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Archiv "Nomen est omen" (19.02.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

GESCHICHTE DER MEDIZIN

Nomen est omen

Medizingeschichte

in Straßen- und Ortsnamen

Medizingeschichte — das ist auch ein Blick auf Namen von Straßen und Orten, die schon seit dem Mit- telalter auf die Bedeutung von Ärz- ten und heilkundlichen Einrichtun- gen hinweisen. Der in den USA le- bende Autor Bruno Gebhard, M. D., hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt, ein Verzeichnis von 850 Straßennamen in 26 bun- desdeutschen Universitätsstädten angefertigt und mit umfangreichen Erklärungen versehen. Die Zahl der

„Doktorstraßen" aber ist zweifellos weitaus größer, wollte man alle Orte erfassen. Das medizinische Bewußtsein in der Öffentlichkeit wird außerdem durch Denkmäler bzw. Gedenktafeln wachgehalten, die vielen „Großen" der Medizin gewidmet worden sind.

Spitzenreiter der durch Straßenna- men geehrten Ärzte ist Robert Koch vor Virchow, Helmholtz, Ehr- lich, Paracelsus, Hufeland und an- deren. Sie alle gelten heute als Pa- triarchen der Medizin, deren her- vorragendes Wirken so in der Zu- kunft fortlebt. Anders jedoch sieht es wohl mit zeitgenössischen Medi- zinern aus. Von ihnen kündet (noch) kaum ein Straßenschild. Entweder ist ihr Ruhm noch nicht genug er- strahlt, oder ihnen mangelt es im Zeitgeschehen an entsprechendem Stellenwert. Jedenfalls scheint mit den letzten „Großen", Ferdinand Sauerbruch oder Albert Schweit- zer, die Suche der Kommunen nach Ärztenamen für neue Straßen erschöpft zu sein. Da begnügt man sich lieber mit Flurnamen, die dem Uneingeweihten oft nichts sagen.

Der Autor hat sich mit seinen er- klärenden Hinweisen zu den Stra- ßennamen viel Mühe gemacht. Er erweitert sie in seinen Ausführun- gen auch auf die Anregung, solche Straßennamen überall durch zu- sätzliche Schildchen mit Lebensda- ten usw. zu ergänzen. Auch meint

Robert-Koch-Straße in Clausthal-Zeller-

feld Foto: A. Wiese

Emil-von-Behring-Weg in Marburg Foto: Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung Marburg

er, die ärztlichen Organisationen und Medizinhistoriker sollten Vor- schläge zur Straßenbenennung von in ihrem Wirken bedeutend gewor- denen Kollegen geben. Auf daß die Tradition der „Doktorstraße" wei- terlebe. DÄ

Der Artikel „Nomen est omen" von Bruno Gebhard, M. D., der dieses Thema behandelt, kann als Vorab- druck beim Autor (Adresse: 3276 Braemar Road, Shakes Heights, Ohio/USA, 44120) angefordert wer- den.

Ceylon: Dämonen-Medizin

melklang unheimlich. Die Dorfbe- wohner krochen in ihre Hütten.

Heute würde niemand zum Fisch- fang ausfahren. Die Kranke war auf ihrer Matte eingeschlafen. Ihr Mann und die Wärter trugen sie in die Hütte. Am Abend, als sie er- wachte, war das Asthma ver- schwunden.

Und bis heute, ein Jahr danach", so versichert uns der Maskenverkäu- fer, „ist seine Schwester frei von Atemnot."

Obgleich in Ceylon in den letzten Jahren mit moderner Medizin und Hygiene große Fortschritte erzielt worden sind — die Kindersterb- lichkeit ist gesunken, Seuchen wurden eingedämmt und die Le- benserwartung soll auf 65 Jahre gestiegen sein, was für Asien sehr hoch ist —, unterstützt die Regie- rung das Überleben der alten Volksmedizin. Die ceylonesischen Könige der Antike und des Mittelal- ters, die selbst oft bedeutende Heilkundige waren, pflegten die Ayurveda, die Medizin der alten Arier, die jetzt etwa dreitausend Jahre alt ist. Im Mittelalter waren ceylonesische Ärzte ob ihrer Kenntnisse in der ganzen Welt be- rühmt. In den Jahrhunderten wurde die Ayurveda verquickt mit Astrolo- gie. Naturheilkunde und Dämo-

nenglauben. All das ist im Volk noch tief verwurzelt.

Wohl sind diese Bindungen einer modernen Entwicklung des Landes äußerst hinderlich, aber die Pflege der nationalen Eigenart ist der Re- gierung wohl wichtiger, denn die Hebung des Nationalbewußtseins ist ein wichtiger Programmpunkt der Ministerpräsidentin Bandaran- eike. Selbst die Buddhisten — der Buddhismus ist die Religion der Regierungspartei — stellen sich positiv zur Zauber- und Dämonen- medizin. Die Dämonen gelten als von Buddha eingesetzte Beschüt- zer der Insel und seiner Lehre.

Anschrift der Verfasserin:

Dr. med. Ilse Kleberger Cimbernstraße 16

1 Berlin 38-Nikolassee

534 Heft 8 vom 19. Februar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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