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Archiv "Ein Besuch im höchsten Bergdorf Europas" (17.10.1991)

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Ein Besuch im höchsten Bergdorf Europas

Eigentlich, so dachten wir damals, als wir das erste Mal über die Forcellinascharte zum alten Septimerpaß auf- stiegen, sollten wir die drei Buchstaben für uns behalten und niemandem verraten, in welcher Ortschaft die Pensi- on Alpenrose liegt. Ja, da wa- ren wir uns einig, von Juf soll- te man schweigen, damit alles so bleibt, wie es ist.

Damals waren wir mit dem Auto im Schweizer Kanton

Graubünden unterwegs und kamen auf die Idee, am Rhein entlang immer weiter flußaufwärts bis ins Quellge- biet zu fahren. Vielleicht konnten wir ihn entspringen sehen, so dachten wir. Durch das Tal des Hinterrheins fuh- ren wir immer höher hinauf, immer enger wurde das Tal.

Schließlich endete die Straße vor einem Gasthaus und der Wendeplatte für die Post- autos. Nur wenige Häuser fanden wir vor, einige waren verlassen, baufällig oder schon zusammengestürzt.

Wer wohnte hier oben in die- ser Ortschaft am Ende des Tales und hoch erhoben über der Waldgrenze? Nicht ein- mal ein Geschäft gab es hier, keine Schule, keine Kirche.

Von hier aus führten nur noch Viehwege weiter in die

Berge hinauf. Ein wackliges Brückchen überspannte den Rhein, der als munterer Bach über blankgeschliffene Steine sprudelte. Da waren wir also in Juf, diesem Ort mit drei Buchstaben. Wir parkten das Auto, fanden die Pension Al- penrose, blieben einige Tage lang und wanderten täglich von Juf aus auf Viehwegen weiter hinauf in die alpine Bergwelt. Abends saßen wir im Gasthaus, aßen Bündner

Walser- siedJung im Averstal in Graubünden.

Auf 2126 m das höchstge- legene ganzjährig bewohnte Dorf in Europa.

Foto: SVZ

Fleisch und kamen mit den Einheimischen ins Gespräch.

Hier, wo wir jetzt gemütlich zu Abend aßen und uns von den Tageswanderungen er- holten, waren wir im höchst- gelegenen ganzjährig besie- delten Bergdorf Europas.

2133 Meter erhoben über Meeresniveau liegt Juf. Zwei Gasthäuser gibt es hier, eine Jugendherberge und ein Post- amt, das allerdings nur ein paar Stunden am Tag geöff- net ist; dazu einige Stallungen und Wohnhäuser.

"Ja", so erklärte uns einer der Bergbauern später, "es gibt wohl einige Siedlungen und Wintersportstationen in den französischen und Schweizer Alpen, die noch höher liegen als Juf. Aber sie sind nicht das ganze Jahr hin- durch bewohnt. Wir leben im- A-3574 (126) Dt. Ärztebl. 88, Heft 42, 17. Oktober 1991

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sonderen Reiz des Skilaufs in einem solch entlegenen Hochtal zu schätzen wissen.

Auch in Juf hat sich so mancher der Bergbauern, die von der Viehzucht und Milch- wirtschaft allein nicht mehr leben können, auf den Tou- rismus eingestellt. Aber auch die Schafzucht ist in dieser Hochgebirgsregion weiterhin von Bedeutung. Der Gast in Juf bemerkt schon bald die Halden von getrocknetem Schafsmist, die vor den Scheunen und Ställen aufge- stapelt sind. Getrockneter Schafsmist dient in Juf und den meisten anderen Ort- schaften der Gemeinde Avers als Brennmaterial für den Winter. Holz ist kostbar und teuer hier oben über der

Baumgrenze. Seitdem die Straße bis direkt nach Juf hin- aufführt, ist auch diese hin- terste Ortschaft im Tal mühe- los mit dem Auto zu errei- chen. Strom und Telephon gibt es längst in Juf. Ein Lie- ferwagen bringt vom Kirch- dorf Cresta aus regelmäßig Brot, Lebensmittel und ande- re Waren des täglichen Be- darfs hinauf. Die Post wird ebenfalls mit dem Auto hier heraufbefördert. Winters wie sommers kommt aus Cresta, wo es ein Kur- und Sporthotel gibt, so mancher Tourist nach Juf hinauf. Oft kommt es vor, daß in der Jugendherberge, den beiden Pensionen und drei Ferienwohnungen von Juf mehr Gäste als Einheimi- sche leben.

Inmitten eines ringsum ge- schlossenen italienischen und romanischen Sprachgebietes sprechen die Bewohner der Gemeinde Avers, mit Aus- nahme von Außer- und In- nerferrera, den beiden ersten Dörfern des Tals, deutsch — allerdings in einer besonde- ren Mundart. So sagt man beispielsweise in Juf für die traditionelle Rübensuppe, die mit weißen Rüben, luftge- trocknetem Fleisch, Speck und frischem Fleisch bereitet wird, „Räbsuppa". Und der kleine Hobel, mit dem man in den Jufer Küchen die ge- schälten Rüben, die im Tal wachsen, in Streifen schnei- det, heißt im Dialekt

„d'Schnittera". Weiße Rü- ben, dazu Salat, Spinat und Mangold gedeihen in den Gärten der Bergbauern gar nicht so schlecht.

Dorf mit drei Buchstaben, ganzjährig besiedelt, das höchste in Europa — wir im- merhin wissen ja jetzt, wo das liegt. Wilhelm Harker Literatur: Das Hochtal Avers, von Joh. Rud. Stoffel, Avers.

Verlag Zofinger Tagblatt Ag, Zofingen (Schweiz). Graubünden in Farbe, von Hans Heierli. Kosmos-Bibliothek, Stuttgart, Band 293. Reisen durch die Schweiz, von Richard Zürcher. Prestel- Verlag, München. Die Schweiz, von Gerhard Eckert. DuMont Kunst-Reiseführer, Köln. Schweiz. GEO-Special, Verlag Gru- ner + Jahr AG, Hamburg.

Auskünfte: Verkehrsverein Avers, CH-7431 Avers-Cresta, Tel. 0041/81/631167 beziehungsweise 631157; Verkehrsverein Graubünden, Hartbertstraße 9, CH-7001 Chur, Tel:

0041/81/221360; Schweizer Verkehrsbüro, Kaiserstraße 23, 6000 Frankfurt/M. 1, Tel: 0 69/25 60 01-24.

mer hier. Jetzt ist Sommer, er ist zwar kurz, aber Sie sehen ja selbst, wie schön es dann bei uns im Tal ist. Besonders für Wanderer, die die Stille suchen und die Einsamkeit in den Bergen. Ganz anders ist es natürlich im Winter: der viele Schnee, die kurzen Ta- ge. Nur selten scheint die Sonne. Es wird sehr kalt hier oben. Manchmal haben wir Schneesturm. Und ab und zu sind wir für eine Weile einge- schneit."

Nur noch 14 Menschen — 13 Erwachsene und ein Kind

— leben heute ständig in Juf.

Das Bergdorf zählt zusam- men mit 16 anderen Weilern und Ortschaften zur Gemein- de Avers. Heute umfaßt die Gemeinde in diesem etwa 20 Kilometer langen Tal zu bei- den Seiten des Rheins knapp 170 Menschen.

Im 17. Jahrhundert hatte die Gemeinde immerhin noch 500 Bewohner. 1959 war die Bevölkerungszahl schon auf 140 gesunken. Doch mittler- weile glaubt Reto Patzen, der Gemeindepräsident, daß Avers ganz bestimmt nicht aussterben wird, wie man es noch vor etwa 25 Jahren be- fürchten mußte. Denn mit dem Fremdenverkehr haben die Bewohner in den Ort- schaften der Gemeinde Avers eine neue, wenn auch be- scheidene Erwerbsquelle ge- funden, die es vielen Men- schen ermöglicht, im Tal zu bleiben.

Im Sommer kommen man- che Bergwanderer und natur- verbundene Urlauber nach Juf, Juppa, Campsut, Cröt, Cresta und Pürt. Noch wichti- ger ist hier im Quellgebiet des Rheins der Winter als Frem- denverkehrssaison. Zwar gibt es bisher nur einen einzigen Lift und nur wenige Pisten und Loipen. Doch immerhin entfallen in der Gemeinde Avers rund zwei Drittel der etwa 22 000 Übernachtungen pro Jahr auf die Wintersai- son. Für die Gemeinde be- deutet das eine beträchtliche Einnahme. Es sind vor allem jüngere Menschen aus der Schweiz, aus Süddeutschland und Oberitalien, die den be-

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2 05 08 20. Kli A-3576 (128) Dt. Ärztebl. 88, Heft 42, 17. Oktober 1991

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