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Archiv "Gastrointestinale Tumoren werden in Japan früher erkannt" (05.04.2002)

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fenden Wirbelsäulenentzündung. Ne- ben dem Netzwerkcharakter sind zwei Dinge daran bemerkenswert:

1. Es handelt sich um die weltweit er- ste placebokontrollierte Studie mit TNF-alpha-Blockern bei ankylosieren- der Spondylitis.

2. Die Initiative dazu ging von den Untersuchern aus und nicht von der Pharmaindustrie.

70 Patienten mit aktiver ankylosie- render Spondylitis erhielten randomi- siert entweder je eine Infliximab-Infusi- on (5 mg pro Kilogramm KG) in Woche null, zwei und sechs (n = 35) oder ein Placebo (n = 35). Die TNF-alpha-Blok- kade führte zu einer raschen und oft dramatischen klinischen Besserung.

Nach zwölf Wochen war die Krank- heitsaktivität bei 53 Prozent der Inflixi- mab-Patienten um mindestens die Hälf- te zurückgegangen.

Eine vergleichbare Besserung zeig- ten nur neun Prozent der Placebo-Pati- enten. Alltagsfunktion und Lebensqua- lität besserten sich signifikant unter In- fliximab, nicht aber unter Placebo. Die NSAR-Einnahme konnte bei 56 Pro- zent der Infliximab-Patienten versus 19 Prozent der Placebo-Patienten um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Entzündungsparameter im Blut (CRP) fielen nur unter Infliximab signifikant ab, nicht dagegen unter Placebo.

Der TNF-alpha-Blocker wurde von den meisten Patienten gut vertragen. In drei Fällen zeigten sich jedoch relevan- te Nebenwirkungen: Ein Patient ent- wickelte eine Tuberkulose, ein Patient eine allergische Granulomatose der Lunge und ein weiterer eine vorüberge- hende Leukopenie. Alle Nebenwirkun- gen konnten erfolgreich behandelt werden, vor allem die Tuberkulose ist aber natürlich eine ernste Komplikati- on. „Deshalb muss vor jeder Behand- lung mit TNF-alpha-Blockern zwingend ein sorgfältiges Screening auf eine Tu- berkulose erfolgen“, betonte Zeidler.

Nach Ansicht des Rheumatologen sollte die neue Therapie zunächst nur in Zentren mit spezieller rheumatolo- gischer Erfahrung eingesetzt werden.

Langzeitdaten stehen noch aus, mög- licherweise kann aber die effektive Unterdrückung der Entzündung der gefürchteten Wirbelsäulenversteifung vorbeugen. Dr. med. Julia Rautenstrauch

Bio-Zement richtet gebrochene Wirbel wieder auf

Patienten mit gebrochenen Wirbelkör- pern kann durch ein Verfahren am Uni- versitätsklinikum Heidelberg geholfen werden: Um den Wirbel wieder aufzu- richten, wird mithilfe einer Kanüle ein spezieller Bio-Zement eingespritzt. Das schonende Verfahren befreit rasch von Schmerzen und erspart den meist älte- ren Patienten die Bettlägerigkeit und schwere Komplikationen.

Die minimalinvasive Methode der Kyphoplastie (Wirbelaufrichtung) wur- de in den USA entwickelt und wird an einigen Zentren in Deutschland ange- wendet. Am Universitätsklinikum Hei- delberg ist nun ein weiterer Fortschritt erzielt worden. Zur Stabilisierung des gebrochenen Wirbelkörpers wird ein neuer Bio-Zement verwendet, der ent- scheidende Vorteile hat: Er wird bei normaler Körpertemperatur fest, so- dass die verbliebenen gesunden Kno- chenzellen nicht zerstört, sondern sogar zum Wachstum angeregt werden.

„Bislang wurde dafür der Kunststoff Methylmetacrylat verwendet. Beim An- härten wird er bis zu 80 Grad Celsius heiß und schädigt dadurch lebendes Knochengewebe“, sagt Priv.-Doz. Dr.

Hans-Christian Kasperk. Seit 2001 konn- ten in Heidelberg 18 Patienten mit der neuen Methode erfolgreich behandelt werden, wobei die Ergebnisse im Rah- men einer Studie am Universitätsklini- kum auch im Verlauf systematisch un- tersucht werden.

Der Eingriff unter Röntgenkontrolle dauert nur 30 bis 40 Minuten. Der Pati- ent liegt in Vollnarkose auf dem Bauch.

Durch zwei kleine Stiche rechts und links des betroffenen Wirbels wird eine Kanüle vorgeschoben. Dadurch wird ein Ballon eingeführt, der mit einer Flüssigkeit aufgeblasen wird und den Wirbel zunächst aufrichtet. Der Ballon wird wieder entfernt; dann wird der stabilisierende Bio-Zement eingespritzt.

Auch Patienten, die an Wirbelbrü- chen durch Knochenmetastasen leiden, können unter bestimmten Vorausset- zungen mit der Kyphoplastie behandelt werden. Dr. med. Annette Tuffs

Gastrointestinale Tumoren werden in Japan früher erkannt

In Japan werden 50 bis 60 Prozent aller Magenkarzinome und 30 bis 40 Pro- zent der Karzinome von Ösphagus und Kolorektum bereits im Stadium ei- nes Frühkarzinoms diagnostiziert, die bei entsprechender Therapie eine 5-Jahres-Überlebenszeit von 90 bis 95 Prozent haben. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den westlichen Län- dern, wo die Karzinome des Gastroin- testinaltraktes in weniger als 15 Prozent als Frühkarzinome entdeckt werden.

Einer der Gründe für die Unterschie- de ist, dass in Japan Vorsorgeuntersu- chungen mit radiologischen Methoden und dem Nachweis von okkultem Blut im Stuhl – auch im Rahmen arbeitsme- dizinischer Untersuchungen – viel häu- figer durchgeführt werden als in westli- chen Ländern, wie Prof. R. J. Schlemper (Fukuoka-Universität) auf dem Kon- gress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren in München berichtete. Außerdem wür- den bereits Patienten mit geringgradi- gen „Bauchbeschwerden“ einer Endo- skopie zugeführt. Damit die Ärzte mit den verschiedenen Erscheinungsbildern der Frühkarzniome vertraut seien, wür- den diese speziell trainiert. In jedem ja- panischen Krankenhaus werden die Be- funde systematisch dokumentiert und in wöchentlichen Konferenzen von Exper-

ten begutachtet. EB

P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 99½½Heft 14½½5. April 2002 AA911

Minimalinvasive Methode der Kyphoplastie

Foto: Kyphon

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