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Aus der Geisteswelt der Slaven

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(eBook - Digi20-Retro)

Verlag Otto Sagner München ∙ Berlin ∙ Washington D.C.

Digitalisiert im Rahmen der Kooperation mit dem DFG-Projekt „Digi20“

der Bayerischen Staatsbibliothek, München. OCR-Bearbeitung und Erstellung des eBooks durch den Verlag Otto Sagner:

http://verlag.kubon-sagner.de

© bei Verlag Otto Sagner. Eine Verwertung oder Weitergabe der Texte und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig.

«Verlag Otto Sagner» ist ein Imprint der Kubon & Sagner GmbH.

Alois Schmaus und Ilse Kunert (Red.)

Aus der Geisteswelt

der Slaven

(2)

00047602

Aus der Geisteswelt der Slaven

D ankesgabe an

Erwin Koschmieder

ü b e rre ic h t vom

Sem inar für Slavische Philologie der U n iv ersitä t M ü n c h e n

VERLAG O T T O SA G N E R • M Ü N C H E N 1967

(3)

Redaktion: Alois S c h m a u s und Ilse K u n e r t

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1967 © י by Verlag O tto Sagner/München Abteilung der Fa. Kubon & Sagner, München D ruck: ״L o g o s * G m bH , München 19, Bothmerstr. 14

(4)

I N H A L T

W i d m u n g ...VII Schriftenverzeichnis von Erwin Koschmieder (19 59 — 1966) . . . . IX

I. S P R A C H W I S S E N S C H A F T Vladimir G e o r g i e v , Sofia

Urslavisch *dastä und *dasti ״ genug“ ... 3 B. O. U n b e g a u n , N e w Y ork

Nichtgeschehen in der Wortgeschichte: Das russische Gesicht . . 5 O lex a H o r b a t s c h , Frankfurt a. M.

Praesens und Futurum scenicum in den älteren polnischen und ukra-

inischen B ü h n e n s t ü c k e n ... 8 Elisabeth P r i b i c - N o n n e n m a c h e r , Tallahassee, Florida

Einige Beobachtungen zur Kasussyntax in den altčechischen H a n d - werkersatiren der Königgrätzer H a n d s c h r i f t ...19 Erwin W e d e l , München

Zum sog. historischen Infinitiv im A l t r u s s i s c h e n ...25 Stanislaus H a f n e r , Graz

Schriftsprache als Kulturfaktor bei den S l a v e n ...32 Ljudevit J o n k e , Zagreb

Die Entstehung der neueren Schriftsprache bei den Kroaten und Serben im 19. J a h r h u n d e r t ... 55 Baldur P a n z e r , München

D ie Begriffe ״ Aktualität“ und ״ N ich tak tu alität“ in der Aspekt- und Tempustheorie des S l a v i s c h e n ... 68 Ilse K u n e r t , München

Zur Theorie der S i l b e ... 82

II. L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T Emil G e o r g i e v , Sofia

D ie Anfänge des literarischen Lebens und die ersten Literaturschulen bei den S l a v e n ...99 Anton S 1 o d n j а к , Ljubljana

France Prešeren innerhalb der W e l t l i t e r a t u r ... 111

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Zdenko Š к r e b , Zagreb

Deutsche Dichtung in kroatischem G e w ä n d e ... 121 Eberhard T a n g 1, Hamburg

Untersuchungen zur Komposition im modernen serbischen Roman — Branko Ć o p i c ... 132 Walter S c h a m s c h u l a , Frankfurt a. M.

Dobrovskys und Pelzeis Beiträge zu den ״ Lieferungen für Böhmen von Böhmen“ ... 144 Reinhard L a u e r , Frankfurt a. M.

Bezdelica — Bezdelka — Ein literaturwissenschaftlicher Terminus? 162 H an s G ü n t h e r , München

D ie Bewusstseinsentwicklung des ,kleinen Beamten* in Dostoevskijs

״ Armen Leuten“ ... 176 Doris G ö 1 1 i n g , München

D ie ästhetischen Kriterien der Dichtungsauffassung Karamzins . 189 H elm ut Wilhelm S c h a l 1 e r , München

Mickiewicz und Jean Paul — zur Entstehung des Gedichtes ״ N o w y R ok“ ... 218 Alois S c h m a u s , München

Das Zeigfeld in der Romantechnik von Borisav Stankovic . 226

III. V O L K S K U N D E U N D V O L K S D I C H T U N G Christo V a k a r e l s k i , Sofia

Das alte Erbgut in der bulgarischen V o l k s k u l t u r ... 237 Dainé A u g u s t a i t i s , München

Litauisches Brauchtum im Jahreslauf: Von Allerseelen bis zum

Georgstag ... 248 Bruno M e r i g g i , Mailand

Quellen und Entstehungsgeschichte der B y l i n e n ... 257 Petür D i n e k o v , Sofia

Probleme der bulgarischen V o l k s b a l l a d e ... 271 Horst R o h l i n g , Bochum/Witten

Beobachtungen an Wilhelm Gerhards Übersetzungen serbischer

V o l k s p o e s i e ... 290 Bohdan M y к y t i и к , München

Himmelskörper und Naturerscheinungen als handelnde Figuren im ukrainischen Märchen ... 305

VI

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Als Zeichen der Verehrung, der freundschaftlichen Ver- bundenheit und vor allem des Dankes für jahrzehntelanges selbstloses und aufopferndes Wirken im Dienste der Münchner Slavistik sei ihrem Senior, Prof. Dr. Erwin K o s c h m i e d e r , dieser Sammelband überreicht, an dem sich Fachkollegen aus West und Ost, ehemalige und jetzige Mitglieder sowie Schüler des Münchner Seminars für Slavische Philologie beteiligt haben.

D ie deutsche und ausländische Slavistik hat Erwin K o - s c h m i e d e r bereits früher in der von ihm gegründeten und herausgegebenen Vierteljahrsschrift ״D ie W elt der Slaven“

(Jahrgang X , 1965, H e ft 3— 4 und Jahrgang X I , 1966, H e ft 1— 2) ihre Verbundenheit und ihren D ank bekundet.

Dieser Kundgabe menschlicher und fachlicher Verbunden- heit schließt sich das Seminar für Slavische Philologie der U ni- versität München mit dem vorliegenden Sammelband an, sind sich doch seine Mitglieder am stärksten und unmittelbarsten bewußt, wieviel das Seminar als slavistische Arbeitsstätte und die Münchner Slavistik der zielbewußten und unermüdlichen Sorge und Förderung durch ihren Senior, Erwin K o s c h m i e - d e r , verdanken. Dieses Bewußtsein der Dankesschuld bedeutet für sie zugleich die Verpflichtung, dem Vorbild ihres Seniors nach bestem Wissen und Können nachzueifern.

Wenn die hier zusammengefaßten Beiträge die verschieden- sten Teilbereiche der Slavistik berühren, so spiegeln sie nur die W eite und Vielfalt der Anregungen, die Erwin K o s c h m i c - d e r durch sein reiches Lebenswerk in Lehre und Forschung unserem Fadie vermittelt hat. D aß in dem vorliegenden Bande auch Grundsatzfragen und methodische Probleme zur Sprache kommen, entspricht ebenfalls nur einem Herzensanliegen des durch diese Beiträge Geehrten, der in seiner gesamten For- schungs- und Lehrtätigkeit immer um eine streng Wissenschaft- lidie Grundlegung seines Faches, vor allem auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft bemüht war. D ie den Beiträgen vorange- stellte ergänzende Bibliographie seiner in den Jahren 1959 bis 1966 veröffentlichten Schriften legt sowohl von der Weite seiner Interessengebiete als auch von der ständigen Vertiefung der Grundsatzfragen Zeugnis ab.

(7)

Außer den Mitarbeitern gebührt der D ank des Seminars für Slavische Philologie und der Redaktion dem Verlag O tto S a g - n e r , München, und der Druckerei ״ L o g o s “ , München, die sich die würdige Ausstattung angelegen sein ließen, darüber hinaus dem Südost-Institut und der Südosteuropa-Gesellschaft in München, die durch einen Druckkostenzuschuß das Erscheinen des Bandes erleichterten.

D a unser verehrter Senior, Erwin K o s c h m i e d e r , nach wie vor unermüdlich, mit stets gleicher Spannkraft und Begei- sterung seiner wissenschaftlichen Arbeit nachgeht und weiterhin seine reiche, in Jahrzehnten bewährte Lehrerfahrung dem Se- minar für Slavische Philologie zur Verfügung stellt, hielt es die Redaktion für angemessen, m it dieser D ankesgabe nicht ein Datum oder einen Einschnitt in einem reich erfüllten Leben zu markieren, sondern in dem gleichmäßigen Fortgang des Schaffens nur einen feierlicheren Akzent zu setzen.

So sei denn dieser Sammelband unserem verehrten Senior überreicht als bescheidener Ausdruck der D ankbarkeit und der aufrichtigsten Wünsche für ein frudit- und erfolgreiches weiteres Wirken auf dem Felde der Wissenschaft

ad. multos annos!

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S C H R IF T E N V E R Z E IC H N IS

V O N E R W I N K O S C H M IE D E R (1959— 1 9 6 6 ) 1

I, Bücher und A u fsätze

D ie Palatalitätskorrelation im Slavischen. In: ZfslPh 27, 1959, S. 246— 255.

D ie Aufhebung morphologisch-syntaktischer Oppositionen. In: Münchener Studien zur Sprachwissenschaft 13, 1959, S. 7 — 11.

Wissenschaft und Forschung in Polen. In: Osteuropa-Handbuch II, Graz — Köln 1959, S. 56 7— 578.

Das Allgemeingültige in der Syntax. In: WdSl 4, 1959, S. 369— 389.

Der Begriff des ״ Zeitstellenwerts״ in der Lehre vom ״ Verbalaspekt“ und ״Tem- pus**. In: WdSl 5, 1960, S. 31— 44.

Erich Berneker. In: Geist und Gestalt, I, München 1959, S. 174— 180.

״Sprechen“ und ״ Verstehen“. In: Sprachforum 3, 1959/60, S. 2 22 — 235.

Das Praesens historicum und das Praesens scenicum im Ukrainischen und Serbo- kroatischen. In: Annals o f the Ukrainian Academy o f Arts and Sciences in the U. S. 8, 1960, S. 152— 166.

Izgovorüt na nosovkite v starobulgarski ezik (wenig veränderte Ubers, von ״Die Aussprache der N asalvokale im Aksl.“ (WdSl 3, 1958, S. 236— 247). In:

Bülgarski ezik, 10, 1960, S. 107— 115.

Sopila, instrument dęty muzyki ludowej na wyspie Krku (Die Sopila, ein Blas- instrument der Volksmusik auf der Insel Krk). In: Etnografia polska 3, 1960, S. 245— 256.

Stand und Aufgaben der Erforschung der liturgischen Musik der Glagoliten in Jugoslavien. In: S lo vo 9 /1 0 , Zagreb 1960, S. 184— 192.

Grupite turt i trut i t. n. v bułgarski ezik. (Die Gruppen ,tűrt‘ und ,trut‘ usw. in der bulgarischen Sprache). In: Izvestija na Instituta za bűig. ezik. 7, 1961, S. 81— 93.

Der Verbalaspekt im Russischen. (Gemeinschaftl. m. W. Mittler). In: Mitteilungs- blatt des Allgemeinen D t. Neuphilologenverb. 14, 1961, S. 77— 80.

1 Bibliographie bis 1958 in Südostforschungen XVII, 1958, S. 223—232.

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Die altrussisdìen Kirdicngesänge als sprachwissenschaftliches Material. In: Zbirnyk prysvjač. pam’jati Z. Kuzeli, Paris — Mündien, 1961, S. 1— 10.

Zur Definition und Benennung sprachlicher Zeichen und ihrer Funktionen, 1. 2. In:

WdSl 6, 1961, S. 419— 421; 7, 1962, S. 28— 44.

Heteromorphe Zuordnung von Zeichen und Funktionen in der Spradie. In: Logik und Logikkalkül. Festschrift für Wilhelm Britzelmayr. München 1962, S. 127 bis 137.

Primäre und sekundäre Funktionen. In: WdSl 7, 1962, S. 409— 422.

Paul Diels zum 80. Geburtstag. In: Jahrbb. f. Geschichte Osteuropas 10, 1962, S. 6 39 — 640.

Nachruf auf Ivan Mirtschuk. In: Jahrb. d. Bayer. Akademie d. Wiss. 1962, S. 187 bis 190.

Paul Diels f (28. 12. 1882— 19. 2. 1963). In: Ludwig-Maximilian-Universität, Jahreschronik 1962/63, S. 14— 16.

Nachruf auf Paul Diels. In: Jahrb. d. Bayer. Akad. d. Wiss. 1963, S. 2 1 5 — 222.

Aspekt und Zeit. In: Opera Slavica 4, Göttingen 1963, S. 1— 22.

Ob izdanii drevneslavjanskich pevčeskidi rukopisej. In: Voprosy jazykoznanija 10, 1963, N 0 . 4 , S. 145— 147.

Joh. von Gardner und E. Koschmieder: Ein handschriftliches Lehrbuch der alt- russischen Neumenschrift. Teil 1 (Abhandlungen der Bayer. Adak. d. Wiss., Phil.-hist. Klasse, N . F. 57). München 1963, X X I X , 320 S. mit 20 Taf. 4°.

Spradie und Weltbild. In: Beiträge zur Sprachenkunde und Informationsverarbei- tung 3, 1964, S. 7— 18.

D ie verschiedenen Arten der Zuordnung von Zeichen und Funktion in dem Zeichen- system vom Typus ״Spradie“. In: Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforsdiung 17, 1964, S. 553— 562.

Über bulgarische Volksmusik. Vortrag von Lada Stančeva-Brašovanova in Mün- chen. In: Mitteilungen der Südosteuropa-Gesellschaft 2, 1964, S. 2 4 — 25.

Taras Ševčenko. Sein Leben und sein Werk. Unter Redaktion von Jurij Bojko und Erwin Koschmieder. Wiesbaden 1965, X V I , 492 S.

Beiträge zur allgemeinen Syntax. Heidelberg 1965. 224 S.

Joh. von Gardner und E. Koschmieder: Ein handschriftliches Lehrbuch der alt- russischen Neumenschrift. Teil II. Kommentar zum Zeichensystem. (Abhand־

lungen der Bayer. Akad. d. Wiss., Phil.-hist. Klasse, N . F. 62). München 1966, V, 59 S. mit 2 Taf. 4°.

Unsere Zeitschrift und die gegenwärtigen Aufgaben der Sprachwissenschaft. In:

Beiträge zur Linguistik und Informationsverarbeitung 8 (1966), S. 9 — 18.

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II, Buchbesprechungen

О. v. Essen: Allgemeine und angewandte Phonetik. 1957*. In: Kratylos 5, I960, S. 126— 129.

K. Laux: D ie Musik in Rußland und in der Sowjetunion. 1958. In: WdSl 5, 1960, S. 2 14 — 216.

Fragmenta Chiliandarica Palaeoslavica A, B. (Monumenta Musicae Byzantinae 5.

Copenhagen 1957). In: Byzant. Zeitschrift 53, 1960, S. 368— 371.

Festschrift für Max Vasmer zum 70. Geburtstag am 28. Februar 1956. In: Dt.

Lit.-Ztg. 90, I960, H . 7/8.

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III. Herausgeber folgender Publikationen

Die Welt der Slaven. Vierteljahrsschrift für Slavistik. H g. von M. Braun, P. Diels, D. Gerhardt, J. Hanika, A. Schmaus, unter der Schriftleitung von E. Kosch- mieder. München 1956 ff.

Opera Slavica 4: Vorträge auf dem V. Internat. Slavistenkongreß, hrsg. von M.

Braun und E. Koschmieder. Göttingen 1963.

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I. SPRACHWISSENSCHAFT

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U R S L A V IS C H *dastä U N D *dasti ״ G E N U G “

V ladim ir G e o r g i e v , Sofia

[Zusammenfassung: bulg. dósta, serbokr. dòsta usw., sloven, dósti, tschech. dos ti usw. ״genug“ sind urslavische Syntagm en, die au f ide. *sa-tó- und *sa-tî-s ״Sättigung“ zurückgehen. D a im Baltisch-Slavisdien das inter- konsonantische a schwindet, entsprechen diese Formen genau einerseits got.

saps, d. satt aus ide. 5':׳a-íi-s.]

In den süd- und westslavischen Sprachen heißt das A dverb ״genug, genügend“ bulg. d ó sta , serbokr. d ò sta , sloven, d ó sta und d ó sti, tsdiech. do sti und dost, slovak, dosti, poln. dość, obersorb. dose. D aneben kom m t in vielen slavisdien Sprachen ein A djektiv russ. d o stá to c n y j, poln. d o s ta te c z n y, tschech. dostatecn y ״ genügend“ vor, das eine A bleitung von demselben A d- verb darstellt.

Neben dość erscheint im Polnischen auch d o syć, das russ. dial, d o s y tb

״genügend“, wruss. d o s y ć (ukr. d o s y t y ) genau entspricht. D ie letzteren Formen entsprechen abulg. d o s y t i ״bis zur Sättigung“. Im Russischen kommt auch die Form d o s y t a ״satt“ (A dverb) vor, das dem tschech. d o sy ta genau entspricht.

D ie Formen abg. d o sy ti, russ. d o s y ta u. dgl. sind klar: es handelt sich um ein Syntagm a aus einer Präposition und dem G enitiv vom Substantiv (abg.) s y t b ״Sättigung“ b zw . vom (substantivierten) A djektiv syto,

Neutrum von s y t -ь ״ satt“.

Es ist ohne weiteres klar, daß sloven., tschedi., slovak, dosti, poln. dość obersorb. dość dem altbulgarischen d o s y t i und nbulg., serbokr., sloven.

dosta, dem russischen und tschechischen d o s y ta entsprechen. Bisher gab es aber keine befriedigende Erklärung für die lautliche Verschiedenheit dieser Formen. D ie Vermutung von V. M а с h e к , E tym ologick ÿ slovník jazyka ceského a slovenského, Prag, 1957, S. 91: ״ . . . y v y p a d lo (tak ové zkrácení není и príslovcí nic p od iv n éh o )“ 1 ist nicht überzeugend. M. V a s m e r , Russ. etvm . Wörterbuch, gibt s. v. s y t y } ausführlich die verschiedenen Er-

1 Ähnlich auch J. H o l u b — F. K o p e é n ÿ : Etymologicky slovník jazyka českeho, Prag, 1952, S. 104.

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klärungsversudie von - y - in ursl. s y t -ь, aber tsdiech. dost, d o s ti, slovak.

dosti werden s. v. d o s y tb ohne jede Erklärung erwähnt.

In der Tat ist *dastä oder *dasti die regelrechte urslavische Form; da- gegen bleibt das - y - in ursl. s y t -ь ״satt“ unklar.

Ursl. ־*dastä und *dasti sind Syntagmen, die aus einer Präposition und der Genitivform vom (substantivierten) A djektiv *sta- ״sa tt“ bzw . vom Substantiv *stb f. ״Sättigung“ stammen. Beide urslavischen W örter gehen auf das ide. Partizip *sd-tó-s bzw. das ide. Substantiv *sa-ti-s zurück: -a- ist hier in unbetonter Stellung die regelrechte Ablautsform der ide. Wurzel

*sä- (s. J. P o k o r n y , Id g .ety m . Wörterbuch, I, S. 876). D ieselbe Ablauts- form findet man in griech. й-атод ״unersättlich“ aus *n-sa-to-s, йетаі ״sättigt sich“ aus *sa-ye-, 00ף\׳ — boiot. éíôãv ״bis zur Sättigung, genug“, aus *sa-dä-, aind. a-si-n-vá ״unersättlidi“ aus *n-sa-, arm. at-okc ״voll, ausgewachsen“, lat. satis ״genug“ aus *sa-ti-s (urspr. ״Sättigung“), got. sabs, d. satt aus

*sa-to-s u .a . In anderen ide. Sprachen erscheint hier die V ollstufe ä, z .B .:

air. säith ״Sattheit“ aus *sä-ti-s = lit. sótis f. ״Sättigung“ (nach dem Verb só tin ti ״sättigen“), got. 501נ n. ״Sättigung“, Postverbale zu ga-sö\>)an

״sättigen“ usw.

D a im Baltisch-Slavischen a in interkonsonantischer Stellung regelrecht schwindet, so stammen ursl. *sta- und *stb aus ide. *sa-tó- und *sa-ti-s und entsprechen genau got. sa\>s, d. satt aus *sa-to- und lat. satis ״genug“ aus ide. *sa-ti-s.

Folglich stellen nbulg. dósta usw., sloven, dósti usw. regelrechte vom Indoeuropäischen ererbte urslavische Formen dar.

Dagegen bleibt das - y - im sl. s y t -ь ״satt“ unerklärt, s. M. V a s m e r , а. а. O., s. v. s y ty j. D er Ansatz *saw-to- > ? *sü-to- von der (ad hoc) ver- muteten Wurzel *sä[w]~ ist w enig wahrscheinlich. D ie Vermutung, daß - y - durch den Einfluß einer anderen slavischen (oder ide.) W ortsippe ent- standen ist, ist nicht beweisbar. Entlehnung aus got. 5öl>s ist wegen у und nicht и unwahrscheinlich.

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N I C H T G E S C H E H E N I N D E R W O R T G E S C H IC H T E : D A S R U S S IS C H E G E S IC H T

B. O. U n b e g a u n , N e w York

D aß die heutige russische Hochsprache ihrem Ursprung nach ein un- vollständig russifiziertes Kirchenslavisch ist, dürfte seit Šachmatovs Zeiten w oh l außer Z w eifel stehen1. Eines der charakteristischen Merkmale dieser Russifizierung im Bereiche des Wortschatzes ist die ausgesprochene Ten- denz, die N am en der Körperteile durch bodenständige, der Umgangssprache oder dem Rotwelsch entnommene, russische Ausdrücke zu ersetzen. Dieser Tendenz verdankt man die Einverleibung in die Hochsprache solcher Aus- drücke w ie glaz (für oko) ״A uge“, rot (für usta) ״M und“, lob (für celo)

״Stirn“, sceka (für lanita) ״W ange“, palec (für perst) ״Finger“, grud’ (für persi) ״Brust“, und einiger anderer. D ie verdrängten, in Klammern an- geführten Ausdrücke sind jedoch nicht restlos verschwunden, sondern leben in der Hochsprache als Archaismen fort und werden als solche stilistisch verwertet.

Das alte Wort für ״Gesicht, A n tlitz“, licé, wurde bloß morphono- logisch zu licó russifiziert, sonst aber beibehalten. D as andere ksl. Wort, lik, steht jetzt in der Hochsprache in demselben Verhältnis zu lico, wie etw a oko zu glaz, oder celo zu lob, nicht unähnlich dem Verhältnis von A n t l i t z zu Gesicht im Deutschen. Ein echtrussisches oder, besser gesagt, nur- russisches W ort für diesen Begriff hat es aber doch in der Um gangs- und Amtssprache gegeben, nur konnte es nicht bis zur Hochsprache in der Bc- deutung von ״Gesicht“ durchdringen und ist heute zu der Bedeutung von

״ Fresse“ oder ״ Fratze“ abgesunken. Dieses W ort ist roza. Es ist nur rus- sisch und weder im Ukrainischen noch im Weißrussischen bekannt. In diesen beiden Sprachen bedeutet roza ״M alve“ oder ״Rose“ und ist aus dem Polnischen entlehnt, w ie auch das russische und weißrussische roza ״Rose- K rankheit“. M it dem ersten roza haben diese Wörter nichts gemein.

1 Uber die diesbezügliche Problemstellung s. m e i n e Aufsätze: L’héritage cyrillo- méthodien en Russie (Cyrillo-Methodiana: Z ur Frühgeschichte des Christentums bei den Slaven 863— 1963, Köln-Graz, 1964, 470—482) (Slavistisdie Forschungen, 6). — Le russe littéraire est-il d’origine russe? (Revue des études slaves, XLIV, 1965, 19—28).

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Für die alte Term inologie des äußeren Aussehens der Russen, genauer der N o vgorod er, sind uns die N o v g o ro d er sogenannten k a b a l ’n y j e k n i g i , in den Jahren um 1600 geschrieben, besonders behilflich. Sie enthalten Schuldbriefe (k a b a l y ) , mittels welcher sich die Schuldner verpflichteten, bis zur Rückzahlung des Darlehens auf dem Gute des Gläubigers für den Zins zu arbeiten. Jedem Schuldbrief w urde eine ausführliche Beschreibung des Äußeren des Schuldners, gegebenenfalls auch der M itglieder seiner Fam ilie, beigefügt. D ie gegenwärtig veröffentlichten ungefähr 1400 Schuld- briefe enthalten etw a 2000 Personenbesdireibungen2. In ihnen wird das Gesicht verschieden bezeichnet: (1) als -lik , in A djektiv-K om posita, wie d o lg o lik , kruglolik, v o s tr o lik , p lo s k o lik usw.; (2) als lico in über 600 Be- legen; (3) als r ó z a jlr ó z e j in über 550 Belegen, ausschließlich im Instrumcn- tal, in Ausdrücken w ie r ó ia je m ! rózejem kruglolik, oder bei, oder v o str usw.; (4) als roza in 26 Belegen. Aus diesen Bezeichnungen geht hervor, daß r ó z a j h ó z e j in einer erfolgreichen Konkurrenz zu dem herkömmlichen lico stehen konnte. Etymologisch ist rožaj von der Wurzel rod- ״ gebären“

mittels des Suffixes -ja}- abgeleitet und sollte demgemäß ursprünglich soviel w ie ״Geburt, Erzeugung, eingeborene Eigenschaft“ bedeuten, wie es auch Sreznevskijs Wörterbuch bestätigt (III, 140). Von dieser ursprüng- liehen Bedeutung ist auch etw as in den к a b а Гп у j e k n i g i zu spüren, w o ro ž a j in einzelnen Fällen soviel w ie ״Aussehen, Statur“ zu bedeuten scheint, indem es entw eder die allgem eine Beschreibung einer Person ein- leitet oder in Ausdrücken vorkom m t w ie z. B. rozajem nevelika; a roiejem Michałka soboju m o lo d ; v lico bela, p o ln a rozajem ; rozajem smugol, licom k ru g lo va t.

Eine der Besonderheiten unserer T exte besteht darin, daß es in ihnen keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Farbe des Gesichts und der der H aare zu geben scheint, so daß man auf Ausdrücke w ie rozajem (bzw . licom ) i v o lo s o m bei, oder rus, oder cermen, oder sm ugol usw.

stoßen mag, was im heutigen Gebrauch undenkbar wäre. Soldier Aus- drücke gibt es 87 mit ro z a j und 12 m it lico, und dieses Verhältnis allein zeugt schon vom etw as freieren Gebrauch von rozaj gegenüber lico. Was die Farbe der Augen betrifft, so wird sie in nur fü n f Fällen mit der des Gesichts gepaart, in Ausdrücken w ie licom (bzw . rozajem) i oem i bêla, wo- bei licom dreimal und rozajem zw eim al vorkom m t, die Farbe ausschließlich w eiß ist und sich alle Belege au f Frauen und Kinder beziehen.

* Näheres über diese Texte s. in m e i n e m Aufsatz: Les anciens Russes vus par eux-mêmes (Annali dell’istituto Universttario Orientale, Sezione Slava, VI, 1963, 1—16).

Im vollen Umfange w ird die Terminologie der Personenbeschreibungen in einer späteren Arbeit behandelt werden. Wir verfügen über folgende Ausgaben der к a b a l’n ץ j e k n i g i : Novgorodskaja kab al’naja kniga 7106 (1597) goda, Spb., 1894, 62 S. (Russkaja istori?, biblioteka, XV). — Novgorodskija kabal’nyja knigi 71C8 (1599— 1600) goda, Spb., 1894, 87 S. (ibid >. — Novgorodskie zapisnye kab al’nye knigi 100— 104 i 111 godov (1591 — 1596 i 1602— 1603 ÿg.). Pod red. prof. I. A. Jakovleva, M.-L., 1938, 476 Sp. und 350 S.

6

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D ie 26 Belege mit dem Ausdruck ro za verteilen sich folgenderm aßen:

einmal im N o m in a tiv roza bela, 20 M al im A k k u sativ v ro ž u (d o lg o lik , kru glolik, suchosčok, polon, smugol, rus), und fünfm al im L ok ativ na rozi, bei der Beschreibung besonderer M erkm ale w ie Sommersprossen oder Pockennarben. Es sieht so aus, als ob um 1600 der Instrumental mask.

rozajem schon zu einem erstarrten Ausdruck gew orden wäre und die anderen Kasus nur vom fern, roza gebildet werden konnten. M an kann vermuten, daß sich roza irgendwie aus r o z a j h o z e j entwickelt hat, m ög- licherweise durch den A bfall des schwachen / im Auslaut; wahrscheinlich ist es nicht direkt au f ein *rodia zurückzuführen, w ie M ax Vasm er annahm8.

Erst später sollte aber roza das alte ro z a j gänzlich verdrängen. Es w ar ihm jedoch nicht gegönnt, das herkömmliche lico in der Hochsprache zu er- setzen, vielleicht weil es in der Umgangssprache zu tief abgesunken war und sich die grobe Bedeutung von etw a deutsch ״Fresse“ oder ״ entstelltes Gesicht, Fratze“ angeeignet hat, die es um 1600 durchaus nicht besaß, w ie es sie auch heute in mandien D ialekten nicht besitzt, w o es sogar ״Schön- h eit“ bedeuten kann4. Audi besitzt es sie im dim inutiven rozica nicht, nicht unähnlich dem ihm entsprechenden deutschen ״Frätzchen“. Es muß noch untersucht werden, w ann eigentlich die H erabw ürdigung von r o ía in der Hochsprache stattgefunden hat. W as aber für uns hier wichtig ist, ist die Tatsache, daß lico der Russifizierung erfolgreich entgehen konnte, und dieses Ausbleiben einer angebahnten Entwicklung gehört auch zur Geschichte des Wortes.

5 Russisches etymologisches Wörterbuch, II, 529.

4 Ibid., 528. Vgl. dazu noch ukr. urodalvroda ״Schönheit“.

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ן ptøatebfDiiOtnek

;

M ünchen j

P R A E SE N S U N D F U T U R U M S C E N IC U M I N D E N Ä L T E R E N P O L N I S C H E N U N D U K R A I N I S C H E N B Ü H N E N S T Ü C K E N

O lexa H o r b a t s c h , Frankfurt a . M.

E. Koschmieder hat den Bühnenanweisungen und Regieanmerkungen in dramatischen Stücken die Funktion der Auslösung im Sinne der Sprach- theorie K. Bühlers zugeschrieben1. Erst in neuen Dram entexten werden solche Anweisungen als epische Darstellung aufgefaßt, was allerdings eine Veränderung im Gebrauch ihrer Zeitformen mit sich gebracht haben dürfte.

Zur Einführung des epischen Elements in die Bühnenanweisungen könnten u. a. auch die vom 16. Jh. an üblichen summarienartigen Betitelun- gen und kurzen Inhaltsangaben vor einzelnen Aufzügen und Auftritten bei- getragen haben.

Ursprünglich sind solche Anweisungen als außerzeitlich (extratemporal) aufzufassen und die Sprachen, welche beim Verb die grammatische Kate- gorie der Zeitlosigkeit besitzen, verwenden hier ihre entsprechenden Formen. So ist es z. B. früher im Osmanischen gewesen, als es in solchcn Fällen das ״Extratemporale“ (den Aorist) gebrauchte2. Unter den heutigen slavischen Sprachen stellte E. Koschmieder für das W est- und Ostslavische den Gebrauch des Praesens scenicum fest, das eventuell mit dem Praeteri- tum von perfektiven und imperfektiven Verben abwechseln kann3. D as gilt heute auch für das Deutsche, Englische4, Französische sow ie andere europäische Sprachen.

Was den Gebrauch des imperfektiven Präsens in den Bühnenanweisun- gen im Polnischen anbelangt, so ist er erst vom 18., für das Ukrainische erst vom 19. Jh. an typisch. Früher waren hier die Verhältnisse anders. E tw a

1 K o s c h m i e d e r , E.: Das Praesen9 historicum und das Praesens scenicum im Ukrainischen und Serbokroatischen, The Annals of the Ukrainian Academy o f Arts and Sciences in the U .S ., vol. V III, nr. 1—2, S. 159, N ew York 1960.

נ K o s c h m i e d e r , E.: Beiträge zur allgemeinen Syntax, Heidelberg 1965, S . 44.

3 K o s c h m i e d e r , E.: Das Praesens historicum . . S. 158.

4 Das Englische bedient sich dabei der Form des present indefinite (enters, enter) und nicht der des present continuons (is!are entering); bei Shakespeare außerdem sporadisch lat. exit, exeunt.

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׳

vom 16. Jh. an bis in das beginnende 18. Jh. werden in polnischen Bühnen- stücken im Falle der Bühnenanweisungen außer den imperfektiven Präsens- formen (w skazuje I, 479 5) und dem Präteritum (p r z y s z e d ł, szedi szukać I, 511) audi nodi perfektives Präsens (za w o ła I, 465), Futurum (stać będzie I, 486), Im perativ bzw. Adhortativ (niech się biczuje I, 459; ma tańcować I, 218) und sogar Infinitiv (ewangeliją czy ta ć II, 258) verwendet.

Der Gebrauch dieser Formen scheint sowohl zeitlich als auch gattungs- mäßig gebunden zu sein.

D ie ältesten l a t e i n i s c h e n (und polnischen) Anweisungen für die kirchlichen Passions- und Auferstehungsriten der Meßbücher weisen noch Präsensformen auf, die im 15.— 16. Jh. durch den adhortativen Konj. Präs.

(respondeant I, 112) und das Futurum (p o rta b it I, 156) verdrängt wurden.

D ies ist bemerkenswert, da sich aus diesen Riten allmählich Intermedien entwickelt hatten und somit ihr Sprachgebrauch als Muster für entspre- chende Partien in Intermedien wirken konnte. Andererseits waren es wiederum episch aufzufassende lat. und poln. D ialoge (mit den Perfekt- und Präsensformen dixit, dicit), die im gelehrten Dram a weiterwirkten.

D ie Vermischung beider Arten brachte einen abwechselnden Gebrauch von Zeitform en in den Regieanweisungen mit sich, wobei die eine oder die andere Art vorgezogen wurde.

Unter den lat. Bühnenanweisungen der in der Anthologie ״Dram aty staropolskie“ abgedruckten Stücke herrscht das P r ä s e n s

1. in den Passionsspielen des 13.— 17. Jh. (Visitatio sepulchri, 13. Jh.:

13 Beispiele, 14.— 15. Jh.: 14 Beisp.; Processio pro D om inica Palmarum, 13. Jh.: 12 B., 15. Jh.: 31 B.; D e locione pedum 1562: 8 B.; D ialog na W ielki C z w a r t e k , Mitte 17. Jh.: 2 B.);

2. im religiösen Dram a des 16.— 17. Jh. (K. H egendorf in: D e duobus ado- lescentibus, 1525: 16 В.; W. Gnaphaeus: Morosophus, 1541: 2 В.; P.

Diesthemius: Homulus, 1541: 61 B.; Kom ūnija duchowna 'sww. Borysa i G leba, vor 1693: 92 В.).

D er adhortative K o n j u n k t i v P r ä s . herrscht in den Passionsspielen im 15.— 17. Jh. (Visitatio sepulchri, vor 1470: 11 B., aus d. J. 1533: 14 B.;

Processio p ro D om inica Palmarum, 15. Jh.: 8 B.; D e locione pedum , 1562:

5 B.; D ialog na W ielki C z w a r te k , M itte 17. Jh.: 2 B.).

D as F u t u r u m I. erscheint in den Passionsspielen und religiösen Dram en des 16.— 17. Jh. (P. Diesthemius: Homulus, 1541: 13 B.; D e 10- d o n e pedum , 1562: 9 B.; D ialog na Boże N arodzenie, 16. Jh.: 9 В.; Dialog na W ielki C z w a r t e k , Mitte 17. Jh.: 34 B.; Interm edium Rusticus incusat parentem A d a m , M itte 17. Jh.: 11 B.; Passio D om in i nostri Jesu Christi,

* Alle poln. Beispiele sind der Anthologie von Julian L e w a ń s k i , D ram aty staro- polskie, Bde. I —VI, PIW , Warszawa 1959—63, entnommen; die römischen Ziffern weisen auf den Band, die arabischen auf die Seiten hin.

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2. H ä lfte 17. Jh.: 32 B.; J. P. Cichoński: Dialogus p ro festo S .C a th a ń n a e , 1694: 24 В.).

Ähnlich sieht es audi in den p o l n i s c h e n Bühnenanweisungen des 16.— 18. Jh. aus.

Das (imperfektive) P r ä s e n s herrscht bereits im bürgerlichen und reli- giösen Drama des 16.— 17. Jh. vor (Sąd Parysa, 1542: 25 В.; Tragedia że- bracza, 1552: 9 В.; M. Rej: Kupiec, 1549: 100 B.; Pamięć śmierci, 1578:

7 B.; J. G aw atow ic: W izerunek śmierci przesw . Jana Chrzciciela, 1619:

54 B.; K o m e d y ja o W aw rzku do s z k o ły i ze s z k o ły , 1612: 7 B.). D ie Prä- sensformen dringen insbesondere ins poln. höfische Dram a des 17. Jh. ein (P. Baryka: Z chłopa król, 1637: 15 В.; S. H . Lubomirski: Ermida, 1664:

15 В.; D o n Alvares, 1664— 84: 65 В., K o m e d y ja Lopesa, 1664— 84: 35 В.);

man darf vermuten, daß dies nicht ohne den französischen und italienischen Einfluß geschehen ist. D ie gedruckten poln. Summarien und Inhaltsangaben ( ״Argumente“) zu den italienischen Bühnenaufführungen des 17.— 18. Jh.

verwenden ausschließlich das Praesens historicum.

Das P r ä t e r i t u m trifft man hauptsächlich in: M . Rejs K u piec, 1549 (20 В.), Sąd Parysa, 1542 (6 В.) und Tragedia żebracza, 1552 (6 В.).

Dem lat. adhortativen Konj. Präs. der Regieanweisungen entspricht der poln. I m p e r a t i v ; den Imperativformen der 3. Sg./Pl. mit niech be- gegnet man in der ״Ribaltenkom ödie“ Sołtys z klechą, 1598 (2 В.). Viel häufiger treten hier ma/mają, powinien ״soll/sollen“ mit Infinitiv auf, gleichzeitig Entsprechungen von lat. debere (I, 154).

D ie Formen mit ma!mają herrsdien in den Bühnenanweisungen des 16.

und des beginnenden 17. Jh. (Sąd Parysa, 1542: 20 В.; H isto ryja o chwa- leb n ym Z m artw ych w stan iu Pańskim von Mikołaj aus W ilkowieck, 16. Jh.:

6 B.; Dialogus brevis pro festo N atalitatis D om in i nostri, 16. Jh.: 4 В.;

J. Jurkowski: T ragedyja o polskim Scylurusie, 1604: 14 В.). N eben та erscheint nodi die Variante imie ״soll“ in D yja lo g abo ro zm o w a grzesznego czło w iek a z anioły von M. Paszkowski, 1612 (IV , 261). D ie Formen mit pow inien treten in den religiösen Dialogen aus d. J. 1663 auf (U ta rczk a k r w a w ię wojującego Boga, 6 В.; Dialog na W ielki Piątek, 5 В.). D as fakultative m oże/m ogą ״kann/können“ ersdieint in der gleichen Funktion im Passionsspiel H i s t o r y j a. . . von Mikołaj aus W ilkowieck, 16. Jh. (5 B.) und im Dialogus b r e v i s. . . , 16. Jh. (2 В.).

D ie F u t u r f o r m e n vom T yp będzie!będą m ó w ić bzw . m ó w ił!m ó w ili werden vorwiegend in Komödien, Passions- und Krippenspielen des 16.—

17. Jh. gebraucht (Starzec z Śmiercią, 16. Jh.: 16 B.; H i s t o r y j a . . . von Mikołaj aus W ilkowieck, 16. Jh.: 17 B.; K om edia o L izy d z ie , 1597: 4 В.;

Mięsopust, 1622: 7 В.; Szkolna mizeria, 1633: 4 В.; Diałogus pro festo N a tiv ita tis Christi D om ini, Mitte 17. Jh.: 10 B.; E inzelfälle finden sidi noch in anderen Bühnenstücken der gleichen Zeit).

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M it den Futurformen hängt eng der Gebrauch des p e r f e k t i v e n P r ä s e n s zusammen, das nachweislich seit dem 15. Jh.® im Polnischen futu- rale Bedeutung hat. Das perf. Präsens herrscht vor allem:

1. in den Passions-, Oster- und Krippenspielen des 16.— 17. Jh. (Dialogus de passione D o m in i n o s t r i . .., 16. Jh.: 10 B., 1. H ä lfte des 17. Jh.: 2 B.;

Interm edium pro Dominica Palm arum , 16. Jh.: 7 B.; H i s t o r y k a .. . von Mikołaj aus W ilkowieck, 16. Jh.: 106 B.; Dialogus de resurrectione D om in i n o s t r i . . . , 16. Jh.: 28 B.; Dialogus brevis pro festo N a tiv ita tis D o m i n i . . . , 16. Jh.: 7 B.; Dialogus pro festo N a tiv ita tis C hristi D omini, Mitte 17. Jh.:

51 B.; D ialog na W ielki Piątek, 1663: 56 В.).

2. in den K om ödien und Intermedien des 16.— 17. Jh. (K o m ed ia o mięso- puście, M itte 16. J.: 2 B.; S oltys z klechą, 1598: 6 В.; Pater, magister et filius, 1579— 1620: 3 B.; K om edia ryb a lto w sk a nowa, 1615: 19 B.; Mięso- pust, 1622: 6 B.; Szkolna mizeria, 1633: 13 B.; A. W ładysławiusz: G retka, U rban, O r c z y koś, 1609— 62: 8 B.; Intermedium: O ojcu i synie szewcu, 1643: 4 B.; Kuchmistrz, M yśliw iec, 1643: 7 B.).

3. in den vorwiegend religiösen Dramen des 16.— 17. Jh. (M. Bielski: К о - rnedyja Justyna i Konstancyjej, 1557: 7 B.; Sąd Parysa, 1542: 2 В.; К от е- dia o L iz y d z ie , 1597: 10 В.; Starzec z Śmiercią, 16. Jh.: 6 В.; J. Jurkowski:

T ra g ed y ja o polskim Scylurusie, 1604: 4 В.; M. Pochlebca: D ziew osląb d w o rsk i, um 1620: 38 В.; M. Paszkowski: D y j a l o g . . . , 1612: 5 B.; A n dro- m eda, k rólew n a m urzyńska, 1. H ä lfte 17. Jh.: 4 В.; S. H . Lubomirski: D on A lv a re s, 1664— 84: 14 B.; J. Gawatowic: W i z e r u n e k . . . , 1619: 12 В.;

U ta r c z k a k r w a w ię wojującego Boga, 1663: 48 B.). In den Dramen von S. H . Lubomirski sind diese verbalen Formen in der Funktion von Bühnen- anweisungen bereits im Abflauen (Präs.: 115 B.; perf. Präs.: 16 B.; Futur:

1 B.); das Dram a der Aufklärungszeit kennt sie hier nicht mehr: In der A nthologie T eatr polskiego O św ie c e n ia7 konnten wir bereits kein einziges Beispiel mehr finden.

O ftm als treten solche Formen in Verbindung mit Partizipialkonstruk- tionen auf (p r z y s z e d s z y p o ło ż y I, 639, odchodząc za jd zie II, 110, siedszy

S z o b e r , S.: Użycie form czasu przyszłego w opowiadaniu historycznym na ozna- czenie czynności minionych. Jeżyk Polski, Kraków 1921, Jg. VI, 2. S. 36. — Von A. A.

K r y ń s k i (O a o rv k ie w języku polskim, Prace Filologiczne, Bd. II, S. 265—75; Formy gramatyczne (Język polski i jego historia, Bd. II, S. 98, Encyklopedia polska, AU, Kra- ków 1915) für eine Art Aoristreste gehalten, wurden solche Formen des perfektiven Prä- sens von J. Ł o i (Svntaktyczne użycie form gramatycznych, Język polski i jego historia, Bd. II, S. 158, Encyclopedia polska, AU, K raków 1915) und von S. S z o b e r ( a .a .O ., 36—41) mit dem Futurum in Zusammenhang gebracht. — Anfänge der futurischen Be- deutung des perf. Präsens liegen wohl noch in der urslav. Zeitperiode.

7 T eatr polskiego Oświecenia: I, 1—2; F. B o h o m o l e c : Komedie konwiktowe, W arszawa, 1959, Komedie na teátrum, 1960, I I; A. K. C z a r t o r y s k i : Komedie, 1955, I I I ; I. K r a s i c k i : Komedie, 1956, IV ; D ram a mieszczańska, 1955, V, 1—2:

Komedia obyczajowa warszawska, 1960, V I; F. D. К n i a i n i n : U tw ory dramatyczne, 1958, V II; T eatr Urszuli Radziwillowej, 1961, V III; W. R z e w u s k i : Tragedie i komedie, 1962.

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m ó w i I, 541, w z i ą w s z y będzie c z y ta ł II. 107). D ie U m stellungen in eine andere Zeitebene sind häufig (sfukał i każe I, 508, T u trąba w y trąbi mars i każą ferow ać dekret na G rzesznika V I, 50, F. w ch odzi, ukłoni się V, 242).

In den lat. Anweisungen zu den č e c h i s c h e n Passions- und A uf- erstehungsspielen werden analoge verbale Formen (Praesens sccnicum r.eben dom üblicheren adhortativen Konj. Präs.) gebraucht; so im M astić- kár*, 1340er J. (R. accurens d i e i t riemum 93, Ipse r e s p o n d e a t 95) und in H r a veselé M agdaleny, 14. Jh. (M. p r o c e d a t , d i e a t 119). Der lat. D ialog O rd o ad visitandum sepulchrum9, Ende 12. bzw . A nfang 13. Jh., verwendet überwiegend den adhortativen Konj. Präs. (D einde sorores v e - nientes ad chorum c a n t e n t . . . ) . Den čech. D ialog aus der M itte des 15. Jh.

S var v o d y s v in em kann man in diesem Zusammenhang nicht auswerten, weil darin die bühnenzeitbezogenen Verse episch aufgefaßt und sogar in gereimten Zweizeilern eingeschlossen s in d 10. Der Gebrauch von verbalen Formen in den Bühnenanweisungen zu den čech. Dram en des 16.— 18. Jh.

entspricht den poln. Verhältnissen, soweit man darüber auf Grund der beiden Anthologien von J. H rabák11 urteilen darf. H ier werden ebenfalls die vier verbalen Zeitformen verwendet: das Präteritum ( p r i v e d i i pan- nu. Ščidlo }da v tanec a jiny za nìm, ta k to v y k r i k l , 1573, I, 217), das Präsens ( ) d c , 1566, I, 84, skonává se d ru h y aktus a t r o u b í zhuóru, 1566, I, 80) einschließlich seltenes adhortatives má ״ so ll“ (Tuto m á m iti obraz m alovan y, a b y jej u kazovai, 1573, I, 120) und fakultatives muze

״kann“ (Tuto se m i l z e песо z p i v a t i neb troubiti; 1573, I, 100), das Futu- rum (b it d e s e d e t za stołem a n a v stív i ho jinsí sedláci, 1588, I, 183) und das perfektive Präsens mit futuraler Bedeutung ( p r ' t d e a dì, 1566, I, 87).

Wie es scheint, herrschten hier die Präteritumsformen (K o m e d ie о sv. panne D orotč, 2. H älfte 17. Jh., K om edie 0 tu reckÿ vo)ne, Ende 17. Jh.) sowie die perfektiven Präsensformen (Selská rebelie, Ende 18. Jh., K o m e d ie о Fran- tiscc, A nfang 19. Jh.) viel länger als in Polen. D ie Ursache dafür ist in dem bleibenden Einfluß der vorherigen bodenständigen Tradition zu suchen, die in Polen im höfischen Theater mit seiner Anknüpfung an französische und italienische Bühnenstücke verloren ging.

8 Zitiert nach K u n s t m a n n , H .: Denkmäler der alttschcchischen Literatur von ihren Anfängen bis zur Hussitenbewegung, Berlin, 1955. — Die Ausgabe der lat. altiech.

dramatisdien Texte von J. H r a b á k : Staroüeské drama, P rah a 1950, verwischt leider in den Übersetzungen den Unterschied zwischen den lat. Konj. Präs. und Indik. Präs., wo sie bald als Präsens (Deinde cantet cantionem cum Pustrpalko sic, Kunstmann 94: Potom zpfaá ptseń s Pustrpalkem takto, H rabák 17), bald als perfektives Präsens übersetzt werden (Ipse respondeat, Kunstmann 95: Rubin odpovi, H rab ák 19).

״ H a v r á n e k , В., H r a b á k , J.: Vÿbor z českč literatury od počatkū po dobu Husovu, Praha, 1957, S. 86—88 und die Abbildung N r. 10.

10 Vgl. W ino wodie odpowieda IA proti sobie m luw iti neda, Kunstm ann. S. 380.

11 H r a b á k , J.: Staroceské drama, Praha, 1950 (als I zitiert); Lidové drama po- bëlohorské, Praha, 1951 (als II zitiert).

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Alce Verhältnisse im Gebrauch des perf. Präsens in Regieanweisungen weist das S o r b i s c h e auf.

Im niedersorb. Bühnenstück Serbska p'seza (1928 ״ a) von H ajno N o w y (1871— 1941) tritt hier das Präsens neben dem perf. Präsens auf (źo w ća s e j ź e. . . psedu a spéwaju, 325, W tom ako su źo w ć a wence, zenu golcy nut's, w o t r e ž u psa, z w e i u snoru a w o t w j e r 's e jaskolicku, psi tom sebje ksajźu p y sp o c u a se p o to m zasej ze j'spy sunu. Ź ow ća p ś i w l a k u jadnogo do jś p y a jogo p's e r u l u j u . . . . se zasej sedaju, a b y p'sédli, 327).

Ebenso im obersorb. Drama N a H rodźisću ( 1 8 8 0 llb) von Jakub Ćisin- ski-Bart ( 1 8 5 61 9 0 9 ) : zam yśleni steji; p o to m p ó ć n j e samemu sebi, 2 8 4 , je so za blido s y d n y l a w oblićo do dlónje zaprel; . . . d o js tw y stupa, 2 8 5 , W rótn ik z w e z e z a t r u b i a most so . . . pusća, 2 8 7 .

N o d i deutlicher erscheint der obersorb. Gebrauch des perf. Präsens in Michał N aw k a s Übersetzung von N . V. Gogols R evisor (1907 ״ b): W sitcy jeju w o d s t u p j a [irrtümlich statt w o b s t u p j a , O. H .] . . . Z w u k pre- slapjenja z ! e ć i na raz zonam ze rta . . . Z aw esk so p u s é i , 308. Im russ.

Original steht hier das Präsens (В се о б ст у п а ю т и х, 94, и зл ет а ет , 95, З а н а в ес о п у с к а е т с я , 95, — zitiert nach Н. В. Г о г о л ь , П ол н ое со- бр ан и е со ч и н ен и й , т. 4, М осква 1951, и з д . А Н СССР И Р Л ).

Der poln. M odus- und Tempusgebrauch der Regieanweisungen findet eine genaue Entsprechung audi in den d e u t s c h e n lat. Meßbüdiern sowie in mittelalterlichen und humanistischen Bühnenstücken 12. Im Missale der Diözese M etz unbestimmten Alters (mit dem Text des Ostertropus ver- mutlidi aus dem 10. Jh.) verwendet die lat. Liturgische Osterfeier (de Boor, S. 9 79 8 ) den adhortativen Konj. Präs. (Tunc duo sacerdotes r e s p o n - d e a n t , 9 8 ) neben debere (d e b e n t paulatim procedere, 9 7 ) . D en Konj.

Präs. (seltener das Praesens scenicum) kennt hier ebenfalls das Erlauer Dreikönigsspiel (s. 7 584), 15. Jh., der dt. Spradie nach — aus Kärnten (primo p r o c e d a n t duo angeli, 7 5 ); das gleiche im thüringischen Ludus de decem virginibus, spätes 13. Jh. (S. 1 8 22 0 2 , cantat et surgit, 183, i n c i p i a t . . . et d i c a t , 18 5 ). In den lat. Anweisungen zum Tegernseer Antichristspiel (S. 1 3 46 4 ), vermutlich aus den Zeiten Friedrich Barba- rossas, kommen daneben auch noch Konstruktionen mit debere (Q u o d etiam d e b e t cantare p e r totu m ludum in temporibus, 136) und Futurum I vor (Q u o d et ipsa c a n t a b i t in singulis temporibus et sic ascendat tronum suum. Tunc Ecclesia in muliebri habitu procedit, 136).

D ie dt. Anweisungen bedienen sich dementsprechend des adhortativen sollen und des Praesens scenicum im alemannischen Donaueschinger Pas- sionsspiel H öllenfahrt Christi, 15. Jh. (und in dissem s o l ein tonnerklapf m it buchsen gem ad)t w erden und in dem s t o s t der S alvator das grab

״ a M ē t š k F.: Chrestomatija dolnoserbskego pismowstwa, Bd. II, Berlin 1957.

״ b P á t a J.: Serbska čitanka, Praha 1920.

** Wir stützen uns a u f die Texte der Anthologie von H . d e В о о г : Die dt. Lite- ratur, Texte und Zeugnisse, Mittelalter, München 1965.

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