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V ER B A N D S N A C H R I C H T E N
"'r;tü tteilungsblatt ,des Verbandes österreichischer Höhlenfbrscher
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27. Jahrgang 1975/76 Wien, im Oktober 1975 Heft 1
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Sit z des Verban�es: Obere �onaustraße 99/7/1/3, A- 1020 Wi en
Beim Schwedenjüatz 0 - Sprechstunden Donners tag von 19 bis 21 h
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.
. Quo vadis, Verband?
Nach dem offiziellen Schlußpunkt der diesjji.h,rigen Ifaupt
'veI'sammlung in Weißbach blieb bei so manchem Teilnehmer, dem
das 'Gedeihen einer gesamtösterreichischen Höhlenforschung e in
,ehrli ches Anli egen ist� e in schaler BeigesG'hmac;k hafteno
Zugleich stand unausgesprochen die Frage im �aum,. wohin sich wohl in abschaubarer Zukunft der Weg unseres Verbandes'·'wenden
wli�deo ' � ,
Dieser Verband, der vor mehr als 25 Jahren von 'Idealisten gegr:lindet wurde" denen,der Zus ammens chluß aller höhl enkundlichen Vereine und Schauhöhlenbetriebe lli1seres damals noch schwer ge
prliften Lande s am Herz en lag� hat in ßen Jahren seines Bestandes sich durchaus bew�hrto Ich sehe diese Bewährung nicht so sehr
im materiellen Bereich, etwa in der Herausgabe unserer Zeit
schrift "Die Höhle", die sich zur führenden FachzeitschriJt
der Karst- und 'Höhlenkunde des deutschen Sprachraumes ent
wicke l t hat und die gl eichsam uns er " F enster zur, Wel,t " darstellt,
j sondern vi e lmehr darin, daß es gelungen ist, l okal e Grupp en
und Vereine von Höhlenforschern zu einer übergeordneten Ver
e inigung zusammenzus chließen. Di e s ist deshalb besonders zu betonen, da der angesprochene Personenkreis, von dem s i ch auch der Verfasser dieser Zeilen nicht. aus s chließt , landauf
landab als extreme Individualisten und Eigenbrötler bekannt is t . Die gedeihliche Entwicklung de s Verbandes mit all seinen zahlrei chen Aktivit�t en ist vor al l em zwe i Gegebenheiten zu verdanken, die bisher offensichtlich nicht so sehr.in das Bewußtsein der Verbandsmitglieder gedrungen s ind:
1) Der Verband war in der glücklichen Lage, bis zum Jahre 1 974 in der Person des Generalsekret�rs eine nimmermüde Trieb
feder zu besitzen, die in mehr als pro f e s s ionel l er Arbeits
leistung die Obliegenheiten der privaten, orgEuüsierten Höhlen
forschung in Österreich w.ahrnahmo Durch Dozent Dr. He Trimmel
war ferner in idealer Weise die Verbindung 'lmSE)res Verbandes
zum staatlichen Höhlenwesen im nahmen des Höhlenreferates des BW1desdenkmalamts gegeben; e in Konnex, der sich für beiee Se� ten�ußerst fruchtbringend auswirkte. . . .
2) Die t echnis ch-manuelle Durchführung der Verbanqs
tätigke i t, wie z.B. der viertelj�hrliche Versand der Zeit
schrift "Die Höhle" , Herstellung und Versand der "Verbands
nachrichten" w�re ohne die selbstlose und aufopferungswillige Mitarbe i t e ines einzigen Mit gliedsvere ine s, nämlich des L�ndes
vereines für Höhlenkunde in Wien und N i e derösterreich ,
11 n ül Ö g 1 ich gewe s en ! Es soll festgehalten vJerdE:m, daß
- 1 - •
bisher kein anderer Mitgliedverein s o lche Opfer an Arbeitskraft seiner Mitglieder für den Verband aufbrachte, wie der Verein in Wien. Diese Tätigkeit, die sich unbsdankt und in alle Stille vollzogen hat (und bis auf weiteres auch noch vollzieht), hat bisher von seiten der anderen Mitgliedsve'reine keinerlei Aner
kennung, s on"dern, wie in Weißbach festgestell t wurde, lediglich Kr�tik gefunden.
" . .
Wie al lgeme in bekannt sein dürfte, trat mit 101.1975 eine gravierende Änderung des s taatlichen Höhlenwesens ein;
d.h. die Überleitung der diesbezüglichen Bestimmungen in die Kompetenz der Bundesländer, im Fachjargon des betroffenen Personenkreises s chlicht als "Verländerung" des Höhlenwesens bezeichnet. Für viele Kirchttirmpoliti�er�'Ultra-Föderalisten und Kantönligei s t-Anhänger ohne Z1tJeifel ein Grund zum Feiern, da dies wieder als ein, wenn auch sehr zweifelhafter Sieg der
"Lo s-von-Wi en-Bewegung" gebucht werden konnte. Do ch selb s t die überzeugtesten Anhänger des Höhlen-Föderalismus mußten s ich nach gewis senhafter Prüfung der Sachlage eingestehen, daß in diesem Fal le ein bundeseinheitlicher Schut z unserer Fors chungs
objekt e, nämlich der Höhl en, weitaus s innvoller i s t, als die Überantwortung dieser Jl.'Iaterie an die Willkür von Ni chtfach
leuten auf Bezirks- und Landesebene.
; .
In dieser echten Kri sensituation� in der sich das behördlich wahrzunehmende HÖhlenwesen in Os terreich nach wie.
vor befindet, hat Univ,-Doz.Dr. Hubert Trimmel - aus s chl ießlich um in dieser Angelegenhei t seine volle Handlungsfreih8it zu bewahren - seine :Funktion als Generalsekretär anläßlich der Hauptversammlung 1974 in Liezen niedergelegt. Er selbst und auch der g�samte neubestellte Vorstand haben erwartet, daß die Mitglieder des Verbandes in dieser schwierigen Situation voll und ganz die Bestrebungen der Verbandsleitung unterstützen und nach besten Kräften fördern würdeno Leider konnte von dieser Förderung - etwa in Form der Übernahme von Agenden - bisher nicht sehr viel verspürt werden 0 Die Pfli chten der Bitgl ieder gegenüber einem Verein, und somit auch ßegen unseren Verband, erschöpfen sich nicht nur im verbalen Einhalten der in den Satzungen niedergelegten Verpflichtungen, s ondern gehen im
moralischen Bereich weit darüber hinaus. Ich bin der Auffas sung,
daß gerade in einer Situation, wie sie oben skizziert wurde,
eS dringend vonnöten i s t, daß der Verband einig und ges chlossen auftritt.
.
Die s bedeutet jedo ch nicht, daß es ke ine Gegensät z l ichen J.ltleinungen geben darf und es bedeutet ferner nicht, daß es
keine (sachliche !) Di skus sion darüber geben s oll, denn die Diskus�lion ist wohl das Salz der lebendigen Demokratie.
Nicht Polemiken und "LU1qual ifi zierte Angriffe auf Personen der Verbandsleitung sind für eine sachl iche Arbeit zielführend, sondern konstruktive Vorschläge und die ehrliche Bereits chaft zur aktiven Mitarbeit! Es wäre do ch sehr erfreulich, wenn die
"zornigen jungen Männer des Hintergrunde s " der l etzten Haupt
vers ammlungcn statt entrüsteter Zwi schenrufe und aufgebläht er
"Reform"-Forderungen auch bereit wären, eine echte (ehrenamtliche) Arbeitsleistung für unseren Verband zu erbringen.
Es war zu erwarten, daß die Gespräche um Fragen der Höhlenrettung
und
deren Organü:ationsform einen breiten Raum einnehmen würdena Der Wert und die Bedeutung der Höhlenrettungt
- 2
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ist 'absolut unb:stri tten ,'a'och--�oil +e di-e-' sc)lw:erwie-g0nd� Frage
der vereinsrechtlichen AusklalIinierUng aus dem Verband sehr gewissenhaft geprüft ,werden!' Ich kann mir nur schwer vor
stellen, daß gewichtige 'Gründe für eine Organisation mit eigener, Recbtspersönlichkeit sprechen, vor allem wenn man , bede�lkt, . da,ß im Bedarfsfalle Einsatzmaterial und Rettungs
persona"! auch in Zukunft von den einzelnen Vereinen'zu stellen
,s'ind. '
Eingangs wurde ''V0m "Unbehage:(l," nach der letzten' Hauptver
samm1uhg gesproehen� -Dieses Unbehagen resultiert auch 'daraus, daß 'eine: ;Heihe von Mi:tgliedsver,einen nu;r eine sehr lose Be
ziehung zum Verband ,und zu sßineI,' Tätigkeit habeno ;Es ist daher hoch'an der Zeit, daß alle Verantwortlichen ":'und wer kann sich dabei 'wirkl'ich von de;r:- Verantwortung auss"chließen ?
"crnsthafteine Standortbest,immung bezüglich des Verbai).des
'vorriehmen. Ich möchte riochIJIalsp,etonen, daß der Verband
·österreichischer·Höhlenforscher der freiwillige .Zusammenschluß aller an der 'Höhlenkunde in Österreich int<$r'e$sierteri
privaten Fachvereine und, Schauhöhlenbet·riebe 'ist, wobei die
Alczente auf "freiwillig" und "pri vatI! gesetzt sind .. Es vläre
daher höchst bedenklich, von <?iner eventuell zu gründeJ:den
Institution, welcher Konst-ruktion auchimm,e;r" z.t!:.,�rv�arten, daß
diese die Agenden unseres derzeitigen Verbandes übernehmen könntel- In dieseF: Sache kann bewußt überheblich festgestellt werden: "Der Verband kann durch nichts ersetzt \'lCrd.cn! 11 0
Über die Zielorientierupg und den Weg unseres Verbandes
li'egt di'e Entscheidung, bei allen Mitgliede:rn. �
Dr .. : Max Ho Fink
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40 Arbcitst'?-ßting der "Arbeitsgemeinschaft für Fledermausforschung
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und Fledermausschutz, in der, BuIidesrepuölik ':Qeutschland und
2
Österreich"in BOnrl vom 13. bis 140 März 1976.
Das Zoologische Forschungsinstitut und Museum KoenigBonn lädt allebundesdeutschen und österreichischen,Fledermauskundler zur 4. Arbeitstagung vom 13. bis 14. März 1976 nach l3oiln, Adenauer-
allee 150 - 164, ein. �' . '
, Das vorläufige Programm sieht am Samstag, de�; .. 1). März Kurzvorträge mit Diskuss'ion;' Besicht,igung der Schaus;ammlun6 des Museums Koenig_ sowie einen öffentlichen Vortrag mit Farb
lichtbildern, am Sonntag" den 14. l"iärz eine rragesexkursion zu
südl imburgi s ehen Fledermaus win t e3?quar:tiero'n, (PiP,t'�_i".!?P N ioder- erg,
lande ) vor. . _ . ,
Anmeldlmgen zur Teilnahm'e sind bis 15. De:zember 1975 zu.
richten an: Zoologisches F�rschungsiristi tut und r'luseum Koenig, zoH.; Dro H. Roer, D-53 Bonn 1, Adenauerfüloe 150-164.
Die VortraGenden werden ersucht, Titel 'und Dauer ihres Referates . (maxo '20 i Flinuten) ebonfalls bis zu diesemZei tp�nkt mi tzuteileno
Quartierbestellungen können über das Werbe-'und Ve-rkehrsamt der Stadt. Bonn, D-53 Bonn - Bad Godesberg, Postfach 86LJ, erfolge�.
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Herl3.u'sge"bG'Y" ," Eigentürrier und, Verleger :' :, Ve.rband,öJ.3,te,freichischer Höhlenforschero Verantwortlicher Schriftleiter: Dro Max Ho Finko Herstellung: Egon Stoiber. Alle: 1020 Wien, Ob,ere.Donaustr.99/7/1
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"Die Höhle" - Zum Jahrgang 1975
Im Erscheinen des Jahrganges 1975 sind elnlge u�orherges8hene Probleme aufgetaucht, die neue Dispositionen notwendig gemacht habeno Wir bringen diese allen Verbandsvereinen hiemit zur Kenntnise Ursprünglich war vorgesehen, 'das (inzwischen er
schienene) Heft 2/3 als Doppelnummer mit den Vorträgen des Symposiums für Speläotherapie 1974 herauszubringen. Da die
Manuskripte nicht rechtzeitig einlangten und durch die Urlaubs
zeit eine arge Verzögerung in der Drucklegung entstand, mußte das Veröffentlichungsprogramm geändert werden.
Das Heft 2/3 wird, obwohl es als Doppelnummer gilt, nur einen Teil d.er Symposiumsbeiträge enthalten, sonst aber im Inhalt in' üblicher Weise vielseitig sein. Sein Umfang wird jenen nicht überschreiten, der üblicherweise bei einem Heft erreicht wirdo Dafür wird das Heft 4 in verstärktem Umfang erscheinen. Die Schriftleitung hofft, daa bis dahin alle Vortragsmanuskripte des Speläotherapie-Symposiums 19?4 vollständig vorliegen.
Diese Vorträge werden als Fortdruclc aus der "Höhle" auch als Sonderpublikation erscheinen' (trAkten des 3. Symposiums der Kommission für Speläotherapie, Badgastein 1974").
_II_D_i_e_I..;.,io_·h..;.,l_ _" ___ Be z ugsge bühren e
Neben steigenden Druckkosten ist ab 1. Jänner 1976 auch mit einer Steigerung der Portokosten um 50 bis 60 % zu rechnen.
Ein Jahrgang, dessen lYlitgliedorpreis für die angeschlossenen Vereine in Osterreich mit S 30.-- festgelegt ist, wird bei normalem Einzelversand voraussichtlich allein S 8.-- an Porto
spe sen erfordern.
Ein .tJ:berd.E;m�{�:q. der Dczug,Sgebühren. wird daher··in absehbarer Zeit notwendig werdeno Die "Höhle" ist wahsscheinlich die einzige Zci �schr�ft Ö
s
�.erreichs und Deutschlands, �_i8 seit·1969 ( J .. ) bOl 'glelchble�bende Um-fang den BezugsprG1S unver
ändert beibehalten tat 0 Für .1.976 wird -sei tens ,der Verbands
lei tung 'die Beibehaltung der bisherigen Preise angestrebt, . .
weil einersGi ts Gine ZGi t' gerechte Verständigung der Bezieher,
die Verlautbarung in einschlägigen Handbüchern uodglo für 1976 nicht mehr möglich ist und weil andererseits eine Regelung der
Herausgabe auf neuer oder erweiterter Basis in Zusammenhang mit einer angestrebten Neurogelung des wissenschaftlichen . Höhlenwesens in Österreich nicht ausgeschlossen werden kann.
Zur Zeit ist in dieser Hinsicht noch keine Entscheidung gefallen.
Internationale Alpenkommission
Der.yerband österreichischer Höhlenforscher wurde Gingeladen, im Osterreichischen Nationalen Komitee der Internationalen Alpenkommission (CIPRA) mitzuarbeiten und einen Delegierten
für dieses Komitee narrmaft zu machen. Der Vorstand hat für diese.
Funktion zunächst UnivoDozoDr. Hubert Trimmel nominiert, �er von den Delegiaten an der Hauptversammlung 1975 darin bestätigt wurde.
7. Internati-onaler Kongreß für Speläologie 1977
Auf Grund einer ersten Kurzinformation kann mitgeteilt werden, daß der nächste Kongreß vom 10. bis 17.Septem,ber 1977
in Sheffield (Großbritannien) stattfinden wird.
- Lj. -
-Aüs'stellüiig' über' }fat'ür�- 'Iffijspruc1r' 1976- und Umweltsc'hutz'
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.. Die "ÖSterreichische Ge-sell-sc-ha-ft, f-'ir ·Natur-· und· Umweltschutz ,- der unser Verband angehört, veranstal�et im Kongreßhaus Innsbruck als Auftakt zur. Jahreshauptversammlung ,der Gesellschat:t. in der Zeit vom 130 bis 200 März 1976 eine Leisttmgsschau der Mitglieds- '
o�gan;isatioti�n ut;td h, at dazu auch denYorb;and österreichischer
.Hohlenfprscher .' c�ngeladen 0 • . . '• • . . '
'Der 'Verbandsvorstandliat ,die Beteiligung des Verband'es bindend
zugesagt. Es ist daran gedacht � 1 in Bildtnontagen über die Not
wendigkei t des Höhlenschutze-s· .. -a.l·s· Bei.tr-ag zum Umweltschutz und über die im Jahr des "Höhlenscqutzes" durchgeführten bosondEren Aktivitäten zu bericpteno Anr�gungen und Anqote vOn Exponaten seitens der MitgliedSvereine ·�uoo .. ah!5eschlos-senen-g:b-hauhöhlen- ·
l?.e, trieb1 e .werden gern�. entgegeng�nomPlen� . .
Zur Jahres�auptversa.mmlung der Öst erre1C�h�sch.en .Gesellschaft. ,.
für Na.-�ux:- und Umwel tsch:utz 9·irid, alle Mitgl· iedGT, ün�erer VeT.:-,·
bandsvereine , insbesond' er.e. natürlj,ch jene .des Land,esvereines
für Höhlenkunde in Tirol, herzii'ch eingeladen'" Das geriaue
Programm der Veranstaltung, die Vrorträge, Bericnte unfr Be�atungen vör a1lem am 190,- 200 und. ,21D f.1ärz 1976 umfassen wir-J., · wird
noch bekanntgegebeno' . ' .
Sympos�um für Speläotherap�e 1976 ...
"
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Das riächste Sympos' ium der 'Internationalen Kommission für Speläo
therapie,' zu dem. alle Sp·eläologenherzlj.ch eingeladen sind, wird
.;in:der Zeit vom 19. -220 'Mai 1976 im Gebiet der. Aragonithöhle
von OChtina'(Ostslowakei)stattfindeno Nähere Einzelheiten w.erdeb durch,�as UIS�Bulletin bekanntgegeben werdenD
. . .
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VERBAN.DSSTATUTE�, . ,
---
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Nachdem bereits vor geraum�r' Z�it einigef·litgl ie.Q.sver·eine eine
Nove.llierung des 5 15 (Stimmrecht) der Statuten unseres Verbandes angeregt hatten, ergab eine gewissenhafte Prüfung der Materie durch den Verbandsvorstand,·daß, wenn·man sich zu einer Statuten
änderung entschließen sollte, darüber hinaus eine ganze Reihe von Paragraphen den Erfordernissen unserer Zeit anzupassen 'wären.
Aus diesem Grunde wurde anläßlich der Hauptversammlung 1975 in Weißbach eine Statutenkommission gegründet, die bis zur nächsten' Hauptversammlung fundierte, abstimmungsreife Vorschläge aus
arbeiten wirdo Um die Arbeit dieser Kommission zu erleichtern, wird um aktive Mitarbe=!-, t ... il} F0:r:'!!1 von, Vorschlägen und Änderungs
wünschen ersuchto Sollten die Satzungen des Verbandes,bei einem der�1itgliedsvercinc .nicht greifbar sein, so kann eine E:opie beim �chriftf'-threr dos .Verbandes bestellt werden� ,
---::---.�----�-·---��---:"""·---7---:-:-.----. -�---
fuletallabzoichen : .:
sind.wieder l�eferbaro Soweit die Vereine nicht bei.der Verb�nds
tagung in lIleißbach die notwendige Anzahl übernommen haben, sind Bestellungen an den Verband erbeteno Der Selbstkostenpreis pro Stück beläuft sich auf S 16.-- ..
Bei dieser Gelegenheit wird daran erinnert, daß die üblichen
Stoffabzeichen nach wie vor zum Stückpreis von S �.- lieferbar sind.
- 5 -
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" PERSONALTA "
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Am 6. September 1975 s ind Karin Hoffmann und Helfried Ei r s c h, Mitglied und eifriger Mitarbeit er der Sektion
Mürzzuschlag
desLandesvereins für Höhlenkunde in der Stei ermark, in den Stand der Ehe getretene Die österreichischen Höhlenforscher entbieten dem·jungen Paar die herzlichsten Glückwünsche !
Rudolf R a d 1 s 1 0 v i c h zum Gedenken
Am 21. August 1 975 verschied nach kurzem Leiden im 69. Lebens
jahr Herr Rudolf Radislovich, verdienstvolles Mitglied des
"Landesvereins für Höhlenkunde in Wien und Niederösterre ich und langjähriger Leiter der Forschergruppe Wiener Neustadt.
Rudolf Radislovich kam vom extremen Bergsteigen, als er,
Mitglied der angesehenen
"Bergsteigergruppe"
im Österreichischen Touristenklub, s ich für die Erfors
chung der Höhlen s einerengeren Heimat begeisterte. Waren es anfänglich nur die Klein
höhlen der Hohen Wand und der Fischauer Berge , die er durch
forschte, so strebten alsbald' -er und eine kl eine Schar von ..
Gleichgesinnten nach bedeutenderen Zielene Es war daher eine
logische Folge, daß Radislovich diese Höhlenforscherkameraden
'zur Forschergruppe Wiener Neustadt innerhalb des Landosvereines
zusammenschloß, um ,sich in diesem Rahmen der Erkundung und Erforschung
der
Höhlen des südöst
lichen Niederösterreichs zuwidmen. Große Erfolge waren ihm u.a. bei der höhlenkundlichen
Be"arbe i t"ung der S-chneealpe b eschieden.
Die österreichischen Höhlenforscher betrauern den Heimgang
�ines ihrer Getreuesten, der stets vom Ideal-der Kameradschaft und des Zusammenwirkens aller Höhlenforscher erfüllt waro
Ehre s e inem Andenken ! .
�1.Ho Fink
Herr W. Hofrat Diplolng.Dr . h o comont o Othmar S c h a u b e r
g e
r�rhiel t das Ehrenzeichen für L�O-j ährigo Mitgliedschaft beim Osterreichis chen Alp'enver
e
in. Der verdienstvolle Förderer de
r Höhlenforschung in Österreich gehört der Sektion Bad 1schl an, die die unweit der Raucherkarhöhle legende 1schlerhütte betreutoProf. Fritz S e e w a l d, Mitglied des Landesvoreines für Höhlenkunde in Salzburg, wurde zum Nitglied der Prüfungs-
-", --kommiss ion
für
das Lehramt an Hauptschulen , Sondersc
hulenund Polytechnischen Lehr
g
ängen sowie für die Lehrbefähigungs-prüfung für Volksschulen in Salzburg bes tellt . "" '
Der Verband österreichischer Höhlenforscher gratuliert herzlichst!
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wir bitten um beachtu
�
g stop - wir bitten urh beachtung stop"---�---�---
Wie aus 'einer an den Verbandsvors�and gelangten Information hervorgeht , hat s ich in Wien eine "Arbeitsgemeinschaft für Karst- und Höhlenkundelt gebildet , die vermutlich als eigener Verein konstituiert ist o Wir machen alle Mitglieder darauf aufmerksam , daß die s er Verein dem Verband österreichischer Höhlenforscher n i c h t angehört!
Infolge einer Erhöhung des Verkaufspreises durch den Verlag muß der Selbstkostenpreis für das Buch von H o Trimmei,
" Höhlenkundeu , zu dem es nur an Mitglieder abgegeben werden kann, ab sofort mit S 3300- festges etzt werden.
Sowohl die " Höhlenkunde " als auch die " Geheimnisvolle Höhlen
wel t" von 1L Wo Franke und die " Welt ohne Licht" von Hofmann
Montanus und Petri tsch können vom Verbandss ekreta'rlat von
den r-U tgliedern s tändig bezogen wer, deno
�---
'HÖHLENRETTUNG
---��---�
Der Leiter der Österreichisclien Höhlenrettung im Rahmen des Verbandes österreichischer Höhlenfors cher , Hermann KIRCHr1AYR, übermittelte der Verbandsleitung und der Schrift.1eitung
ausführliche . Tätigkeitsber-ichte; die wir uns eren Les ern
infolge Platzmangel in etwas gekürzter Form zur Kenntnis bringen .
Wir bitten um Verständnis! .
Die Österreichische Höhlenrettung - ein Teilbericht für 1975 Von Hermann KIRCHMAYR
Vom 24. bis 280 April fand im Bereich der Eisries enwelt in Salzburg das Dritte Internationale Treffen der Höhlenrettung statt, an dem 38 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erschienen waren lUld über das de� Berichterstatter bereits in uns erer Z e its chrift " Die Höhle 1 1 , Heft 2/3, 1 975 , S .. 74,- einen Aufsatz veröffentlicht hat o Zur Vorbereitung dieses Treffens wurde am 1'5. lYIärz eine l!'ahrt in das Höhlengebiet dUI'chgefüürt 0
Über den Einsatz im Ahnens chacht wird weiter unten ausführlicher berichtet. '
Am 9. August wurde in Gmunden die Zweite Arbeitstagung der Österreichischen Höhlenrettung abgehalten , an der 19 aktive Teilnehmer aus '8 Vereinen mitwirkten. Hauptthema waren die Probleme , die s ich anläßlich der Rettungsaktion im Scheul�ofen , Salzburg , ergeben hatten. So wurde die Notwendigkeit festge
stellt , bei derartigen Einsätzen e inen e igenen,Pres s ereferenten festzulegen, um Fals chmeldungen zu vermeiden. In organisatori
s cher Hinsicht wurde festgestellt , daß das Stiitzpunkttelefon von 2 Personen zu besetzen ist. freiwillige Hel�er zu sortieren sind, um nicht mit die s en Schwi erigkeiten zu bekommen , weiters die Höhlenretter entsprechend gekennz eichnet s ein sollten, der Einsatzleiter immer für alle ereei chbar zu s ein hat , die
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- ? -
Ger.ldai·merie zur Einrichtung 'einer Funkbrücke vom Einsatzort zum Telefon eingesetzt werden soll, und daß weitepe Helfer
ausschließlich ,vom Einsatzleiter anzufordern sinde
Alle Beteiligten waren einheilig der Ansicht, daß die ,Österr.
Höhlenrettung in der derzeitigen Form nur als Provisorium an
gesehen werden kann, da sie noch nicht als Rettungsorganisation zu betrachten iste
Die Höhle,nrettungsübung 1975 wurde für die Zeit vom 10e bi�
12. Oktober 1975 in der Rettenbachhöhle in Windischgarsten,OO, festgesetzte
Bericht über die Rettungsaktion im'Ahnenschacht:
Der belgisehe Höhlenforscher Georges Michel B i r e h e n forschte am 12. August 1975 im neu entdeckten Teil des Hori
zontu}_systems "Galerie de Fran c s Comois" in Begleitung von belgisehen Kameraden. Beim Rückweg kletterte Birchen über eine Stufe hinauf, als s ich eine Steinplatte löste und, er .etlva 2 m tief a�stlirzte, wobei ihn die nachfolgende Steinplatte am Becken schwer verletzt� (Beckenbrüche). Der belßi�che Höhlenforscher J.C.Hans stieg sofort aus und zur Hochkoglhütto ab, wo er um 0030 üh:r:' des,·13.8.,-ankam. Um 3.301,lwurde die Unfallmeldung am
Gen�arm8rieposten Ebensee überbracht. V6rihi�r wtirde sofort Herm&IEl Ki�chr;1ayr in Gmunden alarmiert, der die r-:leldung an die
VereiLs in Linz, 'Sal�burg;"Hallstatt und Sierning weitergab. Um U U':lr flog H. Kirchmayr mit einem Hubschrauber des Innen
m=_rnsteriums zur Hochkoglhütte. Nach und nach 'wurden Höhlenretter und BSi:grettungsmänner sowie Beamte der AlpoEinsatzgruppe Grnunden zn:::: HLi.��t2 und später mit einem Hubschrauber des Bundesheeres zum Schachteinstieg geflogen. Um 10.15 Uhr begannen die Retter mit dem Ej�3tieg und erreichten den Verletzten um ca., 17 Ubr�
Weitere netter mußten alarmiert werden (Salzburg, rlünchen) und di� Akt ion hatte bisher gute Fortschr::_ tte gemacht. Urü
18.30, b begann im Horizontalsystem der Verletztentransport - 2 2 ,5 St'Lmc1en nach dem Unfall. Am 1L:�.8. wurdEf' für die Retter Bivakausrüstung angefordert und eine zwei'te Trage in das Hori
zcntalsystem gebracht. Inzwis chen ka�en auch s chon die ersten Repcrter zam Schachteinganß. Eine Abl�semaDnschaft s t ieg in den Schacht ein und brachte Biwakmateri al und Verpflegung mit. Im SchachtbeDeich waren 3 Stahlse ilwinden montiert und die Telefon
verbindunc klappte gut. H. Kirchmayr holte m�t einem Hubschrauber des Bundosheeres 6 franzö s i s che Höhlenforscher von den Tragln auf ci.er �aupli tz herbei 0 Am 15.8. begann urü 2015 h der LI-OO m .
hohe Ver�ikaltransport mit Stahlseilen und um 6.45 h erreichten
die Retter mit dem Verunglückten das Tageslicht. Nac h 45 stündigem
Transport in der Höhle wurde er mittels Hubschrauber nach Linz geflogen. Der Materialtransport gestaltete sich als besonders schwierig; er dauerte b i s 0.20 h des 16. Augus t. ner Einsatz endete an diesem Tag um 18 Uhr nach dem Aufteilen des Materials in Ebensee.
Die Rettungsaktion im Ahnenschacht war bisher wohl die schwierigste und l[�ngste Akt ion der Österr ei chischen Höhlenret tung. S ie . dauerte insgesamt 82 Stunden. Am Verletztentransport haben sich
35 Höhlr:mretter, am Aufbau der Stahlseilstrecke , am Sicherungs dienst, Außendienst UDS.W. 13 Höhlenretter beteiligt. Zusätziliich
waren l\läl1ner des Bergrettungsdienstes Ebensee und Beamte der AlpiLcn Einsatzgruppe Gmunden beteiligt. Allen boteiligten
Hbh�on�ettern gebührt höchs ter Dank und Anerkennung liber diese außergewöhnli che Leistung. Jeder hat auf seinem Platz alle
seine Kräfte eingesetzt, um dem belgischen Kameraden zd helfen.
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V E R B A N D S N AC H R I C H'� E N
Mitteilungsblatt d es' Verbaride's ös·terreichischer .Höhl"Gn.f�r scher
I • ' " •
270 Jahrgang 1975/76 Wieti, im De z ember 1975 Heft 2:
Sitz des Verbandes : Ob ere Donaustraße 99/7/1/3, A-1020 Wien Beim Schwedenplatzo - Sprechstunde� Donnerstag von 19 bis 21 h
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Zum kommenden Weihnachtsfest und zum Jahres1tJGchsel entbieten Vorstand und Mitarbe i t er des Verbandes öst errei chischer
HÖhl enforscher allen Mitgliedern und Lesern die best en Wüns che Für das Forschungsjahr 1976 wünschen wir vi el Erfo lg und
übermitteln ein herz l i ches " Glück t i e f! " .
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TätigkeitsbeT �chte
Die dem V erband angeschlossenen höhl enkundl i chen Veroine und deren Sektionen worden ersucht, nach Möglichkeit bis zum 6. Jänner 1976 di e üblichen zusammenfassenden TätigkeitsbG
richte für die " Höhlen zu übermitt eln.
Benützungsgebühren für Hütten
Bis 6. Jänner 1976 bitten wir alle Vere ine und S ektionen , die H ü t t c n be treuen, die Benüt zungsgebühren für 1976 sowi e die eventuellen Betri ebsz e it en bekannt zugeben. Ferner bitten wir , um die vorhandenen Unt erlagen übe.rprüfon, bzwo orgänzen zu können , um Mitteilung der Zahl der Schlafplät ze (Betten, Matrat z enlager) und um di e Nächtigungsz iffer 1975 (möglichst
getrennt nach Mitgliedern und Nichtmitgli edern).
Bez ieherzahl für die Z e itschrift " Di e Höhle"
Bis 310 Jänner 1976 werden "Änderungen' in der Bez ieherzahl der
"Höhlell durch die dem Verband angeschl ossenen Landesvereine
und Sektionen für 1976, b zwo die für 1976 geltenden Versand
(Mitglieder-)listen erbet en, um die Aussendung organisatorisch ze itgere cht vorbereiten zu können .
Schauhöhlen
All e S c h a u h ö h 1 e n b e t r i e b e werden gebeten, Betri�bsz e iten und Eintrittspre ise für das Jahr 1976 bis spätestens 31. März 1976 mit zut eil en� �m die Verlautbarungen und Veröffentlichungen in Fremdenverkehrslmblikat ionen und ...
in der alp inen Presse re chtzeiti g überprüfen� bzW. richtig�
stellen zu könnene Der Verband bitt e t , unbedingt die beim Höhlenbesuch gewährt en Ermäßigungen� insbesondere für Mit
gl i eder alpiner Vere ine, anzugeb en. Wir bitten , es bei
di esen Meldungen auch ausdrücklich zu vermerken, falls solche
Ermäßigungen ni cht gewährt werden.
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