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Stellungnahme zum Thema „Der Fluch des Christentums“ (1) Zur methodischen Verortung der Debatte

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Christian Thies

Tischvorlage für das Seminar der Rostocker Fachschaftsinitiative Pro-vo-Kant

„Moralphilosophie in der Praxis“

am 15. Juni 2002 in Hamburg

Stellungnahme zum Thema „Der Fluch des Christentums“

(1) Zur methodischen Verortung der Debatte

Herbert SCHNÄDELBACH: Der Fluch des Christentums. In: „Die Zeit“ vom 11.5.2000 (vgl.

die Beiträge in: Das Christentum – eine Kontroverse, „Zeit-Dokument“ 2/2000)

Worum es Schnädelbach nicht geht:

- nicht um „die grauenvolle Kriminalgeschichte des Christentums“

- nicht um eine hermeneutisch ausgewiesene Gesamtinterpretation der Bibel

- nicht um eine Auseinandersetzung mit der systematischen Weiterentwicklung christlicher Gedanken in der modernen Theologie

sondern:

Thema ist eine „kulturelle Gesamtbilanz“ des Christentums; es geht um die „verhängnisvollen Wirkungen, die von seinen Ursprüngen auf unsere Kulturgeschichte ausgingen“.

Gegen diese Verfahrensweise habe ich zwei methodische Einwände:

• Der verwendete Begriff der Wirkungsgeschichte ist latent idealistisch.

• Es gibt Schwierigkeiten bei der Isolierung der Geburtssituation.

(2) Eine Gegenbilanz

in Anlehnung an Hans MAIER: Welt ohne Christentum – was wäre anders? Freiburg 1999

(a) Menschenbild

Das Christentum führte zu einer Abkehr vom elitären Menschenbild der Antike, d.h. vor allem zum Einsatz für die Armen, Schwachen, Kranken, Hässlichen, Verworfenen usw.

(b) Zeit

Das Christentum bewirkte eine Abkehr vom zyklischen Geschichtsdenken – Zeit ist als Frist sinnvoll zu nutzen (und man kann sich der Welt zuwenden, weil die Zeit erfüllt, wenn auch noch nicht vollendet ist).

(c) Arbeit

Das Christentum führte zu einer Aufwertung der körperlichen Tätigkeit – nach dem Siegeszug der Arbeit ist allerdings das Christentum als Religion der Besinnung und der Ruhe wichtiger!

(d) Natur

Das Christentum führte zum Ende der Naturverehrung und -dämonisierung; es bewirkte eine Kritik am (ontologischen und normativen) Naturalismus.

(e) Staat

Das Christentum bewirkte die Auflösung der Symbiose von Kaiser, Reich und Gott – Politik handelt jetzt immer nur von den vorletzten Dingen.

(f) Bildung und Künste

Christentum ist ein Hort der Bildung und eine Inspirationsquelle für Künstler.

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