Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1–26. Januar 2003 AA31
B R I E F E
stunden, entsprechend einer zweieinhalbjährigen Arbeits- leistung zum Gotteslohn, ha- be ich mich wie die Mehrzahl meiner Kollegen „solida- risch“ beteiligt. Kein Berufs- stand in unserer Republik hat nur annähernde Solidar- beiträge erbracht! Kalter So- zialneid ist stets das erbärmli- che Eingeständnis einer ver- fehlten Lebensplanung.
Dr. med. Wolfhart Priesack, Städtisches Krankenhaus, Chirurgische Klinik, Chemnitzstraße 33, 24116 Kiel Wir möchten auf das Buch von Walter Kannengießer: „In eigener Verantwor- tung – Die berufsständischen Versor- gungswerke und ihre Arbeitsgemein- schaften“, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen e.V. (ABV), hinweisen, das im Asgard-Verlag Dr.
Werner Hippe GmbH, Sankt Augustin,
erschienen ist. DÄ
Abrechnung
Zur sicheren Handhabung der Pati- entenkarte:
Zwei Vorschläge
Bei all den Diskussionen um eine größere Einbindung des Patienten in die Leistungsab- rechnung des Arztes und um eine sicherere Kartenhandha- bung zwei Vorschläge, die sehr preiswert, ohne größeren Ver- waltungsaufwand machbar, aber wahrscheinlich zu ein- fach sind (schaffen leider kei- ne neuen Verwaltungsstellen):
Die Krankenkasse ver- schickt an ihre Patienten am Quartalsende eine Gesamt- rechnung aller Behandlun- gen und lässt diese vom Pati- enten gegenzeichnen. Ver- waltungsaufwand minimal, Kosten gering, keine zusätzli- che Belastung des Leistungs- erbringers.
Alle Patienten legen bei der Erstbehandlung beim Arzt ihren Personalausweis vor (gekoppelt an die Ziffer 1), dessen Nummer von der Arzthelferin notiert wird.
Verwaltungsaufwand mini- mal, keine neuen Karten, sehr sichere Methode.
Dr. med. Hans-Joachim Clavien, Ofener Straße 35, 26121 Oldenburg
Schnellschnitte
Zur Benutzung von Einsatzzeichen bei Fahrten wegen Probeentnah- men zur Pathologie:
Kontraindiziert
Von unserem Hause draußen vor der Stadt aus lassen wir die Schnellschnit- te und Probeentnahmen über viele Kilometer mit dem Taxi transportieren.
Nun erfahre ich durch Zu- fall, dass in hiesigem Stadt- gebiet die Schnellschnitte teils mit Einsatzzeichen ge- fahren werden. Angesichts einer deutlich erhöhten Un- fallrate der Fahrten mit Ein- satzzeichen gegenüber einer Normalfahrt (1 zu 8 bis 1 zu 10) erscheint mir die Nut- zung der Einsatzzeichen, wie in vielen anderen Fällen, kontraindiziert. Nicht ein- mal die Lärmbelastung lässt sich rechtfertigen.
Die einzige medizinische In- dikation sehe ich im unge- duldig wartenden Chirurgen und dem gelangweilten Anästhesisten. Die reicht aber meines
Erachtens nicht aus, um Menschenleben zu riskieren.
Am Ort haben wir unter Ein- satzzeichen in den letzten Jahren mehrere schwere Un- fälle auch mit Personenscha- den verzeichnen müssen, so- dass die Anordnung einer je- den Einsatzfahrt durch Ärzte oder deren Hilfspersonal ei- ner sorgfältigen Überlegung wert ist.
Die Länge der Narkose kann es nicht sein, wird doch eine besonders weiche und vor- sichtige Ausleitung derselben immer mit einer Verlänge- rung der Anästhesie verbun- den sein. Zudem ist die War- tezeit auf den Chirurgen, un- terschiedlich je nach Haus, dem Zeitgewinn durch Ein- satzzeichen durchaus zu ver- gleichen.
Kennt jemand valide Indi- kationen, unter denen Schnellschnitte mit Einsatz- zeichen zu transportieren sind?
Jochen Brinkmann, Knollstraße 65, 49088 Osnabrück