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Archiv "Rentnerbeitrag: Klarheit erst nach der Bundestagswahl?" (11.09.1980)

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Bericht und Meinung

NACHRICHTEN AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Rentnerbeitrag:

Klarheit erst

nach der Bundestagswahl?

Die Renten- und Krankenversiche- rungsträger haben dem Bundesar- beitsministerium gleichlautend vorgeworfen, den gesetzlich fest- gelegten Termin für die Neuord- nung der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) zum 1. Januar 1982 nicht einhalten zu wollen.

Trotz wiederholter Hinweise der Versicherungsträger auf die Eilbe- dürftigkeit entsprechender Ver- fahrensvorschriften und verwal- tungstechnischer Vorbereitungen hatte das zuständige Ministerium bisher nicht einmal einen Refe- rentenentwurf erarbeitet. Die Spit- zenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung und der Ver- band Deutscher Rentenversiche- rungsträger (VDR) veranschlagen die Vorlaufzeit mit eineinhalb bis zwei Jahre, sie rechnen deshalb damit, daß der mit dem 21. Ren- tenanpassungsgesetz vom 25. Juli 1978 angekündigte Termin ver- schoben werden muß.

Nach dem Rentenanpassungsge- setz von 1978 sollen die bisheri- gen pauschalen Beiträge der Ren- tenversicherung an die Kranken- versicherung der Rentner (11 Pro- zent des Rentenausgabenvolu- mens) von 1982 an durch individu- elle Beiträge der Rentner abgelöst werden. Dabei sollen sämtliche Rentenbezüge (also auch etwa die Betriebsrenten und Pensionen) bei der Beitragsbemessung zu- grunde gelegt werden. Für dassel- be Jahr ist auch die Rückkehr zur bruttolohnbezogenen Rentenan- passung vorgesehen, nachdem mit dem 21. Rentenanpassungsge- setz die Rentenerhöhungen für die Jahre 1979, 1980 und 1981 mit je- weils 5,4 und zweimal vier Prozent festgelegt wurden. Zusätzlich zu der dann wohl wieder etwas höhe- ren „normalen" Rentenerhöhung soll es für die krankenversiche- rungsbeitragspflichtigen Rentner eine Erhöhung in der Größen- ordnung des Beitragssatzes in der Rentenversicherung geben. HC

SCHLESWIG-HOLSTEIN

DGB engagiert sich für die Arbeitsmedizin

Für die Errichtung eines Lehr- stuhls für Arbeitsmedizin in Kiel hat sich der geschäftsführende Vorstand des DGB-Landesbezirks Nordmark erneut eingesetzt. „Die Gewerkschaften beobachten mit großer Sorge", so erläutert das Landesbezirksvorstandsmitglied Dieter Heering den Beschluß, „daß fast jeder zweite Arbeitnehmer we- gen Frühinvalidität vor dem Errei- chen der Altersgrenze ausschei- den muß. Die Arbeitsmedizin kann einen entscheidenden Beitrag lei- sten, durch Erkennen von Krank- heitsursachen am Arbeitsplatz Krankheiten zu vermeiden und da- mit die Arbeitswelt humaner zu ge- stalten und die Lebensqualität zu verbessern".

Die Verhinderung von Krankheiten sei aus menschlichen Gründen ge- boten, stelle jedoch auch einen nicht übersehbaren wirtschaftli- chen Faktor dar. yn

Trend zur

Gerneinschaftspraxis

Immer mehr Ärzte in Schleswig- Holstein schließen sich in Gemein- schaftspraxen zusammen. Sie er- sparen damit sich und ihren Pa- tienten beziehungsweise deren Krankenkassen Kosten. Der stei- gende Anteil an Fachärzten im Lande dagegen erfüllt die Kassen- ärztliche Vereinigung mit Sorge.

169 Allgemeinärzte und 162 Fach- ärzte, zusammen 13 Prozent aller niedergelassenen Ärzte in Schles- wig-Holstein, praktizieren bereits in Gemeinschaftseinrichtungen.

Im Bundesdurchschnitt sind es erst neun Prozent. „Neben der Ko- stenersparnis", so der Geschäfts- führer der Kassenärztlichen Ver- einigung, Berthold Schüttrumpf in Bad Segeberg, „gewährleistet die gemeinschaftliche Praxis auch ei- ne kontinuierliche Versorgung der Patienten, da in Urlaubszeiten

nicht erst eine andere Praxis ein- springen muß". Als „bedenklich"

wertet der KV-Sprecher indes den hohen Anteil an Fachärzten, der seit 1977 um 6,9 Prozent auf nun 53,5 Prozent der insgesamt 2494 Ärzte im Lande gestiegen sei.

Zwar liege das Ergebnis im Bun- desvergleich (etwa 58 Prozent Fachärzte) noch relativ günstig, aber „ein Verhältnis 50 zu 50 wäre angenehmer". Die Schuld für die- se Entwicklung gibt die Kassen- ärztliche Vereinigung den Univer- sitäten. „Weder in Kiel noch in Lü- beck", klagt der Sprecher, „gibt es einen Lehrstuhl für Allgemeinme- dizin, während alle anderen Fach- bereiche abgedeckt sind." Von 122 Ärzten, die sich in den vergan- genen zweieinhalb Jahren zwi- schen Nord- und Ostsee niederge- lassen haben, sind nur 35 prakti- sche Ärzte. yn

Ausbildungsrekord bei Arzthelferinnen

Einen Ausbildungsrekord meldet die Ärztekammer Schleswig-Hol- stein. Wie die Informationsstelle der Heilberufe in Kiel mitteilt, ha- ben 765 Auszubildende an den Ab- schlußprüfungen 1980 für Arzthel- ferinnen im nördlichsten Bundes- land teilgenommen.

Das Ergebnis ist erfreulich: Fast 93 Prozent schlossen die Prüfung erfolgreich ab; sie erhielten den Arzthelferinnenbrief der Kammer.

Die höchste Teilnehmerzahl seit der Einführung des Berufsbildes bewertete die Kammer positiv: Die erfolgreichen Bemühungen der Ärzteschaft, zusätzliche Ausbil- dungsplätze zur Verfügung zu stellen, seien bestätigt worden.

Aufgrund sorgfältiger intensiver Erfahrungen hält die Ärztekammer die Ausbildungszeit von zwei Jah- ren jedoch für nicht ausreichend, um die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln zu kön- nen. Sie erinnert deshalb daran, daß ihre Forderung nach einer dreijährigen Ausbildung immer noch nicht erfüllt worden sei. yn

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 11. September 1980 2157

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