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MRSA-SCREENING IN KRANKENHÄUSERN

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Academic year: 2022

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MRSA-SCREENING

IN KRANKENHÄUSERN

WANN KULTUR, WANN PCR?

(2)

BIOSCIENTIA / MRSA-SCREENING

02

ALLGEMEINE EMPFEHLUNGEN //

Entscheidend ist es, die kostenintensi- ven Isolierungsmaßnahmen und das Ri- siko von nosokomialen MRSA-Infektio- nen gegen die Kosten des MRSA- Screenings abzuwägen. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Screening dem Kran- kenhaus erhebliche Kosten sparen kann [1, 2, 3].

Wir empfehlen, im ersten Schritt MRSA- Risikogruppen entsprechend den Vorga- ben des RKI [4] zu definieren und inner- halb dieser Gruppen wiederum festzule- gen, ob kulturell oder mittels PCR gescreent werden soll.

Bei folgenden Gruppen besteht ein hohes MRSA-Trägerrisiko, und es sollte daher ein MRSA-Screening bei Aufnahme erfolgen [4]:

1. Patienten mit bekannter MRSA Anamnese,

2. Patienten aus Regionen/Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz (z. B. Einrichtungen in Ländern mit ho- her MRSA-Prävalenz oder Einrichtun- gen mit bekannt hoher MRSA-Präva- lenz in Deutschland),

3. Dialysepatienten,

4. Patienten mit einem stationären Kran- kenhausaufenthalt (>3 Tage) in den zurückliegenden 12 Monaten (in ei- nem Krankenhaus in Deutschland oder in anderen Ländern),

5. Patienten, die regelmäßig (beruflich) direkten Kontakt zu MRSA haben, wie z. B. Personen mit Kontakt zu land- wirtschaftlichen Nutztieren (Schwei- ne, Rinder, Geflügel),

6. Patienten, die während eines statio- nären Aufenthaltes Kontakt zu MRSA- Trägern hatten (z. B. bei Unterbrin- gung im gleichen Zimmer),

7. Patienten mit chronischen Hautläsio- nen (z. B. Ulkus, chronische Wunden, tiefe Weichgewebeinfektionen), 8. Patienten mit chronischer Pflegebe-

dürftigkeit (z. B. Immobilität, Störun- gen bei der Nahrungsaufnahme/

Schluckstörungen, Inkontinenz, Pfle- gestufe) und einem der nachfolgen- den Risikofaktoren:

• Antibiotikatherapie in den zurücklie- genden 6 Monaten

• liegende Katheter (z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde, Trachealkanüle).

MRSA-PCR-Untersuchungen sind im- mer dann sinnvoll, wenn teure Isolations- maßnahmen vermieden werden sollen und deshalb ein schneller negativer Be- fund entscheidend ist.

Die Nase ist der Besiedlungsort mit der höchsten Prävalenz. Um die Nachweiswahrscheinlichkeit zu steigern, empfiehlt es sich, an folgenden Orten Abstriche zu entnehmen:

• Nasenvorhof

• Rachen

• Wunde (einschließlich ekzematöser Hautareale)

Dies führt laut Literatur zu einem MRSA-Nachweis mit einer Sensitivität von 87–100 % [5]. Der Nasen-Rachenab- strich kann hierbei mit einem Ab- strichtupfer durchgeführt werden, zuerst im Rachen, dann im Nasenvorhof.

Wichtige Informationen zum MRSA-Screening mittels PCR

• Die Untersuchung mittels PCR wird an den Bioscientia-Standorten mit unterschiedlichen Ansatzzeiten und zum Teil auch mehrfach am Tag durchgeführt. Um den zeitlichen Vorteil der PCR-Untersuchung zu nutzen, ist die Abstimmung der Transportzeiten sehr wichtig. Außerdem wird die Untersuchung je nach Bioscien- tia-Standort auch am Wochenende angeboten. Über die standortspezifi- schen Bearbeitungs- und Befundungs- zeiten informiert Sie Ihr Labor vor Ort.

• Als Abstrichtupfer können Sie die regulären mikrobiologischen Ab- strichtupfer verwenden („normales Transportmedium“ mit blauer oder oranger Kappe).

• Aus technischen Gründen kann aus einem Abstrichtupfer entweder eine MRSA-PCR oder eine MRSA-Kultur durchgeführt werden. Falls Sie beide Untersuchungen wünschen, schicken Sie bitte zwei Abstrichtupfer.

• Positive MRSA-PCR-Ergebnisse sollten bei Erstdiagnose, vor einem Therapie- beginn, mit einem neuen Abstrichtup- fer, mittels kulturellem Verfahren bestä- tigt werden. Auch Untersuchungen nach MRSA-Eradikationsbehandlung sollen ausschließlich kulturell erfolgen.

• Informationen für den Versand:

Bitte benutzen Sie unsere MRSA- spezifischen Versandtüten (oranger MRSA-PCR-Aufkleber).

• Seit 1.1.2008 stellt der MRSA-Nach- weis mittels PCR eine kassenärztliche Leistung dar (EBM-Ziffer: 32837).

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Ihr Bioscientia-Labor vor Ort.

LITERATUR

1. Cost analysis of a hospital-wide selective screening programme for methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) carriers in the context of diagnosis related groups (DRG) pay- ment. Wernitz MH, Keck S, Swidsinski S, Schulz S, Veit SK. Clin Microbiol Infect.

2005;11(6):466–71.

2. Effectiveness of a hospital-wide selective screening programme for methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) carriers at hos- pital admission to prevent hospital-acquired MRSA infections. Wernitz MH, Swidsinski S, Weist K, Sohr D, Witte W, Franke KP, Roloff D, Rüden H, Veit SK. Clin Microbiol Infect.

2005;11(6):457–65.

3. Evidence for cost reduction based on pre-ad- mission MRSA screening in general surgery.

Diller R, Sonntag AK, Mellmann A, Grevener K, Senninger N, Kipp F, Friedrich AW. Int J Hyg Environ Health. 2008; 211 (1–2): 205–12.

4. Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillinresistenten Staphylococcus au- reus-Stämmen (MRSA) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infek- tionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-In- stitut Bundesgesundheitsbl 2014 57:696–732 5. Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-

Institutes (Nr. 42/2005)

(3)

03

BIOSCIENTIA / MRSA-SCREENING

BR227 05/19

ABB. 1 Risikoadaptiertes Vorgehen des MRSA-Screenings bei Aufnahme (Vorschlag)

Dieses Vorgehen sollte je nach epidemiologischer Situation, lokalen Gegebenheiten, Probentransport- und PCR-Ansatzzeiten und definierten Risikobereichen angepasst und ggf. auf weitere Personengruppen erweitert oder umgestellt werden.

Klinische Konstellation

1. Patienten mit bekannter MRSAAnamnese, 2. Patienten aus Regionen/Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz (z. B. Einrichtungen in Ländern mit ho-

her MRSA-Prävalenz oder Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz in Deutschland),

3. Dialysepatienten,

4. Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (>3 Tage) in den

zurückliegenden 12 Monaten (in einem Krankenhaus in Deutschland oder in ande- ren Ländern),

5. Patienten, die regelmäßig (beruflich) direk- ten Kontakt zu MRSA haben, wie z. B. Per- sonen mit Kontakt zu landwirtschaftlichen Nutztieren (Schweine, Rinder, Geflügel),

6. Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes Kontakt zu MRSATrägern hatten (z. B. bei Unterbringung im glei-

chen Zimmer),

7. Patienten mit chronischen Hautläsionen (z. B. Ulkus, chronische Wunden, tiefe

Weichgewebeinfektionen),

8. Patienten mit chronischer Pflegebedürftig- keit (z. B. Immobilität, Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Schluckstörungen, Inkontinenz, Pflegestufe) und einem der nachfolgenden Risikofaktoren:

• Antibiotikatherapie in den zurück- liegenden 6 Monaten

• liegende Katheter

(z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde, Trachealkanüle).

• Verlegung aus einem auswärtigen Krankenhaus

• Von bzw. auf Intensivstation

• langzeitbeatmete Patienten

• Krankenhaus mit überdurchschnittlich hoher MRSA-Rate

• ausländisches Krankenhaus, insb.

Süd-Ost Europa

• Verlegung aus einem auswärtigen Krankenhaus mit niedriger MRSA-Rate

• Vor Aufnahme bei elektiven Eingriffen oder planbaren Krankenhausaufenthalten Klinische

Konstellation

1. Isolation

des Patienten bei Aufnahme nur bei MRSA in der Vorgeschichte

2. Diagnostik: MRSA-PCR oder MRSA-Kultur

• Nasenvorhöfe

• Rachenabstrich

• Wundabstrich

3. Procedere:

• Falls alle PCR/KULTUR Ergebnisse NEGATIV sind: Aufhebung der Isolierungsmaßnahmen

• Falls ein PCR/KULTUR Ergebnis POSITIV ist: Isolierungsmaßnahmen fortsetzen

1. Keine initiale Isolation des Patienten

(Nur bei MRSA in der Vorgeschichte)

2. Diagnostik: MRSA-Kultur

• Nasenvorhöfe

• Rachenabstrich

• Wundabstrich

3. Procedere:

• Falls alle KULTUR-Ergebnisse NEGATIV sind: Keine weiteren Maßnahmen notwendig

• Falls ein KULTUR-Ergebnis POSITIV ist:

Isolierungsmaßnahmen einleiten Risikogruppen

adaptiertes Vorgehen

(4)

Akkreditierte Diagnostik aus den Bereichen Laboratoriums- medizin, Mikrobiologie und Humangenetik steht Ihnen an 19 Standorten ebenso zur Ver- fügung wie unser umfangreiches Servicepaket.

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