Heiÿe und kalte Spinmodelle
WirbesprehenhierdieHohtemperaturentwiklunginPotenzenvonv = tanhβJunddie
TieftemperaturentwiklunginPotenzenvone−2βJ fürdasIsingmodell.InbeidenEntwik- lungenwerden dieTerme einerfesten Ordnung durh eine bestimmtKlasse vonGraphen
auf dem Gitter harakterisiert. Zur Einstimmung betrahten wir die einfahe Isingkette.
9.1 Isingkette
Im Zustand mit der geringsten Energie sind alle Spins der Isingkette vollständig ausge-
rihtet und in diesem Zustand bendet sih das System bei T = 0. Was geshieht nun,
wenn wir das System leiht erwärmen. Die Energie kann nur durh Umklappen einiger
Spins zunehmen. Bei einer festen tiefen Temperatur können wir angeregte Zustände mit
1,2, . . . , N umgeklapptenSpins betrahten. Zum Beispiel, für einSystem mit 5Spins
−5J−5h −5J + 5h
−J−3h −J + 3h
−J−h −J +h
3J −h 3J +h
Die Zustandssumme hat diefolgende Tieftemperaturentwiklung für e−K ≪1: Z = e−βE0
1 +e−10h+ 5e−β(4J+2h)+ 5e−β(4J+8h)
+5e−β(4J+4h)+ 5e−β(4J+6h)+ 5e−β(8J+4h)+ 5e−β(8J+6h)
Die systematishe Tieftemperaturentwiklung wird im2d-Modellbesprohen.
Bei hohen Temperaturen K = βJ ≪ 1 ist der Eekt der Spinwehselwirkung gering und eine Störungsentwiklung im kleinen Parameter K maht Sinn. Wir betrahten die
Kette ohne äuÿeresMagnetfeld und shreiben
ZΛ =X
w
Y
hx,yi
eKsxsy, K =βJ. (9.1)
Wir benutzen dieIdentität
eKsxsy = coshK +sxsysinhK = coshK(1 +vsxsy), v = tanhK.
Zum Beweisder Identität betrahte man diebeiden Fällesxsy ∈ {−1,1}. Der Parameter v strebtfürhoheTemperaturengegenNullunddientalsEntwiklungsparameter.Esfolgt
ZΛ= (coshK)pX
w
Y
hx,yi
1 +vsxsy
, (9.2)
wobei p dieAnzahl nähster Nahbarn-Paare im Gitter ist, also dieAnzahl Wehselwir- kungsterme. Füreinhyperkubishes Gitterin dDimensionen istp=V d. Wirbetrahten
wiedereineinfahesBeispieleineseindimensionalenperiodishesGittersmit3Gitterpunk- ten.Dannistp= 3unddasProdukt (9.2)hat3Faktoren,(1 +vs1s2)(1 +vs2s3)(1 +s3s1).
Entwikelnwir esin Potenzen von v, dann erhalten wir 2p = 8Terme, ZΛ = (coshK)3
1
X
s1=−1 1
X
s2=−1 1
X
s3=−1
1 +v(s1s2+s2s3+s3s1) +v2(s1s2s2s3+s1s2s3s1 +s2s3s3s1) +v3(s1s2s2s3s3s1)
. (9.3)
Hieristes angebraht, eine bijektiveBeziehung zwishen denahtTermen undDiagram-
men auf dem Gitter herzustellen. Die Menge der zugehörigen aht Diagrammeist in der
folgenden Figur gezeigt.Da der Entwiklungsparameter v imProdukt (9.3) inder Form vsxsy ersheint, hat einDiagramm der Ordnung n genau n Linien.
v0:
1 3
2
b b
b
v1 :
b b
b
b b
b
b b
b
v2:
b b
b
b b
b
b b
b
v3 :
b b
b
Wegen der Identität
1
X
sx=−1
snx =
2 n gerade
0 n ungerade (9.4)
nden wir folgende Zustandssumme für 3Spins Z = cosh3K 8 + 8v3
= 23 cosh3K+ sinh3K .
NunverallgemeinernaufdieKettemitN Spins.Wirhabengesehen, dassnurDiagramme
beitragen, an derenVertieseine gerade Anzahl vonLinien enden.Derartige Diagramme
nennt mangeshlossen.Für dieIsingkette können aneinemVertexhöhstenszweiLinien
enden (jeder Vertex hat zweinähste Nahbarn). Obwohl esfür N Gitterpunkte 2N Dia-
grammegibt,tragennurdiejenigenderOrdnungv0 (keine Linie)und derOrdnungvN zu ZΛ bei.Also ist
ZΛ = (coshK)N 2N + 2NvN
= 2N coshNK+ sinhNK
. (9.5)
Die Hohtemperaturentwiklung führt bei der Isingkette auf das exakte Resultat für die
Zustandssumme.
9.2 2d Ising-Modell
Neben Monte-Carlo Simulationen und der Molekularfeldapproximation sind die Hoh-
und Tieftemperaturentwiklungen in Gittertheorienvongroÿer Bedeutung. Bei der Tief-
temperaturentwiklung studiert man die Abweihungen vom Zustand minimaler Energie
(oder Wirkung inder Feldtheorie).Sie entspriht der Entwiklung für kleine Kopplungs-
konstanteninderFeldtheorie.FürkontinuierlihvariierendeFelderndetmandieüblihe
Störungstheorie (im Kontinuum oder auf dem Gitter). Bei der Hohtemperaturentwik-
lung entwikelt man um einen zufälligen Zustand. Sie entspriht der starken Kopplungs-
entwiklung in der Feldtheorie.
9.2.1 Hohtemperaturentwiklung
Analog zum eindimensionalen Fall shreiben wir für sehr hohe Temperaturen oder K = βJ ≪1 beziehungsweise v = tanhK ≪1dieZustandssumme des 2-dimensionalenIsing- Modells aufdem quadratishen Gitterfür vershwindendes Magnetfeld wie folgtum
Z = X
w
Y
hxyi
eKsxsy = (coshK)P X
w
Y
hxyi
(1 +vsxsy)
= (coshK)P X
w
1 +vX
hxyi
sxsy+v2 X
hxyi6=hx′y′i
sxsysx′sy′+. . .
. (9.6)
Hierbezeihnet P dieAnzahlPaarevonnähstenNahbarn.JedemSpinprodukt wirdein Graph zugeordnet
x y z
u v
∼sxs3ys2zs2us2v
=sxsy
DieVertiesx, y sindungeradeunddieVertiesu, v, z gerade.EinGraphgibtdenBeitrag 2V zur Zustandssumme falls alleVerties gerade sind und 0 sonst.Somit ist
Z = (coshK)P 2V
P
X
ℓ=0
gℓvℓ, (9.7)
wobei gℓ dieZahl der Graphen aus ℓ Linien mitlauter geraden Verties ist. g0 ist1. Als
Beispiel betrahten wir das 2-dimensionale Ising-Modell mit quadratishem Gitter, für das P = 2V ist.Die folgende Tabelle enthält alle Graphen mitund bis zur Ordnung v8.
Die dritte Spalteenthält die Anzahl Graphen der entsprehenden Sorte.
ℓ Graphen Anzahl gℓ
4 V V
6 2V 2V
4V
2V 12V2+ 72V 8
1
2V(V−5)
Zum Beispiel,dieZahlV(V −5)/2 inderletztenZeile erhältmanwie folgt:Dieerste der
beiden Plaketten kann man irgendwo auf das Gitter legen, also an V vershiedene Orte.
DerMittelpunktderzweitenPlakettedarfdannwedermitdemjenigendererstenPlakette
zusammenfallen noh im Mittelpunkt der 4 benahbarten Plaketten liegen. Wir können
sie also an V −5 vershiedene Stellen legen und erhalten V(V − 5) Möglihkeiten die beiden Plakette so zu legen, dass keine ihrer Seiten zusammenfallen. Beim Vertaushen
der beiden Plaketten erhalten wir aber denselben Graphen, so dass wir shlussendlih
V(V −5)/2vershiedene Graphen nden.
Damit hat die Zustandssumme des 2-dimensionalen Ising-Modells die Hohtempera- turentwiklung
Z = (coshK)P2V
1 +V v4+ 2V v6+1
2 V2+ 7V
v8+. . .
. (9.8)
DenthermodynamishenGrenzfallerhältmandurhformalesRehnenmitPotenzreihen.
Dazu mahen wir wegen
Z = exp(−V βf) (9.9)
folgendenAnsatz fürdie freiEnergiedihte,
e−βf = (coshK)P/V ·2·
∞
X
ℓ=0
cℓvℓ. (9.10)
Aus (9.9) folgtdann mit(9.7)
1 +X
ℓ≥1
gℓvℓ =
1 +X
ℓ≥1
cℓvℓV
= 1 + V
1
c1v +c2v2+. . . +
V 2
c1v+c2v2+. . .2
+. . .
und durh Koezientenvergleih erhältmanc0, . . . , cn aus g0, . . . , gn.Dabeifällt V exakt
heraus,falls diegℓ für eingenügendgroÿes Gitter auf dem Torus berehnet werden.
Für das2-dimensionaleIsing-Modellaufdemquadratishen GitteristZ ∼(1 +V v4+ . . .)und deshalb istc1 =c2 =c3 = 0. Manndet
V v4+ 2V v6+1
2 V2+ 7V
v8+. . .
=V c4v4+V c6v6+
V c8+1
2(V2−V)c24
v8+. . .
oder c4 = 1, c6 = 2und c8 = 4.Deshalb ist
e−βf = 2(coshK)2 1 +v4+ 2v6+ 4v8+O(v10)
. (9.11)
Daraus kann man diePotenzreihe für diefreie Energiedihteausrehnen.
Korrelationsfunktionen
Oberhalbder kritishenTemperaturvershwindetfürh= 0dieMagnetisierung,hsxi= 0,
und dieSuszeptibilitätist
χ= 1 V
X
xy
hsxsyi=X
y
hsxsyi. (9.12)
Nun wirdwieder jedem Term inder Hohtemperaturentwiklung
hsxsyi= coshP K Z
X
w
sxsy
1 +vX
huvi
susv+v2 X
huvi6=hu′v′i
susvsu′sv′ +. . .
(9.13)
eineindeutiger Graph zugeordnet.Zum Beispiel
u v
x u′
y
u v
u′′ v′′
∼s2xs4ys4u′s2us2vs2u′′s2v′′ = 1
DieserGraphträgtmit2V zur SummeüberalleKongurationenin(9.13)bei.EinGraph trägt genau mit 2V bei, wenn die Verties x und y ungerade, und alle anderen Verties
gerade sind. Andere Graphen tragenwegen
1
X
sx=−1
snx =
2 n gerade 0 sonst
nihtbei.DerFaktor coshP K·2V kann gegenden gleihenFaktorvonZ in(9.8)gekürzt
werden. Es folgtdas
Lemma Die Zweipunktsfunktion hat folgende Hohtemperaturentwiklung,
hsxsyi= P
ℓg′ℓvℓ P
ℓgℓvℓ
wobei die gℓ′ die Anzahl Graphen mit ℓ Linien ist, deren Verties x und y ungerade und
alle anderen Verties gerade sind.
Aus diesem Lemmafolgt unmittelbardas
Korrolar Ist ℓ kleiner als die Länge d(x, y) des kürzesten Weges auf dem Gitter von x
nah y, dann vershwindet gℓ′.
Wäre das Korollar niht wahr, dann gäbe es einen Graphen mit < ℓ Linien, für den x, y ungerade und alle anderen Verties gerade wären. Die Linien könnte die Punkte x
undyalsonihtverbindenundderGraphbestünde auszweiunverbundenen Subgraphen.
Da für jeden Graphen die Relation
X
Vertices
Vertexordnung = 2·Anzahl Linien
gilt, wobei die Ordnung eines Vertex die Anzahl der einlaufenden Linien ist, muss die
Summe der Vertexordnungen für jeden Subgraph gerade sein. Aber die Ordnung des zu
x gehörenden Subgraphenist
Ord(x) +gerade Zahl=ungerade,
im Gegensatz zu der Forderung, dass diese Zahl gerade sein muss. Also gibt es keinen
zulässigen Graphen der Ordnung < ℓ.
Für das 2-dimensionale Ising-Modellaufdem quadratishen Gittergilt also
hsxsyi=O vd(x,y)
=O e−d(x,y)/ξ
, 1
ξ = log 1
v ≫1, (9.14)
wobeid(x, y)derkleinste Abstand vonx und yaufdem Gitter ist.DieKorrelationslänge wird mit zunehmender Temperatur kleiner. Die thermishen Fluktuation unterdrüken
Korrelationen übergröÿere Distanzen.
Wollen wir dieSuszeptibilität χ biszur Ordnung vn berehnen, so müssen wir in der
Summe (9.12) nur Zweipunktsfunktionen hsxsyi mit d(x, y) ≤ n berüksihtigen, und diese nur bis zur Ordnung vn. In jeder Ordnung von v ist χ daher eine endlihe Summe.
Bei der formalen Division der Potenzreihen fällt V wieder exakt heraus. Zum Beispiel,
fürGitterpunkte x, y,derenKoordinatensihum 1untersheiden, sodassd(x, y) = 2ist,
nden wir folgende Graphen biszur Ordnung v6:
ℓ Graphen Anzahl gℓ′
2 b 2 2
4 b b
b
4 4
b b b
b b
3×4
b
b b
b b
b b b
b b
b b b
b b
2×2 2V + 10 6
b b
b b
b
b b b
b
b 2(V−3)
Wir ndendieReihen
hsxsyi= 2v2+ 4v4+ (2V + 10)v6+. . .
/ 1 +V v4+. . . ,
wobeiderNennerdieführendenTermeinderHohtemperatur-EntwiklungvonZenthält.
Es ergibtsih dieReihe
hsxsyi= 2v2+ 4v4+ 10v6+O(v8) (9.15)
fürdiebetrahtete Zweipunktsfunktion.DieseReihe tritt inderSuszeptibilitätχviermal
auf. Berüksihtigt man die Graphen aller Zweipunktsfunktionen, deren Aufpunkte x, y
einen Abstand ≤ 6 haben, so ndet man folgende Hohtemperaturentwiklung für die Suszeptibilität,
χ= 1 + 4v+ 12v2+ 36v3+ 100v4+ 276v5+ 740v6+. . . . (9.16)
Mit der Taylorreihe
v = tanhK =K− K3
3 +2K5 15 − 17
315K7+. . .
erhält man dieReihenentwiklung
χ=X
ℓ
aℓKℓ, K =J/T. (9.17)
mitden Koezienten
ℓ 0 1 2 3 4 5 6
aℓ 1 4 12 34.666 92 240.543 611.200
Extrapolation zum kritishen Punkt
In der Reihe (9.17) sind alle Koezienten aℓ positiv. Falls die Reihe einen Konvergenz- radius R >0 hat, ist χ analytish auf der Kreissheibe mitMittelpunkt 0 und Radius R
und hat eine Singularität bei K = R. Wir wollen annehmen dies sei der kritishe Wert Kc =J/Tc. Wir benutzen das Quotientenkriterium
R = lim
ℓ→∞
aℓ
aℓ−1 = J
Tc. (9.18)
Wir versuhen den kritishen Exponenten γ und Kc inder Interpolationsformel
f(K) = 1−K/Kc
−γ
= 1 +
∞
X
ℓ=1
γ(γ+ 1)· · ·(γ+ℓ−1) ℓ!
K Kc
ℓ
≡ X a′ℓKℓ
so zu wählen, dass diese Reihe mit der Hohtemperaturentwiklung (9.17) möglihst gut
übereinstimmt.Die Quotienten
a′ℓ
a′ℓ−1 = 1 Kc
+γ−1 Kc
1 ℓ,
sindeinelineareFunktionin1/ℓ.AusderSteigungderGeradenunddemWertfürℓ → ∞
kann man die kritishe Temperatur und den kritishen Exponenten ablesen.
a1/a0 a2/a1 a3/a2 a4/a3 a5/a4 a6/a5
4 3 2.8888 2.6539 2.6146 2.5409
1/2 1
1/ℓ aℓ/aℓ−1
4
0
b
b b
b b b
∼2.3
(1,4)
Steigung ∼1.7
Eine linearer Fit andieQuotienten aℓ/aℓ−1 ergibt 1
Kc ∼2.3 und γ ∼ 1.7
2.3 + 1 = 1.74.
Für diekritishe Temperatur nden wir den Wert
Tc = 2.3J bzw. Tc ∼ 2.3
4 TMF ∼0.575TMF, TMF = 4J.
Diesliegtbereitsrelativnahe amexakten Wert fürdiekritisheTemperaturdes 2dIsing-
Modells,
Tc
TMF
= 1
2 log(1 +√
2) ∼0.5673. (9.19)
Für das dreidimensionale Ising-Modell haben Gaunt und Sykes die Hohtemperatur-
entwiklung bis zur Ordnung 20berehnet [42℄. Die führenden Terme sind χ = 1 + 6K+ 30K2+ 148K3+ 706K4+16804K5
5 47260K6
3 + 7744136K7
105 + 35975026K8
105 +. . . (9.20)
Die Quotienten der Koezienten sind
a1/a0 a2/a1 a3/a2 a4/a3 a5/a4 a6/a5 a7/a6 a8/a7
6 5 4.9333 4.7703 4.7603 4.6874 4.6818 4.6455
1 1/ℓ aℓ/aℓ−1
6
2
b
b b b b b bb
∼4.5
(1,6)
Steigung ∼1.5
Eine linearer Fit andieQuotienten aℓ/aℓ−1 ergibt
1
Kc ∼4.5 und γ ∼ 1.5
4.5 + 1 = 1.33.
Wegen TMF = 6J ist
Tc
TMF ∼ 4.5
6 = 0.75,
und dieser Wert ist weniger als1 Prozent vom best-bekannten Wert entfernt. Die Extra- polation fürden kritishen Exponenten γ istallerdings niht sogut.
9.2.2 Tieftemperaturenwiklung
Für einpositivesMagnetfeld h hat diegeordnete Konguration
w0 ={sx = 1|x∈Λ} (9.21)
dieniedrigste Energie,
E0 =−P J−V h. (9.22)
DieseGrundzustandsenergiehat dieVielfahheitg0 = 1,istalsonihtentartet.Angeregte
ZuständeerhältmandurhdasUmklappen vonSpinsangewissen Punkten•des Gitters.
Einer Kongurationw ist eindeutig durh die Menge X(w) der Gitterpunkte mitumge- klappten Spinsharakterisiert.Im folgendenBeispiel enthält X 5 Punkte, n(X) = 5 und p(X) = 12nähste Nahbarn mitvershiedenen Spins.
◦: Spin +1
•: Spin −1
X ⊂Λ : Gitterpunkte •mit Spins −1
n(X) = Zahl der Punkte von X (das Volumen
der Teilmenge X)
p(x) =Zahlder NN-Paare antiparallelerSpins (Oberähe von X)
Mankann X wieinder FigurdurheinPolygon (Polyeder) darstellen.Auf demTorus ist allerdingsniht klar, was das Innere oder äuÿere des Graphen vonX ist. Die Kongura-
tionen w und −w haben identishe Graphen.
Thermodynamishe Potentiale
JederGitterpunkt•mitSpin−1gibteinenBeitrag2hzurEnergie,jedesnähsteNahbarn-
Paar • ◦einen Beitrag2J,also ist
E(X) =E0+ 2J p(X) + 2h n(X). (9.23)
Ist gn dieVielfahheit der Anregungsenergie En,dann lautet dieZustandssumme
Z =e−βE0X
n
gne−β(En−E0)=eβ(P J+V h)Ξ (9.24)
und Ξ hat folgende Tieftemperaturentwiklung:
Ξ(z, ζ) =
∞
X
n=0
znFV(n, ζ) =
∞
X
n=0
zn
∞
X
p=0
ζpGV(n, p). (9.25)
Für eine ferromagnetishe KopplungJ >0 istbeitiefen Temperaturen
ζ =e−2βJ ≪1 (9.26)
und ζ darf als Entwiklungsparameter gewählt werden. Wir dürfen annehmen, dass h
positiv ist,oder dass
z =e−2βh<1 (9.27)
gilt.Dannistder Grundzustand geordnet und dieMengenX, X′ zu den Kongurationen
w,−w haben vershiedene statistishe Gewihte, nämlih
X : znζp und X′ : zV−nζp.
ImthermodynamishenLimesV → ∞vershwindetdasGewihtvonX′ relativzudemje-
nigen von X. Dies ist der Grund dafür, dass man imthermodynamishen Limes für h ↓
eine spontane Magnetisierung erwarten kann. Setzt man dagegen h = 0 bei endlihem
Volumen, dann vershwindet wegen E(X) = E(X′) der Mittelwert von sx und es gibt
keine Magnetisierung.
Man beahte, dass dieVariablenz und ζ eine andereBedeutung haben alsim letzten
Kapitel. Der Koezient GV(n, p) in (9.25) ist gleih der Anzahl Kongurationen X mit
Volumen n(X) = n und Oberähe p(X) = p. Die Reihe (9.25) kann auh als grosska-
nonishe Zustandssumme eines Gittergases mitWehselwirkung 2J zwishen NN-Paaren
◦ • und hemishen Potentialµ=−2h interpretiert werden.
Wieinder Hohtemperaturentwiklung muss man dieauftretenden Graphenund ihre
Anzahl bestimmen. Für das 2d-Ising-Modellsind die führenden Graphen
n p Graphen Anzahl FV(n, ζ) 1
2
3 4 6 8
8
10 12
V V ζ4
2V 2V ζ6
1
2V(V −5) 12V(V −5)ζ8 2V
4V 6V ζ8
2V(V −8) 2V(V −8)ζ10
V 3
−6V
−2V(V −8)
1
6(V3−15V2 +62V)ζ12
DieAnalogiezudenHohtemperaturgraphenistleidernurein2-dimensionalesEigenheit.
Wir werden darauf zurükkommen. Im Gegensatz zu Z existiert die freie Energiedihte