• Keine Ergebnisse gefunden

Die grüne Insel

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Die grüne Insel"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

50 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2017 | www.diepta.de

D

ie Iren sind reli- giös. Während in Nordirland über- wiegend Protes- tanten leben, gehören nahezu 90 Prozent der Bevölkerung Irlands dem Glauben der rö-

misch-katholischen Kirche an.

Zurück geht die Christianisie- rung auf den heiligen Patrick, der sich im Laufe des fünften Jahrhunderts in Gallien zum Priester ausbilden ließ, um an- schließend als Bischof in Irland

Kirchen, Klöster und Schulen zu errichten. Bis heute ist der Hei- lige Patrick bis weit über die Grenzen Irlands hinaus berühmt geblieben, denn die Iren feiern an seinem Todestag, dem 17.

März, jährlich ihren Nationalfei-

ertag, den St. Patrick’s Day. Die- ser Tag beginnt meist traditionell mit einem Besuch eines Gottes- dienstes. Im Anschluss daran folgt ein traditionelles Essen mit der Familie oder man feiert ge- meinsam mit Freunden, Be-

Die grüne Insel

Beeindruckende Landschaften mit atemberaubenden Klippen, Guinness Bier, Pubs mit traditioneller Musik und der weltberühmte St. Patrick‘s Day – Irland hat viele Facetten.

Aber welche Traditionen und Bräuche sollte man kennen?

© grafxart8888 / iStock / Thinkstock

PRAXIS LÄNDER UND IHRE SITTEN

(2)

51

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2017 | www.diepta.de

kannten und Menschen, die man mal eben so auf der Straße trifft.

Wer sich für einen Urlaub auf der grünen Insel entschieden hat, sollte einen Besuch in der Hauptstadt Dublin unbedingt einplanen. In der größten Me- tropole leben etwa ein Drittel der 4,6 Millionen Einwohner.

Die moderne Wikingerstadt ist aufregend, entspannend, histo- risch und verspricht einen un- vergesslichen Aufenthalt.

Sprache hat Tradition Die irische Sprache zählt wie Schot- tisch und Manx, was man auf der Isle of Man spricht, zu den gälischen Sprachen. Laut der Verfassung ist Irisch die Haupt- amtssprache und Englisch le- diglich eine Amtssprache. In der Praxis sieht das allerdings etwas anders aus. Obwohl es für die Iren verpflichtend ist, in der Schule irisch zu lernen, spre- chen nur wenige, etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung, die hochkomplexe Sprache im täglichen Leben. Am häufigsten fällt einem die Sprache bei ei- nem Aufenthalt im Irland je- doch bei Verkehrsschildern, öf- fentlichen Einrichtungen oder Ansagen in Bussen auf, da hier die entsprechenden Hinweise immer auf Englisch und auf Irisch angegeben werden.

Gruselstunde Das kennen Sie bestimmt auch: Es klopft an der Tür, man öffnet und vor einem stehen verkleidete Kinder die rufen „Süßes oder Saures“ – es ist Halloween. Was viele Men- schen aber nicht wissen, ist, dass der Ursprung von Hallo- ween vermutlich aus Irland stammt. Schon bei den Kelten wurde der 31. Oktober als Ende des Sommers gefeiert und als Tag, an dem die Toten ihr Reich verlassen und sich unter die Le- benden mischen. Heute ist auch in Irland deutlich spürbar, dass

der Gedanke, der von Auswan- derern in die USA mitgenom- men wurde, sich dort weiter- entwickelt hat und wieder zu- rückgekommen ist.

Prost oder Sláinte Die Iren sind ein lustiges und geselliges Völkchen. Während wir Deut- schen beispielsweise nach der Arbeit eher nach Hause gehen und uns nur selten auf ein Fei- erabend-Bierchen mit Freun- den treffen, gehört ein Ein- kehrschwung auf dem Heim- weg für die Iren auf jeden Fall

dazu. Hier treffen sich Men- schen aller Altersgruppen und sozialen Schichten. In geselliger Runde warten die Iren in urigen Sitzecken, den sogenannten snugs, gerne auf ihr Guinness, das frischgezapft etwa vier Mi- nuten benötigt. Bezahlt wird in den Pubs direkt an der Theke – ein Muss in der irischen Trink- kultur. Doch in den Pubs wird nicht nur getrunken und gesel- lig beisammengesessen. Wer Lust auf spontanes Musizieren hat, der sollte auf jeden Fall län- ger bleiben. Oft hat der ein oder andere ein Instrument dabei, um gemeinsam Musik zu ma- chen. Los geht es in der Regel aber erst nach 21 Uhr. Während der Woche wird in den Pubs in der Regel bis 23.30 Uhr ausge- schenkt. Am Wochenende dür- fen die Gäste eine Stunde länger bleiben. Sonntags ist meistens um 23.00 Uhr Schluss. Aber bei den Iren gibt es die sogenannte

„drinking up time“, das bedeu- tet, dass man noch eine letzte Runde bestellen kann und da- nach 30 Minuten Zeit zum Aus- trinken hat. Übrigens, in Cork findet man eine der längsten Theken von ganz Irland.

Eine Besonderheit sollte man noch wissen, bevor man ein Pub betritt. Wenn Iren zusam- mensitzen, dann werden des öfteren Runden ausgegeben.

Normalerweise verlässt keiner, der am Tisch sitzt, das Pub, ohne selbst eine Runde aus- gegeben zu haben. Sollte man einfach aufstehen und gehen, kann es gut sein, dass man beim nächsten Besuch geschnitten wird. Denn Iren haben ein aus- gezeichnetes Gedächtnis.

Irish Stew Wer schon einmal in Irland Urlaub gemacht hat, weiß, dass das Essen einen sehr hohen Stellenwert hat. Überall im Land, auch in abgelegenen Ortschaften, findet man gute und preiswerte Restaurants.

Der Tag beginnt für die Iren mit einem ausgiebigen Früh- stück. Hier werden in der Regel Cornflakes, Eier, gebratener Speck, Würstchen, Toastbrot und Marmelade angeboten.

Beim Mittagessen stehen die Iren eher auf leichte Küche. Na- türlich darf auch der Tee am Nachmittag nicht fehlen. Dieser wird mit Milch und Zucker getrunken. Am Abend darf es dann gerne wieder etwas Reich- haltiges sein. Eines der bekann- testen Gerichte ist das Irish Stews, ein deftiger Eintopf mit Kartoffeln, Lammfleisch und Zwiebeln. Anschließens noch einen schönen irischen Whisky oder einen Irish Coffee genie- ßen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. ■

Nadine Scheurer, Redaktion BERÜHMTE IRISCHE PERSÖNLICHKEITEN

James Joyce (1882-1941) ist Irlands größter Schrift- steller. Zu seinen bekanntesten Werken zählen

„Ulysses“ und „Dubliner“.

Samuel Beckett (1906-1989) war ein führender Vertreter des absurden Theaters und erhielt 1969 den Nobelpreis für Literatur. Eines seiner berühmtesten Stücke ist „Warten auf Godot“.

Chris de Burgh (geb. 1948) ist einer der bekanntesten Popsänger Irlands. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Lieder „Lady in Red“ oder „Don’t pay the ferryman“.

SINGE NIEMALS

„GOD SAVE THE QUEEN“

Wenn man sich keinen Ärger einhandeln möchte, sollte man darauf verzich- ten, die englische Natio- nalhymne anzustimmen.

Wer aber dennoch sein musikalisches Talent zum Besten geben mag, sollte dann lieber die irische Nationalhymne „Soldier Song“ oder eines der vielen Tradionals singen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wie beurteilt der Gemeinderat diese Vorkommnisse bezüglich der Sicherheit für die Bevölkerung, insbesondere für ältere Menschen und Frauen.. Ohne den Sachverhalt im

Peter Diepold: Aufsätze schreiben Schritt für Schritt Bericht Klasse 7/8 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth.. Lies beide Texte

„schwimmenden Luxushotel" MTS „Daphne" mit einem Erholungstag auf See, bei dem man das Küstenpanora- ma genießen und nach Walen oder Weißkopfadlern Ausschau halten

Zur Erstellung der Rangliste wurden sechs Einzelhändler (ALDI Nord, ALDI Süd, EDEKA, KAUFLAND, LIDL und REWE) und ein Großhandelskonzern (METRO AG) in Deutschland anhand von

2.2 Veröffentlichung von Informationen über die in Aquakulturfutter verwendeten Wildfische in den Lieferketten der Unternehmen. 2.3 Öffentlich zugängliche Informationen

Following our correspondence last year regarding [Caught Out: How UK retailers are tackling the use of wild fish in their aquaculture supply chains], we are writing to inform you

Floundering Around: Europas größte Einzelhändler zwischen ersten Erfolgen und Scheitern an ökologischen und sozialen Herausforderungen der Fischzucht... Floundering Around:

Die zuletzt genannten, von Jal durchaus schmerzhafl empfundenen Bedenken bestimmen aber in keiner Weise seinen Gesamteindnick, sie werden niemals so siark, daß ihm - wie