Leserdienst
Hinweise· Anregungen WIRTSCHAFT
unmaßgeblich unterbrochen, so daß gleich nach dem Kriege der Wiederaufbau beginnen konnte und bis heute elf Geschäftsstellen im Norddeutschen Raum sowie eine in Bonn entstanden sind. Ins- gesamt betreut die Einrichtung über 3300 Mitglieder. Sie nimmt ih- ren Mitgliedern die Buchführung ab, indem sie monatlich alle Bele- ge verbucht. Nach den Ergebnis- sen von sechs oder neun Monaten entwickelt die Geschäftsstelle eine vorläufige Jahresübersicht, auf die sich eine Beratung zur Einsparung von Steuern aufbaut. Außerdem überwacht die Geschäftsstelle Steuertermine, teilt sie fristgerecht mit, überprüft Steuerbescheide und übernimmt die Vertretung des Mit- glieds beim Finanzamt. Bei einer Finanzprüfung der Praxis nimmt der Berater der Buchführungs- und Steuerstelle teil und vertritt den zu Prüfenden gegenüber dem Beam- ten. Die Buchführungs- und Steuer- stelle ist ein Verein kraft Verlei- hung und besteht aus Mitgliedern, wie Ärzten, Zahnärzten und Tier- ärzten, die einen Beitrag zahlen, der mindestens 40 DM beträgt. Der Vorstand des Vereins hat seinen Sitz in Hannover. Er unterhält Ge- schäftsstellen im Norddeutschen Raum in Aurich, Braunschweig, Göttingen, Hameln, Hannover, Lü- neburg, Oldenburg, Osnabrück, Stade, Verden und Wilhelmshaven und nun auch in Hamburg. PHÄ
"Steuerhinterzieher und
Steuerverschwender gleichbehandeln"
Die geplante Verschärfung der Strafen für die "vorsätzliche Steu- erverkürzung" hat der Bund der Steuerzahler zum Anlaß genom- men, erneUt auf die Notwendigkeit eines Straftatbestandes der Amts- untreue hinzuweisen. Nach seiner Auffassung "besteht ein unerträgli- ches Mißverständnis zwischen der Verfolgung von Steuerhinterziehern und Steuerverschwendern". Des- halb könne eine Erhöhung des Strafrahmens für Steuerverkürzung
beim Steuerzahler nur dann auf Verständnis stoßen, wenn gleich- zeitig eine mit entsprechender Strafandrohung ausgestaltete Strafbestimmung gegen die "gras- sierende Steuergeldverschwen- dung" eingeführt werde. So aber seien negative Auswirkungen auf die Steuermoral nicht auszuschlie- ßen. Immerhin habe eine Mei- nungsumfrage des Bundes der Steuerzahler ergeben, daß 93 Pro- zent der Bevölkerung für eine Gleichbehandlung von Steuerhin- terziehern und Steuerverschwen-
dern eintrete. EB
Qualitätszeichen für Zinn und
Elektrogeschäfte
Zu den traditionellen "Gütezei- chen", die vom Wollsiegel bis zur DLG-Piakette reichen, sind zwei neue hinzugekommen: sie klassifi- zieren Zinngeräte und Elektrobe- triebe. Vorbild ist dabei immer noch die altehrwürdige DLG-Mün- ze: Die Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft führt bereits seit 1948 Lebensmitteltests durch und ver- teilt Qualitätszeichen - eine Art
nur Aktien
nur Renten
Misch- Depots
Sic:hertleits-Stufen im Depot
Von den Wertpapierbesitzern haben in%
Münze mit der Aufschrift "DLG- prämiert" - an Waren, die für gut befunden wurden. Ein Qualitätshin- weis, der stimmt, wie der "Verbrau- cherdienst" meint. 1974 wurden so von neutralen Sachverständigen 14 000 anonyme Stichproben an Lebensmitteln entnommen und un- tersucht. Von Fleischwaren über Feinkosterzeugnisse bis hin zu Getränken und Honig. Neuerdings vergeben zwei Unternehmenszu- sammenschlüsse nun auch Güte- zeichen für Zinngeräte und Elek- trobetriebe. Die Zinnqualitäts- etikette, vergeben von einer Ge- meinschaft von Marken-Herstel- lern, ist kreisförmig, grün und trägt die Aufschrift "Gütezeichen Zinn- gerät RAL". Es bezeichnet nur sol- ches Zinn, das "rein und frei von schädlichen Stoffen" ist. Eine weitere, gelb-schwarze Service- Plakette mit der Abkürzung rft
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Radio-, Fernsehtechnik) und der Betriebsnummer sowie der Jahreszahl wird von Dienstlei- stungsunternehmen der Branche an Geschäfte vergeben, die Qualität und Service liefern und preisNch nicht überfordern. (Übrigens kann man so wohlbehütet als Kunde ei- gentlich noch falsch kaufen?) GrDer Grundsatz der Risiko- streuung der bei einer Geld- anlage in Wertpapieren gel- ten sollte, wird, wie eine re- präsentative Marktuntersu- chung der Adig-lnvestment zeigt, zu selten befolgt. Nur von den Selbständigen (ein- schließlich Freiberuflern und Landwirten) haben 62 Pro- zent durch Mischen ihrer An- lagen eine ausreichende Si- cherheits-Stufe erreicht. Da- gegen besitzen die niedrige- ren Einkommensgruppen zu fast drei Vierteln nur eine Wertpapierart überraschend:
Die einstigen Volks- und die Belegschaftsaktien spielen als Allein-Anlage keine allzu gro- ße Rolle, denn auf festver- zinsliche Wertpapiere (Ren-
~~ei· ~~~est ~=~=~ Rentner ~~~~i ~t~~: ten) entfallen durchweg hö-
Beamte Beamte dige here Anteile. gk
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3386 Heft 49 vom 4. Dezember 1975 DEUTSCHES ARZTEBLATr