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(1)

Aufgaben und L¨osungen zur Klausurvorbereitung

” Mathematik f¨ ur Studierende der Agrarwissenschaften“

Mathematisches Seminar der Landwirtschaftlichen Fakult¨at Universit¨at Bonn

Inhaltsverzeichnis

1 Lineares Optimieren 2

2 Summen- und Produktzeichen 16

3 Finanzmathematik 21

4 Spezielle Funktionen 27

5 Differentialrechnung 33

6 Vektoren und Matrizen 39

7 Lineare Gleichungssysteme 44

8 Mehrere Teilgebiete 48

(2)

1 Lineares Optimieren

Aufgabe 1.1:

Ein Landwirt m¨ochte 90 ha Land mit Kartoffeln und Zuckerr¨uben bebauen. Kartoffeln erfordern einen Arbeitsaufwand von 3 Tagen je ha und einen Kapitalaufwand von 400 EUR je ha, Zuckerr¨uben erfordern 4 Tage je ha und 200 EUR je ha. Wegen der Bodenqualit¨at m¨ussen mindestens 50 ha Zuckerr¨uben angebaut werden. F¨ur die Bewirtschaftung der 90 ha stehen maximal 360 Arbeitstage und maximal 24.000 EUR zur Verf¨ugung.

a) Welche Aufteilung des Landes muss gew¨ahlt werden, wenn 1 ha Kartoffeln einen Gewinn (= Rein- ertrag) von 450 EUR und 1 ha Zuckerr¨uben einen Gewinn von 150 EUR bringen und der Gewinn maximal werden soll?

b) Interpretieren Sie den Maximalpunkt im Hinblick auf die gegebenen Ressourcen.

L¨osung in drei Schritten:

1. Aufstellung des mathematischen Modells.

2. Bestimmung des Planungspolygons.

3. Ermittlung des Maximalpunktes und des maximalen Gewinns sowie Interpretation im Hinblick auf die gew¨ahlten Ressourcen.

L¨osung:

1. Schritt:

x: Anzahl der Hektar Kartoffeln y: Anzahl der Hektar Zuckerr¨uben Mathematisches Modell:

a) Nichtnegativit¨atsbedingung: x≥0 y ≥0 (1)/(2)

b) Weitere einschr¨ankende Bedingungen:

Land: x + y ≤ 90 (3)

Arbeit: 3x + 4y ≤ 360 (4)

Kapital: 400x + 200y ≤ 24000 (5)

Bodenqualit¨at: y ≥ 50 (6)

Gewinnfunktion: G(x, y) = 450x+ 150y (7)

2. Schritt:

Die begrenzenden Geraden des Planungspolygons P sind:

x = 0 y = 0 (1’)/(2’)

x + y = 90 (3’)

3x + 4y = 360 (4’)

400x + 200y = 24000 (5’)

y = 50 (6’)

Die Isogewinnfunktion erh¨alt man, wenn man in (7) G(x, y) konstant setzt und dann nach yaufl¨ost. Man erh¨alt die Gleichung einer Geraden:

y=−3x+ G

150 (7’)

Das Planungspolygon P ergibt sich als Schnittmenge der 6 Halbebenen (1)−(6). P ist in der Zeichung grau unterlegt.

(3)

3. Schritt:

In der Skizze wird eine Isogewinngerade eingezeichnet, z.B. (70) f¨ur G = 9000 EUR. Dann wird diese Gerade parallel so weit nach

”oben“ verschoben, bis sie einen maximalen y-Achsenabschnitt hat, aber noch mindestens einen Punkt mit dem Planungspolygon P gemeinsam hat. Das ist der Fall, wenn die Isogewinngerade durch den Punkt M geht (siehe Skizze).

Der MaximalpunktM ist der Schnittpunkt der Geraden (50) und (60).

Aus (60) liest man ab: ymax = 50.

Dies in (50) eingesetzt ergibt:

400xmax+ 200·50 = 24000⇐⇒xmax = 35.

Also: Der Gewinn ist maximal, wenn 35 ha mit Kartoffeln und 50 ha mit Zuckerr¨uben bebaut werden. Der maximale Gewinn ist dann:

Gmax =G(35,50) = (450·35 + 150·50)EUR = 23250 EUR.

10 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20

130 120 110 100 90 70 80

60 50 40 30 20 10

x y

P

(7') für G = 9000

(5') (3') (4')

(6')

(7') für maximales G

M

Interpretation der Koordinaten des Maximalpunktes im Hinblick auf die Ressourcen Arbeit, Kapital und Land:

Die Koordinaten xmax = 50, ymax = 35 werden in die linken Seiten von (3), (4), (5) eingesetzt und mit den rechten Seiten verglichen:

Land: x+y = 35 + 50 = 85.

Das bedeutet: (90−85)ha = 5ha liegen brach.

Arbeit: 3x+ 4y= 3·35 + 4·50 = 305.

Das bedeutet: (360−305)Tage = 55 Tage werden nicht ben¨otigt.

Kapital: 400x+ 200y= 400·35 + 200·50 = 24000.

Das bedeutet: Das vorhandene Kapital wird voll ausgenutzt.

(4)

Aufgabe 1.2:

Ein Landwirt hat 50 Morgen f¨ur den Anbau von Braugerste und Zuckerr¨uben zur Verf¨ugung.

F¨ur die Fr¨uhjahrsarbeit sind bei Braugerste 10 Stunden/Morgen, bei Zuckerr¨uben 40 Stunden/Morgen erforderlich. W¨ahrend dieser Zeit stehen insgesamt 800 Stunden zur Verf¨ugung.

F¨ur die Erntezeit sind bei Braugerste 8 Stunden/Morgen, bei Zuckerr¨uben 20 Stunden/Morgen notwendig.

Es stehen f¨ur diese Zeit 460 Stunden zur Verf¨ugung.

Wegen des notwendigen Fruchtwechsels d¨urfen nicht mehr als 18 Morgen Zuckerr¨uben angebaut werden.

Der Gewinn je Morgen Braugerste betr¨agt a = 200 Euro und je Morgen Zuckerr¨uben b = 600 Euro.

a) Stellen Sie das mathematische Modell auf.

b) Bestimmen Sie f¨ur das mathematische Modell aus Aufgabe 1 den maximalen Gewinn Gmax. L¨osen Sie in folgenden Schritten:

i) Bestimmen Sie das Planungspolygon zeichnerisch, machen Sie es durch Schraffur kenntlich, und interpretieren Sie es inhaltlich.

ii) Tragen Sie in der Zeichnung aus a) die Steigung der begrenzenden Geraden ein.

iii) Ermitteln Sie den Punkt, in dem die Zielfunktion (der Gewinn) maximal wird.

iv) Bestimmen Sie den maximalen Gewinn.

L¨osung:

Fr¨uhjahrsarbeit Erntearbeit Gewinn

Braugerste 10 h/Morgen 8 h/Morgen 200 EUR/Morgen

Zuckerr¨uben 40 h/Morgen 20 h/Morgen 600 EUR/ Morgen

Gesamte Arbeitszeit 800 h 460 h

x1 sei die Anzahl der Morgen Land, auf dem Braugerste,

x2 sei die Anzahl der Morgen Land, auf dem Zuckerr¨uben angebaut werden.

a) Das mathematische Modell lautet:

1.) Nicht-Negativit¨atsbedingungen: x1 ≥0 x2 ≥0 2.) Weitere einschr¨ankende Bedingungen:

Land: x1+x2 ≤ 50 (1)

Fruchtwechsel: x2 ≤ 18 (2)

Fr¨uhjahrsarbeit: 10x1+ 40x2 ≤ 800 (3)

Erntearbeit: 8x1+ 20x2 ≤ 460 (4)

3.) Zielfunktion: G(x1, x2) = 200x1+ 600x2 (5)

ist ¨uber den durch 1. und 2. festgelegten Planungspolygon zu maximieren.

b) i) Zur Bestimmung des Planungspolygons ist es g¨unstig, die begrenzenden Geraden und deren wich- tigste Parameter entsprechend dem mathematischen Modell festzulegen.

Begrenzende Geraden

Gegebene Gleichung Achsenabschnittsform Normalform Steigung

x1+x2 = 50 x501 + x502 = 1 x2 =−x1+ 50 m1 =−1 (1’)

x2 = 18 x182 = 1 x2 = 18 m2 = 0 (2’)

10x1+ 40x2 = 800 x801 + x202 = 1 x2 =−14x1+ 20 m3 =−14 (3’) 8x1+ 20x2 = 460 57,5x1 +x232 = 1 x2 =−25x1+ 23 m4 =−25 (4’)

sowie x1 = 0 undx2 = 0

F¨ur die Punkte mit den Wertepaaren, die einen konstanten vorgegebenen GewinnGergeben, gilt:

G= 200x1+ 600x2 (5)

(5)

Der Graph f¨ur einen festen vorgegebenen Wert G ist eine Gerade, die Isogewinngerade: F¨ur alle Punkte dieser Gerade ist der Gewinn gleich G.

So folgt aus (5):

x2 =−1

3x1+ G

600 (6)

Setzt man f¨ur G verschiedene Werte ein, so ist (6) die Gleichung f¨ur eine Schar von paralellen Geraden mit der Steigung −1/3 und dem x2-Achsenabschnitt 600G .

Der Wert G ist dann maximal, wenn derx2−Achsenabschnitt maximal ist. Man erh¨alt daher den maximalen Wert der Zielfunktion, indem man aus der Schar der Geraden diejenigen ausw¨ahlt, f¨ur die der Achsenabschnitt auf der x2-Achse m¨oglichst groß ist und die noch mindestens einen Punkt mit dem Planungspolygon gemeinsam hat: Siehe die gestrichelte Gerade (6 f¨ur max.).

Die folgende Zeichnung zeigt das Planungspolygon:

-10 0 10 20 30 40 50 60

-10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90X1

X2

(6) für=0 (1`) (6) für max.

(2`)

(4`) (3`) C=Max

E D B

A

m1= -1 m2= 0 m3= -1/4 m4= -2/5 m6= -1/3

Das Planungspolygon ist schraffiert. Es enth¨alt alle Punktepaare ( Koordiantenpaare), die die Be- dingungen erf¨ullen.

ii) Die Steigungen sind in der Abbildung eingetragen worden.

iii) In C(20/15) wird die Zielfunktion maximal. C ist der Schnittpunkt der Geraden (4‘) und (3‘).

Aus (4‘) oder (4): x2 = 23−0,4x1 (7)

Aus (3‘) oder (3): 10x1−40x2 = 800 (8)

10x1+ 920−16x1 = 800, x1 = 20.

Aus (7) folgt: x2 = 15.

iv) Der maximale Gewinn betr¨agt:

Gmax = G(20; 15) = (200·20 + 600·15)EUR = 13000 EUR

(6)

Aufgabe 1.3:

a) Interpretieren Sie in Aufgabe 1.2 die Koordinaten des Maximalpunktes im Bezug auf das gegebene reale Problem.

b) Welche Ressourcen werden im Maximalpunkt voll ausgenutzt, welche nicht?

c) Bestimmen Sie in Aufgabe 1.2 f¨ur alle Gewinne a und b das jeweilige Produktionsprogramm und geben Sie es in einer ¨ubersichtlichen tabellarischen Darstellung an.

L¨osung:

a) So sieht das Produktionsprogramm im Maximalpunkt C(20/15) aus:

Nicht-Negativit¨atsbedingungen und einschr¨ankende Bedingungen werden erf¨ullt:

x1 ≥0, x2 ≥0, x1 = 20, x2 = 15

Land: x1+x2 ≤ 50 (1)

Land: 20 + 15 = 35 (1max)

Fruchtwechsel: x2 ≤ 18 (2)

Fruchtwechsel: 15 ≤ 18 (2max)

Fr¨uhjahrsarbeit: 10x1+ 40x2 ≤ 800 (3)

Fr¨uhjahrsarbeit: 200 + 600 = 800 (3max)

Erntearbeit: 8x1+ 20x2 ≤ 460 (4)

Erntearbeit: 160 + 300 = 460 (4max)

b) Aus der Tabelle kann man ablesen, dass die zur Verf¨ugung stehenden 50 Morgen Land und die f¨ur den Fruchtwechsel maximal m¨oglichen 18 Morgen Land im Maximalpunkt nicht voll ausgenutzt werden, wohl aber die Arbeitzeit f¨ur die Fr¨uhjahrsarbeit und die Erntearbeit.

c) Die Kosten pro angebaute Braugerstefl¨ache (Morgen)x1 m¨ogenaEUR und die Kosten pro angebaute Zuckerr¨ubenfl¨ache (Morgen) x2 m¨ogen b EUR betragen.

Dann ist die Zielfunktion:

G(x1, x2) =ax1+bx2 (9)

setzt man G(x1, x2) = G= const., folgt aus (9)

y=−a

bx1+ G

bx2 (9)

Ist (9) parallel zur Achse x2, d.h. sie haben dieselbe Steigung, so ist G(x1/x2) maximal f¨ur alle Punkte OA

Wir stellen die Ergebnisse in folgender Tabelle zusammen:

Preisverh¨altnis ab Steigung m=−ab der Kostenfunktion Minimalpunkt(e)

a

b >0 m <0 A

a

b = 0 m = 0 AB

0> ab > 14 0< m <−14 B

a

b = 14 m=−14 BC

1

4 > ab > 2514 < m <−25 C

a

b = 25 m=−25 CD

2

5 > ab >1 −25 < m <−1 D

a

b = 1 m=−1 ED

a

b >1 m <−1 E

(7)

Aufgabe 1.4:

Aus zwei SubstanzenS1 undS2 soll ein Vitaminpr¨aparat hergestellt werden. Der Gehalt an den Vitaminen A, B, C und D in 1000 I.E. (internationale Einheiten) je g dieser Substanzen, der Mindestbedarf pro Tag in 1000 I.E. in dem herzustellenden Pr¨aparat und die Kosten a f¨ur S1 und b f¨ur S2 (in EUR/g) sind:

Gehalt in 1000 I.E. je g Mindestbedarf (pro bei S1 bei S2 Tag) in 1000 I.E.

Vitamin A 2 1 16

Vitamin B 1 0 2

Vitamin C 2 3 32

Vitamin D 2 5 40

Kosten (EUR/g) 10 8

Das Pr¨aparat soll durch Mischung von S1 und S2 so hergestellt werden, dass die angegebenen Mindest- mengen darin enthalten sind und die Kosten minimal sind.

a) Wie muss gemischt werden? Wie hoch sind die minimalen Kosten?

L¨osung in folgenden Schritten:

i) Stellen Sie das mathematische Modell auf.

ii) Bestimmen Sie das Planungspolygon zeichnerisch und machen Sie es durch Schraffur kenntlich.

Interpretieren Sie es inhaltlich.

iii) Tragen Sie die Steigungen der begrenzenden Geraden ein.

iv) Ermitteln Sie den Punkt, in dem die Zielfunktion (die Kosten) minimal wird, aus der Zeichnung.

Bestimmen Sie seine Koordinaten rechnerisch und interpretieren Sie sie inhaltlich.

v) Bestimmen Sie die minimalen Kosten.

b) Interpretieren Sie die Koordinaten des Minimalpunktes in Bezug auf das gegebene Problem. Bei welchen Vitaminen ist der Mindestbedarf exakt eingehalten, bei welchen wird er im Minimalpunkt

¨uberschritten?

c) Bestimmen Sie f¨ur alle Kosten a und b die jeweilige Zusammensetzung der Pr¨aparate und geben Sie sie in einer ¨ubersichtlichen tabellarischen Darstellung an.

L¨osung:

S1 sei die Menge der Substanz S1 zur Herstellung eines Vitaminpr¨aparates, S2 sei die Menge der Substanz S2 zur Herstellung eines Vitaminpr¨aparates.

a) Das mathematische Modell lautet:

i) 1) Nicht-Negativit¨atsbedingungen: S1 ≥0, S2 ≥0 2) Weitere einschr¨ankende Bedingungen:

Vitamin A: 2S1 +S2 ≥ 16 (1)

Vitamin B: S1 ≥ 2 (2)

Vitamin C: 2S1+ 3S2 ≥ 32 (3)

Vitamin D: 2S1+ 5S2 ≥ 40 (4)

3) Zielfunktion: G(S1, S2) = 10S1+ 8S2 (5)

soll ¨uber das durch 1. und 2. festgelegte Planungspolygon minimiert werden.

ii) Um das Planungspolygon zu zeichnen ist es empfehlenswert die begrenzenden Geraden festzule- gen.

(8)

Begrenzende Geraden

gegebene Gleichung Achsenabschnittsform Normalform Steigung

2S1+S2 = 16 18S1+161 S2=1 S2 =−2S1 + 16 m1 =−2 (1’) S1 = 2 12S1=1 S1 = 2 m2 =∞ nicht def. (2’) 2S1+ 3S2 = 32 161 S1+323 S2=1 S2 =−23S1+323 m3 =−23 (3’) 2S1+ 5S2 = 40 201S1+18S2=1 S2 =−25S1+ 8 m4 =−25 (4’) 10S1+ 8S2 =G 10GS1+ G8S2=1 S2 =−54S1+G8 m5 =−54 (5’) sowieS1 = 0 undS2 = 0

Die folgende Zeichnung zeigt das Planungspolygon:

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20S1

S2

(3’) (4’)

(2’)

C A

(5min’) (1’)

B=Mmin

Steigungen m1= -2

m2= [nicht def.]

m3= -2/3 m4= -2/5 m5= -5/4

Das Planungspolygon ist in der Abbildung schraffiert. Der Graph der Zielfunktion f¨ur einen fe- sten, vorgebenen Wert G ist eine Gerade, die Isogewinngerade genannt wird.

Die Isogewinngeraden sind paralelle Geraden (gleicher Anstiegm5 =−54 mit demS2-Achsenabschnitt

G 8.

Der Wert Gist dann minimal, wenn der Achsenabschnitt der S2-Achse minimal ist.

Der minimale Wert der Zielfuntion wird erreicht, wenn aus den Isogewinngeraden diejenige aus- gew¨ahlt wird, bei der der Achsenabschnitt am kleinsten ist und diese noch mindestens einen gemeinsamen Punkt mit dem Planungspolygon hat. Diese Gerade (5min) ist in der Abbildung eingezeichnet.

iii) Die Steigungen sind aus der Tabelle in der Abbildung eingetragen worden.

iv) Der Punkt Mmin kann aus der Abbildung abgelesen werden. Mmin ist der Schnittpunkt der Ge- raden (1’) und (3’).

(9)

2S1 = 16−S2 (1’)

2S1 = 32−3S2 (3’)

16−S2 = 32−3S2 S2 = 8

2S1 = 16 - 8 S1 = 4

Mmin(4/8) ist der gesuchte Punkt, bei dem die Zielfunktion (die Kosten) minimal ist. Aus der Substanz 1 (S1) m¨ussen 4 g und aus der Substanz 2 ( S2) 8 g zusammengestellt werden um ein Vitaminpr¨aparat herzustellen, das den t¨aglichen Mindestbedarf der aufgelisteten Vitamine deckt.

v) Mit Hilfe der Koordinaten von Mmin(4/8) k¨onnen auch die minimalen Kosten zur Herstellung eines Vitaminpr¨aparates ermittelt werden.

10S1 + 8S2 = G(S1, S2) 10·4 + 8·8 = G(4,8)

40 + 64 = G(4,8) G(4,8) = 104

Die minimalen Kosten zur Herstellung des Vitaminpr¨aparates betragen 104 EUR.

b) Laut der Rechenkontrolle wird im Minimalpunkt der t¨agliche Mindestbedarf f¨ur jedes Vitamin ge- deckt. Rechenkontrolle:

Vitamin A: 2·4 + 8 ≥ 16 (1)

16 ≥ 16

Vitamin B: 4 ≥ 2 (2)

Vitamin C: 2·4 + 3·8 ≥ 32 (3)

32 ≥ 32

Vitamin D: 2·4 + 5·8 ≥ 40 (4)

48 ≥ 40

Bei den Vitaminen A und C wird der Mindestbedarf exakt eingehalten, bei den Vitaminen B und D wird er ¨uberschritten.

c) Die Kosten pro g vonS1 m¨ogen a EUR und die Kosten pro g von S2 m¨ogen b EUR betragen. Dann ist die Zielfunktion:

G(S1, S2) =aS1 +bS2 (6)

setzt man G(S1, S2) = K = const., folgt aus (6) y=−a

bS1+ K

b S2 (6’)

Ist (6’) parallel zu (1’), d.h. (6’) und (1’) haben dieselbe Steigung, so ist K(S1/S2) minimal f¨ur alle Punkte AB.

Ist (6’) parallel zu (3’), d.h. (6’) und (3’) haben dieselbe Steigung, so ist K(S1/S2) minimal f¨ur alle Punkte BC.

Ist (6’) parallel zu (4’), d.h. (6’) und (4’) haben dieselbe Steigung, so ist K(S1/S2) minimal f¨ur alle Punkte CD.

Steigungen (1’) m1 = −2 (3’) m3 = −23 (4’) m4 = −25

Liegt die Steigung m von (6’) zwischen der Steigung von (1’) und (3’), also zwischen −2 und −2/3, d. h. −2< m <−2/3, so ergibt sich B als Minimalpunkt. Ist die Steigung m von (6’) kleiner als die Steigung von (1’), also m <−2; so istA der Minimalpunkt.

(10)

Wir stellen die Ergebnisse in folgender Tabelle zusammen:

Preisverh¨altnis ab Steigung m=−ab der Gewinnfunktion Maximalpunkt(e)

a

b >2 m <−2 A

a

b = 2 m=−2 AB

2> ab > 23 −2< m <−23 B

a

b = 23 m =−23 BC

2

3 > ab > 2523 < m <−25 C

a

b = 25 m =−25 CD

a

b > 2525 < m <0 D

Aufgabe 1.5:

Ein Landwirt hat 160 ha Ackerland f¨ur den Anbau von Raps (x1) und Getreide (3x1) zur Verf¨ugung.

Getreide wird immer dreimal soviel als Raps angebaut.

Die Weinanbaufl¨ache (x2) dieses Betriebes ist auf maximal 6 ha begrenzt.

Anhand des folgenden mathematischen Modells soll der Landwirt sein Produktionsprogramm und den dabei erzielbaren Gewinn (in Euro) ermitteln:

1.) Nicht-Negativit¨atsbedingungen: x1 ≥0 x2 ≥0 (1)

2.) Weitere einschr¨ankende Bedingungen:

Ackerbau: x1 + 3x1≤160 (2)

Weinbau: x2≤6 (3)

Arbeitszeitbedarf: 9(x1+ 3x1) + 1200x2≤8400 (4)

3.) Die Gewinnfunktion: G(x1, x2) = 150(x1+ 3x1) + 7200x2 (5) ist ¨uber das durch (1)-(4) festgelegte Planungspolygon zu maximieren.

L¨osen Sie die Aufgabe in folgenden Schritten:

a) Bestimmen Sie das Planungspolygon zeichnerisch und machen Sie es durch Schraffur kenntlich.

b) Tragen Sie in der Zeichnung aus a) die Steigung der begrenzenden Geraden des Planungspolygons ein.

c) Zeichnen Sie eine Isogewinngerade und tragen Sie ihre Steigung ein.

d) Bestimmen Sie den Punkt M, in dem die Gewinnfunktion (5) maximal wird, zeichnerisch und seine Koordinaten rechnerisch.

e) Bestimmen Sie den maximalen Gewinn. Vergessen Sie bitte die W¨ahrungseinheit nicht!

L¨osung:

Begrenzende Geraden:

4x1 = 160 (2’)

x1 = 40

x2 = 6 (3’)

36x1+ 1200x2 = 8400 (4’)

x2 = −1003 x1+ 7

Gewinnfunktion G(x1, x2) = 600x1+ 7200x2 (5’)

Isogewinngerade: x2 = −121x1+ 7200G

f¨ur G=14400 x2 = −121x1+ 2 (5’)

(11)

a) b) und c) Die folgende Zeichnung enth¨alt die L¨osungen.

-1 0 1 2 3 4 5 6 7 8

-10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

(2’)

Steigungen:

m2=∝ [nicht def.]

m3=0 m4=-0,03 m5=-1/12 (5’max)

(5’)*

(4’) M (40 / 5,8) (3’)

Planungspolygon (P)

X1 X2

* Isogewinngerade für G=14400

d) Die Bestimmung der Koordinaten im PunktM (Schnittpunkt der begrenzenden Geraden 2’ und 4’):

x1 = 40

x2 = −1003 ·40 + 7 aus (4’)

x2 = 5,8

Der Maximalpunkt ist M(40/5,8).

e) Der maximale Gewinn dieses Produktionsprogramms betr¨agt:

Gmax =G(40; 5,8) = 40·600 + 7200·5,8 = 65760 EUR Aufgabe 1.6:

Ein Problem der linearen Optimierung sei durch folgendes mathematische Modell gegeben:

a) Nicht-Negativit¨atsbedingungen:

x≥0, y ≥0 (1)

b) Weitere einschr¨ankende Bedingungen:

30x+ 20y ≤ 240 (2)

x ≤ 5,6 (3)

y ≤ 5 (4)

35x+ 42y ≥ 147 (5)

c) Zielfunktion:

Z1(x, y) = 9x+ 3y, (6)

i) Bestimmen Sie das Planungspolygon zeichnerisch.

ii) Ermitteln Sie den PunktM11, in dem die Zielfunktion maximal wird, und den Punkt M12, in dem die Zielfunktion minimal wird, jeweils zeichnerisch und seine Koordinaten jeweils rechnerisch.

iii) Wie groß ist der maximale bzw. minimale Wert der Zielfunktion?

(12)

L¨osung:

i) Um das Planungspolygon zu zeichnen ist es empfehlenswert die begrenzenden Geraden festzulegen.

Begrenzende Geraden Achsenabschnittsform Normalform Steigung

1

8x+ 121y=1 y=−32x+ 12 m2 =−32 (2’)

1

5,6x=1 x= 5,6 m3 =∞ nicht def. (3’)

1

5y=1 y= 5 m4 = 0 (4’)

5

21x+ 216y=1 y=−56x+ 216 m5 =−56 (5’)

9 Z1x+ Z3

1y=1 y=−3x+ Z31 m6 =−3 (6’)

sowiex= 0 und y= 0 (1a’)/(1b’)

Die folgende Zeichnung zeigt das Planungspolygon:

-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 x 10

y

(4’)

(2’)

(5’)

(6min’) (6max’)

A=M12

F E

D=M11

C B

(3’)

Steigungen m2= -3/2

m3= [nicht def.]

m4= 0 m5= -5/6 m6min= -3 m6max= -3

ii) Z1ist genau dann maximal/minimal, wenn dery-Achsenabschnitt Z31 maximal/minimal ist. Die Punk- teM11 und M12 wurden in der Zeichnung mit Hilfe der jeweiligen Isogewinngeraden (6max und 6min) eingezeichnet. Zur rechnerischen Bestimmung dieser Punkte muss vom Planungspolygon abgelesen werden, welche begrenzenden Geraden den Schnittpunkt zu den gesuchten Koordinaten geben.

• Der MaximalpunktM11ergibt sich aus dem Schnittpunkt der begrenzenden Geraden (2’) und (3’).

30x+ 20y = 240 (2’)

x = 5,6 (3’)

x = 5,6 30·5,6 + 20y = 240 168 + 20y = 240 20y = 72

y = 3,6

Der gesuchte Maximalpunkt, in dem die Zielfunktion maximal wird, ist M11(5,6/3,6).

(13)

• Der MinimalpunktM12 kann in gleicher Weise aus dem Schnittpunkt der begrenzenden Geraden (1a’) und (5’) bestimmt werden.

x = 0 (1a’)

35x+ 42y = 147 (5’)

42y = 147 y = 3,5

Der gesuchte Minimalpunkt, in dem die Zielfunktion minimal wird, ist M12(0/3,5).

iii) • Der maximale Gewinn der Zielfunktion wird im MaximalpunktM11(5,6/3,6) erreicht:

Z1max(x, y) = 9x+ 3y

Z1max = 9·5,6 + 3·3,6 Z1max = 50,4 + 10,8 Z1max = 61,2

• Der minimale Gewinn der Zielfunktion wird im MinimalpunktM12(0/3,5) erreicht:

Z1min(x, y) = 9x+ 3y Z1min = 9·0 + 3·3,5 Z1min = 10,5

Aufgabe 1.7:

Ersetzen Sie in Aufgabe 1.6 die Zielfunktion (6) durch

Z2(x, y) = 40x−10y+ 20 (7)

und l¨osen Sie ii) und iii) entsprechend (Maximalpunkt sei M21, Minimalpunkt M22).

L¨osung:

i) Das mathematische Modell wurde in der Aufgabenstellung nicht ge¨andert. Das Planungspolygon bleibt auch g¨ultig. Nur die Zielfunktion ist anders.

Begrenzende Geraden Achsenabschnittsform Normalform Steigung

1

8x+121 y = 1 y =−32x+ 12 m2 =−32 (2’)

1

5,6x = 1 x= 5,6 m3 =∞ nicht def. (3’)

1

5y = 1 y= 5 m4 = 0 (4’)

5

21x+216 y = 1 y =−56x+216 m5 =−56 (5’)

40 Z2x− Z10

2y+Z20

2 = 1 y= 4x+ 2−Z102 m7 = 4 (7’)

sowiex= 0 und y= 0 (1a’)/(1b’)

ii) Z2 ist genau dann maximal/minimal, wenn der y-Achsenabschnitt 2− Z102 minimal/maximal ist. Die Punkte M21 und M22 wurden in der folgenden Zeichnung mit Hilfe der jeweiligen Isogewinngeraden (7max und 7min) eingezeichnet. Zur rechnerischen Bestimmung dieser Punkte muss vom Planungpoly- gon abgelesen werden, welche begrenzenden Geraden den Schnittpunkt zu den gesuchten Koordinaten geben.

(14)

Die folgende Zeichnung zeigt das Planungspolygon:

-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 x

y

(3’)

(4’)

(2’) F

D

E=M21 C

A

(7max’)

(7min’)

(5’) B=M22

Steigungen m2= -3/2 m3= [nicht def.]

m4= 0 m5= -5/6 m7min= 4 m7max= 4

• Der MaximalpunktM21ergibt sich aus dem Schnittpunkt der begrenzenden Geraden (1b’) und (3’).

y= 0 (1b’)

x= 5,6 (3’)

Der gesuchte Maximalpunkt, in dem die Zielfunktion maximal wird, ist M21(5,6/0).

• Der MinimalpunktM22 kann in gleicher Weise aus dem Schnittpunkt der begrenzenden Geraden (1a’) und (4’) bestimmt werden.

x= 0 (1a’)

y= 5 (4’)

Der gesuchte Minimalpunkt, in dem die Zielfunktion minimal wird, ist M22(0/5).

iii) • Der maximale Gewinn der Zielfunktion wird im MaximalpunktM21(5,6/0) erreicht:

Z2max(x, y) = 40x−10y+ 20 Z2max = 40·5,6−10·0 + 20 Z2max = 224 + 20

Z2max = 244

• Der minimale Gewinn der Zielfunktion wird im MinimalpunktM22(0/5) erreicht:

Z2min(x, y) = 40x−10y+ 20 Z2min = 40·0−10·5 + 20 Z2min = −30

Aufgabe 1.8:

F¨ugen Sie in Aufgabe 1.6 in b) als zus¨atzlich einschr¨ankende Bedingungen ein

x∈N0, y ∈N0 (8)

a) Bestimmen Sie den MaximalpunktM31 und den MinimalpunktM32.

b) Bestimmen Sie das MaximumZmax und das MinimumZmin der Zielfunktion Z1. Bemerkung:

Zeichnen Sie die Planungspolygone auf kariertes Papier mit K¨astchenbreite 0,5 cm. W¨ahlen Sie als Einheit zwei K¨astchen.

(15)

L¨osung:

a) Mit den Zusatzbedingungen x ∈ N0, y ∈ N0 besteht das Planungspolygon jetzt nur noch aus den

”Gitterpunkten“ des Planungspolygons der Aufgabe 1.6, d.h. aus den Punkten, deren Koordinaten ganzzahlig und gr¨oßer gleich Null sind.

Diese Gitterpunkte, der Maximalpunkt M31 und der Minimalpunkt M32 sind in der Abbildung fett eingezeinet.

Die folgende Zeichnung zeigt das Planungspolygon:

0 1 2 3 4 5 6 7

0 1 2 3 4 5 6 7

x

y M31(5/4)M32(0/4)

(6max’), wenn x N0 und y N0 (6min’), wenn

x N0 und y N0

Der maximale Gewinn der Zielfunktion wird im MaximalpunktM31(5/4) erreicht:

Z3max(x, y) = 9x+ 3y Z3max = 9·5 + 3·4 Z3max = 45 + 12 Z3max = 57

Der minimale Gewinn der Zielfunktion wird im Minimalpunkt M32(0/4) erreicht:

Z3min(x, y) = 9x+ 3y Z3min = 9·0 + 3·4 Z3min = 12

(16)

2 Summen- und Produktzeichen

Die n¨achsten Aufgaben werden mit Hilfe der folgenden Rechenregel f¨ur das Summenzeichen gel¨ost:

Rechenregel f¨ur das Summenzeichen:

Satz 1:

n

X

i=1

ai =

m

X

i=1

ai+

n

X

i=m+1

ai, wenn m < n. Satz 2: Pn

i=1 bai =b·

n

X

i=1

ai. Satz 3a:

n

X

i=1

(ai+ci) =

n

X

i=1

ai+

n

X

i=1

ci. Satz 3b:

n

X

i=1

(ai−ci) =

n

X

i=1

ai

n

X

i=1

ci. Satz 4a:

n

X

i=1

c=nc. Satz 4b:

s

X

i=r

c= (s−r+ 1)c . Satz 5:

n

X

i=1

(α ai+λ ci) =

n

X

i=1

α ai+

n

X

i=1

λ ci

n

X

i=1

ai

n

X

i=1

ci.

Satz 5 ist eigentlich eine Verallgemeinerung von Satz 3 mit Hilfe von Satz 2.

Satz 6:

n

X

i=1

(a1j +a2j+a3j+. . .+akj) =

n

X

i=1

a1j+

n

X

i=1

a2j +

n

X

i=1

a3j +. . .+

n

X

i=1

akj. Satz 7:

n

X

i=1

1a1j2a2j3a3j+. . .+αkakj) =

1

n

X

i=1

a1j2

n

X

i=1

a2j3

n

X

i=1

a3j +· · ·+αk

n

X

i=1

akj. Rechenregel f¨ur die Doppelsumme:

Satz 8:

k

X

i=1 n

X

j=1

xij =

n

X

j=1 k

X

i=1

xij. Satz 9:

m

X

i=1 n

X

j=1

α ·aij =α ·

m

X

i=1 n

X

j=1

aij. Satz 10a:

m

X

i=1 n

X

j=1

(aij+bij) =

m

X

i=1 n

X

j=1

aij +

m

X

i=1 n

X

j=1

bij . Satz 10b:

m

X

i=1 n

X

j=1

(aij−bij) =

m

X

i=1 n

X

j=1

aij

m

X

i=1 n

X

j=1

bij. Satz 11:

m

X

i=1 n

X

j=1

(α ·aij +β ·bij) =α ·

m

X

i=1 n

X

j=1

aij +β ·

m

X

i=1 n

X

j=1

bij.

F¨ur die S¨atze 2-11 kann auch eine vereinfachte Schreibweise f¨ur das Summenzeichen angewendet werden.

In diesen S¨atzen spielt die Anzahl der Summanden keine Rolle, auch nicht, wie der erste und letzte Summand heißen: Die S¨atze gelten f¨ur alle Summationsgrenzen; die Summationsgrenzen k¨onnen daher weggelassen werden. Bei dieser vereinfachten Schreibweise wird (stillschweigend) vorausgesetzt, daß bei allen P

−Zeichen stets die gleiche untere und stets die gleich obere Summationsgrenze verwendet wird, zum Beispiel: Satz 11*: X

i

X

j

(α ·aij +β ·bij) = α ·X

i

X

j

aij +β ·X

i

X

j

bij.

(17)

Aufgabe 2.1:

a) ¨Andern Sie in

n

X

j=1

aj den Summationsindex so ab, dass die Summation beij = 0 (beij = 2) beginnt.

b) ¨Andern Sie in

n

X

j=1

aj den Summationsindex so ab, dass die Summation bei j =n−2 (beij =n+ 1) endet.

L¨osung:

Der Summationsindex zu jeder Aufgabenstellung istj. Die Summationsgrenzen m¨ussen auf folgende Weise ge¨andert werden:

a)

n

X

j=1

aj =

n−1

X

j=0

aj+1 =

n+1

X

j=2

aj−1

b)

n

X

j=1

aj =

n−2

X

j=−1

aj+2 =

n+1

X

j=2

aj Aufgabe 2.2:

Formen Sie mit Hilfe der Rechenregeln f¨ur das Summenzeichen um:

a)

m

X

r=1

(ar+c) b)

k

X

j=1

(yj −y) .¯ L¨osung:

a) Wenn man die S¨atze 3a und 4a anwendet, kommt man auf das folgende Ergebnis:

m

X

r=1

(ar+c) =

m

X

r=1

ar+m·c

Beweis: So w¨are es ohne Summenzeichen:

m

X

r=1

(ar+c) =a1 +c+a2+c+a3+. . .+am+c=a1+a2+a3+. . .+am+m·c.

b) Wenn die S¨atze 3b und 4a angewendet werden, wobei ¯y ein konstanter Summand ist, bekommt man das folgende Ergebnis:

k

X

j=1

(yj −y) =¯

k

X

j=1

yj−k·y¯

Beweis: So w¨are es ohne Summenzeichen:

k

X

j=1

(yj −y) =¯ y1−y¯+y2−y¯+y3−y¯+. . .+yk−y¯=y1+y2+y3+. . .+yk+k·y¯.

(18)

Aufgabe 2.3:

Fassen Sie unter ein Summenzeichen zusammen:

a) 3

n

X

j=1

xi +

n

X

j=1

yi

b)

n−2

X

i=0

ai+1

n

X

i=2

bi+1. L¨osung:

a) Mit Hilfe der S¨atze 2 und 3a bekommt man das folgende Ergebnis:

3

n

X

j=1

xi +

n

X

j=1

yi =

n

X

j=1

3xi +

n

X

j=1

yi =

n

X

j=1

(3xi+yi)

b) Die zwei Summenzeichen haben unterschiedliche Summationsgrenzen, wobei die Anzahl der Summan- den gleich sind. Mit der Anpassung der Summationsgrenzen und -indizes kann die Aufgabe gel¨ost werden.

n−2

X

i=0

ai+1

n

X

i=2

bi+1 =

n−2

X

i=0

ai+1

n−2

X

i=0

bi+3 =

n−2

X

i=0

(ai+1−bi+3) oder

n−2

X

i=0

ai+1

n

X

i=2

bi+1 =

n

X

i=2

ai−1

n

X

i=2

bi+1 =

n

X

i=2

(ai−1 −bi+1) oder

n−2

X

i=0

ai+1

n

X

i=2

bi+1 =

n−1

X

i=1

ai

n−1

X

i=1

bi+2 =

n−1

X

i=1

(ai−bi+2) . Aufgabe 2.4:

Schreiben Sie ohne Summenzeichen:

a)

3

X

i=1 5

X

k=4

(xik+xi)

b)

3

X

i=1 i

X

j=1

xiyj. L¨osung:

a)

3

X

i=1 5

X

k=4

(xik+xi) =

3

X

i=1 5

X

k=4

(xik+xi)

!

=

3

X

i=1

(xi4+xi+xi5+xi)

=x14+x1 + x15+x1 + x24+x2 + x25+x2 + x34+x3 + x35+x3 oder, wenn zuerst ¨uber i summiert wird:

3

X

i=1 5

X

k=4

(xik+xi) =

3

X

i=1 5

X

k=4

(xik+xi)

!

=

5

X

k=4

(x1k+x1) +

5

X

k=4

(x2k+x2) +

5

X

k=4

(x3k+x3)

=x14+x1 + x15+x1 + x24+x2 + x25+x2 + x34+x3 + x35+x3

(19)

b) In dieser Aufgabe beginnen Sie mit der Summation ¨uber i, weil beim zweiten Summenzeichen dasi als obere Summationsgrenze vorkommt. Hier ist es nicht m¨oglich, wie z. B. in a) mit der Summation

¨uberj zu beginnen.

3

X

i=1 i

X

j=1

xiyj =

3

X

i=1 i

X

j=1

xiyj

!

=

f¨uri= 1 z }| {

1

X

j=1

x1yj +

f¨uri= 2 z }| {

2

X

j=1

x2yj+

f¨ur i= 3 z }| {

3

X

j=1

x3yj

=x1y1+x2y1 +x2y2+x3y1+x3y2+x3y3 Aufgabe 2.5:

Formen Sie mit Hilfe der Rechenregeln f¨ur die Doppelsumme um:

a)

m

X

i=1 k

X

j=1

(4xij + 3xi)

b)

r

X

i=1 t

X

j=1

ai · bij . L¨osung:

a) Wenden Sie die S¨atze 11, 4, 2 in dieser Reihenfolge an:

m

X

i=1 k

X

j=1

(4xij + 3xi) = 4

m

X

i=1 k

X

j=1

xij + 3

m

X

i=1 k

X

j=1

xi = 4

m

X

i=1 k

X

j=1

xij + 3

m

X

i=1 k

X

j=1

xi

!

= 4

m

X

i=1 k

X

j=1

xij + 3

m

X

i=1

k·xi = 4

m

X

i=1 k

X

j=1

xij + 3k

m

X

i=1

xi

b) F¨ur die Summation ¨uberj istai ein konstanter Faktor, der nach Satz 2 ausgeklammert werden kann:

r

X

i=1 t

X

j=1

ai · bij =

r

X

i=1

ai

t

X

j=1

bij

!

Aufgabe 2.6:

a) Berechnen Sie aus der Tabelle yi 4 5 6 7 hi 0,05 0,50 0,25 0,20 der Reihe nach

y=

k

X

i=1

hiyi, s21 =

k

X

i=1

hi(yi−y)2, s22 =

k

X

i=1

hiy2i −y2 b) Schreiben Sie

τ =

k−1

X

j=1 k

X

i=j+1

sign (yj −yi)·sign (xj−xi)

f¨ur k= 3 ohne Summenzeichen und berechnen Sie anschließend f¨ur die drei Wertepaare:

(x1, y1) = (2; 7), (x2, y2) = (4; 1), (x3, y3) = (6; 3)

(20)

L¨osung:

a) y = 0,05·4 + 0,50·5 + 0,25·6 + 0,20·7 = 5,6

s21 = 0,05(4−5,6)2+ 0,50(5−5,6)2+ 0,25(6−5,6)2+ 0,20(7−5,6)2 = 0,74 s22 = 0,05·42+ 0,50·52+ 0,25·62+ 0,20·72−5,62 = 0,74

b) τ =

2

X

j=1 3

X

i=j+1

sign (yj −yi)·sign (xj −xi)

=

3

X

i=2

sign (y1−yi)·sign (x1−xi) +

3

X

i=3

sign (y2−yi)·sign (x2−xi)

= sign (y1−y2)·sign (x1−x2) + sign (y1 −y3)·sign (x1−x3) + sign (y2−y3)·sign (x2 −x3)

= sign (7−1)·sign (2−4) + sign (7−3)·sign (2−6) + sign (1−3)·sign (4−6)

= 1·(−1) + 1·(−1) + (−1)·(−1) =−1−1 + 1 =−1 Aufgabe 2.7:

a) Schreiben Sie ohne Summenzeichen:

3

X

j=1

3aj + 4,

2

X

i=0 i

X

j=0

aij.

b) Formen Sie mit Hilfe der Rechenregeln f¨ur das Summenzeichen soweit wie m¨oglich um:

n+1

X

k=0

(bxk−a),

n

X

i=1 k

X

j=1

(xij −x¯i).

c) Schreiben Sien! mit Hilfe des Produktzeichens, wobein∈N sei.

L¨osung:

a)

3

P

j=1

3aj+ 4 = 3a1 + 3a2+ 3a3+ 4.

Bemerkung:Beachten Sie, dass sich das Summenzeichen nur auf den ersten Summanden erstreckt.

+4 geh¨ort also nicht mehr zum Summenzeichen. Soll +4 noch zum Summenzeichen geh¨oren, m¨ussen Klammern gesetzt werden:

3

X

j=1

(3aj + 4).

2

X

i=0 i

X

j=0

aij =

0

X

j=0

a0j +

1

X

j=0

a1j +

2

X

j=0

a2j =a00+a10+a11+a20+a21+a22.

Bei der Doppelsumme liegen gekoppelte Indizes vor. Daher muss zuerst das ¨außere Summenzeichen aufgel¨ost werden.

0

P

j=0

a0j erh¨alt man, wenn man in der Doppelsumme i= 0 setzt;

1

P

j=0

a1j erh¨alt man, wenn man in der Doppelsumme i= 1 setzt;

2

P

j=0

a2j erh¨alt man, wenn man in der Doppelsumme i= 2 setzt.

(21)

b) Es ist

n+1

X

k=0

(bak−a) =

n+1

X

k=0

bak

n+1

X

k=0

a=b

n+1

X

k=0

ak−(n+ 2)a ,

n

X

i=1 k

X

j=1

(xij −x¯i) =

n

X

i=1 k

X

j=1

xij

n

X

i=1 k

X

j=1

¯ xi

=

(∗)

n

X

i=1 k

X

j=1

xij

n

X

i=1

kx¯i =

n

X

i=1 k

X

j=1

xij −k

n

X

i=1

¯ xi.

(∗): F¨ur die Summation ¨uber j (von j = 1 bis j =k) ist ¯xi ein konstanter Summand, er trittk-mal auf, so dass sich k·xi ergibt.

c) n! = 1·2·3·. . .·n=

n

Y

i=1

i.

3 Finanzmathematik

Aufgabe 3.1:

Eine Schuld (ein Darlehen) von 50.000 EUR am 1.1. eines bestimmten Jahres werde mit einem j¨ahrlichen Schuldzinssatz von 5% verzinst und mit einer j¨ahrlichen Annuit¨at von 19.000 EUR getilgt. Stellen Sie den Tilgungsverlauf (d.h. die jeweilige Restschuld Si im Laufe der Zeit i)

a) tabellarisch b) graphisch dar.

Zu a): Die Tabelle soll so angelegt werden, dass der Gedankengang der L¨osung ersichtlich ist.

Kommentieren und interpretieren Sie die 3. Zeile der Tabelle (das 3. Jahr).

Zu b): Man beachte, dass der Definitionsbereich der Funktion i→Si die MengeR+0 ist.

Bemerkung: Funktionen des Typs wie in b) graphisch dargestellt treten in der Wahrscheinlichkeitsrech- nung auf.

c) Wie hoch ist die Restschuld nach 112 Jahren ? L¨osung:

a) Wenn A die konstante Annuit¨at, Zi die Schuldzinsen des Jahres i und Ti der Tilgungsbetrag des Jahres i sind, so gilt:A=Zi+Ti ⇔Ti =A−Zi.

Die Schuldzinsen des i-ten Jahres werden zur Restschuld Si0, die zu Beginn des i-ten Jahres besteht, addiert; der Tilgungsbetrag Ti des i-ten Jahres wird am Ende desi-ten Jahres gezahlt.

Daraus ergibt sich dann in tabellarischer Darstellung folgender Tilgungsverlauf:

Jahr i

Restschuld Si0 am Beginn des Jahresi (in EUR)

SchuldzinsenZi des Jahres i (in EUR)

TilgungsbetragTi des Jahres i (in EUR)

Restschuld Si am Ende des Jahres i (in EUR)

1 50.000 0,05 · 50.000 =

2.500

19.000-2.500 = 16.500

50.000-16.500 = 33.500

2 33.500 0,05 · 33.500 =

1.675

19.000-1.675 = 17.325

33.500-17.325 = 16.175

3 16.175 0,05 · 16.175 =

808,75

19.000-808,75 = 18.191,25

16.175-18.191,25

= -2.016,25

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