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Gegenwärtiger Stand und voraussichtliche Tendenzen in der Mechanisierung und

ihre Auswirkungen auf die schweizerische Landwirtschaft

Tendances actuelles et prövisionelles dans le domaine de la möcanisation et leurs consöquences pour

l'agriculture suisse

1 Schriftenreihe der 1 Eidg. Forschunganstalt

für Betriebswirtschaft

! und Landtechnik FAT 8355 Tänikon Comptes-rendus de la station födörale de recherches d'äconomie d'entreprise et de gönle rural CH 8355 Tänikon Reports of the Swiss Federal Rdsearch Station for Farm Management and Agricultural Engineering CH 8355 Tänikon

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Gegenwärtiger Stand und voraussichtliche Tendenzen in der Mechanisierung und

ihre Auswirkungen auf die schweizerische Landwirtschaft

Tendances actuelles et prövisionelles dans le domaine de la möcanisation

et leurs consöquences pour l'agriculture suisse

Herausgegeben von der Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik

CH - 8355 Tänikon TG 1971

(3)

Vorwort

Die vorliegende Abhandlung Wurde im Auftrag und zu Handen der euro- päischen Kommission des Wirtschafts- und Sozialrafes der UNO, Experten- gruppe für Mechanisierungsfragen, ausgearbeitet. Sie befasst sich nach einem groben Überblick über die natürlichen und volkswirtschaftlichen Voraus- setzungen der schweizerischen Landwirtschaft mit dem Stand und einigen Entwicklungstendenzen in der Mechanisierung der wichtigsten Produktions- richtungen. Als' letztes Werden einige daraus resultierende Schlüsse auf die landwirtschaftliche .Gesamtentwicklung gezogen.

Dem Auftrag entsprechend wurden die Daten so zusammengestellt, dass sie dem ausländischen Leser einen Überblick über die schweizerische Landwirt- schaft und ihre Mechanisierungsprobleme bieten sollen. Dem inländischen Leser werden deshalb die meisten Probleme bereits bekannt sein; ilm dürfte vor allem die geraffte, zusammenfassende Darstellung interessieren.

Der Direktor Dr. P. Faessler Tänikon, den 30. November 1971

(4)

INHALTSÜBERSICHT

1 Die schweizerische Landwirtschaft 1960-1970 11 Klima

1 2 Bodennutzung

1 3 Zahl der Landwirtschaftsbetriebe

1 4 Wohnbevölkerung der Schweiz und Berufstätigemn der Landwirtschaft 1 5 Viehbestände und Zahl der Viehhalter

1.6 Arbeitshilfsmittel und Kosten

2 Gegenwärtiger Stand der Mechanisierung und wichtigste angewandte Arbeits- verfahren — Entwicklungstrends bis 1980

2 1 Ackerbau 2 11 Allgemeines 2 1 2 Bodenbearbeitung 2 1 3 Düngung

2 1 4 Pflanzenpflege und Pflanzenschutz 2 1 5 Kartoffel- und Zuckerrübenernte 2 2 Futterbau

2 2 1 Allgemeines 222 Mähen

2 2 3 Futterbearbeitung 2 24 Futterbergung 2 3 Innenwirtschaft 2 3 1 Allgemeines

2 3 2 Innerbetriebliche Transporte

2 3 3 Lagerung und Konservierung von Rauhfutter 2 34 Mechanisierung im Rindviehstall

3• Auswirkungen der Mechanisierungstrends auf die landwirtschaftliche Gesamt- entwicklung

3 1 Allgemeine Entwicklungsperspektiven der schweizerischen Landwirt- schaft

3 2 Die Entwicklung in der Landmaschinenindustrie und die Mechanisierung 3 3 Schlussbemerkungen

4 Zusammenfassung

5

(5)

1 Die schweizerische Landwirtschaft 1960 bis 1970 (1) (2)

1 1 KLIMA

Das Klima der Schweiz wird sowohl vom ozeanischen — kühlen und feuch- ten — wie auch vöm Kontinentalklima mit seinem kalten Winter und war- men, trockenen 'Sommer beeinflusst. Gesamthaft kann von einem Übergang zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima gesprochen werden. Dabei liegen die im Lande gemessenen Wintertemperaturen um rund 60 C über dem Mittel gleicher europäischer Breiten, während die Sommertemperaturen vom Klima vergleichbarer Breiten wenig abweichen. Im einzelnen prägt eine Vielfalt von spezifischen regionalen und lokalen Unterschieden die Klimabe- dingungen der Schweiz. Zu nennen sind insbesondere die ausgeprägten, von der Höhenlage abhängigen Temperaturunterschiede sowie der ausgleichende Einfluss der Seen oder die — für Gebirgsländer typischen — warmen und trockenen Föhnwinde (Tab. 1).

1) Es wurden folgende Quellen benutzt:

Eidg. Statistisches Amt, Bern:

Eidg. Betriebszählungen 1955 und 1965 Eidg. Landwirtschaftszählung 1969 Eidg. Viehzählungen, bis 1970

Statistisches Jahrbuch der Schweiz 1970 Schweizerisches Bauernsekretariat, Brugg:

Statistische Erhebungen und Schätzungen über Landwirtschaft und Er- nährung.

Nicht alle erwähnten statistischen Quellen beziehen sich auf dieselben Erhebungs- jahre. Grundsätzlich wurden Unterlagen aus den Jahren 1955, 1965 und 1969 oder solche der nächstliegenden Jahre verwendet.

2) Die Abschnitte "Die schweizerische Landwirtschaft 1960 bis 1970" und "Auswir- kungen der Mechanisierungstrends auf die landwirtschaftliche Gesamtentwicklung"

wurden für den von uns erarbeiteten Bericht "Entwicklungsperspektiven der aar- gauischen Landwirtschaft" (Manuskript FAT 1971) verfasst und für die Kap. 1 und 3 dieser Untersuchung weitgehend übernommen.

(6)

12 BODENNUTZUNG

Von der gesamten Oberfläche der Schweiz kann nur rund 1/4 alS landwirt- schaftliche Nutzfläche im engeren Sinne betrachtet werden. Ein fast ebenso grosser Teil wird als extensive Alpweide genutzt, welche in den höheren Lagen in die unproduktive Zone übergeht (Tab. 2 und 3). Grössere Flächen, die früher als Alpweiden gälten, bleiben heute ungenutzt, d. h. das Ver- hältnis zwischen unproduktiven und produktiven Flächen verschiebt sich zu Ungunsten der letzteren.

Tabelle 1:

Klimatische Daten nach langjährigen Mittelwerten einiger Wetterstationen

Station Sonnenscheindauer

in Stunden 1910/1931 Jan. Juli Jahr

Mittlere Temp.

in Grad Celsius 1901/1960 Jan. Juli Jahr

Niederschlag in mm 1901/1960 April-Sept. Jahr

Zürich 46 238 1693 -1.0 17.2 8.2 705 1128

Basel 63 232 1677 0.2 18.4 9.2 483 790

Bern 56 248 1759 -1.1 18.0 8.6 617 1000

Neuchätel 39 251 1699 0.0 18.6 9.2 522 981

GenOve 54 287 1979 0.2 18.3 9.2 483 930

Lausanne 65 271 1971 0.2 18.2 9.1 590 1064

Montreux 61 222 1672 1.0 19.3 10.0 687 1151

Luzern 40 221 1541 17.8 8.5 773 1154

Davos 85 197 1666 -6.3 11.6 2.8 616 1803

Säntis 112 196 1880 -8.7 5.0 -2.2 1409 2480

Locarno-Monti 131 283 2286 2.8 21.0 11.8 1142 1803

Lugano 117 286 2101 2.3 21.3 11.8 1079 1726

Tabelle 2:

Proauktives und unproduktives Areal der Schweiz

in 1000 ha

Gesamtfläche 4129

davon land- und alpwirtschaftlich genutzt 2175

Wald 981

unproduktiv 973 •

(7)

Tabelle 3:

Vom land- und alpwirtschaftlich genutzten Land zählt zur landwirtschaftlichen Nutz- fläche im engeren Sinne:

1955 ha

1965 ha

1969 ha

Offenes Ackerland 259'820 248'900 249'978

Futterfläche 819'363 801'555 800'122

Rebland 11'558 10'355 10'576

Übriges Kulturland i. e. S. 18'563 19'618 18'923

Total: 1'109'304 1'080'428* 1'079'599*

* inkl. Land ausserhalb der Schweizergrenze. 1965: 2'901 ha; 1969: 3'752 ha.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche nahm in den letzten Jahren als Folge der Überbauung ab. Die Landwirtschaft verlor dabei meistens wertvolles Acker- und Grünland. Innerhalb des offenen Ackerlandes ging von 1955 bis 1969 die Anbaufläche von Knollen- und Wurzelgewächsen zugunsten der — staat- lich unterstützten — Rapskultur sowie des Maises deutlich zurück (Tab. 4).

Tabelle 4:

Das offene Ackerland setzt sich zusammen aus Anbauflächen von:

Kulturarten 1955

ha

1965 ha

1969 ha

Getreide 170'440 173'683 175'385

Knollen- und Wurzelgewächse 71'329 54'368 46'353

Feldgemüse 8'845 5'848 6'993

andere Ackergewächse 9'206 15'001 21'247

davon: Raps 3'249 6'651 7'3(15

Silo- und Grünmais 2'968 5'226 10'457

Diese Verschiebungen kommen zum Teil auch in der Entwicklung der Men- genproduktion der Landwirtschaft zum Ausdruck (Tab. 5). Dabei fällt eben- falls die steigende Produktion von Fleisch auf, d. h. es werden mehr Rind- vieh und Schweine gemästet, wie unter anderem auch die Bestandeszahlen in Tab. 8 bestätigen.

(8)

Tabelle 5:

Mengenproduktion der schweizerischen Ländevirtschaft (ausgewählte Erzeugnisse)

Kulturarten • Einheiten 1955 1965 1969

Getreide, Körner 1000 q 5'203 5'579 6'404

Hackfrüchte 1000 q 20'495 15'707 17'33g

Gemüse 1000 q 2'300 2'130 2'380

Raps 1000q 62 140 140

Obst 1000 q 6'905 4'600 8'180

Wein 1000 hl 839 971 803

Fleisch 1000 q 1'950 2'840 3'454

Milch 1000 q 28'250 31'170 32'140

Eier. Mio Stück -5-35- 575- 665

Wertmässig sind der Pflanzenbau mit 23% und die Tierhaltung mit 77 % am Endrohertrag der schweizerischen Landwirtschaft beteiligt. Im Laufe ,der Jahre ist eine leichte Verschiebung zugunsten der Erträge aus der Tierhal- tung festzustellen.

, 13 ZAHL DER LANDWIRTSCHAFTSBETRIEBE

Tab. 6 zeigt, dass die Anzahl der Kleinbetriebe während der Vergleichsperio- de 1955/65/69 ausserordentlich stark abnahm. Mit der Auflösung dieser Betriebe ging ihr Kulturland nur zum Teil verloren; ei diente vielmehr dem Waphstum grösserer Betriebe; deren Zahl zugenommen hat. 1969 gab es 149'300 Landwirtschaftsbetriebe. Davon wurden 88'600 von hauptberuf- lichen Landwirten göführt, deren zahlenmässiger Rückgang in den letzten Jahren wesentlich grösser war als jener der nebenberuflichen Landwirte. Zu diesem Ergebnis trugen — ausser der etwas strafferen Ausscheidung der Be- rufsgruppen — namentlich die besonderen Verhältnisse im Berggebiet bei.

(9)

Tabelle 6:

Zahl der Landwirtschaftsbetriebe nach Flächengrösse Flächengrösse

(ha) 1955 1965 1969 Veränderung

1955-65 1965-69 abs. in % abs. in % bis 2 65'611 46'403 43'109 - 19'208 - 29 - 3'294 - 7 2— 5 43'814 28'396 22'592 - 15'418 - 35 - 5'804 - 21 5 — 10 53'267 39'954 33'346 - 13'313 '- 25 — 6'608 - 17 10 — 15 24'925 25'503 25'334 + 578 + 2 - 169 - 1 15 — 20 9'846 11'519 12'630 + 1'673 + 17 + 1'111 + 10 20 — 30 6'045 7'388 8'473 + 1'343 + 22 + 1'085 + 15 30 — 50 1'976 2'552 3'002 + 576 + 29 + 450 + 18 50 und mehr 513 699 820 + 186. +36 + 121 +17 Total 205'997 162'414 149'306 -43'583 - 21 - 13'108 - 8.

Davon von

hauptberufl. 148'602 100'455 88'604 -48'147 - 32 - 11'851 - 12 Landwirten

Mittlere LN1)

je Betrieb 5,77 7,13 7,81 + 136 + 23 + 0,68 + 9

1) Landwirtschaftliche Nutzfläche

14 WOHNBEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND BERUFSTÄTIGE IN DER LANDWIRTSCHAFT

Einer wachsenden Wohnbevölkerung der Schweiz steht eine relative und absolute Abnahme der landwirtschaftlichen.Bevölkerung gegenüber. Von der letzteren ist in den drei Erhebungsjahren 1955,1965 und 1969 nur die Zahl der Berufstätigen in der Landwirtschaft bekannt. Tab. 7 zeigt im Zusam- menhang mit dieser Entwicklung die Strukturveränderungen innerhalb des landwirtschaftlichen Arbeitskräftebestandes. Als familieneigene, männliche Arbeitskraft bleibt meist nur noch der Betriebsleiter übrig, was auch die mittlere Zahl der Berufstätigen je Betrieb bestätigt.

(10)

Tabdle 7:

Wohnbevölkerung der-Seliweiz und: Berufstätigeln. der "LandeditSehäft (in 1000-Pei- sonen)

1955 1965 1969

Geschätzte'Wohnbeirölkerung 4'980 5'945 6'224

Berufstätige in der Landwirt-

schaft (gemäss Betriebszählung) 421 229 iäo

davon: familieneigene, männliche 213 155 137

weibliche 135 42 17

familienfremde, männl. 61 28 24

weibl. 12 4 2

Anteil in % der Berufstätigen

familieneigene, männliche 51 68 76

weibliche 32 18 10

total 83 86 86

familienfremde, männliche 14 12 13

weibliche 3 2 1

total 17 14 14

Zahl der Berufstätigen je Betrieb 2.04 1.41 1.21

15 VIEHBESTÄNDE UND ZAHL DER VIEHHALTER

Eine stets kleinere Zahl Landwirte halten einen insgesamt zunehmenden Bestand von Rindvieh, Schweinen und Schafen. Einzig im Bereich der Geflü- gelhaltung ist ein — vielleicht vorübergehender — Rückgang des Gesamt- bestandes festzustellen, wobei aber auch hier eine deutliche Konzentration dieses Betriebszweiges auf wenige Halter stattfindet. Das Ausinass dieses Konzentrationsprozesses geht aus der Entwicldung des mittleren Viehbestan- des je Besitzer in Tab. 8 heivor.

Der zahlenmässige Rückgang der Besitzer von gindvieb.,,Schweinen und Ge- flügel ist grösser als jener der Betriebe. 'Diese Tatsache karm als fortschrei- tende Spezialisierung gedeutet werden.

(11)

Tabelle 8:

Viehbestände und Zahl der Viehhalter Viehbestände

(in 1000 Stück) 1956 1966 1970

Veränderung 1956 — 66 1966 — 70 abs. in % abs. in % Rindvieh

davon gemästetes .1'646 1'796 1'907 +150 + 9 +111 + 6

Grossvieh 54 91 + 37 +68

Schweine 1'162 1'514 1'753 + 352 + 30 + 239 + 16

Schafe 201 266 291 + 65 +32 + 25 +9

Geflügel 6'420 6'586 5'919 + 166 +3 - 667 - 10 Besitzer (in

1000) von

Rindvieh 157 123 111 - 34 - 22 - 12 - 10

Schweinen 128 90 74 - 38 - 30 - 16 - 18

Schafen 24 22 23 - 2 - 8 + 1 + 5

Geflügel 227 137 103 - 90 - 40 - 34 - 25

Durchschnittsbestand je Besitzer von

Rindvieh 10.5 14.6 17.2

Schweinen 9.1 16.8 23.7

Schafen 8.4 12.1 12.7

Geflügel 28.3 48.1 57.5

1 6 ARBEITSHILFSMITTEL UND KOSTEN

Tab. 9 vermittelt eine Übersicht über den Stand und die Art der Mechanisie- rung der schweizerischen Landwirtschaft in den letzten Jahren an Hand einiger ausgewählter Maschinen. Die ersten zwei Zeilen der Tab. 9 zeigen die grosse Umstellung bezüglich der Zugkräfte. Das Pferd, das nach dem zweiten Weltkrieg noch die fast einzige Zugkraft war, wurde weitgehend durch den Traktor ersetzt.

(12)

Tabelle 9.;

Entwicklung des Bestandes an Arbeitspferden, Traktoren und einigen Maschinen und maschinellen Einrichtungen

1960 1965 1969

Arbeitspferde (inkl. Zuchtstuten) 89'400 • 65'650 48'320

Vierrad-Traktoren 46'246 61'649 71'253

Jeeps, Landrover, Unimog 4'849 9'096 6'811

Einachstraktoren, Motormäher 85'022 102'592 106'104 Transporter (= selbstfahrender Wagen

mit Allradantrieb) 2'064 8'268

Ladewagen, selbstfahrend od. gezogen 11'193 40'183

Motorspritzen für Schädlingsbekämpfung 13'122 15'582 19'302

Bindemäher- 10'368 9'839:

Mähdrescher 600 2'744 4117

Sammelpressen 2'472 9'579 10'849

Feldhäcksler 471 4'132 4'279

Mistzettmaschinen 15'289 21'0.31

Heubelüftungsanlagen 8'947 14'361-

Melkanlagen 12'578 28'939 34'392

Mechanische Entmistungsanlagen 634 1'032

.Schwemm-Entmistureanlagen 724 2'482

Die in Tab. 10 aufgeführten Beträge von Investitionen in Maschinen und deren laufende Kosten sind zum Teil auch von der Teuerung beeinflusst.

Dennoch musste die schweizerische Landwirtschaft pro 1969 einen etwas höheren Teil ihres Endrohertrages für die Erneuerung und laufenden Kosten der Maschinen einsetzen als dies zehn Jahre früher der Fall war.

Tabelle 10:

Maschinen-Investitionen und laufende Maschinenkosten (in Mio. Fr.)

1960 1965 1969*

Investitionen 201 277 333

Ünterhält und Reparaturen 83 116 157

Treibstoffe und Schmiermittel 44 47 60

Total abs. 328 440 550

in % des Endrohertrages 11% 12% 13%

*) Schätzüngen

(13)

2 Gegenwärtiger Stand der Mechanisierung und wichtigste angewandte Arbeitsverfahren — Entwicklungstrends bis 1980

21 ACKERBAU

2 I I Allgemeines

Der Ackerbau — vor einigen Jahren in den Berggebieten noch ziemlich ver- breitet — konzentriert sich mehr und mehr auf das Flachland. Die Gründe, die dazu führten, sind einerseits im Mangel an Arbeitskräften und anderseits in den Schwierigkeiten bei der Hangmechanisierung zu suchen. Die meisten Geräte und Maschinen bereiten bereits an Hängen mit 20 % Neigung ernst- hafte Schwierigkeiten, so dass eine rationelle Arbeit unter solchen Umstän- den kaum noch möglich ist. In der Praxis gilt die erwähnte Hangneigung als Grenze der Mechanisierung des Ackerbaus und gleichzeitig als Ackerbau- grenze in Berggebieten.

2 I 2 Bodenbearbeitung

In den letzten Jahrzehnten wurde die Bodenbearbeitung vollständig mecha- nisiert und motorisiert. Die dabei angewandten Verfahren blieb en grund- sätzlich die gleichen. Zum Pflügen wird nach wie vor der Riestempflug be- nützt. Die nachfolgenden Bestellarbeiten erfolgen meistens mit gezogenen Geräten. Bei den Pflügen und Bestellgeräten wurde in den letzten Jahren die Arbeitsbreite erheblich vergrössert. Sehr leistungsfähige Traktoren ermög- lichten diese wichtigste Neuerung.

Bei den Pflügen herrscht, bedingt durch die Topographie des Landes, der Anbauwendepflug vor. Der ursprünglich dominierende Einscharpflug wird allmählich durch zwei und dreischarige Ausführungen verdrängt. Pflüge mit rotierenden Werkzeugen stiessen nie auf grosses Interesse. Der Grund lag vor allem in der geringen Wirkung in schweren Böden und in der beetartigen Konstruktion.

(14)

Die Saatbettvorbereitung wird auf leichten und mittelschweren Böden vor- wiegend mittels Zinkeggen und Vibrierzinken-Kultivatoren vorgenommen.

Man benützt diese Geräte oft kombiniert mit einer Drahtwalze, sog. Krüm- ler. Ihre Arbeitsbreite hängt von der Traktorleistung ab und liegt zwischen 2 und 3 m; auf grösseren Betrieben (>30 ha) werden auch Geräte mit 4 m eingesetzt. Wegen der befriedigenden Arbeitsqualität und günstigen Anschaf- fungskosten werden die erwähnten Geräte auch inskünftig bei der Saatbett- vorbereitung eine wichtige Rolle spielen. Den Scheibeneggen kann die Be- deutung ebenfalls nicht abgesprochen werden. Für die zapfwellengetriebenen Eggen, die bis jetzt vor allem zur Saatbettvorbereitung in schweren Böden eingesetzt wurden, eröffnen sich neue Perspektiven. Die stark propagierte Minimal-Bodenbearbeitung — Bestellarbeiten durch die Bodenfräse mit auf- gebauter Sämaschine — scheint besonders für den Zwischenfutterbau zweck- mässig zu sein. Weitere Möglichkeiten bestehen für Winterweizen und Kar- toffeln, Zuckerrüben und Mais, wobei das Feld ohne zu pflügen direkt be- stellt und angesät wird.

Die Untergrundlockerung wird gegenwärtig nur sporadisch durchgeführt. Die dafür angebotenen Tiefgrubber mit starren oder gefederten Zinken ent- sprechen den Anforderungen, sofern man den Boden bis zu 35 cm lockern will. Für Arbeitstiefen bis 80 cm sind bereits Speziallockerer mit zapfwellen- getriebenen Arbeitswerkzeugen vorhanden: Diese Geräte können jedoch erst dann als praxisreif erklärt werden, wenn sich der erforderliche Zugkraft- bedarf durch den Zapfwellenantrieb erheblich (d. h. wenigstens von ca. 3500 auf 2000 kg) reduzieren lässt.

21 3 Düngung

Das Ausbringen des Handelsdüngers erfolgt in den meisten Fällen mit Schleuderstreuern. Neben den unbestrittenen Vorteilen wie grosse Arbeits- breite und einfache Konstruktion haben diese Maschinen den Nachteil, dass sie für ihre Handhabung eine grosse Routine erfordern. Einwandfreie Streu- qualität wird folglich nur selten erreicht. In Zukunft werden also wohl Streuer mit exakterer Düngerverteilung den Vorrang gewinnen. Zu diesen können die bereits angebotenen Ausführungen mit einem Streubalken und einer mechanischen oder pneumatischen Düngerbeschickung gezählt werden.

Das beschriebene Streusystem erfordert gekörnte Dünger. Es wird zwangs- • läufig die Nachfrage nach dieser Düngerform steigern und kann schliesslich die pulverigen Sorten verdrängen.

Die Flüssigdüngung wird in der Schweiz nicht angewandt und wird auch inskünftig kaum eine Rolle spielen. Der Hauptvorteil dieses Verfahrens liegt

(15)

bekanntlich im niedrigen Preis des flüssigen Düngers. Bedingt durch erhöhte- Lagerungs- und Verteilungskosten ist seine Wirtschaftlichkeit jedoch nur bei grösseren Ausbringmengen oder auf Betrieben mit mehr als 100 ha gewähr- leistet; diese Vorbedingungen sind bei der eher kleinbetrieblichen Struktur der schweizerischen Landwirtschaft nicht gegeben.

2 I 4 Pflanzenpflege und Pflanzenschutz

Im Pflanzenbau wird das mechanische Hacken der Zwischenreihen nur noch ausnahmsweise zur Auflockerung des verkrusteten Bodens praktiziert. Die Unkrautbekämpfung wird fast ausschliesslich chemisch vorgenommen. Was die Spritztechnik betrifft, so ist hier eine Verminderung der Brühemenge von 1000 auf 400 bis 6001/ha zu verzeichnen. Mit der Einführung neuartiger Mittel in Emulsionsform wird in Zukunft eine weitere Senkung der Spritz- menge auf ca. 2001/ha möglich werden.

Durch positive Ergebnisse über die Einsatzmöglichkeiten öliger Fungizid- und Insektizidmittel (Spritzmenge 10 bis 201/ha) sowie durch Sprühgeräte mit 10 bis 15 m Balkenbreite eröffnen sich auf dem Gebiet der Spritztech- nik völlig neue Möglichkeiten.

2 15 Kartoffel- und Zuckerrübenernte

Für die Kartoffelernte werden in der Schweiz vermehrt moderne Vollernter eingesetzt. Aufgrund der letzten Betriebszählung und Angaben der Liefer- firmen befmden sich gegenwärtig ca. 2000 solche Maschinen in Betrieb;

mindestens 85 % davon sind mit Absackung und nur ca. 15 % mit Bunker ausgerüstet. Neuerdings werden bei Neuanschaffungen Bunkervollemter vor- gezogen. Diese Tendenz lässt sich durch den Bau vieler regionaler Sortier-, Aufbereitungs- und Lagerbetriebe auf genossenschaftlicher Grundlage erklä- ren, die auch Feldkartoffeln übernehmen. Es scheint, diese Entwicklung werde weiter an Bedeutung gewinnen. Der Einsatz von Paloxen (Gross- kisten) für Transport und Lagerung der Kartoffeln hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet. Heute stehen bereits fast 100'000 palettierte Gross- kisten in Betrieb, zum grössten Teil Normpaloxen (80 x 120 x 115 cm).

Schätzungsweise 40 % der kommerziellen Speise- und Industriekartoffehi werden bereits in Grosskisten gelagert.

Die Zuckerrübenernte ist in der Schweiz weitgehend mechanisiert. Das frü- her vorherrschende zweistufige Ernteverfahren verliert allmählich an Bedeu-

(16)

tung; an seine Stelle tritt das einstufige Verfahren. Nach statistischen An- gaben und nach Firmeninformationen stehen gegenwärtig ca. 500 Voll- erntemaschinen für Rüben im Einsatz, meistens einreihige Bunkerköpfroder.

Bei einer Auslastung der Maschine von 15 ha/Jahr und einer Anbaufläche von 8000 bis 9000 ha wird die totale Umstellung auf diesen Maschinentyp in den nächsten 2 bis 3 Jahren erreicht sein. Die Ablieferung der Rüben erfolgt, mit Ausnahme von in Fabriknähe gelegenen Betrieben, fast ausschliesslich per Bahn.

22 FUTTERBAU

22 1 Allgemeines

In den letzten 10 Jahren hat sich die Mechanisierung im Futterbau grund- legend gewandelt. Diese Veränderung wird durch den Ladewagen geprägt, dessen Einsatzgrenze in Hanglagen wesentlich höher liegt, als man zu Beginn der sechziger Jahre für möglich hielt. Der gezogene Ladewagen wird heute bis zu Neigungen von ca. 30 % erfolgreich eingesetzt, während die Einsatz- grenze von Selbstfahrladewagen bei etwa 60 % Neigung liegt.

Ein allgemeiner Entwicldungstrend im Futterbau besteht darin, dass die Ar- beitsbreite bekannter Maschinen vergrössert wird. Auch durch die Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit und Verringerung der Störungsanfälligkeit wird die Leistung laufend erhöht.

Im Hügel- und Berggebiet besteht ein Bedürfnis, die für das Flachland ge- bauten Arbeitsmaschinen nach Möglichkeit ebenfalls einzusetzen, da diese relativ billigen Grosserienprodukte bezüglich Leistung und Arbeitsqualität den weniger weit entwickelten Hangmaschinen in der Regel überlegen sind.

222 Mähen

Der Klein- und Mittelbetrieb (bis ca. 12 ha) mäht das Gras vorwiegend mit dem handgeführten Motormäher. Dieser ist praktisch auf jedem Betrieb vor- handen und beispielsweise stärker vertreten als der Traktor (in der Schweiz

(17)

laufen über 100'000 Motormäher und 70'000 Traktoren, siehe Tab. 9). Im Flach- und Hügelland werden zur Hauptsache Motormäher mit einer Motor- leistung von 8-10 PS und einer Balkenbreite von 190 cm eingesetzt. Die Motormäher dieser Grössenldasse sind für die tägliche Grünfutterernte (Stall- fütterung) zum grossen Teil mit einer sogenannten Eingrasvorrichtung aus- gerüstet. Dieses Zusatzgerät schiebt das Futter der ganzen Balkenbreite zu einer seitlichen Schwade zusammen. Im eigentlichen Berggebiet mit extre- men Hanglagen werden zudem häufig Kleinmotonnäher mit einer Motor- leistung von 5-7 PS und Balkenbreiten von 120-150 cm eingesetzt.

Betriebe mit über 12-15 ha LN arbeiten ausserdem häufig mit dem Traktor- mähwerk oder seit drei bis vier Jahren mit dem immer mehr verbreiteten Teller- oder Trommelmähwerk. Den grösseren Leistungsbedarf der letzteren gegenüber den gewöhnlichen Traktormähwerken erachtet der Praktiker als unwichtig, da die notwendige Traktorleistung In der Regel vorhanden ist.

Bei den Teller- oder Trommelnähern liegt heute der begrenzende Faktor für die Arbeitsgeschwindigkeit nicht mehr beim Mähwerk, sondern beim Fahrer.

Dieser kann wegen des schlechten Komförtes der Traktoren die Fahrge- schwindigkeit nicht unbeschränkt erhöhen. Eine Leistungssteigerung muss also über eine grössere Arbeitsbreite angestrebt werden. Mit der Zunahme der Betriebe mit Unterdachtrocknung ist auch zu erwarten, dass vermehrt sog. Mähquetscher eingesetzt werden, um die natürliche Abtrocknung auf dem Felde zu beschleunigen. In dieser Beziehung besteht insbesondere im Hügel- und Berggebiet ein Nachholbedarf. Die auf amerikanische Verhält- nisse zugeschnittenen Mähquetscher werden aber sowohl bezüglich Arbeits- qualität wie auch Wirtschaftlichkeit in der Schweiz kaum eine grosse Chance haben. Man muss hier viel eher mit Neuentwicklungen versuchen, der Nach- frage gerecht zu werden.

223 Futterbearbeitung

Ausser dem Kreiselzettwender, der auch in der Schweiz in der Futterwer- bung eine sehr wichtige Rolle spielt, sind besonders im Hügel- und Berg- gebiet die Band- und Kettenrechen stark vertreten. Diese werden allerdings' selten als Anbaumaschine zum Traktor eingesetzt. Neben ca. 14'000 selbst- fahrenden Ketten- oder Bandrechen findet man auch häufig die Kombina- tion Motormäher mit Band- oder Kettenrechen.

Als Einzweckmaschinen werden zum Schwaden recht häufig auch Sternrad- rechen eingesetzt; der Schwadkreisel ist ebenfalls schon in einigen Tausend Exemplaren anzutreffen.

(18)

Um die notwendigen Flächenleistungen zu erbringen, werden in Zukunft Maschinen mit grösserer Arbeitsbreite als bisher gefragt sein. Dies gilt vor allem für Schwadmaschinen; breite Zettwender (bis 7 m) werden schon heute angeboten. Bei günstigen Verhältnissen scheint die Zusammenlegung der zwei Arbeitsgänge Schwaden — Laden in einen Arbeitsgang besonders im Zusammenhang mit selbstfahrenden Maschinen (siehe auch Kap. 2 2 4) eine gewisse Zukunft zu haben.

224 Futterbergung

Der überwiegende Teil des Futters wird heute mit dem Ladewagen einge- bracht (ca. 50'000 Stück). Im Hügel- und Berggebiet fand in letzter Zeit der Selbstfahrladewagen oder der Transporter mit Ladeaufsatz eine ansehnliche Verbreitung (ca. 4000 Stück). Sowohl der gezogene wie auch der Selbstfahr- ladewagen wird für die Grün,, Welk- und Dürrfutterbergung eingesetzt. Fast alle Ladewagen werden u. a. für das in der Schweiz stark verbreitete "Eingra- sen" für die tägliche Grünfütterung der Milchkühe im Stall gebraucht.

Welksilage wird auf einigen Grossbetrieben auch mit dem Feldhäcksler gela- den. In der Westschweiz presst man einen Teil des Dürrfutters zu Ballen, die entweder direkt auf einen an der Presse angehängten Wagen geladen oder auf dem Feld liegen gelassen und später eingesammelt werden.

Die Silomais-Ernte (ca. 11'000 ha) wird vorwiegend mit Anbaurnaishäcks- lern bewältigt. Grossbetriebe und Lohnunternehmer arbeiten mit gezogenen, grossen Feldhäckslern oder selbstfahrenden Maschinen; doch der Anteil der mit diesen Grossmaschinen (gezogen und selbstfahrend) geernteten Fläche übersteigt knapp 10 %.

Die in Kap. 2 2 1 dargelegten Tendenzen gelten auch für die Maschinen der Futterbergung. Es ist ein allgemeiner Trend zur selbstfahrenden Maschine zu erwarten. Es handelt sich vermutlich dabei um Mehrzweckmaschinen (z. B.

Laden — Transport — Miststreuer), kaum aber um "Universalmaschinen".

Damit sich die Weiterbeförderung des Rauhfutters auf dem Hof leistungsfä- higer mechanisieren lässt, wird das Futter vermehrt im Ladewagen geschnit- ten werden (unter 20 cm Schnittlänge); vielleicht wird man wieder vermehrt zum Häckselgut übergehen.

Im Hügel- und Berggebiet ist die Leistungsfähigkeit der Transporter mit Ladeaufsatz und Selbstfahrladewagen der Leistung beim Mähen und bei der Futterwerbung etwas vorausgeeilt, so dass jetzt wirklich neue Maschinen für die Futterbergung kaum auf eine grosse Nachfrage stossen würden.

20

(19)

23 INNENWIRTSCHAFT

23 I Allgemeines

Ober die Entwicklung der Mechanisierung in der Innenwirtschaft bestehen für folgende Gruppen statistische Erhebungen: Heubelüftungsanlagen, Melk- ma'schinen, mechanische Entmistungen und Schwemm-Entmistungen. Die entsprechenden Zahlen finden sich in Tabelle 9, Kapitel 1 6.

Die zukünftigen Neuerungen in der Innenmechanisierung werden weitgehend von der Entwicklung der Betriebsgrösse abhängen. Die Voraussetzungen für eine technische Weiterentwicklung sind gegeben. Offen bleibt die Frage, ob sich die technischen Lösungen vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus verwirklichen lassen.

232 Innerbetriebliche Transporte

Zur Zeit werden die Ablade- und Fördereinrichtungen noch vermehrt an das Ladewagenverfahren angepasst. Im Vordergrund stehen die Durchlaufgeblä- se. Ferner wird versucht, das Greifersystem und das Förderband in die neuen Verfahren einzugliedern.

Ein noch ungelöstes Problem bildet die automatische Futterverteilung einer- seits beim Einlagern von Dürrfutter im Hinblick auf die Heubelüftung und anderseits beim Einlagern von Silofutter im Hinblick auf die automatische Silageentnahme. Mit Neuentwicklungen kann auf diesem Gebiet gerechnet werden.

Zur Zeit besteht auf Grossbetrieben (>40 GVE) ein Bedürfnis für die me- chanische Dürrfutterentnahme. Wenn auf diesem Gebiet brauchbare Lösun- gen gefunden werden, könnte sich eine neue Entwicklung anbahnen. Das Greifersystem und der Heuturm mit der mechanischen Abräumung sind zur Zeit die einzigen Einrichtungen, die mehr oder weniger befriedigen.

Die mechanische Silageentnahme aus Hochsilos ist grundsätzlich gelöst. Die weitere Verbreitung hängt davon ab, ob die Störungsanfälligkeit behoben werden kann. Gleichzeitig ist zu beachten, dass das Bedürfnis nach automa- tischer Silageentnahme lediglich auf grossen Betrieben (>40 GVE) besteht.

Die automatische Fütterung fand bis heute in erster Linie in der industriellen Schweine- und Hühnerhaltung Eingang. In der Rindviehhaltung scheint sich vermehrt der Fütterungswagen durchzusetzen.

(20)

233 Lagerung und Konservierung von Rauhfutter

Bei der Rauhfutterlagerung ist mit Ausnahme von Betrieben in Hartkäserei- gebieten eine vermehrte Verbreitung vor allem der Hochsilos zu erwarten.

Mit zunehmender Betriebsgrösse gewinnt aber auch der Flachsilo an Bedeu- tung. In der Schweiz fehlt hier allerdings noch eine befriedigende Mechani- sierung der Entnahme. Tabelle 11 vermittelt einen Überblick über die Be- triebe mit Silobehältem und über die Zunahme des Siloraumes.

Die Heubelüftung fand vor allem in den Futterbaubetrieben der Siloverbots- zone eine grosse Verbreitung. Zählte man 1965 rund 9000 Anlagen, so waren es 1969 bereits über 14'000. Da nun auch in den Silowirtschaftsbe- trieben vermehrt die Heubelüftung angewandt wird, kann noch mit einer beträchtlichen Zunahme gerechnet werden. Vor allem gro§se Betriebe (>40 GVE) dürften wohl noch vermehrt Warmbelüftungsanlagen anschaffen.

Es bleibt ungewiss, ob der Heuturm noch eine Zukunftschance hat. Zur Zeit ist ein Rückgang gegenüber den Vorjahren festzustellen.

Tabelle 11:

Betriebe mit Silobehältern in der Schweiz rund Fassungsraum der Dauerbehälter

1955 1965 1969

Betriebe mit Silobehältem 17'743 29'718 32'714

Fassungsraum total 633'666 1'614'827 2'245'123

234 Mechanisierung im Rindviehstall

Im Sinne einer Arbeitserleichterung beim Melken werden in grösseren Betrie- ben (>_25 GVE) die Standeimer allmählich durch Absauganlagen ersetzt. Die technischen Schwierigkeiten mit den Absauganlagen und die vergleichsweise grösseren Arbeitseinsparungen lin Melkstand dürften dahin führen, dass in Zukunft der Laufstall dem heute noch am meisten gebauten Anbindestall mit Kurzstand vorgezogen wird. Technische Weiterentwicklungen zeichnen sich besonders für den Melkstand ab.

Bei den Entmistungsanlagen sind die strohlosen und stroharmen Verfahren im Vormarsch. Der Trend geht Richtung Flüssigmist. Deshalb wird heute an der Weiterentwicklung von Dickstoffptunpen gearbeitet.

(21)

3 Auswirkungen der Mechanisierungstrends auf die landwirtschaftliche Gesamtentwicklung

3 1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN DER SCHWEIZERISCHEN LANDWIRTSCHAFT

Im Rahmen von kürzlich durchgeführten Studien über die Landesplanung der Schweiz sowie die Entwicklungsperspektiven der schweizerischen Volks- wirtschaft wurde versucht, auch die grundlegenden Entwicklungstendenzen der Landwirtschaft abzuklären (1). Diese Studien stellen kein Programm für die schweizerische Landwirtschaft dar. Sie zeigen eine wahrscheinliche Ent- wicklungsmöglichkeit auf, die mit geeigneten Massnahmen rechtzeitig korri- giert werden kann, falls sie als unerwünscht betrachtet wird. Auf die mass- gebenden Grundlagen und getroffenen Annahmen, welche in ihrer Konse- quenz die zukünftige Stellung der Landwirtschaft in der Volkswirtschaft bestimmen, wird hier nicht eingetreten. Die wesentlichen Änderungen, wel- che sich aus diesen Studien ergeben und für diesen Bericht vorliegen, können

— vor allem in bezug auf die Agrarstruktur — wie folgt zusammengefasst werden:

— Die landwirtschaftliche Nutzfläche im engeren Sinne, die pro 1969 1,08 Mio ha mass, wird in den nächsten drei Jahrzehnten um rund 60'000 ha zurückgehen. Es handelt sich hier im wesentlichen um Wiesen- und Weide- flächen, die dauernd der landwirtschaftlichen Produktion entzogen wer- den.

— Das Verhältnis offenes Ackerland — Grünland soll sich zugunsten des offenen Ackerlandes, und das Verhältnis unter den Ackerkulturen zu- gunsten der Hackfrüchte verschieben.

1) Arbeitsgruppe Perspektivstudien (Oberleitung: Prof. Dr. F. Kneschaurek, St. Gallen: "Entwicklungsperspektiven der schweizerischen Volkswirtschaft bis zum Jahre 2000", Teil III A: "Entwicklungsperspektiven der schweizerischen Landwirt- schaft" (von Dr. H. Graf und Dr. J. Petricevic), St. Gallen, Juli 1971.

Institut f. Orts-, Regional- und Landesplanung an der ETHZ: "Teilleitbild Landwirt- schaft", Sekundärteil, verfasst von der Arbeitsgemeinschaft beratender Agronomen, Ebikon, Juni 1971.

(22)

— Vom Ackerland wird rund 3/4 eine Hangneigung von weniger als 15 % und 1/4 eine solche von 15-25 % aufweisen.

— Die landwirtschaftliche Bevölkerung und damit die Zahl der Erwerbstä- tigen wird parallel mit einer Zunahme der Betriebsgrösse abnehmen. Die- ser Rückgang der Erwerbstätigen kann allerdings nicht im gleichen Ver- hältnis erfolgen wie in den vergangenen Jahren, sondern wird — nachdem der Stand des Familienbetriebes mit Bauer und Bäuerin als hauptsächlich- ste Arbeitskräfte weitgehend erreicht ist — sich abflachen und parallel mit dem weiteren Rückgang der Betriebe verlaufen.

— Wie in den vergangenen Jahren, wird auch in Zukunft ein weiterer Rückgang der Zahl der Landwirtschaftsbetriebe festzustellen sein. Die Zahl der hauptberuflichen Landwirtschaftsbetriebe, die 1969 noch rund 89'000 betrug, wird fur das Jahr 2000 auf rund 45'000 geschätzt. Die durchschnittliche Betriebsfläche der hauptberuflichen Landwirtschafts- betriebe dürfte sich nach diesen Annahmen auf ca. 20 ha gegenüber 13 ha im Jahre 1969 und 8 ha im Jahre 1955 erhöhen. Dabei werden zwangs- läufig die einzelnen Betriebszweige noch mehr spezialisiert bzw. deren Umfang vergrössert.

Ein neuer Aspekt, der in den Erholungsräumen und Fremdenverkehrsgebie- ten, also besonders in Hügel- und Bergzonen mehr und mehr in den Vorder- grund tritt, ist die Landschaftspflege. Bereits gibt es Gebiete, in welchen die Besitzer nicht bebauter Grundstücke verpflichtet werden, diese land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Mehr und mehr erwacht in der Bevölkerung die Erkenntnis, dass die Landwirtschaft in den Erholungsräumen nebst der Nahrungsmittelproduktion eine weitere Aufgabe — jene der Landschafts- pflege — zu erfüllen hat, und dass diese der gesamten Volkswirtschaft zugute kommende Dienstleistung durch Zuschüsse und Beihilfen aus öffentlichen Mitteln abgegolten werden muss.

32 DIE ENTWICKLUNG IN DER LANDMASCHINENINDUSTRIE UND DIE MECHANISIERUNG

Für die erwähnte Entwicklung sind mehrere Faktoren verantwortlich. Einer unter diesen betrifft die technischen Fortschritte auf dem Gebiete des Land- maschinenwesens und der baulichen Einrichtungen. Aus den vorausgegange- nen Abschnitten über die Mechanisierung in der Landwirtschaft geht. hervor, dass im Ackerbau und Futterbau leistungsfähigere Maschinen und Geräte entwickelt werden, während in der Innenwirtschaft versucht wird, den

(23)

Transport von Futter, Feldfrüchten und Hofdünger zu rationalisieren. Vom betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkt aus stellt sich die Frage, ob die er- warteten Fortschritte mit der voraussichtlichen allgemeinen Entwicklung in der Landwirtschaft

— Schritt halten,

— ilir vorauseilen, oder

— ffir nachhinken bzw. sich nachteilig auswirken.

Optimale Verhältnisse würden herrschen, wenn alle Faktoren, welche die bisherige und weitere Entwicklung der Landwirtschaft prägen, völlig harmo- nisch aufeinander abgestimmt würden. Unter diesen Bedingungen müsste die Technik der einzelnen Arbeitsverfahren in dem Masse weiter entwickelt wer- den, wie sich dies als Folge des betrieblichen Wachstums und des Rückgangs der Arbeitskräfte aufdrängt.

In der Praxis liegen aber die Dinge anders:

— Einmal ist die schweizerische Landwirtschaft zur Haliptsache auf das An- gebot von Landmaschinen aus dem Auslande angewiesen. Die inländische Landmaschinenindustrie deckt nur einen kleinen Teil des Bedarfes. Un- ternehmen, die früher ein eigenes und verhältnismässig vielseitiges Pro- duktionsprogranun für Landmaschinen aufwiesen, sind zu Importfirmen geworden und haben Vertretungen bestimmter Maschinenmarken und -typen aus dem Ausland übernommen.

— Die schweizerische Landwirtschaft ist für die ausländische Maschinenin- dustrie nur ein untergeordneter Absatzmarkt, der im Produktionspro- gramm jener Unternehmen kaum besondere Berücksichtigung finden kann. Es werden dort Landmaschinen produziert und weiter entwickelt, die weniger auf die spezifischen Bedürfnisse und die zukünftige Entwick- lung der schweizerischen Landwirtschaft, sondern in erster Linie auf die Verhältnisse in den wichtigsten Lieferländern abgestimmt sind.

Die Frage, wie weit im Ausland Angebot und Nachfrage von Landmaschi- nen aufeinander abgestimmt werden und somit einen der Entwicklung ent- sprechenden optimalen Einsatz des Faktors "Maschinen" gestatten, bleibe dahingestellt. Aus der Sicht der schweizerischen Landwirtschaft bleibt fol- gendes festzustellen:

— Das Angebot an Landmaschinen und zum grossen Teil auch an techni- schen Einrichtungen in Gebäuden wird im wesentlichen vom Ausland her bestimmt.

— Die angebotenen technischen Errungenschaften gestatten unter entspre- chenden topographischen Verhältnissen bereits heute die Bewirtschaftung wesentlich grösserer Betriebseinheiten als sie in der Schweiz zur Haupt- sache vorkommen.

(24)

— Die weitere technische Entwicklung auf dem Gebiete des Landmaschinen- wesens soll bereits innert 10 Jahren eine Verdoppelung der pro Betrieb bewirtschafteten Fläche gestatten, d. h. sie schreitet rascher vorwärts als das in unserem Lande notwendige und soziologisch mögliche Wachstum der Betriebe.

— Die Produktion von Landmaschinen, die unseren spezifischen kleinbe- trieblichen und standortsbedingten Verhältnissen mit geneigtem Gelände entsprechen, kommt — da keine grosse Serienproduktion möglich ist — verhältnismässig teuer zu stehen. Kleinere Maschinen, ob in der Schweiz oder im Ausland hergestellt, sind pro Einheit nicht entsprechend billiger als grössere und leistungsfähigere Maschinen aus der ausländischen Serien- produktion.

— Dennoch ist die schweizerische Landwirtschaft auf kleinere, für die Hang- bewirtschaftung geeignete Maschinen angewiesen, nicht zuletzt auch, um der eingangs angedeuteten Pflicht der Bewirtschaftung von Land in Grenzproduktionsgebieten nachzukommen.

33 SCHLUSSBEMERKUNGEN

1) Im Ackerbau wird der Trend zu leistungsfähigeren, aber in der Regel auch schwereren Maschinen einen wirtschaftlichen Einsatz am Hang ein- schränken. Genaue Messungen und entsprechende Wirtschaftlichkeits- rechnungen fehlen darüber. Jedoch ist es bei einer langfristigen Planung vorsichtiger, Hangflächen mit Neigungen von durchschnittlich über 10 bis 15 % nur noch für den Futterbau vorzusehen.

2) Im Futterbau ist eine ähnliche Entwicklung festzustellen: Wiesen in Hanglagen (>60%), welche bisher nur mit Handgeräten bewirtschaftet werden konnten, werden in zunehmendem Masse ungenutzt bleiben. Bei der Bewirtschaftung weniger steiler Hänge (25-50 %), die mit den heute speziell dafür gebauten Hangmaschinen möglich ist, stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Inunerhin sind in langfristigen Planungen bei Hangneigungen bis zu 20 % keinerlei wirtschaftliche Nachteile zu be- fürchten.

3) In der Innenwirtschaft wird die Wirtschaftlichkeit der technischen Wei- terentwicklungen nur indirekt von den äusseren Bedingungen, in erster Linie jedoch von der Entwicklung der Betriebsgrösse abhängen.

(25)

4) Gesamthaft und abschliessend betrachtet, müsste das Grössenwachstum der landwirtschaftlichen Betriebe bedeutend rascher fortschreiten als in den erwähnten Entwicklungsperspektiven angenommen wird, um

— die Leistungsfähigkeit der Maschinen der Aussenwirtschaft und der betrieblichen Einrichtungen der Innenwirtschaft rationell auszunüt- zen,

— derartige Investitionen überhaupt zu ermöglichen und

— deren Kosten auf eine breitere Betriebsbasis zu verteilen.

Da jedoch zwischen der wirtschaftlich und technisch notwendigen Grös- senentwicklung der Betriebe einerseits und der soziologisch vertretbaren Reduktion ihrer Zahl andererseits eine zunehmende Diskrepanz zu erwar- ten ist, müssen zwei Gruppen von Massnahmen, .deren Notwendigkeit sich bereits in den vergangenen Jahren tendenzmässig immer deutlicher abzeichnete, gefördert werden:

— überbetriebliche Zusammenarbeit in bezug auf ,die gemeinsame Nut- zung von Maschinen und Gebäuden (z. B. Maschinengemeinden oder Maschinenringe, Gemeinschaftsställe etc.)

— Arbeitsteilung zwischen den einzelnen Betrieben und entsprechende Spezialisierung, wozu auch die vertikale Integration gehört

Diesen Massnahmen sind im einzelnen aus technischen, wirtschaftlichen und menschlichen Gründen gewisse Grenzen gesetzt. Auch hier wird es sich darum handeln, den optimalen Weg unter Berücksichtigung aller Faktoren im Rahmen der allgemeinen langfristigen Entwicklung in der Landwirtschaft zu suchen.

(26)

4 Zusammenfassung

Die künftige schweizerische Agrarstruktur und Mechanisierung in den wich- tigsten Produktionsrichtungen wird durch folgende Faktoren geprägt wer- den:

Die landwirtschaftliche Nutzfläche im engeren Sinne (1969 1,08 Mio ha) wird bis zum Jahre 2000 um rund 60'000 ha zurückgehen.

Das Verhältnis offenes Ackerland — Grünland verschiebt sich zugunsten des ersteren.

Die landwirtschaftliche Bevölkerung wird parallel mit einer Zunahme der Betriebsgrösse abnehmen.

Im Jahre 2000 wird es voraussichtlich noch zirka 45'000 hauptberufliche Landwirtschaftsbetriebe geben (1969 89'000 Betriebe).

Die schweizerische Landwirtschaft ist auf das Angebot von Landmaschinen aus dem Ausland angewiesen. Sie bedeutet für die ausländische Landmaschi- nenindustrie nur einen untergeordneten Absatzmarkt und kann.nicht hof- fen, dass ihre spezifischen Verhältnisse wie kleine Betriebseinheiten und geneigtes Gelände berücksichtigt werden.

Im Ackerbau und Futterbau werden leistungsfähigere und in der Regel auch schwerere Maschinen einen wirtschaftlichen Einsatz am Hang einschränken.

In der Innenwirtschaft wird versucht werden, den Transport von Futter, Feldfrüchten und Hofdünger zu rationalisieren.

.Schliesslich wird die überbetriebliche Zusammenarbeit für die gemeinsame Nutzung von Maschinen und Gebäuden grössere Bedeutung erlangen. Das- selbe gilt für die Arbeitsteilung zwischen den einzelnen Betrieben und für die entsprechende Spezialisierung (vertikale Integration).

(27)

Tendances actuelles et prövisionelles dans Je domaine de la möcanisation

et leurs consöquences pour l'agriculture suisse

(28)

Avant-propos

Le trait6 pr6sent ä 6t6 compile sur demande et en main propre du groupe d'experts en mecanisation de la Commission. Europeenne du Conseil Econo- mique et Social de l'UNO. Apres un aperp sommaire des conditions naturel- les et 6conomiques ayant une influence sur Pagripulture suisse, l'expos6 eri question decrit le niveau actuel de lä m6canisation des branches de produc- tion et touche ä quelques developpements previsibles dans ce dömaine pour aboutir ä des conclusions concernant revolution generale de l'agriculture.

Conforniement ä la demande repe, les üidications fournies ont 6t6 adaptees ä l'usage du lecteur 6tranger desireux de se renseigner sur les patticularites de Pagriculture suisse et les problemes de mecanisation qu'elles impliquent. Si la nature de la plupart de ces problemes est farniliere en Suisse, la presenta- tion concentree des faits et chiffres ne devrait neanmoins pas manquer de susciter de Pinter& dans le pays meme.

Le Directeur Dr. P. Faessler Tänikon, le 30 nov. 1971

(29)

SOMMAIRE 1 L'agriculture suisse de 1960 a 1970

11 Climat

1 2 Utilisation du so!

1 3 Nombre des exploitations agricoles

1 4 Population residente de la Suisse et personnes exergant une profession dans l'agriculture

1 5 Effectifs des animaux domestiques et nombre des eleveurs • .1 6 Moyens de travail et coüts

2 La situation actuelle dans le domaine de la mdcanisation et las principaux procgdgs de. travail adoptds — Dgveloppement prgvoir jusqu'a 1980 2 1 Cultüre

2 1 1 Oen6ralites 2 1 2 Preparation du sol 2 1 3 Funiure

2 1 4 Entretient et protection des cultures

2 1 5 Recolte des pommes de terre et des betteraves sucriares 2 2 Culture fourragare

22 1 Generalites 222 Fauchage 2 2 3 Fanage 2 24 Engrangement 2 3 Economie interieure 2 3 1 Generalites 2,32 Transports internes

2 3 3 Stockage et conservation des fourrages 2 3 4 Mecanisation de l'etable

3 Consgquences de la tendance vers la mdcanisation pour l'gvolution gdndrale

de l'agriculture , x

3 1 Perspectives generales concernant l'evolution de l'agriculture suisse

3 2 L'evolution de l'industrie des machines agricoles et la mecanisation 3 3 Conclusions

4 Rdsumd 5 Summary

(30)

1 L'agriculture suisse de 1960 ä 1970 (1) (2)

11 CL1MAT

Le climat de la Suige subit ä la fois l'influence du climat maritime frais et humide et du climat continental caracteris6 par un hiver rigoureux et un 6t6 chaud et sec. Par consdquent, on peut parler d'un type intermediäire. Tandis que les temperatures hivernales enregistrees dans le territoire suisse depas- sent d'environ 60 C la moyenne valable pour les memes latitudes europ6en- nes, les temperatures estivales comparatives ne different glee. Dans leurs details, les conditions climatiques de la Suisse r6velent de tres nombreuses differences regionales et locales. Nous citons specialement les variations de temperature dues ä l'altitude ainsi que l'effet mod6rateur des lacs ou celui des vents chauds et dess6chants (Föhn) typiques des pays montagneux (Ta- bleau 1).

1) Sources utilisees:

Bureau Fgdgral de Statistique, Berne:

Recencement federal des entreprises 1955 et 1965 Recencement federal de l'agriculture 1969

Recencement federal du cheptel suisse, jusqu'ä 1970 Annuaire Statistique de la Suisse 1970

SecHtariat des paysans suisses, Brugg:

Statistiques et evaluations concemant ragriculture et l'alimentation

Les sources statistiques citees ne se referent pas toutes aux memes annees de recen- cement. En principe, on s'est base sur les donnees correspondant aux annees 1955, 1965 et 1969 ou, ä defaut, aux annees les plus proches.

2) Les parties "L'agriculture suisse de 1960 ä 1970" et "Consequence§ de la tendance vers la mecanisation pour revolution generale de ragriculture" ont ete redigees pour notre etude "Entwicklungsperspektiven der aargauischen Landwirtschaft" (manus- crit FAT 1971) et utilisees en grande partie pour les chapitres 1 et 3 de la presente etude.

(31)

1 2 UTILISATION DU.SOL

Au sens 6troit, seulement 1/4 de la superficie totale de la Suisse est qualifi- able comme surface agricole utile. Une proportion presque aussi grande est utilis6e comme päturages alpestres extensifs avoisinant la:zone improductive (Tableau 2 et 3). Des territoires consid6rables class6s autrefois comme al- pages ne sont plus exploites de pos jours, ce qui signifie que le rapport entre les superficies respectivement improductives et productives se modifient aux d6pens de la dernike cat6gorie.

Tableau :1:

Donnees climatiques basees sur des observations de longue duree de quelques stations meteorologicities

Station Insolation Temperature

en heures moyerine en 9C 1910/1931 1901/1960 janv. juillet vide janV. ,juillet annee

Precipitations mm 1901/1960 avril-Sept. annee

Zurich 46 238 1693 -1.0 17.2 8.2 705 1128

Bäle 63 232 1677 0.2 18.4 9.2 483 790

Berne 56 248 1759 -1.1 18.0 8.6 617 1000

Neuchätel 39 251 1699 0.0 18.6 9.2 522 981

Geneve 54 287 1979 0.2 18.3 9.2 483 930

Lausanne 65 271 1971 0.2 18.2 9.1 590 1064

Montreux 61 222 1672 1.0 19.3 10.0 687 1151

Lucerne 40 221 1541 -0.9 17.8 8.5 773 1154

Davos 85 197 1666 -6.3 11.6 2.8 616 1803

Säntis 112 196 1880 -8.7 5.0 -2.2 1409 2480

Locarno-Monti 131 283 2286 2.8 21.0 11.8 1142 1803

Lugano 117 286 2101 2.3 21.3 11.8 1079 1726

Tableau 2:

Superficies productives et improductives de la Suisse

en milliers d'ha Superficie totale

dont: utilise pour Pagriculture et

4129

Peconomie alpestre 2175

Forets 981

Impro ductive 973

(32)

Tableau

Portions de la surface utilisee par l'agriculture et Pecoimmie ülp8stre Clas§eis comme surface agricole utile au sens etroit

1955 ha

1965 ha

1969 ha

Terres labäurees 259'820 248'900 249'978

Cultures fourrageres 819'363 801'555 800'122

Vignobles 11'558 10'355 10'576

Autres cultures appartenant

ä cette categorie 18'563 19'618 18'923

en total 1'109'304 1'080'428* 1'079'599*

* Y compris les surfaces situees en dehors de la frontiere suisäe..

1965: 2'901 ha; 1969: 3'752 ha.

L'empi6tement du bätirnent a provoqu6 une diminution de la surface agri;•

cc:de ütile au cours de ä derniereg ann6es. Daris la cat6gorie terres labour6es, la surface occup6e par les racines et tubercules a nettement diminu6 de 1955 ä 1969 au profit des cultures du colza et du mai's encourag6es par Ntat.

Tableau'!:

Production quantitative de Pagriculture suisse (selection de produits) Les terres labourees comprennent les cultüres suivantes:

genres de cultures 1955

, ha

1965

ha 1969

ha

Cereales 170'440 173'683 175'385.

Racines et tubercules 71'329 54'368 46'353

Legumes de pleine terie 8'845 5'848 6'993

Autres giandes cultures 9'206- 15'001 21'247

dont: Colza 3'249 6'651 7'305

Mais pour ensilage et mars vert 2'968 5'226 10'457

L'effet de ces Uplacements est aussi exprim6 par les modifications quantita- tives subies par la production agricole (tabl. 5). On remarque 6galement une augmentation de la production de viande, c'est-ä-dire que l'on engraisse d'avantage de bovins et de porcs, comme le confirment entre autre.aussi les effectifs figurant au tableau 8.

(33)

Tableau 5:

-Production quantitative de ragriculture suisSe (selection de produits) genres de

cultures Unites 1955 1965 1969

Cereales, grains 1000 q 5'203 5'579 6'404

Plantes sarclees 1000 q 20'495 15'707 1.7'318

Legumes 1000 q 2'300 2'130 2'380

Colza 1000 q 62 140 140

Fruits 1000 q 6'905 4'600 8180

Vin 1000 hl 839 971 803

Viande 1000 q 2'840 3'454

Lait 1000 q 28'250 31'170 32'140

Oeufs milliers 535 575 665

Au point de vue valeur, les cultures representent 23 % et l'elevage 77 % du rendement brut 6pur6 de Pagriculture suisse. Au courp des ann6es, on peut percevoir une legere aug,mentation en faveur des rendements provenant de l'elevage.

1 3 NOMBRE DES EXPLOITATIONS AGRICOLES

Le tableau 6 d6rrioritre que le nombre des petites exploitations a diminue d'une facon exceptionnelle pendant la periode de comparaison 1955/65/69.

La disparition de ces exploitations ne signifie pas que la surface qu'elleS odcupaient a .6t6 sacrifi6e entierement; eile a plutöt contribue a l'agrandise- ment d'exploitations plus grandes dont le nombre a augmente. En 1969, on comptait 149'300 exploitations agricoles. De celles-ci, 88'600 etaient g6r6es par des agriculteurs en pleiri emploi, dont lä diininution numerique aux cours de ces dernieres ann6es superait.de loin celle des agricülteurs en emploi partiel. A part une diff6renciation plus rigoureuse des groupes de metiers, ce sont notamment les conditions S'peciales dans la zone de montagne qui ont doiitribü6 ä ce resultat.

(34)

Etendue (ha) jusqu'ä 2

2— 5 5 — 10 10— 15 15 — 20 20 — 30 30 — 50 SO et plus Totaux

1955

65'611 43'814 53'267 24'925 9'846 6'045 1'976 513 205'997 Dont gerees par

des agriculteurs 148'602 en plein emploi

Moyenne de la SAU1) pour l'ensemble des 5,77 exploitations

Tableau 6:

Nombre des exploitations agricoles cla'ssies par ordre de grandeur

1965 1969 Changement

1955-65 1965-69

abs. % abs. %

46'403 43'109 -19'208 - 29 - 3'294 - 7 28'396 22'592 - 15'418 - 35 - 5'804 - 21 39'954 33'346 -13'313 - 25 - 6'608 -;.17 25'503 25'334 + 578 + 2 - 169 - 1 11'519 12'630 + 1'673 + 17 + 1'111 + 10 7'388 8'471 + 1'343 + 22 + 1'085 + 15 2'552 3'002 + 576 + 29 + 450 + 18 699 820 + 186 '+ 36 + 121 +17 162'414 149'306 -43'583 - 21 - 13'108 - 8 100'455 88'604 -48'147 - 32 - 11'851 - 12

7,13 7,81 + 1,36 + 23 + 0,68 + 9

1) surface agricole utile

14 POPULATION RESIDANTE DE LA SUISSE ET PERSONNES EXERCANT UNE PROFESSION DANS L'AGRICULTURE

Une augmentation progressive de la population r6sidante de la Suisse est en contraste avec une diminution tant relative qu'absolue de la population agricole. Dans cette derniäre cat6gorie, on ne connait que le nombre des personnes exer9ant une profession dans ragriculture pendant les trois ann6es de recencement 1955, 1965 et 1969. En rapport avec ce d6veloppement, le tableau 7 indique les modifications de structure concernant l'effectif de la main-d'oeuvre agricole. Le plus souvent, en fait de main-d'oeuvre masculine familiale, ce n'est glee plus que le chef d'exploitation qui subsiste, comme le confirme le nombre moyen des personnes exer9ant une profession par exploitation.

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