A 2434 Deutsches Ärzteblatt
|
Jg. 110|
Heft 50|
13. Dezember 2013 Die wichtigste Empfehlung stehtganz am Anfang des „Ratgebers zur Vorbereitung auf das Alter“: „Tätig bleiben auch im Alter . . ., dies ist die Devise für den Ruhestand.“ Der beste Beleg für die Rich- tigkeit des Ratschlags ist der Autor selbst. „Mit 90 ist ein guter Zeit- punkt, um aufzuhören“, sagte Prof. Dr. med.
Fritz Beske an eben die- sem Geburtstag vor ei- nem Jahr, als er die Schließung seines Insti- tuts für Gesundheitssys- tem-Forschung in Kiel ankündigte. Diese Devise empfiehlt Beske selbst- verständlich nicht zur allgemeinen Nachahmung. Aber er wirbt dafür, sich frühzeitig auf das Alter vorzubereiten.
Wer nun des Autors persönli- ches Patentrezept für gesundes Al- tern erhofft, dürfte enttäuscht sein.
Denn Beske hat keinen herkömmli- chen Ratgeber mit Tipps zu Ernäh- rung und Bewegung geschrieben.
RATGEBER
Kurz und klar
Fritz Beske:
Bewusst älter wer- den. Deutscher Apo- theker Verlag, Stutt- gart 2013, 72 Seiten,
kartoniert, 7,90 Euro
Medizin/Naturwissenschaft
A. Jean Ayres: Bausteine der kindlichen Entwicklung. 5. Auflage, Springer, Berlin 2013, 306 Seiten, kartoniert, 29,99 Euro
Arnold Köpcke-Duttler: Medizin und Pädagogik im Gespräch. Ergon, Würzburg 2013, 162 Seiten, gebunden, 28 Euro
Boris A. Radeleff (Hrsg.): Angiofibel.
Springer, Berlin 2013, 530 Seiten, gebun- den, 129,99 Euro
Klaus Friese, Ioannis Mylonas, Andreas Schulze (Hrsg.): Infektionserkrankungen der Schwangeren und des Neugebore- nen. 3. Auflage, Springer, Berlin 2013, 669 Seiten, gebunden, 99,99 Euro
Volkmar Sigusch: Sexualitäten. Eine kri- tische Theorie in 99 Fragmenten. Campus, Frankfurt am Main 2013, 626 Seiten, ge- bunden, 39,90 Euro
Friedrich-Wilhelm Deneke: Psychodyna- mik und Neurobiologie. Schattauer, Stutt- gart 2013, 488 Seiten, gebunden, 49,99 Euro
Franz Heisler: Fundamentale Relatio- nen. 2. Auflage, Literareon, Utz, München 2013,652 Seiten, kartoniert, 38 Euro
Mario Prosiegel, Susanne Weber: Dys- phagie. 2. Auflage, Springer, Berlin 2013, 271 Seiten, kartoniert, 34,99 Euro
NEUEINGÄNGE
Trotz aller bildgebenden Verfahren ist das EEG weiterhin eines der wichtigsten neurologischen Unter- suchungsverfahren, unverzichtbar in der Beurteilung und Behandlung der Epilepsie, aber auch von orga- nisch-psychischen Störungen, Be- wusstseinsstörungen, Schlafproble- men bis hin zur Hirntoddiagnostik.
Der Titel „Atlas“ ist eher beschei- den gewählt. Tatsächlich liegt hier ein ausgezeichnetes Lehrbuch der Elektroenzephalografie mit einer di- daktisch sehr geschickten Einfüh- rung in die Grundlagen der EEG-Ab- leitung vor, einschließlich der techni- schen Voraussetzungen unter Einbe- ziehung der digitalen Technologie.
Dem Verlag ist eine vorbildliche und sehr ansprechende Ausstattung mit einer ausgezeichneten Wiedergabe einer Fülle von EEG-Kurven gelun- NEUROLOGIE
Ausgezeichnetes Nachschlagewerk
gen. Die Autoren haben bewusst Ab- leitungen aus dem klinischen und praktischen Alltag mit gekonnter Darstellung auch häufig auftretender Ableitungsfehler verwendet.
Dem Leser wird eine Fülle von Details und vor allem sehr eindrucks- voller EEG-Kurven von Ableitungen
bei Krankheiten im Kindes- und Er- wachsenenalter geboten (insbesonde- re der epileptiformen Muster, Bei- spiele des EEG auf der Intensivstati- on und bei ausgewählten neuropädia- trischen sowie neurologischen Pro- blemen des Erwachsenenalters bis hin zu Demenz, Schlaganfall und Ko- ma), jeweils sehr geschickt mit klini- schen Fragestellungen verknüpft.
Für den Anfänger gibt es hier umfassende Informationen zum Ein- stieg in dieses Thema, besonders auch geeignet für die Facharztprü- fung und das EEG-Zertifikat. Der Erfahrene findet ein ausgezeichne- tes Nachschlagewerk, das keine Fragen offen lässt und sich sehr gut für die rasche Information im Pra- xisalltag eignet. Es ist ein Genuss, dieses in jeder Hinsicht „schöne“
Buch zu lesen. Wolfgang Hausotter Warren T. Blume,
Giannina M. Hollo- way, Masako Kaibara, G. Bryan Young: EEG- Atlas. Huber, Bern, 2013, 704 Seiten, ge- bunden, 99,95 Euro
Wohl aber lässt er die Erkennt - nisse seiner jahrzehntelangen wis- senschaftlichen Arbeit über den de- mografischen Wandel und die Zu- kunft der sozialen Sicherungssyste- me einfließen: In 16 knappen Ka- piteln von den Chancen und Risi- ken der alternden Gesellschaft über Früherkennungsuntersuchun- gen und Schutzimpfungen bis zu Organspende und „Selbstbestimmt sterben – Patientenverfügung“ fasst Beske wichtige Informationen zu- sammen. Zum Beispiel, was Pfle- gebedürftige konkret an Leistungen der Pflegeversicherung zu erwarten haben einschließlich des unmiss- verständlichen Hinweises, dass die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten trägt. Der Appell an Selbstverantwortung und Eigenvor- sorge ist eine Grundaussage des Buches. Dessen Wert liegt in der Zusammenstellung wichtiger Infor- mationen, die ohne überflüssiges Beiwerk in klarer Sprache vermit- telt werden. Eine kleine Schrift, die Ärzte ihren Patienten empfehlen
können. Heinz Stüwe