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(1)98 Das erste Capitel des Bundehesch

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(1)

98

Das erste Capitel des Bundehesch.

Von

Prof. Ur. Spiegel.

Vorbemerkung.

Da es vielleicbt manchem Leser meiner Uuzväreschgrummatik

angenehm sein dürfte, zur Einübung der Scbrift einen leichten

Huzväreschtext vor sich zu haben, so gebe ich hier das erste

Capitel des Bundehesch vollständig umschrieben und übersetzt

nebst den Erklärungen, die ich zur Autbellung der Einzelheiten

bieten kann. Es bleibt dem zweiten Theile meiner fi)inleitung in

die traditionellen Schriften der Perser vorbehalten kürzere und

namentlich auch schwerere Texte in Umschreibung und Ueber¬

setzung mitzutbeilen und soviel als möglich zu erklären.

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«ainsN pNöTi pin ütxn «ainsN ■\^3^5, i3aiNDiN3DN

2(1, II')ins pa «iDiiNn p-inNi ; ni3iini «am n'«! n'snni

ni3nr!i ni i3a n"Ni ni3nni ind3Ti «isaNSiNnti u)3Ni

■jilNn ilDN 13a ni« ^hio etiD^iNn "]t am «ilNnt ^ti

(1,14) 13a i3i3ai i'Ni ]3a niN ma wDitiin f)K->a iniüjn j msisai

4(t,aU.)i3aiNai»3aNi isainsiNsaN nisia ^t «sa t üjns ■«3U3Ä''aia

■« ION NB3n i3i3ai N-«3ii3"ii iiON iat noibwa (p. 2) pa

ni3iaiiDinDmB i3n tami Tiint Tmn iN^a pNicrN "^iiNn

•»sm i3a3n i3aiNiN3a pn ■]a>j5D3 ]3B 1131a 11 N3a 13m

i33U33iani 11 biisa ii N3a ini sainsN nionsn CjOiin

N3D n 13T ia31 iaa 13aiNalN3DN-| 13aiN3lN33 Nain3t«

lasn N'Niüi^nNBi 11313 i3ni ismvN ixanB •«131a inu

■i3aiNaiN3DN N"'3iB3ii ]Nan iNan 13 isiob pn pe Nains«

ni3iini 131DB pn pa msioBN N33 iNai Tt lain« laxi

5 (2, lO)nD3iniiN N'ONSN tiDiin pB Naifi:N:iNi3iN33N imN äian

n'iiau 11 iDaxa i3uji pB n''iNi3N pa ni« lain« rN

N!ii-'i3"'a »Jn ni3iaNä3N intbn 133 pB öNiiD]aa QsäiB 13

nSTü 3000 ni3ini3 Jn3d noNBN n intbn pB 1 dni 1t

N-niNi iNmiae« i3a3n ma rN i3a:n nN3iaiiai 1^31» n

1) Die in Klammern beigesetzten Zablen bezieben sich auf die Westcr- gaard'scbe Ausgabe des Bundehesch.

(2)

Spiegel, das ersle Capitel des Bundehesch. 99

NOirt:i» Tiw p 'N-i N'<3UJDNi 111« v:'» 1s5;a ! iNneiiN 6(2,15)

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73c 7aa 7B31 «ains« : B3i3n3 -i«äii«3 1: dt« 7«a«n 12 (4,16)

n3ia 3000 r3» 9000 7a3i n a'« no:iniiN «lONSNBDiin

1 "jaNs iDä''ai3 11 nsffi 3000 ni:inND Nain:« iiaaNSNan

->N3N Ilil« "j«333 DHC« n:ic 3000 i 7ain«i «ain:«

»ains« in« iss-'Dni inini iiNinB lam 7a n'3nm

■J'INS 21. yatha ahü vairy6 3"«« (n)i1D äsifi liaSlK (p. 5)

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1DINT1BN ») 7106 ')i73n äinKncii 7«ni^iü "<7:ri3''Oi« ""i^a

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mro n:iniiM «sa ]««niö 73ni3''Oit<i 7a«;BS •»«inNS«

7:11 7:0 7ia'«ä na« noiiits DimNn m inini naiini

I) Cod. falsch S^lDtOWI 2) Cod. i3n ,3) Cod. 73'031B

7 •

(3)

100 Spiegel , das ersle Capilel des Bundehesch.

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13(5,13) nsiam paiSN nnNT nnawa' nant: -"isia lN32a ; ma

1V2 ]ai laim idjn •jnnax ntin ■«n">A •'nNi p Naim«

T^Bia ■< pn iD2:a nis^nia itx'.s n-'s^tti ino Nisiüaii

nraitiB n^iinaNn dnt n» idt j^n ]a:n ma 7am-\ iNro'.na

nan:BO ihn pi(i)na ihni manr^N -ihnt nosmnN irn

-n2N paiDN lifiNn ^nDia la-inN m2:ai« nnNi nm2n -inNi

■ja N72in2N jiiNTi j->iNn -inNi mNa{<2 -ihni -mo ihni

i'an "M^noi N-a ijim -NaoN DiniD (p. 6) in"! ^ dnt

;n->3'nia an:d onb Nmia3N qtu3iü «ra Di32s -n-nt« diin-iJ

Der Zendkundige (besrhäfligl sich) zuersl mil der G run dschöpfung Ormazds und der Oppo.<ilion Ahrimans , dnnn mil der Beschaßen-

Iteil der Geschöpfe von der Schöpfung an bis zulelzl

und zum künftigen Körper.

I. Nämlicli aus dem mnzduyagnisclien Gesetze ist offenbar,

dass Onnazd als der Uücbste in Allwissenbeit und Reinbeit im

Uebersebrift. Gleicb nm Anfange miissen wir uns eine

kleine Veränderung erlauben. VVir übersetzen nacb J. Müller

(vgl. dessen Abbandlung: Ueber den Anfang des liiindebescb in

den Abbandlungen der K. li. Academie der Wissenscbaften ltd. III.

3. p. bl7) ondn ■<n3T mit: der Zendkundige. Dunn scheint mir

aber das verbindende nach tjt gestrichen werden zu müssen, denn

DtON T2T (»liri ist Compositum. — nDnT2 = nazdista eigentl.

der nächste, aber im Sprachgebrauche des Bundehesch anch der

erste, zuerst, vgl. Gr. §. (16. — Ueber DNa sehe man Gr. §. 166.

Dass N'2ium pa, Grundschöpfung, activ zu fassen sei, nicht

passiv wie Anquetil wollte, hnt scbon Müller a. a. 0. gezeigt.

T-iNinD neup. »^LUi Opposition ist bekannt. — ■>m-<ü 1n223 ist der

schlagende Unsichtbare d. i. Ahriman , ich umschreibe 1N223 nicht

'*{N2>ä wie gewöhnlich geschieht, weil er auch in den Pärsibüchern

ganä mainyu heisst. Das Wort kommt von zan schlagen, tödten.

Ni215''5 eig. die Wieheit, ein mit der Bndung oder (Gr.

p. 129) gebildetes Abstractum. — Dnt, (.lo Geschöpf, ein in der

Parsenliteratur sehr gebräuchliches Wort altb. dunma. dN5">B pärsi 1) Cod. btta wie es scheint.

(4)

Spiegel, daa ersle Capilel des Bundehesch. 101

ewigen Lichte war. Dieses Licht, der Sitz und der Ort Ormazds,

ist was man das anfaqgslose Licht nennt und die ewige Allwis¬

senheit und Reinheit Ormazds ist was man das Gesetz nennt. FUr

heides ist die Erkl.ärung eine. Jenes Ewige, mit unhegränzter

Zeit begabte, ist nämlicb Ormazd und der Ort und das Gesetz

und die Zeit Ormazds war, ist und wird immer sein.

frazanm, fl:>-ji . — 13 das armenische jend, vertritt neup. Li',

vgl. Gr. §. 163. — yoü Gr. §. 66. b).

1. pw dem Gebrauche nach das neuere Gr. §. 171.

— INncna mazdaya^nisch (vgl. meine Gr. p. 170), eigentlich aus

dem Superlativ no^M« (§• «57. A. 2) und der Endung (p. 126),

welche selir häufig dem Affix i des Altbaktrischen entspricht. —

Ti:N so, ein dem Bundebescb eigenthUmliches Wort, wobl zu¬

sammenhängend mit dem Pronomen (§. 89). — ]Nn'D: pedä

I^XaJ. — (§. 168) entspricht bier, wie gewöbniicb, dem pär¬

siscben ku, neup. sS . — nobxa Superl. v. '% (§. 57. A. 2.) —

N^DMSN r|01in Compositum, Allwissenheit, zusammengesetzt aus

CjDl'in (§• 87. a.) und «ionDN, das neuere ^\S] . — Ni'i-'DID

Abstractbildung aus "i'BiD = vagliu im Altb., vgl. Gr. p. 129 das

Suff. Nr. 27. — n iu (§. 157), wo aucb meiue Bedenken über

die Lesung des Zeichens zu finden sind. Vgl, auch Gr. p. 31. —

Ueber oaNN vgl. man MUller a. a. 0. p. 621. Auch ich kenne

keine weitere Stelle wo das Wort vorkommt. Nacb dem Zu¬

sammenhange muss dus Wort entweder ewig bedeuten, wie MUl¬

ler, oder immer (^Ä*?) , wie die Tradition annimmt. — Gr.

§. 81. — DN3=neup. «ls" nacb §. 24, 1. c. — TntO von den

Parsen gewöbulich djinak gelesen, was nichts ist; entspricht dem

altb. a^d. Ich lese "{«iD und vergleiche das neup. Suffix Lw und j^^«,, — t<airi3N ist meiner schon öfter ausgesprochenen Ansicht

nach 1= D'ml?N mit Transposition von m. Wabrscheinlicli hatten

die Perser dieser Periode älinlicbe Bedenken wie die Rabbineu

und wollten duher den Namen Ormazds uicbt nennen. — n^N Gr.

§. 105. — 'iDN uufangslos, aus M ä und ID jm ebend. §. 135.

— n^DlsaT und gleich nachher niJII'iaT ist das semitische bba,

über das Präfix t vgl. man Gr. §. 92, über die Schreibung des

Verbums §. 91. A. 2. — Ich streiche das Wort ]rT nach n^JiHaT

und fasse dus folgende etwas abweichend voo Müller, indem ich

dem n NDS (Gr. §. 87 a ) das folgende "jt<n oder ^iii* ( §. 62)

entgegensetze. Das Wort pU3iN3l ist von Müller trefflich erklärt

worden. Es stammt von der ultb. Wurzel cur-|- vi, im

Neupersischeu eutspricbt ^.^iXj^^, 'J^)^ß^ Erklärung. Dos

neup. y^j, welcbes Huug vergleicht, ist im Huzv. T31 (V?. IX.

(5)

102 Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch.

2. Ahriman ist in Finsterniss, Nachwissen und Begierde zu

schlagen und in der Tiefe, aber es wird eine Zeit sein, wo sein

Schlagen aufhürt. Diese Dunkelheit ist der Ort den mau die

.anfaogslose Dunkelheit nennt.

3. Zwischen heiden ist ein leerer Raum den man Väl nennt,

wo das Vermischen stattfindet.

32, Vd. VII. 30). — ijniN-iNiSN ^ '^nün mit unendlicher Zeit

versehen, wie dies Müller schon richtig hemerkt hat. Ueber das

Suffix l5aiN vgl. man jetzt meine Grammatik p. 126. — n'jnni

Gr. §. 108. III. — «an immer, gänzlich, LJ. — ]Nan = neup.

^U;, s. §.20. A.3.

2. lam« = oder ^«j^i^ denn beide Schreibarten

kommen vor, wechselt mit ^is^a 1et333 als Beiname des bösen

Geistes. Manche Abschreiber pflegen den Namen verkehrt in den

Text zu schreiben , um dudurch anzudeuten wie unpassend der¬

selhe inmitten des göttlichen Wortes stehe. — NiDiINn neup,

^SJfJ[J. — ];d praep. Gr. §. Ib!). — lS3it"i in» diese Lesart ist

jetzt durch den copenhagener Codex zur Gewissheit geworden

und somit Müller's früher (a. a. O. p. 636) ausgesprochene Ver¬

muthung bestätigt. Bs ist das Wort zusammengesetzt aus ii;:ni,

U^^jtJ Wissen, und dem semitischen nnN (§■ 152). Das Nacb-

wissen Ahrimans, d. h. dass er zuerst blind handelt uud daun

erat nachdenkt, wird oft in dea Parseobüchern besprochen. —

tfSaNanMnt Begierde zu schlagen, nMnt mit dem Suffix iNn

(Gr. p. 127) von ^^O^j abgeleitet, ist der Schläger. «isaNS von

"Jana , JuLS' Wunsch mit der Abstractendung. — 'NDaT schon von

MUller und Hang ans neup. mit der Abstractendung ä (Gr.

p. 125) erklärt. — pa ganz neup. sS (Gr. §§. 70, 167). — ni

= Nb nicht §. 165.

3. Zu ]NlsäN vgl. man §. 76. — »iDinin lese ich und sehe

darin daa neuere mit der Abstractendung. Es liesse sich

allerdings anch «laNnsn = LfÄj lesen. — Ueber das Väi sehe nan

raeine Bem. der 19. Fargard des Vendidad zu §. 44 nnd MUller,

Basal sur le Peblvi p. 310. — njuan 3. ps. pl. praes. (Gr. §. III).

— IIDJiail pärs. gum^zasn von der Wurzel gum^khtun, von Nerio¬

sengh mit sammi^ralä übersetzt, bedeutet Vermischang überhaupt

und wird dann hesonders von der Vermischung des Guten und

Bösea in dieser Welt gebraucht. — SJns im Pärsi padas ist zu¬

sammengesetzt aus pa uad dem Affixpronomen as mit eingescho¬

benem t wie im neup. ^jltA; , ^^jJJ^ «t*^-

(6)

Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch. 103

4. Diese beiden bimmlisclien Wesen sind unbegränzt. Dns

böchste Unbegränzte nennt man das anfiingslose Licht, das niedre

(Dnbegränzte) die anfangslose Finsterniss, zwischen beiden ist

eine Leere und eines ist mit dem nndern verbunden. Wiederum

sind jene beiden himmlischen Wesen begränzt (nämlich) ihrem

Körper nach. Ferner, wegen der .Allwissenheit Ormazds sind

alle Dinge in der Schöpfung Ormazds begränzt und unbegränzt,

denn man kennt den Bund zwischen jenen beiden Himmlischen.

Ferner: die vollständige Herrschaft und die Schöpfung Ormazds

werden beim letzten Körper immerfort unbegränzt sein , die Ge¬

schöpfe Ahrimans aber werden zu jeuer Zeit abnehmen, wenn

der letzte Körper eintreten wird. Dies ist die Unendlichkeit,

5, Ormazd wusste vermittelst seiner Allwissenbeit, dass

Ahriman existirt, was er sinnt und wie er im Wunsche zu scha¬

den sich vermischt bis zuletzt und wie und durch welche Mittel

4. Die Begriffe anfangsloses Licht und anfangslose Finster¬

niss sind blosse Attribute der beiden Grundpriucipien und der

Verf. bemüht sich zu beweisen , duss dieselben in ihrer Eigen¬

schaft als Licht und Finsterniss unbegränzt, als persönliche We¬

sen aber begränzt seien. Die Schöpfungen Ormuzds nehmen in

gewissem Sinne an der Unbegränztheit Tbeil, die Schöpfungen

Ahrimans aber nicht. — ]73n nachgesetzt stebt für 5 ca Gr. §. 174,

über das pleonastiscbe "joa ..Ts. ebend. — i^n der zweite, andere,

wiederum, dem pers. dit entsprechend Gr. §. 66. Pärsigr. §. 48.

'— nomo das neuere . Wegen des Tempus s. Gr. §§. 106.

115. — pmi Gr. §.^156. — laiüDS §. 79. — uam §. 104.—

^«1 §. 161. — Dn:a §. 87 u. Ende. — Iffisiarf ist ganz dasselhe

wie lUJfn Schöpfung, da die semitische Wurzel ai-p Stellvertreter

der altb. Wurzel dä ist und alle Beziehungen desselben ausdrückt

wie ich Gr. p. 160 bereits gesagt habe. — pa steht hier in sei¬

ner gewöhnlichen Bedeutung für altb. zi, denn s. Gr. §. 174. —

yait §. 8'i. — ^^lanD =^^.^U*i. — i3TrT<i» 3. pers. pl. prues.

"•iMn in derselben Bedeutung (begreifen, kennen) auch bei den Men- däern s. Lorsbach Mus. f. bihl. u. or. Lit. I. 1. p. 9. Not. — ^-iSta

pärsi bunda = sainpürna vgl. m. Bem. Ztschr. für vergl. Sprachf.

V. p. 320. Dieses ^i^ia bezieht sich auf die beiden durch i ver¬

bundenen Begriffe Ni^fflnND (^U:L>b) und ant. — tcJiumi Narr

8. diese Zeitschr. 1. 260. — niD-DD.v toa s. Gr. §§. 97. 172.

mjiDDN — pärsi awa^ininidan abnehmen. — ]3a wieder wie

da, als. — im« s. oben zu I. Meine Ansicht über das schliessende

bedeutungslose u ist, dass es ein blosser Nachhall war wie etwa

das i in persischen Versen nach Doppelconsonanten.

5. pa=iA. Gr. §. 86. — mäKl:s=::np. j>yj^j\ umherwirft,

denkt. — IBSaiatül ous iSül = heup. «5iÄj und dem schon he-

(7)

104 Spiegel , das ersle Capilel des Bundehesch.

er es zuletzt enden wird. Da scliuf er auf himmlische Weise

diese Geschöpfe, welche zur Vollendung passten. Dreitausend

Jahre standen d. h. befanden sie sicb im Himmel unbeschädigt,

nicbt gebend , unergreifbar.

6. Ganä-Mainyo hatte seines Späterwissens wegen von der

Existenz Ormazds keine Kunde. Darauf erhob er sich aus der Fin¬

sterniss und kam zum Liebte. Als er das Ijicht Ormazds sab, das

unergreifbare von den Druj's , da stürzte er seiner liegierde zu

kannten ^atO, m^S. — 133 = A**- Gr. §. 89. — 1NTDN = pärsi

awazär = sädhana und (;astra (Mkh. p. 273. 378). — riiJiaNSjN

mit der Endung finiJ'' ( §• 99) aus neup. abzuleiten. —

ia5t< dem altb. äat entsprechend. Gr. §. 153. — NMi^ira auf

himmlische Art und Weise, aus ilJ'» mit dem Suff. .>«!T' gebildet

Gr. §. 150. — nONBt« n zusammengesetzter Verbalbegriff. Statt

nONDN findet sich auch nOiNDN plene geschrieben, Neriosengh

übersetzt Yq. I. 3. das Wort mit abbipsita IX. 5i mit samibita.

Es ist = ^X->.jLi, awayä<;tan im Pärsi. — n-rrtla 3N:D=fräth-

weregat er schuf, von Ormazd gebraucht (ät<:D §.96).

— n:TÜ Jahr, das semitische n:ia. — rNIiailDI steht, wie ich

glaube, fehlerhaft statt niSiaiTDI, das Tempus ist das perf. II.

Die Sache, weicbe Iiier erzählt wird, findet sich ebenso im Mujmil

uttewärich (Mobl im Jouru. as. 1841. p. 151): ß vi^i^'.j

^♦c j5,Ljij tS '=-LÄ«.ji jl nOy^' J._ä_j i^LäS"

vil*:! ^ JL«. |»JLc, '.>i-6-5 JL- j^j-^ »oy^^ ^i>T b Jjt y Lxi:»

ju^ y o^j ^1,L=» JL~ jijSi t\joL*«,j5 jj^Ä. j*.jL*j

^lj_* I»*«* j'.^j'j O'.^'i /-*Llä icj*cjU<tj L^Äs! j lAÄ tiXAi i^j9\

\Xa\ lXjJlj ^Ä^.f.^. — iNrT'iaN »«"1 der im Altb. gebräuchlichen

Wurzel mu beschädigen. — INnBISN unergriffen, da das Suffix

iKn bekanntlich auch passivisch gebraucbt werden kann.

6. n^N , er ist, ist hier substantivisch gebraucht, das .Sein,

und deswegen kann es den Isäfet erbalten. — niH^nN parsi

Akhl-zet, neup. .i^^i- er erbebt sicb, stebt auf. — 'Jlö'n n zum

Lichte, Dativ Gr. §. 51. — na perf. I vou pna s. §§. 114. 127.

— UJ:3a =r.l t.{ da er wie oft. — nsmiin perf. I von pHDin^in

i. e. Ntn sehen, über die Form vgl. man §.93. 7 f. — a^lNia ^IDIN

Comp, das im Neup. (_5^S»j? is!5ixij lauten würde; "J'iJIN ist die ältere Form , die sich an altb. ara<;kö anscbliesst uud sich uuch

im Minokbired noch fiudet. — pB beisst öfter um, wegen Beisp.

§. 155 fiu. )3r''D'>3Tia lese ich nicht j^n-^räna obwohl das Wort

(8)

Spiegel, das erste Capitel des Bundehesch. 105

schlagen und seiner zornigen Natnr wegen herbei um zu tödten.

Da sah er die Tapferkeit, Macbt, Vollkommenheit (grösser) als

die seinige, und stUrzte wieder zur dicksten Finsterniss zurück

und schuf viele Devs, Drujas: tödtendes Volk und erbob sich

zum Kriege.

7. Ormazd, als er die Schöpfung des .4hriman sah, eine

schreckliche Schöpfung, stinkend, böse — da sprach er kein

Lob aus.

8. Ahriman, als er hierauf die Schöpfung Ormazds sah,

eine zahlreiche Schöpfung, Leben, eine Schöpfung der Frage —

da sprach er einen Preis aus und pries diese Schöpfung Ormazds.

Ormazd, obwohl er es allein wusste, was das Ende der Suche

sei, ging doch dem Ahriman entgegen und bot ihm Frieden an

von merenc abstammt, weil der Uebergang von en in ö ganz un¬

bedenklich ist und auch das Pdrsi mardcinidun zeigt. — nöltOn

von ^.jJ^j>j!}>> stürzen, laufen, sehr häufig besonders von Ahriman

gebraucht. Ueber die Verbalformen auf pnD vgl. man §. 115.

Anm. — «in^ä = neup. ^^j^, vertritt das altb. ugbru. —

N'äiTlBN Abst. V. äillDS, dasselbe Wort wie neup. jj.^., wel¬

ches ultb. aiwithüra übersetzt und von Neriosengh mit adbika^akti

wiedergegeben wird. — N'lB entweder von Pracht, wie Uaug

will, oder defectiv statt N"^"nB, Fülle. — als, comparativisch

Gr. §. 58. — -ININI =jlj §• 152. — Din-iNn superl. v. -ic<n,

jL) finster §. 57. — n^a'Tn) pärsi lX.aJjJ' — fräkerentat. — 133

entspricht dem allb. asb, viel, sehr synonym mit lU^i, s. §.149 fiu.

— NT"C3, "Iffl das semitische Wort für D6v. — INniSiii-ia hier in activer Bedeutung. — rONtl = o>.*«Li» . — l3a"iN ist nur con¬

jectural gelesen und mit Kampf übersetzt worden.

7. rT'T=->>.jJ. — ]TDanD i. e. ^ Neriosengh (Yg.

IX. 93) übersetzt das Wort richtig mit bhuyaiiikara, s. Gr. p, 127.

— "jmB part. pass. v. pu stinken. — N^IO im Zabischen dasselbe,

s. Norberg. Lex. Cod. Nusur. s. v. im Huzvärescb böse, schlecht

überhaupt. — liiaäna Lob, Preis, pärsi burzidun (gläghitum)

burzisni ( = gläghab). nDJlÖöna entspricht dem altb. guiig ( s.

Vd. XIX. 50. 114) vielleicht aus syr. ^iQjcn gebildet.

8. Ich streiche hier das sinnlose nOSlSaiia, das aus der

vorhergehenden oder folgendeu Zeile eingedrungen ist. NTI Le¬

ben, übersetzt gewöbniicb das altb. baodliö. — piN nachher, Gr.

§. 170. — Das Wort ^jj-'N oder "JirN ist mir sonst unbekannt,

icb glaube es ist dus eine 1 zu streicben und Ii*«« ein, ullein,

zu lesen. — n3T1T3 1"lTiB 11 entspricht dem parsischen 6 pudira

a6t er geht entgegen, uur duss nrnr: eben das perf. 1 ist. Das

(9)

106 Spiegel, das erste Capitel des Bundehesch.

und sagt: „0 Ahriman, sei meinen Geschöpfen Iiülfreicli , preise

sie damit du als Belohnung dafür unsterblich, unalterud , obne

Hunger uud Durst seiest."

Verbum pniinTJ entspricht dem aramäiscben bti, Jjj. — ist

dasselbe wie ffiäN bierauf, wie ich dies Gr. §. 153 gezeigt habe.

— STiUJN altb. äklisti, neup. Friede. — nffiNI Dmö er hielt

hin, bot an, von Vd. Vlll. 1 übersetzt INniONT DN73 das

altbaktrische upadarenS. — rB13 = neup. — steht hier

ohne weitere Bedeutung, blos zur Einführung der directen Rede.

Weitere Beispiele sebe man Gr. §. 168. N+iNaN'i« entspricht dem

altb. avö Scbutz, Hülfe, und würde im Neup. = t^jjU sein.

pn:i-ni N'-iNas'N = ^^'.>^J ,_5^jLi ist Hülfe leisten, leb schreibe

pnJTm , weil es die traditionelle Aussprache ist, eine genügende

Erklärung für dieses Wort, weiches dem ältern here, tragen,

entspricht, kenne ich nicbt. Haug's Erklärung aus lan wäre

ansprechend genug, aber das zweite Zeichen lässt sich nicbt 2

leseu. Dieselbe Schwierigkeit kebrt wieder bei ns: Frau (vakad

nach persischer Tradition) , wo es auch nahe liegt an n3p3 zu

denken, wo aber gewiss die Parsen weoigstens nicbt so gelesen

haben, so lange wir die Huzvärescbspracbe zurückverfolgen kön¬

nen, ]lD'NnO ist - neup. |Ji.jLÄ*.. — pan:, "Tm sind Impera¬

tive von pnjim, irnsnaw Gr. §§. 103. 113. Ich lese übrigens

^sninn: auf Haug's Vorschlag, weil es mir nicbt gelungen ist

das wabre Aequivalent zu finden. Die traditionelle Lesung ist

vaduntan, das Wort scheint ursprünglich ergreifen zu beissen,

denn es entspricht der altb. Wurzel gerew, ist aber dann als

Hülfszeitwort in dem Sinne muchen, thun iu sehr häufigem Ge¬

brauche. — ■JlIi'mrND pärsi pädaSsn, neup. tjiloli Wiedererstat¬

tung, Vergeltung. — aiÖN ohne Tod von mit a priv.,

]N11tN ebenso gebildet aus ^nUT = zrväna ohne Zeit, obne Alter.

Zeit kann ich übrigens im Huzv. sonst nicht mebr belegen.

Dem altb. zrväna entspricht INIH nie. Für zaurva Alter gebraucbt

man im Huzv. uud Pärsi die Nebenform INBlt zarmän. — "ilD'TDN

wäre besser ']u;'1U}N zu schreiben; es entspricht pärsi asöisn, was

Neriosengh mit axudhävän Ubersetzt. Im Vendidad (VII. 173)

heisst shudhö Hunger. Ueber den Uebergung vou dli in i , y iu

den ueuern eränischen Dialecten vgl. man Gr. §. 27. A. 2. ']iü'idn

wobl Durst, Pärsi apöisu = atrisbnaväm. — n^pilfn 1. pr. plur. s.

den folg. §. und Gr. §. III.

9. 123'T i. e. ^Aj, viel Gr. §. 149. — "j-i 'IsaNT deine Ge¬

schöpfe Gr. §. 78. — n-'sm = j^jl .0 er spracb s. meiue Bem.

(10)

Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch. 107

9. Aliriman entgegnete: „Ich komme nicht her, icli will

(leinen Geschöpfen nicht helfen, ich will deine Schöpfung nicht

loben. In keiner guteu Sache will ich mit dir übereinstimmen,

deine Schöpfung will ich tödten immerfort. Alle deine Geschöpfe

will ich in Feindscbaft mit dir, in Freundschaft mit mir bringeu."

10. Die Erklärung ist diese: Ganä-Mainyo glaubte, dass

Ormazd hülflos sei und ibm darum den Frieden anbiete. Er nahm

ihn also nicht an und bot ibm dagegen den Kampf an. Darauf

sprach Ormazd : „Du bist weder allwissend uoch Alles vollbringend,

o Ganä-Mainyo, zu tödten ist dir nicht möglich, du vermagst

ineine Schöpfung nicht so zu machen, dass sie nicht wieder zu

mir zurückkehrt.'' Ormazd wusste aber vermöge seiner Allwissen¬

heit: weun icb nicbt eine Zeit zum Kampfe festsetze, so vermag

er es , unter meinen Geschöpfen kann er zu eigen machen,

da jetzt in der Vermischung viele Menschen mehr Böses thun

als Gutes.

der 19. Fargard des Vendidad zu §. 2. "Ji"; im Pärsi nyak, n^k

neup. aüjj . Die Huzväreschform nevak ist ganz richtig, denn

das Wort stammt vom altpers. niba, naibaku, wie Oppert scharf¬

sinnig erkannt bat. — ].\nOn.\na~ Comp, gleiches Gesetz habend,

dann einverstanden. lu neuern Schriften findet man ouch ham-

daÄgtän, .!..> |^ nach Gr. §. 27. A. 2. Z. B. ^Jljl jLaäj, ju

lAÄ-w.s» (jäiAi l^^*s»L**wj >>.*-e| lX/o ^,1 j.Xj./t liS j\

mit der Opposition und Ungerechtigkeit die von Ganä-maiuya über

micb kommt, bin ich, der Hoffnung der Auferstehung wegen, zu¬

frieden und einverstanden. — «'ncn = ^^Cw.^S , das Gegentheil

N'non« mit a priv.

10. 'N dieses. Ueber dieses Pronomen vgl. man Gr. §§. 27.

80. 73nCNT IN i:s dafür halten. Ebenso Vd. Vll. 194. XIX. 114.

"^INäN Gegentheil von "^itxi »^Lä. Mittel, Ausweg, "jiNi« n n

wörtlich hinein zum Nicht-Ausweg. — 'N"i N3~ wegen dessen. —

•^rnsi-m NTna.X wäre neup. ^^J—j ^ßJ&^ Frieden raachen. —

nSiT'Sa perf. v. ]3n3TT'3'a von syr. j^io desponsare. Es ent-

apricht bekanntlich dem altb. vig. — 3">nO=jAÄ*M. — pnSTn ülXU

bringen, s. Vd. XIX. 41. B. 15. 18. Im Bundehesch ist dos Wort

vom Anlaufen Ahrimans gebraucht p. 9, 15; — niwin 2. ps. plur,

Gr. §. 104. Der Plural gebt entweder auf Ahriman und seine

Devs oder er stebt geradenwegs statt 2. ps. sg. 'NDäin. — näet

Gr. §. 76. — pm'« = pärsi edum, neup. ^^.>X>.' §• 1^1. —

]Nmn = ^\y>. — it<n;s , pn^s =)\^/ ^-y^/ Gr. §. 23. A. 2. —

~\ N^aniUS: mein Eigenthum, mit ausgelassener Isäfet wie häufig

Gr. §. 50. A. 1. — pnsmWNT kommen, nach meiner Gr. §.93

(11)

108 Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch.

11. Br spnicli daber zu Abrimao: „Setze eine Zeit fest bis

zum Kampfe, im Bezug auf die Vermiscbuug bis auf 9000 Jabre,"

da er wusste, dass Abriman durcb das Festsetzeu dieser Zeit

unwirl(sam werde. Darauf war .Abriman, der nicbt sebeude, sei¬

nes Unverstandes wegen mit dieser Bestimmung einverstanden, so

wie zwei Männer einen Kampf festsetzen zu einer bestimmten

Zeit: an dem und dem Tage wollen wir kämpfen.

12. Ormazd wusste seiner Allwissenbeit wegen das, dass es

in diesen 9000 Jabren 3000 Jabre ganz nacb dem Wünscbe Or¬

mazds bergebt, 3000 Jabre in der Miscbung des Willens von

Ormazd und Abriman, dass die 3000 letzten Jahre aber .Ahriman

machtlos sein werde und sich von den Geschöpfen der Opposition

zurückhält. Ormazd sagte den Aliunavar her: yathä ahü vairyo

etc., den aus ein und zwanzig Worteo bestehenden, daber (kommt)

ausgesprochenen Ansicbt aus syr. ..A.^ifl]. — "i{<5""iiO = pärsi

kärizär neup. ^'j^l^. — D»s ausgelassene Wort ist in der Udsch.

undeutlich. — ä pS und nun §§. 151. 174. — im^Ti Gr. §. 104. —

t<"3")"lf<BN Abstr. V. p-lNDN, |-,5;l^l scblecbt, opp. |Tl«lD = ^

rechtschaffen , Pärsigr. p. 200. — i:5n = iJöj^j . — nach

dem Comparativ, s. Gr. §. 58.

11. ]3n;i3!i: Ittüt eine Zeit festsetzen, dann einen Pakt ma¬

chen, Vd. II. 42. Yg. XIX. 52. — ^NriN das neup. U*j (Gr.

§. 119) mit a priv. — 'SJNälDN Gegentheil von s. Gr.

p. 129. Anm. — NJna = aram : «iai ( s. Gr. §. 36. 2). —

^ffllüNlDör! würde ira Neup. fJi.Ji,^f ^9 lauten , kokbsidan oder

kukhsidan = ^.yXj.XLyS ist in der Bedeutung kämpfen aucb im

Pärsi gebräuchlich. Ebeuso kokbsasui Kumpf. 'JlDlIJNiaart 'NSaj

Männer des Zusummenkampfes. — ^NaNn = neup. qLJ. — DT,

das semitische Wort für Tag. — d5i3na 1. ps. sg. statt 1. ps.

plur. praes. Hierzu vgl. man Gr. §.111 uud die Anm. dazu.

12. pnsinND ein häufig vorkommendes, kaum richtig ge¬

lesenes semitisches Wort, dessen Bedeutung aber klar ist. Es

entspricht den Verbis des Gehens ira Altbaktrischen. ünsN f\Xi\

pärsi uwudura. Ueber dieses Wort vgl. mun Gr. §. 65. Anm.

ISJiONI ntnNI möcbte ich für eine Participialform halten; ich

habe sie jedoch in meine Grammatik nicht aufzunehmen gewagt,

weil ich weitere Beispiele dieser Bildung nicht kenne. Im Neu¬

persisclien würde sAij'O entsjirecben , pnWDNI ist der kaum

ricbtig gelesene Stellvertreter des neupersiscben j^Äi,tj, — Für

no ist unbedenklich nilD zu corrigiren, dies ist das perf 1

mio äNiD — altb. fragrüta uud fragru bat bekanntlich die Be¬

deutung hersagen, recitiren. — Tins adj. aus Worten bestehend.

(12)

Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch, 109

zuletzt sein Sieg, die Maclitlosigkeit Ahrimans und das Abneh¬

men der Devs, die Auferstehung, der letzte Körper und die Op-

positionslosigkeit für immerdar. Aber jener Ahriman , als cr seine

Machtlosigkeit und das Verschwinden der Devs einsah, wurde be¬

stürzt und fiel wiederum in die dunkelste Hölle zurück, wie es

aus dem Gesetze hervorgeht: als ein Drittel (des Abuna-vairya)

hergesagt war, krümmte Ahriman aus Furcht seinen Körper, als

zwei Theile gesagt waren, fiel er aus Furcht auf seine Knie,

als das Ganze hergesagt war, war er bestürzt und machtlos an

den Geschöpfen Ormazds üngebübrlichkeit zu verüben. Dreitau¬

send Jahre blieb er in Betrübniss, Ormazd aber schuf während

der Betrübniss des Ahriman Geschöpfe, zuerst deu Vohu-mnno,

dem die Verbreitung der Schöpfung Ormazds oblag.

Ii. Ahriman schuf zuerst die Mitbokht, dann den AKoman.

Von den Geschöpfen der Welt schuf Ormazd zuerst den Himmel,

Mit den 21 Worten des Abuna-vairya wird bekanntlich vielerlei

Spielerei getrieben. — pni^'O-N ist eine weichere Form für das

oben in §. 4 erklärte l^rrjiOSN abnehmen. — äTlNnC"! = jjp>-\.jJMj

Todtenauferstehung. — «53 aber, nacb Gr. §. 172. — p« Gr.

§. 73. — mno pärsi gtard, neup. li^«« mandab bei Nerios. —

nD3TlE3 perf. I von pniiiDD i. e. bs: fallen. — nON = syr..-»Aio?

da wann Gr. §. 167. — "^VN 3 = ^ßj, Sm. ein Drittel nach Gr.

§. 67. üeber das e unitatis s. m. §, 48. — D"3 = ^ Furcht.

— n'53N schon von Hauer ous ...Aa^ü krümmen erklärt. — n

. - V

scheint mir nicht zweimal zu heissen wie man eigentlich vermu¬

then müsste (Gr. §. 69), sondern statt inNa n i. e. »^^i zu

stehen. — "JUN t = neup. _jjL> , eine spätere Form des Wortes,

die ältere ursprüngliche im Vendidad vorkommende heisst 'lUttJ

i. e. zhnu ( s. Gr. §.24. A. 5). — N'DN:t* im Parsi anäi wird

von Neriosengh mit anyäya übersetzt. — n33 ist Infinitiv, apoc.

abbängig von dem vorhergehenden "isom s. §. 133. — Das sinn¬

lose B vor NTilnO ist zu streichen. — nNT DNI ist in zwei Wör¬

ter zu trennen , wie Haug richtig bemerkt bat. — N'SNaTn abstr.

von ']NaTl , das persische und neup. rewä, 1^^, was Neriosengh

mit pravritta wiedergiebt.

13. nnDin'« ist mitbaokhti die Lüge. Der Buchstabe noch

1 ist stumm und deutet blos an, dass 1 lang gesprochen werden

soll, Gr. §. 18. A. 1. Alle diese Schöpfungen sind himmlische

d. i. körperlose Schöpfungen, ihnen siud die körperlichen, irdi¬

schen entgegengesetzt, inia =: ^^.jJT. — NIIN = biN Gr. §.66.

— ]NaON = ^jL^vil nach den PursenbUchern ist der Himmel aus

Fdelstein verfertigt, die Grundbedeutung des Wortes ist daher

8

(13)

110 Spiegel, das ersle Capilel des Bundehesch.

dann Voliumanu und des guten Fortgangs wegen das weltliclie Liebt,

mit welchem das gute mazdayagnische Gesetz zusammen wur, da

wo dieses zu den Geschöpfen kommt, wusste er dass Frash^gard

(Wiederwachsen der Körper) eintreten wird. Dann schuf er den

Ashavahista, deu Khsbathra-vairya, daun (^penta - ärmaiti , dunn

Haurvat und Ameretät. .Ahriman dagegen schuf aus der finstern

Materie deuAkoman, Andar, ^»urva, Näoghaithi, Taric und Zaric,

Ormazd schuf von den materiellen Geschöpfen zuerst den Himmel,

dann das Wasser, dann die Erde, viertens die Bäume, fünftens

das Vieh, sechsteus die Menschen.

wobl Stein gewesen. — ]a ist hier die Angabe des Grundes. —

WSlOaTl = ijijj im Neup. — TO = gti im Altb. Man könnte

auch übersetzen : Voliumano schuf wegen des guten Fortgangs der

Welt das Licht, ich ziehe aber die obige Erklärung vor, da es

wirklich ein Licht giebt das gtidhäta gen,annt wird, s. Vd. II.

131. — lümi zusammen steht hier adverbial, s. Gr. §. 156. —

njStJiD ist frashmö-kereti (Vd. XVIII. 110), frasbögard im Pärsi

und bezeichnet das Wiederwachsen der Leichname, was die noth¬

wendige Bedingung für die Möglichkeit der Auferstehung ist.

Den ersten Theil des Wortes bringe ich mit altb. frans, frusha,

vorwärts, in Verbindung. Ebenso im Vend.: hü fräshmd-däiti

Sonnenaufgang, wörtlich Vorwärtsmachung der Sonne. — nj«

Zeichen des Dativs, Gr. §.'51. — ffiN s. Gr. §. 75. — Die Na¬

meu der einzelnen Amshaspands sind leicht erklärbar. niSMiuiN

ist \si>Ji,.3> zu vocalisiren, pinn» heisst vollständig pi — jn^j,

die beiden r sind in n verwandelt, s. Gr. §. 23. A. 2. §. 24. A. 1.

nttnDBO kann auch röDl^BO gelesen werden, je nacbdem man

annimmt, duss sich die Sylbe är — in an oder in o verwandelt

habe, was beides möglich ist. mi3n uud m:5»N zeigen gleich¬

fnlls die Umwandlung des r in n. — 'no == altb. gti. — Die

Namen der D^vs sind scbon aus dem Vendidad bekannt, man s.

meine Note zu Vd. X. 18. — Ueber die Ordinalzahlen sehe man

Gr. §§. 65. 66. — Nt'O ein blos den Bundehesch und Bahmun-

yescht angehöriges Wort, ist mir nicht ganz sicher.

(14)

Hägi Chalfa's Duslüru'l-anicl.

Ein Beitrag zur osmanischen Finanzgeschichte.

Vod

Ur. IV. F. A. Behrnauer.

Drei ältere türkisclie Staatsschriften verdienen sowohl wegen

der ehrenwerthen Gesinnung, aus der sie hervorgegangen, als

wegen der Wichtigkeit ihres Inhaltes für die osmanische Ge¬

schichte, namentlich in jetziger Zeit wieder in Erinnerung ge¬

hracht zu werden. I) Die .Abhandlung (Risäle) von Kurjialy

Ko^abeg über die Ursachen des Verfalles des osmanischen

Staatsgebäudes uach Suleimän II. (1520— I56H) bis auf Muräd IV.

(1623 — 1640), dem der Verfasser, sein Vertrauter, dieselbe im

J. d. H. 1040 (heg. d. 10. August 16.30) überreichte. Dieses

Jahr ist in der Handschrift der k. k. Hofbibliothek Hist. Osm.

Nr. 79. Bl. 37 r. durch die Bemerkung angedeutet, Kur^aly

Ko^abeg habe seine Arbeit dem Sultan im Jabre nach dem Ein¬

schlagen des Blitzes in Be^iktä^ und der Ueberschwemmung des

Gebietes von Mekka vorgelegt, was beides im J. d. H. 1039

geschah, vgl. Na'imä's Täri|) Konstantinop. Ausg. Bd. I. S. ß.

Ueber das Herkunftswort Kur^aly (aus Kur^a gebürtig), welches

die Wiener Handschrift ganz deutlich giebt, waltet insofern noch

ein Zweifel ob, als eine andere Handscbrift ^Ä.^^«i liest (Dorn,

Catalog d. öffentl. kais. Bibliothek v. St. Petersburg, Nr. DXXXIV,

S. 476, wo ausserdem der Verfasser Ko^iheg heisst: £&_Ju>^

jJl:>^^*J' «5Cj Abhandlung Ro^ibeg's aus Kumur^inn, viel¬

leicht identisch mit Kumul^ina im Sancokat Galipoli, 8 Tage¬

reisen von Konstantinopel '). 2) Das Nasihutnäme (Buch des

Rathes), vnn einem alten Wezir dem Sultan Ibrähim (1640—1648)

im ersten Jahre seiner Regierung überreicht, als Derwis Muham¬

med Pai^a Statthalter von Bagdad war. Dieser Titel „Bucb des

Rathes" bezeichnet den Inhalt des Werkes nicht deutlich genug.

Insofern es ein an den Sultan zu seiner Belehrung gerichteter

Vortrag ist, mag es so heissen; nach seinem Inhalte aber ist es

ein statistisches Känünnäme. 3) Hä^i Chalfa's DustAru'l-'amel

li-islälii'l-balel (Richtschnur des Verfahrens zur Heilung des Scha¬

dens). Ehe wir auf die letzte Schrift näher eingeben, geben wir

1) Hammer-s Rumiii u. Bosna , Wien 1812, S. 69.

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