ANALYSIEREN & ANWENDEN 7 | Lesen III: Mediation
Bei einer Mediation geht es darum, Informationen aus einer Sprache in einer anderen wiederzugeben. Es ist keine wörtliche Übersetzung!
Vielmehr geht es darum, sich in den anderen hineinzuversetzen, zu dem man spricht oder schreibt: Was ist für diese Person wichtig? Man wählt die wichtigen Informationen aus und erklärt diese in der anderen Sprache.
Eine Aufgabe zur Mediation besteht aus zwei Teilen:
a) einer Arbeitsanweisung: Für wen sollst Du einen Text schreiben, warum, in welcher Textsorte?
b) einem Vorlagentext (ein Text, ein Hördokument oder ein Film).
Folgende Arbeitsschritte helfen Dir, eine Mediation zu erstellen:
1. Ziel: Für wen? Welche Textsorte erstellen?
Lies bei einer Mediation zunächst genau die Arbeitsanweisung.
Für wen schreibe ich einen Text (oder zu wem spreche ich)?
Versetze Dich in die Person(en) hinein und frage, was für sie wichtig ist.
Welche Textsorte ist gefragt? Sollst Du z.B. einen Dialog, einen Brief, eine Filmkritik oder einen Beitrag für eine Schülerzeitung schreiben?
( Oft sollst Du eine andere Textsorte schreiben, als der Vorlagentext hat.) Unterstreiche wichtige Schlüsselworte der Arbeitsanweisung und notiere Dir das Ziel der Mediation.
2. Vorlagentext lesen
Lies den Vorlagentext mehrfach. Achte vor allem auf folgende Leseschritte:
Beim ersten Lesen suchst du nach dem Thema und den groben Aussagen.
Dann versuchst du, den ganzen Text zu verstehen.
3. Informationen suchen, die für die Arbeitsanweisung wichtig sind
Suche im Text die Informationen, die für die Arbeitsanweisung wichtig sind.
Unterstreiche die wichtigsten Schlüsselwörter des Vorlagentextes. Lasse Unwichtiges weg. Fasse lange Abschnitte zusammen.
Manchmal musst Du zusätzlich zum Text auch etwas erklären, damit der Adressat etwas typisch Deutsches versteht. Was ist z.B. ein Vertretungsplan?
4. Mediation planen und gliedern
Wenn Du die wichtigen Informationen gesammelt hast, planst Du Deine Mediation.
Schreibe eine Gliederung in Stichpunkten.
5. Textsorte und Stil festlegen
Lies noch einmal die Arbeitsanweisung. Welche Textsorte schreibst Du? Suche dazu Formulierungen, z.B. Begrüßungs- und Schlussformeln für einen Brief.
Beachte, an wen die Mediation sich richtet und plane danach den Stil. Schreibst Du z.B. einen Brief an Gleichaltrige ( Duzen, lockerer Stil möglich) oder an
Erwachsene, die Du siezt (frz. „vous“) und für die ein formaler Stil nötig ist?
6. Mediation formulieren: erklären und umschreiben
Wenn Du den Text schreibst oder sprichst, denke möglichst in der Zielsprache.
Denke z.B. an den Satzbau S-V-O und vereinfache schwierige deutsche Sätze.
In einer Mediation begegnen Dir immer unbekannte Wörter, das ist Teil der Aufgabe! Versuche, die unbekannten Wörter zu umschreiben. Methoden und Formulierungen dazu findest Du bei Skills bzw. Stratégies im Schülerbuch.
Oft muss man in einer Mediation etwas erklären, das typisch für Deutschland ist (vgl. Punkt 3). Erkläre auch bei Eigennamen, was sich dahinter verbirgt, z.B.:
Erdinger Therme
- the water world “Erdinger Therme”
- the “Erdinger Therme”, a huge pool and spa area near Munich
- la piscine « Erdinger Therme » - l’« Erdinger Therme », c’est
une piscine près de Munich
Isar the river “Isar″ la rivière « Isar »
Tegernsee lake “Tegernsee″ le lac « Tegernsee »