelberg;

Schliert, Heidelberg; R. May, lnns- bruck; L. Widemer, Basel).

Auch der Meran-Herbstkongreß bringt ein breitgefächertes Seminar- programm, das alle aktuellen Praxis- probleme behandelt, u. a. Kardiolo- gie, Hepatologie, manuelle Medizin, Familienplanung, Sexualmedizin.

Der 11. Grado-Herbstkongreß 4. bis 17. September 1977

ist der älteste unserer Seminarkon- gresse überhaupt; in Grado wurde diese neue Fortbildungsform ver- suchsweise eingeführt und erprobt,

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So machen die Schulkinder in der Bundesrepublik Ferien

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Bericht und Meinung

mit gutem Erfolg; denn die Hälfte der Kongresse der Bundesärztekammer sind heute Seminarkongresse, und auch bei den restlichen „konventio- nellen" Kongressen spielt das Semi- nar eine immer größere Rolle. Man- che Fortbildungsthemen lassen sich überhaupt nur als Seminare abhan- deln, das gilt vor allem für die Labor- medizin und für die Sportmedizin;

beide werden auch im Herbst 1977 zwei Wochen lang durchgeführt (F.

Kanter, A. Sch retzenmayr, E. Kattler).

Das Generalthema des Gra- do-Herbstkong resses

„Rationelle Diagnostik und Therapie

in der ärztlichen Praxis"

verlangt natürlich noch weitere Stan- dard-Seminare: Kardiologie (Hei- necker, Kassel), Pulmologie (Goss- ner, Augsburg), Rheumatologie (Miehlke, Wiesbaden), Stoffwechsel (Pfeiffer, Ulm), Neurologie und Neu- rochirurgie (Loew, Homburg/Saar).

Wenn dem Montecatinikongreß die Nebenaufgabe zufällt, durch Vorträ- ge, Filme und Besichtigungen die Kunst der Etrusker und der Renais- sance zu pflegen, so sind die Grado- kongresse der Bundesärztekammer der Pflege der römischen, frühchrist- lichen und der langobardischen Kunst verpflichtet, die dem Kongreß- teilnehmer in Grado selbst, im nahen Aquileia, in Triest, Concordia sagitta-

ria, Oderzo und im langobardischen Cividale ein einmalig schönes An- schauungsmaterial in reichster Fülle und Auswahl bietet. In der heutigen Zeit, in der die Medizintechnik dazu tendiert, aus dem Arzt einen Gesund- heitsingenieur zu machen, müssen bewußt die kulturellen und seeli- schen Qualitäten des Arzttums ge- fördert werden.

6. Zentralkongreß für die medizinischen Assistenzberufe 23. bis 25. September 1977

Unter dem Generalthema

„Risikofaktoren, Erkennung und Bekämpfung"

findet 1977 der ZMA-Kongreß (Zen- tralkongreß für die medizinischen Assistenzberufe) als Parailelveran-

staltung zum 60. Augsburger Ärzte- kongreß statt. Die Bundesärztekam- mer hat durch die Übernahme und Fortführung der ZMA-Kongresse ihre Verpflichtung und ihren Willen zum Ausdruck gebracht, auch für die engsten Mitarbeiter der Ärzte in Pra- xis und Klinik Möglichkeiten der Fortbildung zu schaffen. Die BÄK will durch die Organisation der „Augs- burger ZMA" Anstöße und Anregun- gen zur Nachahmung auch in ande- ren Teilen der Bundesrepublik ge- ben, dies um so mehr, als in letzter Zeit der Weltärztebund seine Mitglie- der zur Förderung solcher Bestre- bungen aufgerufen hat. Dabei soll nach den Wünschen des Weltärzte- bundes gerade die Zusammenfüh- rung der Ärzte mit ihren Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern „auf der Fortbildungsbank" die gemeinsame Sorge um das Wohl der anvertrauten Kranken verdeutlichen.

Vom rein Technischen her ist die Realisierung dieser Gemeinsamkeit im Augsburger Kongreßhaus gut durchführbar. Die Angehörigen der Assistenzberufe brauchen für ihre Fortbildung fast ausschließlich Se- minare, und zwar in großer Zahl und breiter Fächerung. Diese Vorausset- zungen sind in der Augsburger Kon- greßhalle gegeben. Auch eine ent- sprechende Tradition liegt vor: Seit etwa 10 Jahren wird bei jedem Ärzte- kongreß in Augsburg auch ein La- borseminar für die medizinischen Assistenzberufe gelesen, eine Kom- bination, die ohne Reibungen ver- läuft.

Was das spezielle Programm des 6.

ZMA betrifft, das ausführlich in den Zeitschriften der Assistenzberufe veröffentlicht werden wird, so sei hier vermerkt, daß außer den kli- nisch-chemischen Laborseminaren, die die Hauptattraktion abgeben, die Fortbildung der Funktionsassisten- tin (EKG, Ergometrie, Telemetrie, Er- go-Spirometrie, EEG, Ultraschall usw.), der Röntgen- und nuklearme- dizinischen Assistentin und Helferin, der Diätassistentin, der Physiothera- peutin, angesprochen wird. Auch alle anderen Funktionen der medizi- nischen Assistenzberufe, zum Bei- spiel Intensivmedizin, Hämatologie,

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 50 vom 9. Dezember 1976

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Zytologie können bei der gemeinsa- men Programmsitzung der Vertrete- rinnen und Vertreter dieser Berufe mit den Repräsentanten der Bundes- ärztekammer in das Programm auf- genommen werden — eine Gemein- schaftsarbeit, die noch großer An- strengungen auf dem Boden gegen- seitigen Vertrauens bedarf.

Das II. Interdisziplinäre Forum

„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin"

vom 12. bis zum 15. Oktober in Köln beschließt das Fortbildungsjahr 1977 der Bundesärztekammer. Das Forum wird bereits auf das nachfolgende

Jahr 1978 blicken und festzulegen versuchen, welche neuen Schwer- punkte „praxisreif" sind.

So schließt sich der Kreis der Bemü- hungen um die Fortbildung '77. Und in jedem kommenden Jahr wird sich, solange der Arztberuf ein freier Be- ruf bleiben wird, ein solcher Zyklus einer wohlvorbereiteten, den Praxis- bedürfnissen gerecht werdenden Fortbildung an den vorhergehenden anreihen. Der Weltärztebund fand ei- nen kurzen, prägnanten Ausdruck für diesen Ablauf: Medicine, a life long study.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. Albert Schretzenmayr Vorsitzender des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung

Frohsinnstraße 2, 8900 Augsburg

Der

„mißachtete"

Wert der

Zeitschriften- Fortbildung

Die mühelose und kontinuierliche Fortbildung durch die medizinische Fachzeitschrift wird in der Regel nicht ihrem Ausmaß und ihrem Nut- zen entsprechend gewürdigt. Wenn beispielsweise ausgerechnet wird, daß „nur" 62 Prozent der Ärzte an Fortbildungsveranstaltungen teil- nehmen, wird daraus der Schluß ge- zogen, die anderen 38 Prozent täten nichts für die Fortbildung. Aber: Sie lesen derweil intensiver medizini- sche Zeitschriften.

Daß so viel gelesen wird, und wasdie Ärzte wie in ihren Zeitschriften lesen, hat Dr. Maria Rita Girardi, München, Gesellschaft für angewandte So- zialpsychologie, im Dezember-Heft der Abonnenten-Zeitschrift „Mo- natskurse für die ärztliche Fortbil- dung" (Deutscher Ärzte-Verlag, Die- selstraße 2, 5000 Köln 40) publiziert.

Es handelt sich um die Ergebnisse einer qualitativen Zeitschriftenanaly- se, 1976 durchgeführt von der Ge- sellschaft für angewandte Sozialpsy- chologie (GETAS), dis ihren Sitz in Bremen hat.

Maria Rita Girardi schreibt unter an- derem: „Wenn von der ungeheuren Papierflut die Rede ist, und auch kri- tisch auf den medizinischen Blätter- wald angespielt wird, sollte die starke individuelle Selektion mit be- dacht werden. Das Verhältnis von Angebot und tatsächlicher Nutzung steht im Verhältnis vier zu eins.

Die 34 überregionalen Titel. die LA-Med (Leseranalyse medizini- scher Zeitschriften e. V., München, die alle zwei Jahre im Auftrag von Industrie und Verlagen Erhebungen durchführt) 1975 ausweist, werden im Durchschnitt von ca. 25 Prozent der Praktiker und Internisten gele- sen. Für die einzelnen Titel schwan-

ken die Angaben zwischen etwa siebzig Prozent für das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT und unter zehn Pro- zent für klinische Blätter.

Etwa dreißig Prozent der Praktiker und Internisten lesen in vier Wochen bis zu neun verschiedene Titel und davon jeweils mindestens eine Aus- gabe. Die Beschränkung auf wenige Titel führt nicht zu einer zufälligen Auswahl aus den mehr als dreißig angebotenen. Wer wenige Titel liest.

bevorzugt bestimmte Basistitel.

Kein anderes Medium vermittelt so viel Information Im Durchschnitt lesen die Praktiker und Internisten in den Zeitschriften, die sie zur Hand nehmen, etwa 25 Prozent der Beiträge. Von 2899 re- daktionellen Informationseinheiten werden in vier Wochen 725 tatsäch- lich zumindest angelesen. Kein an- deres Medium kann eine solche In- formationsmenge vermitteln."

Im Schlußteil ihres Aufsatzes befaßt sich Dr. Maria Rita Girardi mit den Lernprinzipien der Fortbildung durch Fachzeitschriften:

„Um einer Darstellung, die über län- gere und mehrere Absätze ausge- führt wird, zu folgen, bedarf es an- strengender Konzentration. Dieses gedankliche Nachvollziehen fördert die Einprägung solcher komplexen Inhalte.

Neben diesem Prinzip, nachvollzie- hendes Denken, ermöglicht auch das Prinzip Wiederholung die Verarbei- tung von Informationen. Die Informa- tionen in den medizinischen Fach- zeitschriften haben hohe Redun- danz. Dieselben Grundinformatio- nen kehren in vielfältiger Ausführung mit unterschiedlichen Detailschwer- punkten wieder:

Der Vorteil der medizinischen Fach- zeitschriften gegenüber anderen Fortbildungsmöglichkeiten besteht darin, daß der Arzt beide Lernprinzi- pien — nachvollziehendes Denken und Wiederholung — anwenden kann und zwischen den beiden frei wählen kann." mok

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 3228 Heft 50 vom 9. Dezember 1976

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