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Neues aus dem Implantatlager

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Academic year: 2022

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Deutscher Ärzteverlag I ZZI I 2018 I 34 I 02

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I DGI NACHRICHTEN I

Neues aus dem Implantatlager

Rückblick auf die Tagung des Landesverbands Berlin-Brandenburg in Potsdam

Die Tagung des Landesverbands Ber- lin-Brandenburg im DGI e.V. am 2. und 3. März 2018 im Kongresshotel am Potsdamer Luftschiffhafen unter Lei- tung von PD Dr. Frank Strietzel schien unter einem schlechten Stern zu ste- hen: Grippe und andere Probleme ver- hinderten die Teilnahme eines Drittels der Referenten und Vorstandsmitglie- der sowie vieler Teilnehmer. Warum war die Veranstaltung trotzdem ein gro- ßer Erfolg? Im Zentrum stand ein eng umschriebenes Thema: „Neues aus dem Implantatlager“.

Inhaltlich und rhetorisch herausragend waren Ausführungen zu Augmentations- materialien für das Implantatlager von der einzigen Lehrstuhlinhaberin für Transla- tionale Implantologie in Deutschland, Prof.

Dr. Katja Nelson aus Freiburg. Geschickt schob sie zwischen hochinteressante, vorwiegend eigene fundamentale Studien klinische Beispiele. Der Vortrag beschrieb die Systematik autogener, xenogener, al- logener und synthetischer Knochener- satzverfahren mit ihren präklinischen, kli- nischen und juristischen Aspekten anhand neuester Studien. Professor Nelson be- wertete vorwiegend für Blocktransplantate die Zusammenhänge zwischen verfügba- ren Materialien hinsichtlich ihrer Trans- plantatkompetenz und -architektur, erfor- derlichen Augmentationsmengen und

-richtungen und chirurgischen Techniken.

Hinsichtlich der Transplantatkompetenz mit den Merkmalen Osteokonduktion, Os- teoinduktion und Osteogenese sind auto- gene Materialien allen anderen überlegen, ebenso aufgrund ihrer um die Hälfte ver- kürzten Einheilzeit von nur drei Monaten.

Extra- und intraorale autogene Kno- chentransplantate unterscheiden sich of-

fenbar hinsichtlich Genexpression und Mi- krostruktur. Bezüglich der Transplantatar- chitektur ist kortikaler Knochen (z.B. Fibu- la) resorptionsstabiler als spongiöser, der jedoch, so Professor Nelson, mit bovinen Ersatzmaterialien vor beschleunigtem Ab- bau geschützt werden könne.

Bei allogenen Blöcken, die als Lebend- spende bei Insertionen von Hüftendopro- Ein attraktiver Tagungsort: Potsdam

Foto: iStocks/Jokos78

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thesen anfallen, sind selbst bei in Deutschland zugelassenen prozessierten Produkten Reste organischer Materialien nachweisbar. Damit verbleibt das Risiko der Alloimmunisierung. Auch liegt nach 6 Monaten der Anteil von vitalem Knochen mit nur 9 Prozent weit unter jenem nach autologem Knochenaufbau (25 Prozent).

Für vertikale großvolumige Defekte mit Ausdehnungen über fünf Millimeter ist der- zeit nur die Beckenkammverpflanzung ge- eignet. Neben Blockaugmentationen wur- den Bone-Split-Verfahren analysiert.

Von „unbewusster Inkompetenz“ zur

„bewussten Kompetenz“. Dr. Karl-Lud- wig Ackermann aus Filderstadt zeigte den Werdegang eigener empirischer Im - plantologieversuche seit 1978 in eigener Praxis mit „unbewusster Inkompetenz“ bis hin zur irgendwann möglicherweise er- reichbaren „bewussten Kompetenz“. Er war an Entwicklung und Vervollkomm- nung mehrerer Implantatsysteme ebenso beteiligt wie an der Ausbildung Hunderter Implantologen. Mit der Weisheit des erfah- renen Referenten demonstrierte er seine Erfahrungen und Irrwege eindrucksvoll.

Grundgerüst dafür war die SAC-Klassifi- kation des ITI – also: straightforward, ad- vanced, complex.

Dr. Paul Schuh aus der Münchener Wachtel-Bolzschen Implantologenpraxis zeigte in Kasuistiken anspruchsvolle und interessante neue Ansätze zum Erhalt der Hart- und Weichgewebe bei Sofortimplan- tationen in ästhetisch sensiblen Bereichen des Alveolarfortsatzes – auch da unter Verwendung eigenen Gewebes, aber auch moderner Biomaterialien.

Die Veranstalter konnten außerdem Prof. Dr. Eduardo Anitua, Vitoria, als ei- nen führenden Protagonisten für Präpara- tion und Erprobung zentrifugierter Eigen- blutbestandteile unterschiedlicher Zu- sammensetzung gewinnen. In seinem Vortrag setzte er sich mit den verschiede- nen Eigenschaften des PRGF auseinan- der und nahm zugleich auch zu den Un- terschieden zu LPRF oder PRP Stellung.

Zum Einsatz kommt das Plasma etwa bei intraoralen Augmentationen, bei der Ein- heilung kalziumbeschichteter Implantate, bei oraler und kutaner Wundabdeckung und bei Verletzungsfolgen. Selbst wenn Puristen einwenden mögen, dass weder

präklinische noch klinische Studien die Überlegenheit der Verfahren bislang exakt belegt haben, dass Bestimmungen des Transfusionsgesetzes zu beachten sind, dass es auch Konflikte mit Antido- pingbestimmungen gab und dass zur Kie- ferknochenregeneration Willi Schulte be- reits 1960 Eigenblutfüllungen einsetzte, so war es doch ein Erlebnis, Anitua mit seiner Fülle von Ideen persönlich hören zu dürfen.

Die Rahmenbedingungen am Potsda- mer Luftschiffhafen neben dem zugefrore- nen Templiner See waren bei strahlendem

Sonnenschein ebenso ideal wie eine über- durchschnittlich gute Pausenversorgung.

Interessenten fanden in dem 2017 eröff- neten Palais Barberini Ausstellungen zu Max Beckmann und Monumentalbilder aus dem ehemaligen Berliner „Palast der Republik“. Auch die Industrie war mit den Besuchen ihrer Workshops zufrieden. Das Konzept hat sich bewährt, wenige, aber in- haltsreiche Vorträge zu einem fokussier- ten Rahmenthema anzubieten.

Dr. med. habil. Lutz Tischendorf, Halle

I DGI NACHRICHTEN I

Die Jahrestagung des Landesver- bands Berlin-Brandenburg im DGI e.V. am 3. März hatte einen besonde- ren Höhepunkt, wie der 1. Vorsitzen- de, PD Dr. Frank Peter Strietzel, es formulierte: „Erstmalig in der Ge- schichte unseres Landesverbandes wird einem verdienten Kollegen die Ehrenmitgliedschaft im Landesver- band verliehen.“

Prof. Dr. Dr. Volker Strunz hat die- sen Landesverband – als ersten in der DGI – im Jahr 1997 gegründet.

Sein Engagement für die Implantolo- gie reicht indes noch viel weiter zu- rück. Mit Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch lei- tete Prof. Strunz ab 1984 als 2. Vorsit- zender den Arbeitskreis Implantolo- gie in der DGZMK. Diesen wandelte Prof. Strunz 1989 in eine Arbeitsge- meinschaft (AGI). Die AGI war univer- sitär und wissenschaftlich orientiert und fusionierte 1994 mit der praxisori- entierten Gesellschaft für Orale Im- plantologie e.V. (GOI). Die Tochter der beiden Organisationen, die Deut- sche Gesellschaft für Implantologie, ist heute mit über 8000 Mitgliedern die größte implantologische Fachgesell- schaft Europas und die zweitgrößte weltweit. Sie setzt das Erbe ihrer Gründer – Wissenschaft und Praxis

„Professor Volker Strunz hat die Identität des Landesverbands wesentlich geprägt.“

Prof. Dr. Dr. Volker Strunz

Foto: privat

zu verbinden – bis heute konsequent bei ihren Aktivitäten um.

Prof. Strunz hat insgesamt 25 Jah- restagungen im In- und Ausland mit seinen Vorstandskollegen erfolgreich organisiert und war viele Jahre Schrift- leiter der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (ZZI), die von der DGI herausgegeben wird. 2004 ernannte ihn die DGI zum Ehrenmitglied, und die DGZMK verlieh ihm die Hermann-Eu- ler-Medaille. Bereits 1983 hatte ihn die DGMKG mit dem Wassmund-Preis ausgezeichnet.

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