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Beschäftigte haben gute

Gründe für mehr Geld

April 2007 Jahrgang 59 D 4713 Nr. 4

metall

D a s M o n a t s m a g a z i n d e r I G M e t a l l

Tarifrunde 2007

Unfallversicherung

Reform zu Lasten Kranker

Elterngeld

Ratgeber zum neuen Gesetz

4_01_Titel_apm.qxp:01_Titel_1 21.03.2007 19:48 Uhr Seite 1

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Die letzten Zweifel sind ausgeräumt: Auch 2007 wird ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft. Es läuft sogar noch besser als 2006 – prognos tiziert das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Besonders erfolg- reich ist die Metall- und Elektroindustrie. Sie ist der Motor für die gute Konjunktur. Von der Aufwärtsentwicklung profitieren auch kleinere

Betriebe. Für sie werden 2007 laut deutscher Bundesbank zweistellige Zuwachsraten erwartet. 6,5 Prozent mehr sind also berechtigt – für große und kleinere Betriebe.

Die Fakten sind eindeutig. Deshalb nimmt den Arbeitgebern fast nie- mand mehr ihr ritualisiertes Jammern ab. Das haben sie selbst erkannt und ganz trickreich eine neue Argumentation gewählt. Sie schlagen vor, dass ein beträchtlicher Teil der Entgelterhöhung in einer Einmalzahlung bestehen soll. Jan Stefan Roell, neuer Vorsitzender von Südwestmetall, verpasst ihr den wohlklingenden Namen »Konjukturbonus«. Das Ange- bot wird von den Metall-Arbeitgebern hübsch verpackt. Trotzdem, die- ses angebliche Geschenk ist eine Mogelpackung.

Mieten, Autopreise oder die Preise im Supermarkt steigen auch regelmäßig und nicht nur einmalig. Niemand kann nach einem Jahr in den Laden gehen und sagen: »Mein Konjunkturbonus ist ausgelaufen – senken Sie bitte sofort die Preise.« Das ist absurd. Außerdem geht auch die Produktivität – also das, was die Beschäftigten in den Unternehmen jedes Jahr mehr leisten – kontinuierlich nach oben. Davon können die Entgelte nicht einfach abgekoppelt werden.

Und wir reden bei der Einmalzahlung nicht über kleine Beträge. Wenn die Entgelterhöhung nur fünf Jahre lang zur Hälfte als Einmalzahlung ausgezahlt wird, verliert jede und jeder Beschäftigte im Schnitt 5000 Euro. Wir können rechnen und lassen uns nicht aufs Glatteis führen.

Sozusagen als Sahnehäubchen obendrauf am Ende einer langen Tarif- nacht ist eine Einmalzahlung immer drin. Alles andere ist für die IG Me- tall nicht akzeptabel.

Nur mit dauerhaft höheren Löhnen bleibt auch der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland stabil. Wir wollen, dass es lange aufwärts geht. Das funktioniert nur, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Geld in der Tasche haben, das sie ausgeben können. Dafür müssen sie gerecht am wirtschaftlichen Fortschritt beteiligt werden. Es muss also eine faire Entgelterhöhung geben, die nicht nur einmalig ist, sondern in die Struktur einfließt. Darum gilt für diese Tarifrunde: Plus ist Muss – und zwar dauerhaft.

Plus ist Muss –

und zwar dauerhaft

Berthold Huber, Zweiter Vorsitzender der IG Metall

»Nur mit dauerhaft höheren Löhnen bleibt auch der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland stabil.

Wir wollen, dass es lange aufwärts geht.

Das funktioniert nur, wenn Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer Geld in der Tasche haben, das sie ausgeben können.«

Foto: Renate Schildheuer

Editorial

4_2_3_Editorial_Inhalt_apm.qxp:2_3_Editorial_Inhalt 21.03.2007 19:52 Uhr Seite 2

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3

Inhalt

metall4/2007

Haben Sie die richtige Postanschrift?

Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, diemetallper Post erhalten:

Überprüfen Sie die Adressangaben auf der Rückseite – steht dort der korrekte Vor- und Nachname und die aktuelle Anschrift? Gelegentlich können bei den Namen auch durch ausgeschriebene Umlaute (oe=ö, ue=ü, ae=ä) oder Sonderzeichen (zum Beispiel: ss=ß) die Angaben nicht ganz korrekt sein. Ist die Postleitzahl, Ortsname, Straße und Hausnummer korrekt? Änderungen bitte an Ihre Verwaltungsstelle oder direkt an unseren Vertrieb per E-Mail (vertrieb@igmetall.de) per Fax (069 – 6693-2538) oder per Post (Postanschrift: IG Metall Vor- stand, Ressort Vertrieb, 60519 Frankfurt am Main).

Bei einem Umzug bitte die neue Anschrift möglichst frühzeitig an die Verwaltungsstelle melden. Vielen Dank.7

Aus der Redaktion

Foto: Olaf DöringFoto: Marcus Richter

Editorial

Berthold Huber über

die Tarifrunde . . . .2

Magazin

Rente mit 67: So wurde abgestimmt . . . .4 Airbus: Europaweiter Protesttag . . . .6 Kfz-Handwerk: Arbeitgeber proben Tarifausstieg . . . .7

Titel

Tarifrunde 2007:

Großes Stück Kuchen . . . gern mit Sahne . . . .8

Branchenreport

Textilindustrie Ost: Es geht wieder aufwärts . . . .12

Serie über Europa

Mit einer Stimme sprechen . . . .14

Betriebsreport

Büromöbelhersteller Haworth:

In der Krise zur Gewerkschaft . . . .15

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Reformpläne zur gesetzlichen Unfallversicherung . . . .16

Transfergesellschaften

Zwischen Bangen und Hoffen . . . .18

Arbeitgebernahe Gruppierungen

Gepäppelt ohne Ende . . . .20

Ratgeber

Telefonaktion . . . .24 Arbeit menschlicher gestalten . . . .26

Rätsel

Monats- und Drei-Monats-Rätsel . . . .28

Monatsökonom

Heinz Bontrup über

Arbeit, Einkommen und Konjunktur . . . .30

Regionales

Aus den Bezirken . . . .32 Lokales/Karikatur . . . .35 Impressum/Leserbriefe . . . .22

Titel: (von oben nach unten) Stefan Sobotta, Marcus Richter, Thomas Imo

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Die Bundesregierung plant eine »Reform« der gesetzlichen Unfallversiche- rung. Arbeitgeber sollen wieder entlastet werden. Unfallopfern und Berufs- kranken soll dafür tief in die Tasche gegriffen werden.

Seite 16

Textilindustrie Ost

In der Textilindustie Ost geht es wieder aufwärts. Die Beschäf- tigten wollen an diesem Auf- schwung teilhaben. Deshalb fordert die IG Metall in dieser Tarifrunde fünf Prozent mehr Entgelt.

Seite 12

4_2_3_Editorial_Inhalt_apm.qxp:2_3_Editorial_Inhalt 21.03.2007 19:52 Uhr Seite 3

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4 metall4/2007

Magazin

Rente mit 67 – Die vollständige Liste der Ab

CDU/CSU: Ulrich Adam, Ilse Aigner, Peter Albach, Peter Altmaier, Dorothee Bär, Thomas Bareiß, Nor- bert Barthle, Dr.Wolf Bauer, Günter Baumann, Ernst- Reinhard Beck, Veronika

Bellmann, Dr. Christoph Bergner, Otto Bernhardt, Clemens Binninger,Carl-Eduard von Bismarck,Renate Blank, Peter Bleser,Ant- je Blumenthal,Dr. Maria Böhmer, Jochen Borchert,Wolfgang Börnsen,Wolfgang Bosbach, Klaus Brähmig, Michael Brand, Hel- mut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika Brüning, Georg Brunnhuber, Gitta Connemann, Leo Dautzenberg, Hubert Deittert,Ale- xander Dobrindt, Thomas Dörflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, Anke Eymer, Georg Fahrenschon, Ilse Falk, Dr. Hans Georg Faust, Enak Ferlemann, Ingrid Fischbach, Hartwig Fischer, Dirk Fischer, Ael E. Fischer, Dr. Maria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach,Herbert Frankenhauser,Dr. Hans-Peter Friedrich, Erich G. Fritz, Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joa- chim Fuchtel, Dr. Peter Gauweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, Eberhard Gienger, Michael Glos, Ralf Göbel, Dr. Reinhard Göh- ner, Josef Göppel, Peter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Reinhard Grindel, Hermann Gröhe, Michael Grosse-Brömer, Markus Grübel, Manfred Grund, Monika Grütters, Karl-Theodor Frhr. Zu Guttenberg, Olav Gutting, Holger Haibach, Gerda Has- selfeldt, Ursula Heinen,Uda Carmen Freia Heller,Michael Hennrich, Jürgen Herrmann, Bernd Heynemann,Ernst Hinsken,Pe- ter Hintze, Robert Hochbaum, Klaus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, Joachim Hörster,Anette Hübinger, Hubert Hüppe, Su- sanne Jaffke, Dr. Peter Jahr, Dr. Hans-Heinrich Jordan, Dr. Franz Josef Jung,Andreas Jung, Bartholomäus Kalb, Hans-Werner Kam- mer, Steffen Kampeter, Alois Karl, Bernhard Kaster, Volker Kauder, Siegfried Kauder, Eckart von Klaeden, Jürgen Klimke, Julia Klöckner, Jens Koeppen, Kristina Köhler, Manfred Kolbe, Norbert Königshofen,Dr. Rolf Koschorrek,Hartmut Koschyk,Thomas Kossendey, Michael Kretschmer, Gunther Krichbaum, Dr. Günter Krings, Dr. Martina Krogmann, Johann-Henrich Krummacher, Dr. Hermann Kues, Dr. Karl A. Lamers,Andreas G. Lämmel, Dr. Norbert Lammert, Katharina Landgraf, Dr. Max Lehmer, Paul Leh- rieder, Ingbert Liebing, Eduard Lintner, Dr. Klaus W. Lippold, Patricia Lips, Dr. Michael Luther, Stephan Mayer,Wolfgang Meckel- burg, Dr. Michael Meister,Dr. Angela Merkel,Friedrich Merz, Laurenz Meyer, Maria Michalk, Dr. h.c. Hans Michelbach, Philipp Mißfelder, Dr. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd Müller, Hildegard Müller, Carsten Müller, Stefan Müller, Bernward Müller, Bernd Neumann, Michaela Noll, Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Henning Otte, Rita Pawelski,Dr. Peter Pa- ziorek,Ulrich Petzold, Dr. Joachim Pfeiffer, Sibylle Pfeiffer, Beatrix Philipp, Ronald Pofalla, Ruprecht Polenz, Daniela Raab,Tho- mas Rachel, Hans Raidel, Dr. Peter Ramsauer, Peter Rauen, Eckhardt Rehberg, Katherina Reiche, Klaus Riegert, Dr. Heinz Riesen- huber, Franz Romer, Johannes Röring, Kurt J. Rossmanith, Dr. Norbert Röttgen, Dr. Christian Ruck,Albert Rupprecht, Peter Rzep- ka, Anita Schäfer, Hermann-Josef Scharf, Dr. Wolfgang Schäuble, Hartmut Schauerte, Dr. Annette Schavan, Dr. Andreas Scheuer, Karl Schiewerling, Norbert Schindler, Georg Schirmbeck, Bernd Schmidbauer, Christian Schmidt, Andreas Schmidt, Ingo Schmitt, Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ole Schröder, Bernhard Schulte-Drüggelte, Uwe Schummer, Wilhelm Josef Sebastian, Horst Seehofer, Kurt Segner, Bernd Siebert, Thomas Silberhorn, Johannes Singhammer, Jens Spahn,Erika Steinbach,Christian Freiherr von Stetten, Gero Storjohann,Andreas Storm, Max Straubinger,Thomas Strobl, Lena Strothmann, Michael Stübgen, Hans Peter Thul, Antje Tillmann, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz,Volkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, Gerhard Wächter, Mar- co Wanderwitz, Kai Wegner, Marcus Weinberg, Peter Weiß, Gerald Weiß,Ingo Wellenreuther,Karl-Georg Wellmann, Anette Wid- mann-Mauz, Klaus-Peter Willsch,Willy Wimmer, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Matthias Wissmann, Dagmar Wöhrl,Wolfgang Zöller, Willi Zylajew.SPD:Dr. Lale Akgün,Gregor Amann, Gerd Andres, Niels Annen, Ingrid Arndt-Brauer, Rainer Arnold, Ernst Bahr, Doris Barnett, Dr. Hans-Peter Bartels,Klaus Barthel, Sören Bartol, Sabine Bätzing, Dirk Becker, Uwe Beckmeyer, Klaus Uwe Benneter, Ute Berg, Dr.Axel Berg, Petra Bierwirth, Lothar Binding,Volker Blumentritt,Kurt Bodewig,Clemens Bollen, Gerd Boll- mann, Dr. Gerhard Botz, Klaus Brandner,Willi Brase, Bernhard Brinkmann,Edelgard Bulmahn,Marco Bülow,Ulla Burchardt, Martin Burkert, Dr. Michael Bürsch, Christian Carstensen, Marion Caspers-Merk, Dr. Peter Danckert, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Karl Diller, Martin Dörmann, Dr. Carl-Christian Dressel, Elvira Drobinski-Weiß, Garrelt Duin, Detlef Dzembritzki, Sebastian Eda- thy, Siegmund Ehrmann, Hans Eichel, Gernot Erler, Petra Ernstberger, Karin Evers-Meyer,Annette Faße, Elke Ferner, Gabriele Fo- grascher, Rainer Fornahl, Gabriele Frechen, Dagmar Freitag, Peter Friedrich, Sigmar Gabriel, Martin Gerster, Iris Gleicke,Günter Gloser,Renate Gradistanac,Angelika Graf, Dieter Grasedieck, Monika Griefahn, Kerstin Griese, Gabriele Groneberg,Achim Groß- mann, Wolfgang Grotthaus,Wolfgang Gunkel, Hans-Joachim Hacker, Bettina Hagedorn, Klaus Hagemann, Alfred Hartenbach, Michael Hartmann, Nina Hauer, Hubertus Heil, Reinhold Hemker, Rolf Hempelmann, Dr. Barbara Hendricks, Gustav Herzog,

Am 9. März beschloss der Bundestag die Rente mit 67 sowie die Dämpfung der künftigen 67 Jahre angehoben. Die Rentenerhöhungen sollen im nächsten Jahrzehnt eingeschränkt w beitslosigkeit und obwohl schon heute ein Großteil der Beschäftigten nicht bis 65 durchhä vor dem 67. Lebensjahr in Rente geht, muss Abschläge in Kauf nehmen. Ein weiterer Schla hen gewählte Bundestagsabgeordnete. metall veröffentlicht an dieser Stelle das komplett

4_04_05_Magazin_apm.qxp:04_05_magazin_final 23.03.2007 15:26 Uhr Seite 4

(5)

Magazin

metall4/2007 5

Petra Heß,Gabriele Hiller- Ohm, Stephan Hilsberg, Petra Hinz, Gerd Höfer, Iris Hoffmann, Frank Hof- mann, Eike Hovermann, Klaas Hübner, Christel Humme, Lothar Ibrügger, Brunhilde Irber, Johannes Jung, Josip Juratovic, Johannes Kahrs,Ulrich Kasparick,Dr. h.c. Susanne Kastner, Ulrich Kelber, Chri- stian Kleiminger, Hans-Ulrich Klose, Astrid Klug,Dr. Bärbel Kofler,Walter Kolbow, Fritz Rudolf Körper, Karin Kortmann, Rolf Kramer,Anette Kramme, Ernst Kranz, Nicolette Kressl,Volker Kröning, Dr. Hans-Ulrich Krüger,Angelika Krüger-Leißner, Jürgen Kucharczyk,Helga Kühn-Mengel,Ute Kumpf, Dr. Uwe Küster, Christine Lambrecht, Christian Lange, Dr. Karl Lauterbach, Wal- traud Lehn,Helga Lopez,Gabriele Lösekrug-Möller, Dirk Manzewski,Lothar Mark, Caren Marks, Katja Mast,Hilde Mattheis, Mar- kus Meckel, Petra Merkel, Ulrike Merten, Dr. Matthias Miersch, Ursula Mogg, Marko Mühlstein, Detlef Müller, Michael Müller, Gesine Multhaupt, Franz Müntefering, Dr. Rolf Mützenich, Andrea Nahles,Thomas Oppermann, Holger Ortel, Heinz Paula, Jo- hannes Pflug, Joachim Poß, Christoph Pries, Dr.Wilhelm Priesmeier, Florian Pronold, Dr. Sascha Raabe, Mechthild Rawert, Stef- fen Reiche, Maik Reichel, Gerold Reichenbach, Dr. Carola Reimann, Christel Riemann-Hanewinckel,Walter Riester, Sönke Rix, Rene Röspel, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Karin Roth, Michael Roth, Ortwin Runde, Marlene Rupprecht,Anton Schaaf,Axel Schä- fer, Bernd Scheelen,Dr. Hermann Scheer,Marianne Schieder,Otto Schily, Dr. Frank Schmidt,Ulla Schmidt, Silvia Schmidt, Rena- te Schmidt, Heinz Schmitt, Carsten Schneider, Olaf Scholz,Ottmar Schreiner, Reinhard Schultz, Swen Schulz, Ewald Schurer, Frank Schwabe, Dr. Angelica Schwall-Düren, Dr. Martin Schwanholz, Rolf Schwanitz, Rita Schwarzelühr-Sutter, Wolfgang Spa- nier, Dr. Margrit Spielmann, Jörg-Otto Spiller, Dr. Ditmar Staffelt,Andreas Steppuhn, Ludwig Stiegler, Rolf Stöckel, Christoph Strässer, Dr. Peter Struck, Joachim Stünker, Dr. RainerTabillion, JörgTauss,JellaTeuchner, Dr. h.c.WolfgangThierse,JörnThießen, FranzThönnes, Hans-Jürgen Uhl,RüdigerVeit, SimoneViolka, JörgVogelsänger, Dr. MarliesVolkmer, HediWegener,AndreasWei- gel, PetraWeis, GunterWeißgerber, GertWeisskirchen, Dr. RainerWend, LydiaWestrich, Dr. MargritWetzel,AndreaWicklein, Hei- demarie Wieczorek-Zeul, Dr. Dieter Wiefelspütz, Engelbert Wistuba,Dr. Wolfgang Wodarg,Waltraud Wollf, Heidi Wright, Uta Zapf, Manfred Zöllmer, Brigitte Zypries.BÜNDNIS`90/DIE GRÜNEN:Kerstin Andreae, Marieluise Beck,Volker Beck, Cornelia Behm, Birgitt Bender, Grietje Bettin, Alexander Bonde, Ekin Deligöz, Dr.Thea Dückert, Dr. Ursula Eid, Hans Josef Fell, Kai Geh- ring, Katrin Göring-Eckardt,Anja Hajduk, Britta Haßelmann,Winfried Hermann, Peter Hettlich, Priska Hinz, Ulrike Höfken, Dr.

Anton Hofreiter, Bärbel Höhn, Thilo Hoppe, Ute Koczy, Sylvia Kotting-Uhl, Fritz Kuhn, Renate Künast, Markus Kurth, Undine Kurth, Monika Lazar, Dr. Reinhard Loske, Anna Lührmann, Nicole Maisch, Jerzy Montag, Kerstin Müller, Winfried Nachtwei, Omid Nouripour, Brigitte Pothmer, Claudia Roth, Krista Sager, Elisabeth Scharfenberg, Christine Scheel, Irmingard Schewe-Ge- rigk, Dr. Gerhard Schick, Rainder Steenblock, Silke Stokar von Neuforn, Hans-Christian Ströbele, Dr. HaraldTerpe, JürgenTrittin, Wolfgang Wieland, Josef Philip Winkler, Margareta Wolf.DIE LINKE:Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Dietmar Bartsch, Karin Binder, Dr. Lothar Bisky, Heidrun Bluhm, Eva Bulling-Schröter, Dr. Martina Bunge, Roland Claus, Sevim Dagdelen, Dr. Diether Dehm, Werner Dreibus, Dr. Dagmar Enkelmann, Klaus Ernst,Wolfgang Gehrcke, Diana Golze, Dr. Gregor Gysi, Heike Hänsel, Lutz Heil- mann, Hans-Kurt Hill, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Dr. Barbara Höll, Ulla Jelpke,Dr. Lukrezia Jochimsen,Dr. Hakki Keskin, Kat- ja Kipping, Monika Knoche, Jan Korte, Katrin Kunert, Oskar Lafontaine, Michael Leutert, Ulla Lötzer, Dr. Gesine Lötzsch, Ulrich Maurer, Dorothee Menzner, Kornelia Möller, Kersten Naumann,Wolfgang Neskovic, Dr. Norman Paech, Petra Pau, Bodo Rame- low, Elke Reinke, Paul Schäfer,Volker Schneider, Dr. Herbert Schui, Dr. Ilja Seifert, Dr. Petra Sitte, Frank Spieth, Dr. Kirsten Tack- mann, Dr.AxelTroost,Alexander Ulrich,JörnWunderlich,Sabine Zimmermann.FDP:Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christi- an Ahrendt, Daniel Bahr, Uwe Barth,Rainer Brüderle,Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Mechthild Dyck- mans, Jörg van Essen, Ulrike Flach, Otto Fricke, Paul K. Friedhoff, Horst Friedrich, Dr. Edmund Peter Geisen, Dr.Wolfgang Ger- hardt, Hans-Michael Goldmann, Miriam Gruß, Joachim Günther, Dr. Christel Happach-Kasan, Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Birgit Homburger, Dr.Werner Hoyer, Michael Kauch, Dr. Heinrich L. Kolb, Hellmut Königshaus, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk,Harald Leibrecht, Ina Lenke,Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Michael Link, Markus Löning, Horst Meierhofer, Patrick Meinhardt, Jan Mücke, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel,Hans-Joachim Otto,Detlef Parr, Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Jörg Rohde, Frank Schäffler, Dr. Konrad Schily, Marina Schuster,Dr. Hermann Otto Solms,Dr.

Max Stadler, Dr. Rainer Stinner, Carl-Ludwig Thiele, Florian Toncar, Christoph Waitz, Dr. Guido Westerwelle, Dr. Claudia Winter- stein, Dr.Volker Wissing, Hartfrid Wolff, Martin Zeil.FRAKTIONSLOSE:Henry Nitzsche, Gert Winkelmeier.

er Abgeordneten – So wurde abgestimmt

Stimmten mit Ja Stimmten mit Nein Stimmen nicht abgegeben enthielten sich der Stimme

künftigen Rentenanpassungen. Ab 2012 wird das Renteneintrittsalter schrittweise auf geschränkt werden. Die Folgen: Die Älteren müssen länger arbeiten – trotz Massenar- s 65 durchhält. Außerdem bekommen die Jungen schwieriger einen Arbeitsplatz. Und wer eiterer Schlag gegen unser solidarisches Rentensystem. Hinter dieser Entscheidung ste-

as komplette Abstimmungsprotokoll.

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Köpfe

Estella Ramirez (38), entlasse- ne Gewerkschafterin aus El Sal- vador, und ihre Kolleginnen ha- ben einen Erfolg verbucht. Sie be- kommen Unter- stützung aus ei- nem Nothilfe- fonds. Der Adi- das-Zulieferer Hermosa hatte die Näherinnen 2005 entlassen, nachdem sie eine Gewerkschaft gegründet hatten. (metall 7-8/2006). Seither kämpfen sie um eine Entschädigung. In den Fonds sollen die ehemali- gen Auftraggeber von Hermo- sa wie Adidas, Puma und Nike einzahlen.7

Turhan Ersin (37), Metaller und Betriebsratsmitglied bei Opel in Bochum, hat sich vor dem Hammer Landesarbeitsgericht erfolgreich gegen seine Kündi- gung gewehrt. Opel wollte den Metaller wegen seines Engage- ments während der Aktionen im Herbst 2004 feuern. Die Hammer Richter wiesen die Vor- würfe zurück. Kritik von Be- triebsräten seien durch das Grundrecht auf Meinungsfrei- heit gedeckt.7

Michael Csaszkoczy (35), per Berufsverbot kaltgestellter Re- alschullehrer, hat einen Erfolg vor dem Mannheimer Verwal-

tungsgerichtshof errungen. Dem Gewerkschafter war vorgeworfen worden, die Ziele der »Antifaschi- stischen Initiati- ve Heidelberg«

(AIH) zu teilen. Zu Unrecht, urteil- ten die Verwal- tungsrichter. Michael Csasz- koczys »Sündeliste« sei nicht geeignet, seine Verfassungs- treue in Frage zu stellen.7

Magazin

Holz und Kunststoff

Tarif-Start im April

Nach Ostern startet die Tarifrun- de für die Beschäftigten der Holz- und Kunststoffindustrie.

Die IG Metall fordert auch hier 6,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Die Löhne hinken seit Jahren hinter denen anderer In- dustriebranchen her. Im Ver- gleich zum Jahr 2000 hat ein Holz-Arbeiter heute im Schnitt nur 115 Euro monatlich mehr in der Tasche, ein durchschnittli- cher Industriearbeiter 382 Euro.

Die Auftragsbücher der Firmen sind zurzeit gut gefüllt. Wirt- schaftsinstitute rechnen dieses Jahr mit rund 2,5 Prozent Wachs tum. Die Verhandlungen beginnen am 18. April in Baden- Württemberg. Schon vorher, am 5. April, wird bei den Schreib- und Zeichengeräte-Herstellern in Bayern verhandelt.7

Viele US-Konzerne schmücken sich mit Regeln für ethisches Verhalten, einem so genannten »Code of Con- duct«. Solche Maßgaben unterlie- gen in Deutschland der Mitbestim- mung, stellte jetzt das Landesar- beitsgericht Frankfurt fest.

Der Mischkonzern Honeywell hatte erneut versucht, in die Ar- beitsweise der deutschen Werke hinzuregieren. Nachdem 2005 die Berufsausbildung an einigen Standorten eingeschränkt und an anderen eingestellt wurde (me- tallberichtete), ging es jetzt um einen »Code of Conduct«. Seine Einführung brauche nicht die Zustimmung der Arbeitnehmer, befanden die amerikanischen Chefs. Dagegen zogen Betriebsrä- te – mit Unterstützung der betei- ligten Gewerkschaften IG Metall und IG BCE – vor Gericht. In der

Ethik-Richtlinien? Nur mitbestimmt

Honeywell

Airbus: Gemeinsam gegen Werkschließungen und Arbeitsplatzabbau

Mit viel Wut im Bauch beteiligten sich Zehntausende von Airbus-Beschäftigten in ganz Europa am großen Aktionstag gegen das radikale Sparprogramm »Power 8«. Allein in Hamburg hörten gut 20 000 Menschen der scharfen Kritik von Jürgen Peters zu. »Der Verkauf von Standorten und der die Ausgliederung von Kernkompetenz wird die Airbus-Krise nicht lösen«, sagte der IG Metall- Vorsitzende. Auch in Toulouse und anderen Standorten ruhte die Arbeit für mehrere Stunden.7

zweiten Instanz erhielten sie Recht: Der Arbeitgeber könne nicht einzelne Teile aus dem

»Code« herauslösen und damit die Mitbestimmung umgehen.

Ob die Arbeitgeberseite jetzt noch den Rechtsweg zum Bun- desarbeitsgericht gehen will, ist unklar.

Die Entscheidung des Landes- arbeitsgerichts Frankfurt kann auch für Betriebsräte anderer Unternehmen von Bedeutung sein. Sie könnten nach diesem Urteil versuchen, mit den Arbeit- gebern über den Inhalt und die Form eines möglichen »Code of Conduct« zu verhandeln. Denn nicht nur US-Firmen versuchen, mit Ethik-Richtlinien Einfluss auf die Arbeitsbeziehungen zu neh- men, auch immer mehr deutsche Betriebe führen sie ein.7

Foto: Jürgen Seidel Fotos von links im Uhrzeigersinn: Reuters / Arles;Picture-Alliance / EPA; Picture-Alliance / EPA / Skeudener; Reuters / Charisius; Picture-Alliance / EPA / Zapata; Picture-Alliance / Nietfeld

Foto: Michael Latz

4_06_07_Magazin_apm.qxp:06_07_Magazin 21.03.2007 22:07 Uhr Seite 6

(7)

Magazin

7

metall4/2007

Kfz-Handwerk

Die Arbeitgeber haben die Tarif- verhandlungen für das Kfz-Hand- werk in Nordrhein-Westfalen plat- zen lassen. Sie drohen mit dem Ausstieg aus dem Flächentarif.

Die IG Metall will die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zwingen – notfalls mit einem Ar- beitskampf. Am 27. März gab es erste Warnstreiks.

Im Februar hatten die Arbeitgeber noch 1,8 Prozent angeboten, An- fang März dann jegliche Verhand- lung verweigert. Anders in Ham- burg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Rheinhessen: Dort ha- ben sich die Tarifparteien auf 2,5 Prozent Tariferhöhung geeinigt.

»Es geht um alles oder nichts«,

Arbeitgeber proben den Tarif-Ausstieg

Girls’ Day

Ein Tag Zukunft

Arzthelferin, Bürokauffrau oder Friseurin stehen bei Schülerin- nen ganz oben auf der Berufs- wunschliste. Um technische Berufe machen viele junge Frauen noch immer einen Bo- gen. Einen Einblick in typische

»Männerberufe« bietet ihnen in diesem Jahr wieder der Girls’

Day. Am 26. April können sich Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 in der Arbeitswelt von Inge- nieurinnen, Mechatronikerin- nen und Mechanikerinnen um- schauen oder sich mit Frauen in Führungspositionen unter- halten. Auch der IG Metall Vor- stand in Frankfurt beteiligt sich am Girls’ Day.7

Sozialrechtler Werner Lohre: »Wahltarife schwächen das Solidarprinzip«

sagt der Verhandlungsführer der IG Metall in NRW, Werner Birk- hahn. »Wir wollen einen Tarifver- trag. Jetzt ist Solidarität gefragt.«

Die Betriebsräte der Autoindus - trie in NRW haben sich schon soli-

Foto: Susanne Öhlschläger Foto:Jürgen Seidel

Krankenkassen führen Wahltarife ein

Die Mitglieder der Gesetzli- chen Krankenkassen können künftig zwischen verschiede- nen Tarifen wählen. metall sprach darüber mit Werner Lohre, Sozialrechtler beim Vor- stand der IG Metall in Frankfurt und Mitglied im Verwaltungs- rat der Barmer Ersatzkasse,.

metall: Viele Krankenkassen werden Wahltarife anbieten.

Was für Angebote sind das?

Lohre:Wirklich neu sind nur die Selbstbehalttarife. Hierbei ver- einbaren Kasse und Versicherter eine Art Selbstbeteiligung, also einen bestimmten Betrag, den der Versicherte im Krankheitsfall selbst bezahlt. Von der Kasse er- hält er dann im Folgejahr eine Prämie. Sie darf allerdings 20 Prozent des Jahresbeitrags und insgesamt 600 Euro nicht über- steigen.

metall: Komme ich aus diesem Tarif auch wieder heraus?

Lohre:Ja, nach drei Jahren. Dann kann sich der Versicherte wieder neu entscheiden.

metall: Was versprechen sich die Kassen von diesem Tarif?

Lohre:Er ist natürlich in erster Linie ein Angebot an junge, gesunde Menschen mit einem guten Ein- kommen. Sie will man damit von einem Wechsel in die Private Kran- kenversicherung abhalten.

metall: Wie beurteilst du die ver- schiedenen Wahltarife?

Lohre:Unterschiedlich. Angebote für chronisch Kranke sind richtig

und wichtig. Diabetiker sind heute zum Teil unterversorgt. Dagegen sind Selbstbehalttarife ein Schritt in Richtung Privatisierung.

metall: Was bedeutet das für unser Gesundheitssystem?

Lohre:Wir geben wichtige Grund- sätze auf. Unsere Gesetzliche Krankenversicherung ist keine rei- ne Versicherung, sondern eine So- lidargemeinschaft. Selbstbehaltta- rife orientieren sich dagegen am

»wir geben wichtige grundsätze auf«

persönlichen Risiko. Das heißt, das Solidarprinzip zwischen Ge- sunden und Kranken wird durch- brochen.

metall: Was rätst du Versicherten bezüglich der neuen Tarife?

Lohre:Das muss sich jeder gut überlegen. Letztendlich ist es eine Wette. Ich wette darauf, dass ich dieses Jahr gesund bleibe.

metall: Was tun die Arbeitnehmer- vertreter in der Selbstverwaltung?

Lohre:Wir müssen diese Tarifop- tionen anbieten, ob wir wollen oder nicht. Andere Kassen werden sie anbieten. Diesem Wettbewerb können wir uns nicht entziehen.

Aber wir wollen das Risiko für die Versicherten so klein wie möglich halten. Bei der Barmer haben wir erreicht, dass Arztbesuche ohne Verordnung, Vorsorgeuntersu- chungen und Leistungen im Zu- sammenhang mit einer Schwan- gerschaft bei einem Selbstbehalt- tarif unberücksichtigt bleiben. Wir wollen kranke Menschen schließ- lich nicht von einem Arztbesuch abhalten.7

Die Tarif- kommissi- on für das Kfz-Gewer- be tagte in Dortmund:

»Solidarität gefragt«

darisch erklärt. Wenn die Kfz-Ar- beitgeber nicht wieder verhan- deln, wollen sie die Beschäftig- ten in Vertragswerkstätten und Autohäusern in Tarifauseinander- setzungen unterstützen.7

4_06_07_Magazin_apm.qxp:06_07_Magazin 21.03.2007 22:07 Uhr Seite 7

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Großes Stück Kuchen –

Foto:Werner Bachmeier

4_08_11_Tarifrunde_apm.qxp:8_11_Tarifrunde 21.03.2007 22:04 Uhr Seite 8

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9

Es gibt mindestens 6,5 gute Gründe, warum Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer mehr Lohn und Gehalt verdient haben. Metallerinnen und Metaller sagen, welche. Fest steht: Die Metall- und Elektroindustrie steht besser da als alle erwartet haben. Jetzt wollen die Beschäftigten ihren Anteil vom Kuchen.

inen Kuchen, flach wie einen Pfanne- kuchen, würden die Arbeitgeber den Beschäftigten in dieser Tarifrunde am liebsten vorsetzen. Aber mit viel Sahne- schaum obendrauf, der dahinschmilzt, be- vor man ihn richtig schmecken kann. Die prozentuale Lohnerhöhung, die von Dauer ist, soll niedrig ausfallen, jedoch mit einer so genannten »Konjunkturzulage« garniert werden. Diese Zulage wäre futsch, sobald der Tarifvertrag endet. Was Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer verlören, haben Tarif experten der IG Metall nachgerechnet.

In den Beispielen sind sie von einem Ar- beiter in der Entgeltgruppe 5 ausgegangen, dessen Tarifentgelt pro Jahr um drei Prozent steigt, davon die Hälfte als Einmalzahlung.

Ein Arbeiter in Brandenburg oder Nieder- sachsen, der im Jahr rund 33 000 Euro ver- dient, hat nach dem zweiten Jahr schon fast 500 Euro verloren, nach dem dritten Jahr rund 1000 Euro. Nach fünf Jahren hat sich sein Verlust auf 5100 Euro summiert.

Ein Arbeiter in Rheinland-Pfalz mit rund 30 500 Euro Jahreseinkommen hat nach fünf Jahren insgesamt auf über 4700 Euro verzichtet. Einem Arbeiter in Bayern mit ei-

nem Jahresverdienst von rund 34 500 Euro fehlen nach fünf Jahren sogar 5400 Euro.

Fazit: Die Beschäftigten haben weniger Geld, müssen aber immer mehr für die Din- ge des täglichen Lebens bezahlen, vor allem weil die Energiepreise dramatisch steigen.

Höhere Mehrwertsteuer, beschnittene Pend- lerpauschale und mehr Ausgaben für Medi- kamente kommen hinzu. Im Durchschnitt belastet das jeden Bundesbürger mit 285 Euro pro Jahr zusätzlich, hat der Bundesver- band der Verbraucherzentralen errechnet.

Die Metall- und Elektroindustrie kann in dieser Tarifrunde große Kuchenstücke be- zahlen. Fachleute rechnen damit, dass die Metallfirmen dieses Jahr fünf Prozent mehr produzieren als 2006. Damit sind sie besser als die Gesamtwirtschaft. Auch besser als die Chemieindustrie, für die gerade ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen wurde – mit 3,6 Prozent Lohnerhöhung plus 70 Euro Pau- schale und 0,7 Prozent Einmalzahlung. »Als Sahnehäubchen oben drauf ist eine Einmal- zahlung immer drin«, sagt Berthold Huber, der für die Tarifpolitik zuständige Zweite Vorsitzende der IG Metall. »Aber alles ande- re ist nicht akzeptabel.«

Tarifrunde 2007

metall4/2007

n – gern mit Sahne

»Speziell in unserer Branche sind die Auftragsbücher wirklich rand- voll.Der Markt für Nutzfahrzeuge brummt wie lange nicht mehr. Der Grund liegt auf der Hand: In einem erweiterten Europa ist immer mehr Transportbedarf. Lastwagen fahren Güter in die entferntesten Ecken.

Der Bedarf an neuen Fahrzeugen ist riesig. Für uns heißt das jede Men- ge zusätzlicher Stress. Gerade in Boomzeiten wie jetzt wird deutlich mehr Leistung von den Kollegen verlangt. Überstunden und Sonder- schichten sind an der Tagesordnung, um die Produktion zu erhöhen.

Schon von daher hinkt jeder Vergleich mit der Chemieindustrie oder mit anderen Zweigen der Wirtschaft. Wir haben wirklich eine Sonder- konjunktur. Es wird blendend verdient. Und die Beschäftigten erwar- ten jetzt nach vielen mageren Jahren ihren Anteil. Die Stimmung im Be- trieb ist gereizt.«

Wilfried Schmied (45), Betriebsrat bei Iveco Nutzfahrzeuge in Ulm

Foto: Stefan Sobotta

Tarif-Online-Spiel

Mitglieder werben

Zur Tarifrunde 2007 gibt es ein Online-Spiel. Die Idee:

tarifCARDS verschicken. Da- mit werden Freunde oder Kollegen eingeladen, beim tarifNETZ mitzumachen und Mitglied der IG Metall zu werden. Je mehr Leute diese Karten weiterleiten, um so größer wird das tarifNETZ.

Jeder kann verfolgen wie sein Netz wächst. Für die fünf besten Mobilisierer gibt es tolle Preise: zum Beispiel vier Nächte an der Nordsee.

Der Link zum Spiel:

www.igmetall.de 3tarifcards

Mitspielen können nur Mit- glieder und die, die von ei- nem Mitglied per tarifCARD eingeladen werden.

E

4_08_11_Tarifrunde_apm.qxp:8_11_Tarifrunde 21.03.2007 22:04 Uhr Seite 9

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»Gut, dass die Konjunktur angesprungen ist und wieder positive Bewegung in die Wirtschaft kommt.Aber es kann nicht sein, dass der Aufschwung nur auf den Exporterfolgen beruht. Was wir brauchen, ist ei- ne tüchtige Belebung der Inlandsnachfrage. Gerade in kleinen Städten und in ländlichen Gebieten sieht man, was passiert, wenn die Menschen zu wenig Geld haben, um etwas anzuschaffen: Immer mehr kleinere Geschäfte müssen schließen. Ganze Landstriche liegen praktisch brach.

Den großen Konzernen, die ihre Gewinne mit Exporten erwirtschaften, macht das nichts aus. Aber viele kleinere Firmen sind auf die Nachfrage aus dem Inland angewiesen. Doch unseren Kollegen fehlt einfach das Geld, um in neue Kleider oder einen neuen Wohnzimmerschrank zu in vestieren. Viele stöhnen, weil ihr Geld nur knapp für die laufenden Ausgaben reicht. Energiekosten, Lebensmittel, die Kredite für das eige- ne Häuschen – da bleibt kaum etwas mehr übrig. Die Haushaltskassen sind leer. Höchste Zeit, dass sie wieder gefüllt werden.«

Oliver Simon (45), Vertrauenskörperleiter bei Bosch in Homburg/Saar

»Massive Lohnerhöhungen sind finanzierbar. Bei uns sind die Auf- tragszahlen in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben gegan- gen. Vor allem bei den Greifern für die Schiffsbeladung und -entla- dung. Der Boom im Schiffbau soll in den nächsten Jahren anhalten.

Der Auslastungsgrad liegt insgesamt bei etwa 110 Prozent. Auch die Gewinnentwicklung ist äußerst positiv. Als Tarifkommissionsmit- glied weiß ich, dass sich die Aufträge und Gewinne in den meisten niedersächsischen Unternehmen nach oben entwickeln. Höchstens drei oder vier Betrieben geht es schlecht.«

Gerhard Emser (58), Betriebsratsvorsitzender bei der SMAG in Salzgitter und Tarifkommissionsmitglied

»Auch in Sachsen wird alles teurer, das Benzin, die Lebensmittel, Klamotten, die Eintrittspreise für Kino und Theater.Allein die City- bahn kostet mich über 40 Euro im Monat. Da ist klar, dass das Portmonee am Monatsende leer ist. Auch von daher ist die 6,5 Pro- zent-Forderung der IG Metall in Ordnung. Ich bin schließlich in einem Alter, in dem man über die Anschaffung eines Autos nach- denkt. Von unseren 21 Auszubildenden im ersten Lehrjahr unterstüt- zen alle die IG Metall-Forderung. Selbst unorganisierte Auszubil- dende aus anderen Betrieben finden sie gut. Und die Beschäftigten bei Volkswagen in Chemnitz sowieso.«

Tina Mann (17), Auszubildende und JAV-Mitglied bei Volkswagen Sachsen in Chemnitz

Foto: Becker & Bredel PresseagenturFoto: Joachim GieselFoto: Marcus Richter

4_08_11_Tarifrunde_apm.qxp:8_11_Tarifrunde 21.03.2007 22:04 Uhr Seite 10

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metall4/2007

Tarifrunde 2007

»Bei uns läuft das Geschäft schon seit Jahren sehr gut. Selbst die Kri- sen in der Vergangenheit haben wir bei Hühoco unbeschadet über- standen. Zurzeit sind unsere Auftragsbücher so voll, dass wir zusätz - liche Konti-Schichten einlegen müssen. Wir haben ein gutes Manage- ment. Wir sind innovativ und unsere Leute leisten gute Arbeit. Wir sind einfach gut. Für uns sind die 6,5 Prozent das unterste Level. Da wir Rücksicht auf die Fläche nehmen und zum Flächentarifvertrag stehen, sind wir natürlich mit der Forderung einverstanden. Aber bei uns könn- te es auch mehr sein. Deshalb habe ich keine Angst, dass wir unsere Kollegen nicht mobilisieren können. Es geht schließlich um Geld. Wenn der Tarifstreit eskaliert, werden wir sicher auf die Straße gehen.

Größere Sorgen macht mir im Moment die öffentliche Diskussion. Man könnte fast glauben, die Tarifrunde sei schon gelaufen. Da müssen wir aufpassen und mit unseren Kollegen reden. Ich denke nicht, dass die Tarifrunde ein Spaziergang wird.«

Beatrix Gerhardt (48), Betriebsratsvorsitzende bei Hühoco in Wuppertal

»Es wird höchste Zeit, dass die Metallerinnen und Metaller am Gewinn der Betriebe beteiligt werden.Die Profite in der Metall- und Elektroindustrie sprudeln seit Jahren, und die Dividenden der Aktionäre sind explodiert. Wir haben ein Recht auf unseren Anteil am Kuchen. Schließlich sind es die Beschäftigten, die die Gewinne erwirtschaftet haben. Und zwar mit immer höherem Einsatz. Wir sollen immer flexibler reagieren, müssen ständig bereit sein und selbst an Samstagen arbeiten. Jetzt muss ein Schluck aus der Pulle her, und zwar in Prozenten. Angesichts voller Auftragsbücher lassen wir uns auch nicht mit Einmal-Zahlungen ködern. Wir brauchen dauerhafte Erhöhungen. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind bereit, dafür zu kämpfen.«

Hans-Jochen Tombarge (47), Betriebsratsvorsitzender bei Sauer-Danfoss in Neumünster und Mitglied der Tarif kommission Küste

»In den vergangenen Jahren stiegen die Gewinne der Firmen. Und die Gehälter der Manager explodierten.Im Schnitt kassierte ein Vor- standsvorsitzender eines DAX-Unternehmens vor zwei Jahren 3,9 Millionen Euro, also rund 150 Mal soviel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland. Die Gerechtigkeit bleibt dabei auf der Strecke. Die Rekordzahlen der Unternehmen werden schließlich von motivierten, engagierten und qualifizierten Belegschaften erarbei- tet. Und die wirtschaftlichen Aussichten für das laufende Jahr sind bestens. Jetzt sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dran, ihren verdienten und gerechten Anteil zu bekommen. Die hohen Belastungen, denen die Beschäftigten ausgesetzt sind, müssen entsprechend bezahlt werden. Das geht nur über eine langfristige, tarifwirksame Erhöhung der Entgelte.«

Peter Mosch (35), Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Audi in Ingolstadt

Foto:Thomas ImoFoto: Karin DesmarowitzFoto: Gert Krautbauer

4_08_11_Tarifrunde_apm.qxp:8_11_Tarifrunde 21.03.2007 22:04 Uhr Seite 11

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Die Textilindustrie ist eine der erfolgreich- sten Branchen in Ostdeutschland. Sie glänzt mit Innovationen und hat sich aus der Krise Mitte der 90er Jahre heraus- gearbeitet. Gute Voraussetz ungen für eine erfolgreiche Tarifrunde. Fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt sind drin. Denn: Es ist fair, die Beschäftigten jetzt am Wachstum und am Gewinn zu beteiligen.

Innovationsstark und wettbewerbsfähig Textilindustrie Ost

Es geht wieder

aufwärts

Foto: Marcus Richter

12 metall 4/2007

Hightech für Sicherheit im Auto

Autoliv Sicherheitstechnik, Döbeln, über 500 Beschäftigte.Autoliv ist der größte tarifgebundene Betrieb der ostdeutschen Textilindus - trie. Der führende Anbieter für Rückhaltesysteme, Gurte und Gurt- spanner beliefert BMW, Porsche, Audi und VW.

Der US-Konzern Autoliv stellt Sicherheitssysteme für alle bedeutenden Fahrzeugher - steller her.

Der Standort Zwickau gehört zum US-Konzern Johnson Controls und wurde 1991 gegründet.

Autositze für Volkswagen-Modelle

Johnson Controls Objekt, Zwickau, 280 Beschäftigte. Der Automo- bilzulieferer stellt Sitze her, die an die VW-Werke in Mosel und Dres- den ausgeliefert werden. Täglich werden über 1200 Sitze für die Modelle Passat, Golf und Phaeton produziert.

Foto:obs / Johnson ControlsFoto:Jan-Peter KasperFoto:Visum / Zeitenspiegel / Lasse

Die österreichische Getzner Textil AG gehört zu den größ- ten Buntwebern der Welt.

Gera in Thüringen ist einer von drei Standorten.

Weben für Luxus-Designer

Getzner Textil Weberei, Gera, 84 Beschäftigte. Das Unternehmen behauptet sich auf dem Markt für Qualitätsstoffe für Hemden und Blusen. Getzner Textil beliefert renommierte Designer und Konfek- tionäre. Geschäftsführer Ralph Lechner ist Verhandlungsführer der Arbeitgeber in der aktuellen Tarifrunde.

Beim tarifpolitischen Open-Air in Zwickau: 1500 Beschäftigte der ostdeutschen Textilindustrie machten Mitte März zusammen mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Metall- und Elektroindustrie Dampf.

Ihre Forderung: fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt

Ostdeutsche Textilindustrie: Mit hochentwickelten Produkten für den Wettbewerb gewappnet

4_12_13_Textil_apm.qxp:12_13 21.03.2007 21:59 Uhr Seite 12

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rotz einer Durststrecke in den 90er Jahren gehören die neuen Bundes- länder nach wie vor zu den wichtigs- ten Textilregionen Europas. Hier werden nicht nur Pullover gestrickt. Die Branche punktet vor allem mit Hightech-Produkten für die Automobilindustrie, Kliniken, das Bauwesen sowie mit Schutz- und Sicher- heitstextilien. Bei den so genannten techni- schen Textilien ist Ostdeutschland führend.

Die ostdeutschen Unternehmen erwirtschaf- ten inzwischen 42 Prozent ihres Umsatzes damit. Auf diesem Gebiet entstehen immer mehr Spezialprodukte. Jüngstes Beispiel:

Olutex, ein noch junges Unternehmen in der Oberlausitz, ist Marktführer für Textilien, die bei der Innenausstattung von Flugzeugen ge- braucht werden.

Ostdeutschland hat kräftig aufgeholt: Der Anteil am gesamten deutschen Textilmarkt hat sich in zehn Jahren annähernd verdoppelt und liegt jetzt bei über elf Prozent. Die Pro- duktivität der Beschäftigten ist in den vergan- genen Jahren ebenfalls gestiegen und beträgt jetzt 76 Prozent der westdeutschen Produkti- vität. Pro Beschäftigten wurden acht Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet. Der Gesamtum- satz hat sich um zwei Prozent auf 1,75 Milli-

arden Euro verbessert. Die Branche profitiert vor allem vom Export. Der Auslandsumsatz ist um fast neun Prozent gestiegen. 17 000 Men- schen beschäftigt die Branche, der über 200 meist mittelständische Unternehmen ange- hören. Traditionelle Zentren sind Sachsen und Thüringen. Kein Wunder, spezialisieren sich immer mehr Unternehmen auf Qualitäts- und Nischenprodukte, mit dem sie auf dem Weltmarkt bestehen können.

Hoher Forschungsbedarf

Dazu brauchen sie qualifizierte und gut aus- gebildete Fachkräfte. Inzwischen wird auch gezielt in Wirtschaftsförderung und in die Entstehung von so genannten »Clustern« in- vestiert. Sachsen hat eine Verbundinitiative in diesem Bereich gegründet, die die Zusam- menarbeit zwischen Industrie und fünf For- schungsinstituten in Chemnitz, Dresden, Greiz und Rudolstadt unterstützt.

Bestes Beispiel ist das Sächsische Textilfor- schungsinstitut (STFI) in Chemnitz, das mit der Technischen Universität Chemnitz koope- riert. Im STFI steht die modernste Spinnvlies- anlage Europas, an der Neuentwicklungen zur Serienreife gebracht werden. Beispiels- weise werden Teile für den Fahrzeuginnen-

raum und Kofferraumauskleidungen weiter- entwickelt. Viele der Projekte führen dazu, dass Patente angemeldet werden.

Gute Marktchancen

»Es gibt ein enormes Potenzial an Know-how und Fachkräften«, sagt Ursula Richter vom Imu-Institut Berlin. Im Auftrag der IG Metall, der Hans-Böckler- und der Otto-Brenner- Stiftung untersucht sie die ostdeutsche Textil- industrie. »Nach der Talsohle hat sie einen Sockel erreicht, auf dem sie gute Chancen hat, in den Märkten zu bleiben«, sagt Richter.

Auch wenn manche Teilbranchen schrump- fen sollten, bescheinigt Richter der Branche gute Aussichten. Von Bedeutung sind vor al- lem textile Automobilzulieferer wie Autoliv, Johnson Controls und Lear, die in internatio- nale Konzerne eingebunden sind.

»Die ostdeutsche Textilindustrie ist innova- tiv und leistungsfähig«, bestätigt auch Micha- el Jung, Verhandlungsführer der IG Metall. Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Rund 40 Prozent der Beschäftigten arbeiten in tarifge- bundenen Unternehmen. Die Tarifbindungs- quote ist seit 2001 stabil.7

Martina Helmerich

Textilindustrie Ost

T

Anzeige

4_12_13_Textil_apm.qxp:12_13 21.03.2007 21:59 Uhr Seite 13

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Unternehmer und Manager ken- nen schon lange keine Grenzen mehr. Sie beherrschen das inter- nationale Parkett. Arbeitnehmern dagegen fällt es nicht leicht, auch über Grenzen hinweg mit einer Stimme zu sprechen. Der Europä - ische Metallgewerkschaftsbund (EMB) unterstützt sie dabei.

Von Rüsselsheim über Krefeld ins südspanische Cadiz – über 2700 Kilometer und drei Sitzun- gen in nur 24 Stunden. Der Ar- beitstag des EMB-Generalsekre- tärs Peter Scherrer hat es in sich.

In Krefeld trifft sich Scherrer mit Arbeitnehmervertretern von Thyssen-Krupp. Der Konzern will einen Betrieb in Madrid schlie- ßen. Früh am nächsten Morgen geht es weiter nach Cadiz. Ein anderer Ort – das gleiche The- ma, diesmal beim amerikani- schen Autozulieferer Delphi. Der EMB-Generalsekretär muss vor Ort Gesicht zeigen. »Visibility«

nennt es Europa-Mann Scherrer.

Der EMB koordiniert die Ta- rifpolitik in Europa, vertritt die Arbeitnehmerinteressen auf der politischen Ebene und setzt sich für ein soziales Europa ein. Die meiste Zeit investiert der EMB inzwischen allerdings in die Be-

Eine europäische Stimme für 6,5 Millionen

Seit 1971 vertritt der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) die Interessen der europäischen Metallarbeiter.Er re- präsentiert 72 Metall-Gewerkschaften in 33 Ländern mit 6,5 Millionen Mitgliedern. Ziel des EMB ist es, Europas soziale Dimension zu stärken. Zu den Arbeitsbereichen des EMB gehö- ren Industrie, Unternehmens- und Tarifpolitik sowie der Sozial- dialog mit Arbeitgeber- und Industrieverbänden auf europäi- scher Ebene. Mehr über die Arbeit des EMB, seine Positionen und Aktionen gibt im Internet unter www.emf-fem.org.

3Die Serie »Europa«stellt in den kommenden Monaten wich- tige Themen und Entwicklungen in der EU vor.

triebspolitik. Die Liste der Na- men ist lang: Alcatel, Siemens- Nokia, VW, Airbus oder General Motors Europe – die multinatio- nalen Konzerne stellen sich ständig neu auf, streichen Ar- beitsplätze, schließen oder ver- kaufen Werke. Überall in Europa hängen Existenzen am seidenen Faden der Unternehmensent- scheidungen.

Natürlich denkt jeder erst einmal an seinen eigenen Stand- ort. Das findet Scherrer völlig le- gitim. Arbeitgeber nutzen diese Ängste, um Standorte gegenein- ander auszuspielen. Die Antwort des EMB heißt: internationale

Solidarität. Dazu bringt der EMB die Arbeitnehmervertre- ter der verschiedenen Stand- orte an einen Tisch – wie zu- letzt bei Airbus.

Als der Flugzeugbauer an- kündigte, mehrere 1000 Stel- len in Europa zu streichen, antwortete auf Arbeitnehmer- seite ein vielstimmiger Chor.

Dabei gab es einige Misstöne.

Vertrauen ist das A und O Der EMB brachte die Vertreter des Eurobetriebsrats und die Gewerkschaften an einen run- den Tisch und glättete die Wo- gen. Sie einigten sich auf ge- meinsame Forderungen: kein Stellenabbau, keine Werks- schließungen und -verkäufe.

Und sie organisierten einen Aktionstag, an dem sich Mitte März mehrere 10 000 Airbus- Beschäftigte in vier Ländern Europas beteiligten.

»Auch wenn es banal klingt«, sagt Scherrer, »das wichtigste sind Informatio- nen.« Nur wenn Beschäftigte wissen, was ihre Kollegen tun, können sie sich vertrauen.

Und ohne Vertrauen gibt es keine Solidarität.7

Fabienne Melzer

Foto: Image Source

Über Grenzen hinweg mit einer stimme sprechen

Serie

Gemeinsame Interes- senvertretung im Betrieb? Engagement in einer Gewerkschaft?

Für viele Angestellte sind solche Fragen kein Thema. So war es lange Zeit auch beim niedersächsischen Büromöbelhersteller Haworth. Bis die Krise kam und der Betriebs- rat auf die Angestell- ten zuging. Das neue Engagement fiel auf fruchtbaren Boden.

Seither arbeiten auch die Angestellten im Betriebsrat mit und ihr Organisationsgrad stieg sprunghaft an.

4_07_14_15_europa_apm.qxp:14_15_Europa_Betriebsreport 21.03.2007 21:56 Uhr Seite 14

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metall4/2007

Betriebsratsvorsitzender Gerd Ahrens (rechts) warb erfolgreich um Angestellte wie Imre Morva (links): »Ich muss Farbe bekennen«

it einem dumpfen Knall fällt die Tür hinter Gerd Ahrens ins Schloss und schneidet den Lärm der Werkshallen abrupt ab. Das monotone Wummern der Maschinen und das Kreischen der Sägen verstummt. Im blauen Treppenhaus des Verwaltungsgebäudes wird die Produk- tion ausgeblendet, obwohl sie nur einen Steinwurf weit entfernt ist.

Produktion und Verwaltung, Arbeiter und Angestellte – ein Betrieb, zwei Welten. Das galt lange Zeit auch beim Büromöbelhersteller Haworth im niedersächsischen Bad Münder.

Im Betriebsrat blieben die Beschäftigten aus der Produktion meist unter sich. Wenn der Betriebsratsvorsitzende Gerd Ahrens nicht das ein oder andere aufschnappte, kamen die Pro- bleme der Angestellten bei Sitzungen nicht vor. Den meisten fehlte auch nichts. Von Ver- waltungsangestellten hörte Ahrens oft: »Ich kann meine Sachen ganz gut alleine regeln.«

So hermetisch das Bürogebäude den Produk- tionslärm ausschloss, so wenig drang von dort herüber ins Betriebsratsbüro über den Werkshallen.

Diese Zeiten sind in Bad Münder längst vorbei. Seit der letzten Wahl sind fünf der neun Betriebsräte Angestellte. Auch ihre Zu- rückhaltung gegenüber der Gewerkschaft

legten viele ab. Inzwischen gehören in dem niedersächsischen Betrieb 37 Prozent der An- gestellten der IG Metall an. Vor zwei Jahren waren es gerade mal 18 Prozent.

Es waren wirtschaftliche Probleme, die den Angestellten bei Haworth eine Brücke zur Ge- werkschaft schlugen. In den vergangenen zwölf Jahren schlitterte der Möbelhersteller von einer Krise in die nächste, und der Be- triebsrat kämpfte sich von einem Interessens- ausgleich zum nächsten. Vor zwei Jahren traf es schließlich die Verwaltung. Ahrens erklärte den Verwaltungsangestellten, welche recht- lichen Möglichkeiten der Betriebsrat hat. Das Thema Gewerkschaft fiel nur am Rande.

Die Probleme ähneln sich

»Viele Betriebsräte machen einen Fehler«, sagt Ahrens. Sie unternehmen nur einen Ver- such und sprechen Angestellte auf die gleiche Weise wie die Kollegen in der Produktion an.

Das passt aber nicht zusammen. Das Motto

»Wir sind doch alle in der Gewerkschaft«

funktioniert bei Angestellten nicht. Ahrens war von Anfang an klar, dass er einen längeren Atem brauchte. Er brachte Angestellte aus ver- schiedenen Bereichen zu Gesprächen zusam- men. »Viele glaubten ja, sie seien am schlimmsten dran von allen.« Doch sie merk-

Angestellte beim Büromöbelhersteller Haworth

ten schnell: Die Probleme ähneln sich – über- all. Warum sie nicht gemeinsam lösen? Der Schritt in die Gewerkschaft war ab dann für viele nicht mehr allzu weit. So auch für Imre Morva. Der gebürtige Ungar arbeitet im Mus- terbau. Gegenüber Gewerkschaften hatte er lange Zeit Vorbehalte. »Ich habe immer ge- glaubt, dass ich vieles individuell besser lösen kann.« Erst die Krise ließ ihn umdenken.

Heute ist er nicht nur Mitglied der IG Metall, sondern auch Betriebsrat. Als er sah, wie schlecht es manchem Kollegen erging, wuss- te Morva: »Ich kann mich nicht wegducken, ich muss Farbe bekennen.«

Mit seiner Arbeit überzeugte Betriebsrat Ahrens auch Jens Anhalt. Der 31-Jährige ar- beitet als Systemadministrator. Als er von ei- ner befristeten auf eine feste Stelle wechselte, erkämpfte der Betriebsrat für ihn eine bessere Gehaltsgruppe. Für Anhalt war die Sache da- mit klar. »Ich werde nach Tarif bezahlt, also bin ich in die Gewerkschaft gegangen.«

Bei allem Erfolg weiß Ahrens auch: Ein Selbstläufer wird so etwas nie. Deshalb will er demnächst Angestellte und Produktionsbe- schäftigte zu einem Gespräch zusammen- bringen. Ahrens ist sich sicher, dass sie viele gemeinsame Probleme entdecken werden.7

Fabienne Melzer

M

Betriebsreport

Foto: Joachim Giesel

In der Krise zur Gewerkschaft

4_07_14_15_europa_apm.qxp:14_15_Europa_Betriebsreport 21.03.2007 21:56 Uhr Seite 15

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Arbeits- und Gesundheitsschutz

iesel Achtermeyer, Leiterin der Referats

»Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz« der Hansestadt Hamburg, hat seit Ende Februar ein Problem.

Damals haben Mitglieder des IG Metall-Ar- beitskreises »Argus« (Hamburg) nämlich entdeckt, dass die Abteilungsleiterin an der Reform der gesetzlichen Unfall-Versicherung mitstrickt. Was die zuständige Bund-Länder- Kommission bisher ausgebrütet hat, könnte Beschäftigte künftig viel Geld kosten, erkann- ten die Metaller. Deshalb schrieben sie Liesel Achtermeyer einen gepfefferten Brief. »Unsere Befürchtung ist, dass diese Reform auf ein rei- nes Einspargesetz hinausläuft«, teilten sie ihr mit, »es soll mal wieder Geld auf Kosten von Betroffenen gespart werden.« Das Gesetz dürfe

»so nicht umgesetzt« werden.

Tatsächlich hat die Bund-Länder-Kom- mission ein Papier vorgelegt, das erhebliche Einschnitte für erkrankte oder verletzte Ar- beitnehmer vorsieht. Was vordergründig als

»zielgenaues« Konzept angepriesen wird, läuft in Wirklichkeit auf einen Raubzug gegen verletzte und erkrankte Beschäftigte hinaus.

Heinz Fritsche vom Ressort Arbeits- und Ge- sundheitsschutz beim IG Metall-Vorstand:

»Neun von zehn Betroffenen würden mit der Regelung schlechter fahren.« So sollen auf Vorschlag der Bund-Länder-Kommission 3Gesundheitsschäden grundsätzlich nur noch ab einer MdE (Minderung der Erwerbs-

L

Nach dem Unfall

betteln gehen?

Karikatur: Klaus Espermüller

16 metall 4/2007

Mit der Reform der Unfallversicherung will die Bundes- regierung Arbeitgebern ein Milliardengeschenk

servieren. Unfallopfern und Berufskranken soll dafür tief in die Tasche gegriffen werden.

Reformpläne für die gesetzliche Unfallversicherung

4_16_17_apm.qxp:16_17 21.03.2007 21:54 Uhr Seite 16

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fähigkeit) von 30 Prozent beglichen werden.

Bisher liegt die Messlatte für eine Unfall- oder Erwerbsunfähigkeitsrente bei 20 Prozent. Die wird etwa beim Verlust eines Daumens oder einer leichten Hirnschädigung gezahlt.

3Gesundheitsschäden sollen grundsätzlich pauschal ausgeglichen werden. Nur für Schwerverletzte, ab einer MdE von 50 Prozent, soll eine Unfallrente gezahlt werden. Das sind nur zehn Prozent aller Fälle. Die Beträge liegen zwischen 175 und 924 Euro. Die Unfallrente soll auslaufen, sobald Altersrente gezahlt wird.

3Einbußen beim Entgelt sollen infolge einer Berufskrankheit oder eines Unfalls erst ausge- glichen werden, wenn sie über zehn Prozent liegen. Ersetzt werden sollen nur 60 Prozent des Brutto-Einkommens-Verlustes.

Unfallrenten wegdefiniert

Allein über die 30-Prozent-Regelung würden über die Hälfte aller auflaufenden Unfallren- ten weggekürzt (siehe Grafik). »Nahezu alle schweren Hautkrankheiten würden nicht mehr entschädigt werden«, klagt Fritsche an.

Gerade solche Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich zuge- nommen. Allein 2005 gingen bei den Berufs- genossenschaften über 15 000 Verdachtsan- zeigen ein, 836 wurden anerkannt.

Beschäftigte, die aufgrund des Produk- tionslärms schwerhörig geworden sind, wür- den ebenfalls leer ausgehen. Im Jahre 2005 wurden immerhin 5478 solcher Fälle regis- triert. Solche Beschäftigte erhalten heute in der Regel eine 20 Prozent MdE und rund 4000 Euro Rente jährlich, nicht gerade die Welt. Die Bund-Länder-Kommission hält selbst diese Mini-Rente für unangemessen und will sie künftigen Opfern vorenthalten.

Die vorgesehenen pauschalen Abfindun- gen, die sämtliche sozialen Nachteile für den

Rest des Lebens ausgleichen sollen, träfen Berufskranke oder Unfallopfer zusätzlich.

Nicht nur, dass die Pauschalen zu niedrig sind (12 000 Euro bei einer MdE von 30 Prozent, etwa für eine chronische Hepa- titis für einen Verletzten unter 25 Jahren;

6000 für einen Verletzten über 60), blieben mögliche Folgeschäden grundsätzlich außen vor. Dabei treten die nicht gerade selten auf – beispielsweise nach einem Bruch des Fersenbeins. Fritsche: »Wer dann nicht mehr kann, würde in der Hartz-IV- Mühle landen.« Oder müsste betteln gehen – aufgrund einer Verletzung, die der Arbeit- geber zu verantworten hat.

»Reform« gegen Beschäftigte Erst ab einer MdE von 50 Prozent will auch die Bund-Länder-Kommission Unfallrenten zugestehen. Allerdings oft schmalere als bisher. Die IG Metall hat ausgerechnet, was die »Reform« einzelne Beschäftigte kosten würde. Wer 60 ist, jährlich 36 000 Euro ver- dient und infolge einer Lärmschwerhörig- keit (20 Prozent MdE) zehn Prozent weni- ger verdient, würde bis zum 80. Lebensjahr insgesamt 96000 Euro verlieren. Ein 24- Jähriger, der wegen einer Hautkrankheit (30 Prozent MdE, 36000 Euro Jahresver- dienst) zehn Prozent weniger verdient, würde sogar 391200 Euro Unfallrente we- niger erhalten. Erst bei einem 50-prozenti- gen Einkommensverlust hätte er bis zum 80.

Lebensjahr rund 51000 Euro mehr.

Unterm Strich – das belegt eine Hoch- rechnung der IG Metall – würden die Berufs- genossenschaften auf diese Weise jährlich über drei Milliarden Euro sparen. Alles Gel- der, die bisher als kleine Renten Unfallopfer entschädigten.

»Die Berufsgenossenschaft ist immer noch eine Haftpflichtversicherung der Arbeitgeber«, mahnt auch Klaus Otte, Metaller und alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung der Berufsge- nossenschaft Feinmechanik und Elektro- technik. Und die stehe »seit Bismarck für die Unfallschäden in der Pflicht«.

Ohnehin haben sich die Prämien für die gesetzliche Unfallversicherung seit dem Jahr 2003 erheblich reduziert. Mit zusätzli- cher Prävention könnten die Arbeitgeber noch mehr sparen. Otte: »Würden alle Ge- setze zum Schutze der Arbeitnehmer um- gesetzt, gäbe es weniger Unfälle und Er- krankungen. Das würde den Betrieben mehr bringen, als jetzt bei den Opfern ge- holt werden soll.«7

Fritz Arndt

Arbeits- und Gesundheitsschutz

metall 4/2007 17

Wolfgang Rhode ist Mitglied des geschäftsführen- den Vorstands der IG Metall

Renten und MdE* 2005

– in Prozent –

Die meisten Renten liegen auf dem Niveau von unter 30 Prozent MdE – und sollen weg.

Quelle: HVBG *Minderung der Erwerbsfähigkeit

»Vorsorge wird verhindert«

Foto: Markus Kirchgeßner

metall:Sollen Berufskranke künftig wieder betteln gehen?

Rhode:Sicher ist: Der Versicherungs- schutz bei Verletzungen und Schädi- gungen soll schlechter werden. Selbst schwere Verletzungen sollen nicht mehr entschädigt werden.

metall:Damit die Arbeitgeber Ver- sicherungsbeiträge sparen?

Rhode: Die Begründungen für die geplanten Veränderungen sind mehr als dürftig. Zielgenauer soll angeblich das neue Recht werden. Ich sehe hin- gegen überwiegend nur Nachteile für Versicherte und damit Geschenke an die Unternehmen.

metall:Dämpft das nicht deren An- strengungen für mehr Prävention?

Rhode:Das ist ein zentrales Problem dieser Reform. Würden beispielsweise Hauterkrankungen kaum noch Zahlun- gen der Berufsgenossenschaft auslö- sen, würde auch der finanzielle Anreiz entfallen.

metall:Zahlt sich Prävention auch für die Betriebe aus?

Rhode:Ja, in barer Münze. Denn weni- ger Arbeitsunfälle oder Berufserkran- kungen bedeuten auch weniger Ren- tenzahlungen.

metall:Lässt sich das belegen?

Rhode:Allein die Hauterkrankungen kosten vier Milliarden Euro jährlich, da ist der Produktionsausfall nicht mitge- rechnet. Auch wenn sich nicht jede Erkrankung vermeiden lässt, zeigt die Zahl, dass das Potenzial gewaltig ist.

metall:Vorsorge kostet aber auch...

Rhode:Es lohnt sich trotzdem. Bei der letzten Aktion der Berufsgenossen- schaften »Sicherer Auftritt« wurden mit kleinem Aufwand 26 Prozent aller Sturzunfälle verhindert und 56 Millio- nen Euro eingespart. Statt die Leistun- gen der Opfer zu kürzen, sollten besser Unfälle vermieden werden – auch im Interesse der Betriebe. Nur Prävention lohnt.7

72,7 13,4

3,2

1,3 9,4

72,7 = 20 bis 29*

9,4 = 30 bis 39*

1,3 = 40 bis 49*

13,4 = 50 bis 100*

3,2 = < als 20*

4_16_17_apm.qxp:16_17 21.03.2007 21:54 Uhr Seite 17

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