9 Übungsblatt Photovoltaik
9.1 (Farbstosolarzelle)
1. Ein aufdenFarbstotreendesPhoton hebteinElektrondesFarbstosvom
ValenzbandindasLeitungsbanddesFarbstos.Alternativkannmanauchso
formulieren:
hν + D → D ∗,wobei das∗
den angeregten Zustand ausdrückt,
sichalso dasFarbstomolekül ineinem angeregten Zustand bendet.
2. Dasich dasLeitungsbandniveau desTitandioxidsunterdem desFarbstoes
bendetunddieElektronenimLeitungsbandfreibeweglich sind,werdendie
Elektronen vomFarbstoeitungsband indasLeitungsband desTitandioxids
laufen undbilden somiteinen Diusionsstrom.Die alternative Formulierung
ist hier, dass das angeregte Dye-Molekül ein Elektron an das Titandioxid
abgibtundsomitalspositivesIonimGrundzustandzurückbleibt
D ∗ → D + + e − (
Ti O2 ).
3. Vom Leitungsband laufen die Elektronen in Richtung der Anode, wobei ein
zurücklaufeninRichtungKathodenichtmöglichist,dadasLeitungsbanddes
Farbstoeshöher liegtalsdasLeitungsband desTitandioxids. Es ndetalso
einTransportdes
e − im TiO2
Netzwerk statt.
4. DasElektron wirdanderAnode übereinenKontaktdem Verbraucher zuge-
führt.
5. AnderPlatinkathodeerhältderElektrolytElektronen,welcheerzurspäteren
Regeneration des Farbstoes an das
I − /I 3 − Paar weitergibt. Hier bestehen nunverschiedeneMöglichkeitendieReaktionsgleichungenzuformulieren,wir
wählen
I 3 − +2e − → 3I −,einederalternativenFormulierungenwäreauch3I 2 + 2e − → 2I 3 −, wobei manin diesemFall auf I − verzichten könnte, wasjedoch
I − verzichten könnte, wasjedoch
nichtderAbbildung entspricht.(LeidergebendieVorlesungsunterlagennicht
äquivalente Reaktionsgleichungen an).
6. Die Regeneration des Farbstoes ndet dann mit
D + + I − → D + I
(sieheVorlesungsunterlagen)statt.Esistwichtig,dasseinElektronabgegebenwird,
damitderpositivgeladeneFarbstoregeneriertwirdundindiesemdurchein
Photon erneut ein Elektron ins Leitungsband gehoben werden kann. Alter-
nativ kann man auch formulieren, dass
2I − 3 + 2D + → 2D + 3I 2 wobei 2
Elektronenvon
I 3 −zudenD +übertragen werden.DerFarbstoistindiesem
Fallregeneriertund
I 2 kannwiederüberdenElektronenstromzuI 3 −ionisiert
werden.DieaufGrundderRegenerationinduzierteSpannung(derElektrolyt
ersetztdiefehlendenElektronendesFarbstoes sehrschnell) führtdannzum
Elektronenstrom.
a)
DasPotentialwirdimwesentlichandenGrenzächen(alsoüberall,woderHalbleitermit
dem Elektrolytenim Kontakt ist) zwischen
n
-Halbleiter und Elektrolyten abfallen, dies resultiert daraus, dass das chemische Potential des Halbleiters, welches äquivalent zurFermienergie ist höherliegtals dasPotential desElektrolyten, somit kommt esim Bän-
dermodell zur Ausbildung einer Bandverbiegung, welches einen Potentialwall darstellt.
(ähnlich zum
pn
-Kontakt)b)
Es ieÿenzweiStröme,derStrom vomLeitungsband(
n
-Halbleiter besitzt freieElektro- nenaufGrundderDonatoratome)zudenoxidiertenTeilchen(diesesindpositivgeladen,d.h. die Elektronen ieÿen zu den positiv geladenen Teilchen) und der Strom von den
reduziertenTeilchen(diesesindnegativgeladen,ansichstellensiedasValenzbandniveau
dar,jedoch istaufGrundderthermischenFluktuationihrBandverbreitert, somitüber-
lappt es also zum Teil bis ins Leitungsband, womit die negativ geladenen reduzierten
TeilcheneinenStrom indiesesbildenkönnen)insLeitungsband. Wirvernachlässigendie
Zahl der unbesetzten Zustände im Leitungsband. Es sind die Teilströme mit Hilfe der
ElektronenkonzentrationimHalbleiter
n
,derRatenkonstantefürdenElektronentransferk
,sowie derVerteilungsfunktionW (E)
und derKonzentrationc
derjeweiligenTeilchenzu denieren. Betrachten wirden Strom vom Leitungsband zu den oxidierten Teilchen.
Wirerhaltenfür diesen:
I LB → Ox ∝ kncW (E)
während derStromvonden reduzierten Teilchen ins Leitungsbandmit
I Red→LB ∝ ckW (E) n
ist.DieBegründungliegtdarin,dasseinegeringereAnzahlanElektronenimLeitungs-
band im zweiten Fall dafür sorgt, dass die reduzierten Teilchen eine geringere negative
Ladung sehen und somitnoch stärkerindiesen Bereich eintreten wollen. Im ersten Fall
sorgteinehohe AnzahlvonTeilchen im
n
-Bereichdafür,dassauchviele übertretenkön-nen in den oxidierten Teilchenbereich. Die Ratenkonstante stellt einen Faktor dar und
istdaherinbeidenFällenimZähler.DieKonzentrationderoxidiertenTeilchenstelltdie
Anzahl derfreien Zuständebzw. rekombinationsfähigen Zustände dar, dievon den Lei-
tungsbandelektronen gesehen werdenund geht daherproportional zumStrom ein, auch
fürden Stromderreduzierten Teilchen indasLeitungsbandist dieKonzentrationdieser
proportional zum Strom, da die gröÿere Anzahl der Teilchen zu einem gröÿeren Strom
führen wird. Die Verteilungsfunktion ist abhängig von der Energie und geht in beiden
Fällen proportional ein, dies kann man sich auch an Hand dergraphischen Darstellung
überlegen,daimzweitenFalldieTeilchenzahl diegenügendEnergiebesitztdurch
W (E)
tungsbandniveau liegen, da auf Grund der thermischen Fluktuationen die Bänder der
oxidierten bzw. reduzierten Teilchen aufgespalten(kontinuumsmäÿig)/verbreiter t sind.
c)
Im Gleichgewichtsfallieÿt keineektiverStrom,esgilt gerade
I LB→Ox = I Red→LB d.h.
I LB→Ox ∝ kncW (E) ∝ ckW (E)
n → n 2 ∝ 1.
d)
DerGesamtstrom ergibtsich als:
I ges = I LB→Ox + I Red→LB ∝ kcW (E)
n + 1 n
Es gilt dieNebenbedingung:
n p (−x p ) = n p 0 exp
qU ext kT
setzen wirdies indieGleichung ein, erhaltenwir:
I ges =∝ kcW (E) n p 0
n 2 p 0 exp
qU ext kT
+ exp
− qU ext kT
.
9.3 (Ambipolare Diusion)
Es gilt für dieambipolare Diusion:
D a = (n + p)
n
D p
+ D p
n
Wir wollen den Einuss desDiusionskoezienten derIonen im Elektrolytenauf die
DiusionderElektronenbetrachten.Esgilt
n = p = 2 · 10 18 cm − 3 imIdealfall,dassjedes
Photon einElektron-Loch-Paarerzeugt.Zusätzlichnden wirfürdiese Photonanregung
einen ambipolaren Diusionskoezienten von
D a = 2 · 10 − 4 cm s 2. Für den Ionen Diu-
sionskoezienten gilt
D p = 10 − 5 cm s 2. Hieraus folgt für den Diusionskoezienten der Elektronen,indem wirdie Gleichungfür die ambipolare Diusionumstellen:
D a = D p D n (n + p) D n n + D p p D a D n n + D a D p p = D p D n (n + p) D n (n (D a − D p ) − D p p) = −D a D p p
D n = D a D p p
D p p − n (D a − D p )
Inunserem Fall für
n = p
vereinfacht sich dieGleichung zu:D n = D a D p 2D p − D a
wirkönnen einsetzen und erhalten:
D n = −1.11 · 10 − 5 cm 2 s .
DasErgebnisist negativundmacht physikalischsomitkeinen Sinn,darausfolgt,dass