bergenden Notfälle zu besprechen.
Auch die immer häufiger werden- den psychosozialen und psychiatri- schen Notfälle finden ihren Platz.
Die „Angstthemen“ der Notfallme- dizin, gynäkologische und pädiatri- sche Notfälle, werden kompetent abgehandelt. Kontrovers diskutier- te Themen der Notfallmedizin, wie zum Beispiel die permissive Hypo- tension bei stumpfen oder pene- trierenden Traumen, werden mit Pro und Kontra dargestellt und mit einer Empfehlung zum prak- tischen Vorgehen versehen. Die Reanimations-Richtlinien entspre- chen den aktuellen Empfehlungen.
Das geschriebene Wort wird gelun- gen unterstützt durch viele Schemata und Bilder.
Im Ergebnis ist das Buch unver- zichtbar für alle Ärzte, welche die Zu- satzbezeichnung Notfallmedizin er- werben wollen. Darüber hinaus kann auch der in der Notfallmedizin Erfah- rene Nutzen aus dem Buch gewinnen, wenn er spezifische Punkte noch ein- mal nachlesen will. Die gut ausge- wählten Literaturhinweise werden dabei hilfreich sein. Peter Knuth
A780 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 12⏐⏐23. März 2007
M E D I E N
NOTFALLMEDIZIN
Unverzichtbar
Die präklinische Notfallmedizin hat sich von ihren Anfängen Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts rasant und kontinuierlich zu einem eige- nen Wissensgebiet der Medizin ent- wickelt, das eine der Säulen der Anästhesie bildet, aber selbstver- ständlich auch von Ärztinnen und Ärzten anderer Fachgebiete prakti- ziert wird.
Die Bundesärztekammer hat sich der Notfallmedizin immer beson- ders angenommen und diese geför- dert. So wurden die Empfehlungen zur Fachkunde Rettungsdienst und deren Fortentwicklung in Form der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin in Expertengremien der Bundesärz- tekammer entwickelt. Elementarer Bestandteil des Erwerbs der Zusatz- bezeichnung Notfallmedizin ist ein 80-stündiger Theorieblock, der Vor- aussetzung für das praktische Tätig- werden unter fachkundiger Anlei- tung am Notfallpatienten ist. Für diesen Theorieblock hat die Bun-
desärztekammer ein Cur- riculum erarbeitet, wel- ches die notwendigen Wissensinhalte definiert und inhaltlich beschreibt.
Somit lag es auf der Hand, dass ein den Kurs begleitendes Lehrbuch der Notfallmedizin das Curriculum der Bundes- ärztekammer ergänzen sollte. Dies ist mit dem Buch geschehen. Den langjährig in der Notfall-
medizin erfahrenen Herausgebern ist ein guter Wurf gelungen. Dies schon deshalb, weil das in dem Buch gesammelte Wissen in der Breite der Notfallmedizin nur aus vielen Einzelwerken zusammenge- tragen werden konnte.
Das Buch gliedert sich in die Themenblöcke des Curriculums der Bundesärztekammer und umfasst Organisation und Rechtsgrundlagen der Notfallmedizin, einsatztaktische Aspekte, behandelt Notfälle aus der konservativen und operativen Me- dizin, greift die Idee des Leitsym- ptoms auf, um die sich dahinter ver-
Klaus Ellinger, Peter M. Osswald, Harald Genzwürker (Hrsg.):
Kursbuch Notfall- medizinorientiert am bundeseinheitlichen Curriculum Zusatzbe- zeichnung Notfallme- dizin. Deutscher Ärzte- Verlag, Köln, 2007, 854 Seiten, kartoniert, 59,95A
Die meisten in Klinik und Praxis tätigen Ärzte müs- sen über Grundkenntnis- se des Schwerbehinder- tenrechts verfügen. Im Rahmen der medizini- schen Rehabilitation sind Ärzte nicht nur Thera- peuten, immer wieder werden Fragen zur Be- gutachtung an sie heran- getragen, die sie ohne spezielles Wissen nicht beantworten können. Ihre Befundberichte, die im
Rahmen gutachterlicher Stellung- nahmen bewertet werden, dienen den Versorgungsämtern als Grund- lage zur Festsetzung des Schwere- grads einer Behinderung und sind daher für alle Betroffenen von er- heblicher Bedeutung.
Der Band, der die Beiträge von Medizinern und Juristen zu einer
Tagung an der Universität Mainz im Jahr 2004 zur Publikation bringt, trägt einem Bedürfnis nach Information Rechnung. In 19 Ab- handlungen erläutern die Autoren die Grundlagen und betrachten das Schwerbehindertenrecht in der Pra- xis. Sie benennen Grenzen und Fehlerquellen der Begutachtung, erläutern die Materie aus sozialge- richtlicher Sicht und gehen auf die Rolle körperlicher und seelischer Störungen im Schwerbehinderten- recht ein. Des Weiteren beleuchten sie die sozialmedizinischen Aspek- te und äußern sich zur Zukunft des Schwerbehindertenrechts. Schließ- lich enthält der Band Begutachtungs- richtlinien mit den maßgeblichen GdB/MdE-Tabellen.
Das Buch ist für Ärzte geschrie- ben. Es ist informativ und anre- gend, stellt keine Kommentierung der einschlägigen – vornehmlich im SGB IX enthaltenen – Rechts- vorschriften dar. Nachweise juris- tischer Fundstellen und Literatur
sind moderat, jüngste Publikatio- nen (etwa die gewichtige Schrift von Felix Welti, Behinderung und Rehabilitation im Rechtsstaat, 2005) und Entwicklungen (etwa das All- gemeine Gleichbehandlungsgesetz [AGG]) für die Drucklegung nicht mehr eingearbeitet.
Herausgeber und Autoren gehen letztlich über eine Informations- vermittlung hinaus. Sie verleihen der Intention des Schwerbehinder- tenrechts Nachdruck, Menschen mit Behinderungen die volle Teil- habe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Sie weisen auch darauf hin, dass sich das Schwer- behindertenrecht an einem Schei- deweg befindet: Die schwierige fi- nanzielle Lage der Kostenträger wirkt sich zunehmend einschrän- kend auf Menschen mit schwersten Behinderungen aus, die „in dem Heer von mehr als 6,6 Millionen faktisch anerkannten Schwerbe- hinderten in Deutschland unter- gehen“. Christian Katzenmeier Klaus-Dieter
Thomann, Detlev Jung, Stephan Letzel: Schwer- behindertenrecht.
Begutachtung und Praxis. Steinkopff, Darmstadt, 2006, 366 Seiten, gebun- den, 49,95 A SCHWERBEHINDERTENRECHT