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Kriterien bewerten und Entscheidungen treffen - Zahlen, Daten, Meinungen (WORD)

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Academic year: 2022

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Zahlen, Daten, Meinungen – Kriterien bewerten

und Entscheidungen treffen

© emeliemaria/Thinkstock

Um eine überlegte Entscheidung zu treffen, sollte man sich Zeit nehmen.

Von Clemens Kaesler, Frankenthal

Dauer 7 Stunden

Inhalt harte und weiche Faktoren in die Entscheidungsfindung einbeziehen; Kriterien bei Kaufentscheidungen herausarbeiten; Datenmaterial sichten und bei der Entschei- dungsfindung berücksichtigen; sich mit den Kriterien für eine Standortwahl auseinan- dersetzen; die Scoring-Methode kennenlernen und anwenden; sich mit Anforderungen an Azubis auseinandersetzen; die eigene Berufswahlentscheidung systematisieren und strukturieren

Ihr Plus mit lebensnahen Fallbeispielen, die Schüler gut einschätzen können

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Fachliche Hinweise

Bewerten und Entscheiden in der Betriebswirtschaftslehre

Bewerten und Entscheiden gehören zu den wesentlichen Tätigkeitsmerkmalen innerhalb der Betriebswirtschaftslehre. Ständig ergeben sich Situationen, in denen verschiedene Kriterien gegen- einander abgewogen werden müssen, um letztlich eine Entscheidung herbeizuführen.

In dieser Unterrichtseinheit schulen die Lernenden ihr unternehmerisches Denken, indem sie lernen, auf Grundlage verschiedener Parameter eine Entscheidung zu treffen: So beziehen sie harte und weiche Faktoren in ihre Überlegungen ein und setzen sich mit verschiedenen Methoden der Ent- scheidungsfindung wie der Scoring-Methode oder der Plus-Minus-Methode auseinander.

Bewerten und Entscheiden im Privatleben

Doch nicht nur in der Betriebswirtschaftslehre bzw. in Unternehmen sind beständig Entscheidungen zu treffen. Gerade Jugendliche befinden sich in einer Lebensphase, in der sie permanent vor Ent- scheidungen gestellt werden, die oftmals auch weitreichende Folgen haben können. Gerade die Berufswahl kann lebensentscheidend sein. Viele Jugendliche sind mit der Komplexität von Situatio- nen überfordert und haben keine Erfahrung darin, bestimmte Situationen zu bewerten. Deshalb hilft es, verschiedene Formen der Entscheidungsfindung aus der Betriebswirtschaftslehre kennenzu- lernen und auch im Privatleben anzuwenden.

Welche Instrumente für Entscheidungsfindungen gibt es?

Sind harte Fakten vorhanden, kann zunächst mithilfe von rechnerischen Gegenüberstellungen von Alternativen eine Entscheidung angebahnt werden. Wichtig ist hier der systematische Ansatz, damit genau die gleichen Fakten verwendet werden und es zu keinen Verzerrungen kommt. In den Lern- materialien findet sich der Vergleich zweier Heizungssysteme, bei denen kostenmäßig noch Neben- kosten, Wartung und Garantie hinzukommen und von den Schülerinnen und Schülern* erfasst und in einem Rechenschema umgesetzt werden müssen.

Als wesentliches Entscheidungstool hinsichtlich der Bewertung von weichen Faktoren kommt die Scoring-Methode ins Spiel. Diese wird in der vorliegenden Unterrichtseinheit in zwei Varianten ver- wendet – zum einen mit gewichteten Kriterien entsprechend einer subjektiven Priorität (M 5), zum anderen mit ungewichteten Kriterien mit dem Bewertungsmaßstab von Schulnoten (M 8).

Die Schüler lernen zudem die Bewertung mit Wahrscheinlichkeiten kennen und erfahren, dass Ent- scheidungen immer mit Unsicherheiten behaftet sind. Diese Unsicherheiten lassen sich jedoch mit- hilfe von Informationen abschwächen.

Weiterhin wird die systematische Herangehensweise an komplexe Situationen am Beispiel der Berufswahlfindung geübt. Hierbei kommen die Instrumente Mindmap sowie Plus-Minus-Methode zum Einsatz.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur der Begriff „Schüler“ verwendet.

Didaktisch-methodische Hinweise

Die Schüler lernen verschiedene komplexe Entscheidungssituationen kennen. Ziel ist es, dass sie die Entscheidungsmethoden auch auf den eigenen Lebenskontext beziehen können.

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Stundenverlauf

Stunde 1/2 Entscheidung nach „harten“ Fakten – der Angebotsvergleich Intention

Die Schüler bekommen ein Bewusstsein dafür, wie aus kaufmännischen Ange- boten systematisch Daten herausgearbeitet werden und bei der Entscheidungs- findung helfen.

Materialien M 1–M 3

Das Arbeitsblatt M 1 beinhaltet zwei Angebotsschreiben von Heizungsfachbe- trieben. Die Daten der Angebote werden tabellarisch sortiert und das bessere Angebot wird berechnet.

In M 2 setzen sich die Lernenden mit dem Verbrauch der beiden Heizungsan- lagen auseinander und beziehen diesen in ihre Entscheidungsfindung ein.

In M 3 vergleichen die Schüler die alte Anlage mit einer neuen und reflektieren so, ob sich die neue Anschaffung lohnt.

Stunde 3 Qualitative Faktoren bei einer Kaufentscheidung analysieren

Intention

Die Schüler lernen qualitative („weiche“) Faktoren der Kaufentscheidung ken- nen und anhand verschiedener Datenquellen zu identifizieren. Sie arbeiten Kriterien der Kaufentscheidung heraus und treffen mithilfe der Scoring- Methode eine Entscheidung.

Materialien M 4–M 5

M 4 thematisiert qualitative Kriterien für eine Kaufentscheidung. Verschiedene Datenquellen (z. B. Kundenrezensionen im Internet) werden begutachtet und in die Entscheidungsfindung einbezogen.

In M 5 lernen die Schüler die Scoring-Methode kennen und anzuwenden.

Zudem werden allgemeine Kriterien für eine qualitative Kaufentscheidung vor- gestellt.

Stunde 4/5 Standortentscheidung eines Industriebetriebes

Intention Die Schüler setzen sich mit Faktoren für eine Standortentscheidung auseinan- der und diskutieren diese an konkreten Beispielen.

Materialien M 6–M 8

In M 6 werten die Schüler reale Wirtschaftsprognosen zur Entwicklung des Auto- und Zulieferermarktes aus und lernen, wie sich Prognosen in handfeste Zahlen umwandeln lassen und damit als konkrete Entscheidungsbasis dienen.

M 7 gibt einen Überblick zu den wichtigsten Standortfaktoren. Die Lernenden schätzen ihren Heimatort als möglichen Standort für verschiedene Unterneh- men ein. Sie erarbeiten sich dazu wirtschaftsgeografisches Wissen und lernen dabei die Unternehmensstruktur ihrer direkten Umwelt besser kennen.

In M 8 setzen sich die Schüler mit zwei möglichen Standorten für das Modellun- ternehmen Metafa GmbH auseinander. Sie vergleichen zwei Orte, wobei keine der beiden Alternativen die eindeutig bessere ist. Deshalb können die Schüler- lösungen durchaus unterschiedlich sein; wichtig ist eine plausible Diskussion und Einschätzung.

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Stunde 6/7 Den richtigen Beruf finden – ein kleiner Leitfaden

Intention Die Schüler lernen, die eigene Berufswahlentscheidung zu systematisieren und zu strukturieren.

Materialien M 9– M 12

In M 9 analysieren sie ein Interview mit einer Personalchefin, die über Anforde- rungen an Azubis spricht. Die Lernenden setzen sich mit diesen Er wartungen auseinander, indem sie sich selbst einschätzen und sich von einem Mitschüler einschätzen lassen.

M 10 bietet eine weitere Orientierungs- und Systematisierungshilfe: Die Ler- nenden ergänzen eine Mindmap zu ihren Berufswünschen.

M 11 ist ein Fragebogen: Die Fragen helfen den Schülern bei ihrer Entschei- dungsfindung.

Anhand der Plus-Minus-Methode in M 12 listen die Schüler Vor- und Nachteile ausgewählter Berufe auf.

Lernerfolgskontrolle

In der Lernerfolgskontrolle M 13 stellen die Schüler in einer Transferaufgabe zum quantitativen und qualitativen Angebotsvergleich unter Beweis, welche Fähigkeiten und welches Wissen sie erlernt haben.

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Materialübersicht

Stunden 1/2 Entscheidung nach „harten“ Fakten – der Angebotsvergleich M 1 (Ab) Kauf einer neuen Heizungsanlage – zwei Angebote vergleichen M 2 (Tx) Kauf einer neuen Heizungsanlage – den Verbrauch bewerten M 3 (Ab) Kauf einer neuen Heizungsanlage – Alternativen bewerten

Stunde 3 Qualitative Faktoren bei einer Kaufentscheidung analysieren M 4 (Tx) Kauf einer neuen Heizungsanlage – qualitative Kriterien formulieren M 5 (Tx) Mögliche Entscheidungshilfen – qualitative Faktoren und Scoring-Methode

Stunden 4/5 Standortentscheidung eines Industriebetriebes

M 6 (Tx) Ein neues Werk eröffnen – wie sind die Erfolgsaussichten?

M 7 (Ab) Einen neuen Standort suchen – wichtige Kriterien

M 8 (Bd) Eine neue Fabrik für die Metafa GmbH – zwei Standorte zur Auswahl

Stunden 6/7 Den richtigen Beruf finden – ein kleiner Leitfaden M 9 (Tx) Anforderungen an Azubis – ein Interview

M 10 (Ab) Den richtigen Beruf finden – so geht’s!

M 11 (Tx) Den richtigen Beruf finden – ein Fragebogen

M 12 (Ab) Den richtigen Beruf finden – die Plus-Minus-Methode

Lernerfolgskontrolle

M 13 (Lk) Ein Angebotsvergleich – Vorschlag für eine Klausur

Bedeutung der Abkürzungen

Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bildliche Darstellung; Lk = Lernerfolgskontrolle; Tx = Text

Minimalplan

Sie haben nur zwei Stunden zur Verfügung? Dann wählen Sie eines der beiden Themenfelder:

Kauf einer neuen Heizungsanlage bzw. Standortwahl. Falls Sie sich für den Kauf einer Heizungs- anlage entscheiden, können Sie M 3 streichen.

Sie finden alle Materialien im veränderbaren Word-Format auf der CD RAAbits Wirt- schaft Berufliche Schulen (CD 29). Bei Bedarf können Sie die Materialien gezielt am Computer überarbeiten, um sie auf Ihre Lerngruppe abzustimmen.

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M 1 Kauf einer neuen Heizungsanlage – zwei Angebote vergleichen

Die Metafa GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das die großen Autokonzerne mit Tür- systemen beliefert. Das Bürogebäude wird mit einer alten Ölheizung beheizt und verschlingt jährlich 12.000 Liter Öl. Zudem muss mindestens viermal jährlich der Heizungsnotdienst gerufen werden – mit nicht unerheblichen Kosten. Bernhard Trautmann, Mitarbeiter im Einkauf, wird damit beauftragt, verschiedene Angebote für eine Alternative einzuholen.

Herr Trautmann hat zudem die Vorgabe, eine ökologisch vorbildliche Heizungsanlage zu suchen, weshalb er schließlich bei zwei Anbietern von Pelletheizungen landet. Er notiert sich die wichtigsten Infos:

Heizsysteme Bauer KG Haustechnik und Heizung Müller

Heizungsanlage HeizFixPellet:

17.500 Euro

Folgende Kosten kommen hinzu:

Ausbau der alten Heizungsanlage:

6.500 Euro

Jährlicher Wartungsvertrag:

380 Euro/Jahr

Bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen:

3 % Skonto 5 Jahre Garantie!

(Nicht auf Verschleißteile)

Heizungsanlage MeetHeat:

20.800 Euro

Folgende Kosten kommen hinzu:

Ausbau der alten Heizungsanlage:

kostenlos!

Wartung inkl. Notfallservice:

1.800 Euro/Jahr

Bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen:

2 % Skonto

2 Jahre Garantie gem. gesetzlicher Gewährleistung

Aufgabe

Sammeln Sie die Daten der zwei Angebote und ermitteln Sie daraus das kostengünstigere Angebot. 

Beziehen Sie die Wartungskosten für die ersten 5 Jahre in Ihre Rechnung ein.

HeizFixPellet MeetHeat

Listeneinkaufspreis – Lieferskonto

= Bareinkaufspreis

+ Ausbau der alten Heizung

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M 7 Einen neuen Standort suchen – wichtige Kriterien

Wenn ein Unternehmen einen neuen Standort sucht, sind verschie- dene Faktoren für die Wahl des Ortes wichtig. Zunächst spielt es eine Rolle, um welche Art von Unternehmen es sich handelt. So hat ein reines Dienstleistungsunternehmen (z. B. ein Fitnessunterneh- men) andere Ansprüche an den Standort als ein Industrieunterneh- men der Stahlbranche. Jeder Standort hat Vor- und Nachteile. Bei der Suche müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, die mitein- ander in Konkurrenz stehen können. Vermeintliche Vorteile können auch Nachteile bedeuten: So ist die Innenstadtlage eines Geschäf- tes zwar gut in Bezug auf die Laufkundschaft, aber ungünstig für die Parkplatzsituation. Die Wahl muss gut überlegt sein, da es schwierig und teuer ist, eine Standortentscheidung zurückzunehmen.

Grundsätzlich lassen sich folgende Standortfaktoren unterscheiden:

A

Das Unternehmen wählt einen Standort, an dem Rohstoffe leicht zu bekommen sind – also wo sie naturgemäß vorkommen.

B

Das Unternehmen lässt sich dort nieder, wo viele und möglichst qualifizierte Arbeitskräfte vorhan- den sind oder wo die Löhne niedrig sind. Die Nähe zu Fachhochschulen und Universitäten ist insbe- sondere für Unternehmen wichtig, die hochqualifizierte Arbeitskräfte (Informatiker, Ingenieure etc.) benötigen.

C

Der Unternehmensstandort wird in Regionen verlegt, in denen die Steuern und Abgaben gering sind. Dies kann innerhalb des Binnenmarktes erfolgen, da die Gemeinden unterschiedliche Hebe- sätze für die Gewerbesteuer haben und je nach Region Niederlassungen unterschiedlich gefördert werden. Auch Umzüge von Unternehmen in andere Länder können steuerlich begründet sein.

D

Wichtig ist auch, dass das Unternehmen am Standort geeignete Gebäude und Grundstücke vor- findet.

E

Das Unternehmen sollte verkehrsgünstig liegen. So ist es für Handelsunternehmen wichtig, nah an Verkehrsknotenpunkten angesiedelt zu sein. Für Supermärkte sind beispielsweise die schnelle Erreichbarkeit sowie die Parkplatzsituation ausschlaggebend.

F

Besonders Handelsbetriebe sind auf einen Standort angewiesen, an dem es viele Einwohner und Passanten gibt. Für sie ist der Absatz ihrer Produkte einer der wichtigsten Standortfaktoren.

Aufgaben

1.  Lesen Sie die Infos zu den Standortfaktoren und ordnen Sie die passenden Faktoren zu:

   Abgabenorientierung  –  Absatzorientierung  –  Arbeitskräfteorientierung  –  Grundstücke  und  Gebäude – Materialorientierung – Verkehrsorientierung

2.   Arbeiten Sie in Gruppen (2 bis 4 Schüler). Überlegen Sie für jeden der folgenden Betriebe, welche  Standortfaktoren ausschlaggebend sind:

  a)  ein Fitnessstudio

  b)  ein Metallindustriebetrieb

  c)  ein Lebensmittelmarkt für Ökoprodukte

3.   Beurteilen  Sie  Ihren  Heimatort  im  Hinblick  auf  die  Standortwahl  für  die  drei  Betriebe  aus 

© Netta07/Thinkstock

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Lösung (M 7)

Zu Aufgabe 1: Die Begriffe müssen wie folgt zugeordnet werden:

A Materialorientierung B Arbeitskräfteorientierung C Abgabenorientierung D Grundstücke und Gebäude E Verkehrsorientierung F Absatzorientierung

Zu Aufgabe 2: Folgende Standortfaktoren sind für die Betriebe ausschlaggebend:

Fitnessstudio

– Wichtig ist ein geeignetes Grundstück bzw. Gebäude für das Unternehmen.

– Die Verkehrsorientierung ist wichtig. Das Fitnessstudio sollte gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und/oder es sollten genügend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Metallindustriebetrieb

– Die Materialorientierung könnte eine Rolle spielen.

– Wichtig ist, dass qualifizierte Arbeitskräfte vor Ort vorhanden sind.

– Die Abgabenorientierung spielt sicherlich eine wichtige Rolle.

– Ein passendes Grundstück bzw. Gebäude ist ebenfalls wichtig.

– Eine gute Verkehrsanbindung ist auch relevant.

Lebensmittelmarkt für Ökoprodukte

– Wichtig ist ein geeignetes Grundstück bzw. Gebäude für das Unternehmen.

– Die Verkehrsanbindung spielt auch eine wichtige Rolle; entweder sollte der Lebensmittelmarkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein oder genügend Parkplätze bieten oder er sollte genügend Laufkundschaft anlocken.

– Er sollte an einem Standort mit vielen Passanten und Einwohnern liegen (Absatzorientierung).

Zu Aufgabe 3: Die Schüler bewerten ihren Heimatort als Standort für ein Fitnessstudio, einen Metall- industriebetrieb und einen Lebensmittelmarkt. Wichtig sind die Begründungen der Lernenden.

Lösung (M 8)

Zu Aufgabe 1: Die Schüler können die Routenplaner von Google, Falk oder ViaMichelin verwenden, um die Orte Broderstorf und Bad Buchau zu finden und die Distanzen zu messen.

Zu Aufgabe 2: Beide Gemeinden wären grundsätzlich als Standort geeignet.

Für Broderstorf spricht: Gegen Broderstorf spricht:

– Nähe zu Rostock

– Nähe zum Ostseehafen (falls weltweit expor- tiert wird, jedoch beliefert Metafa hauptsäch- lich die deutschen Produktionsstandorte der Autoindustrie)

– Evtl. mehr Subventionen im strukturschwa- chen Mecklenburg-Vorpommern als in Baden-Württemberg

– Nähe zur Universität Rostock und zu Fach- hochschulen in Rostock

– Niedrigerer Gewerbesteuersatz

– Von den Standorten der Automobilindustrie weit entfernt

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M 9 Anforderungen an Azubis – ein Interview

Als  mittelständisches  Industrieunternehmen  ist  die  Metafa  GmbH  auf  gut  ausgebildetes  Personal  angewiesen. Im folgenden Interview im Magazin „Junge Berufswelt“ erläutert Frau Holzmann, die  Personalchefin der Metafa GmbH, ihre Wünsche und Anforderungen an neue Auszubildende.

Junge Berufswelt: Frau Holzmann, herzlichen Dank, dass Sie die Zeit gefunden haben, mit uns über Ihre Ausbildungsangebote zu sprechen. Wie ist derzeit die Situation für Auszubildende in Ihrem Unternehmen?

Holzmann: Die Situation ist für Schüler so gut wie schon lange nicht mehr. Wir benötigen dringend Nachwuchs, insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen, aber auch im kaufmännischen Bereich.

Junge Berufswelt: Welche Berufe sind das zum Bei- spiel?

Holzmann: Wir bieten jährlich Ausbildungsplätze für 10 Mechatroniker, 15 Industriemechaniker und 5 Gießerei- mechaniker sowie für 5 Systemelektroniker an. Diese Berufe haben bei uns – aber auch generell in Deutsch- land – beste Chancen auf attraktive Arbeitsplätze.

Junge Berufswelt: Warum ist das so? Viele junge Menschen können sich unter diesen Berufen nur wenig vorstellen.

Holzmann: Das ist richtig, diese Berufe sind technisch sehr spezialisiert. Aber Deutschland ist eine Industrienation, die besonderen Stärken liegen im Automobil- sowie im Maschinenbau. Wir als metallverarbeitendes Unternehmen beliefern beide Branchen. Wenn junge Leute uns und diese Berufe näher kennenlernen wollen, können sie gerne auch vorher ein Schnupperpraktikum machen.

Zudem haben wir regelmäßig einen Tag der offenen Tür, an dem die gesamte Produktion besichtigt werden kann.

Junge Berufswelt: Was erwarten Sie von Schülern, die sich bei Ihnen bewerben? Müssen alle ein Einser-Zeugnis haben?

Holzmann: Nein, gute Noten sind natürlich von Vorteil, doch wir schauen uns die potenziellen Aus- zubildenden genau an. Wichtig sind insbesondere Teamfähigkeit, das Auftreten und die Motivation für den Beruf. Auch Selbstständigkeit und die Fähigkeit, lösungsorientiert zu denken und zu arbei- ten, sind äußerst wichtig für den beruflichen Erfolg.

Junge Berufswelt: Warum sollte sich jemand bei Ihnen bewerben, was bieten Sie alles?

Holzmann: Unsere Ausbildungsberufe sind attraktiv und werden auf dem Arbeitsmarkt noch viele Jahre stark nachgefragt sein. Wir haben eigene Lehrwerkstätten und eigene Werkstattlehrer. Zudem gibt es die Möglichkeit, einen Teil der Ausbildung an unserem Standort in England zu absolvieren.

Aufgaben

1.  Erklären Sie, warum gewerblich-technische Berufe auch in Zukunft gefragt sein werden.

2.   Frau Holzmann formuliert im Interview die Erwartungen an Azubis. Listen Sie diese Kriterien auf  und schätzen Sie sich selbst auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) ein.

 Nehmen Sie nun Ihre Kriterienliste und lassen Sie sich von Ihrem Banknachbarn entsprechend  einschätzen.

Vergleichen Sie die Eigen- und Fremdwahrnehmung.

© Ingram Publishing/Thinkstock

Jutta Holzmann erklärt, worauf es für Bewer- ber ankommt.

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Referenzen

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