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Übergewicht bei Kindern ist somit ein gesundheitspolitisches Problem, was ein präventives Einschreiten des Staates rechtfertigt

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Academic year: 2022

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I 259/2007 GEF 23. April 2008 GEF C

Interpellation

0708 Zuber, Moutier (PSA)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 24.09.2007

Betreuung übergewichtiger Schulkinder

Eine anhaltende positive Energiebilanz führt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen zu Übergewicht. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und kompliziert und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie Ernährung, Veranlagung, Stoffwechsel, Psyche und soziales Umfeld.

Immer mehr Kinder sind übergewichtig. Das ist Besorgnis erregend. Unternimmt man nichts, werden diese übergewichtigen Kinder später zu fettleibigen und gesundheitlich gefährdeten Erwachsenen. Übergewicht bei Kindern ist somit ein gesundheitspolitisches Problem, was ein präventives Einschreiten des Staates rechtfertigt; dies nicht zuletzt, weil nur bei rund 5 Prozent der übergewichtigen Kinder medizinische Gründe für ihr Gewichtsproblem vorliegen.

Vor kurzem hat der Verein Euro 08 in Bern in den Gemeinden eine Präventionskampagne gestartet, um die Jugend für Sport und eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu sensibilisieren. Diese Aktion ist jedoch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. In einigen Kantonen (GE, ZH, NE, JU) wurden an den Schulen Erfahrungen mit der interdisziplinären Betreuung übergewichtiger Kinder gemacht. Diese Projekte hatten zum Ziel, die Kinder und ihre Eltern darüber zu informieren und aufzuklären, dass der Kampf gegen das Übergewicht mit dem Willen einhergeht, die Lebensgewohnheiten der betroffenen Schülerinnen und Schüler und ihres Umfelds zu verstehen und nachhaltig zu verändern.

Die Schule darf sich auf keinen Fall einmischen oder Moralapostel spielen, sie muss aber qualitativ informieren und gemeinsam mit den Gesundheits- und Präventionsfachleuten ein gut durchdachtes und in sich kohärentes Programm anbieten, das sich in erster Linie an die Kinder und die Eltern richtet.

Der Regierungsrat wird um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Ist dem Regierungsrat bekannt, ob es im Kanton Bern Präventionskampagnen zum Thema Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen gibt?

2. Wird diese Problematik im Rahmen des Schulprogramms aufgegriffen?

3. Sind die Erziehungsdirektion sowie die Gesundheits- und Fürsorgedirektion bereit, gemeinsam ein Informations- und Präventionsprogramm für die Schulen des Kantons Bern zu erarbeiten?

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Antwort des Regierungsrates

Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention ist der Themenbereich Ernährung/Bewegung seit einigen Jahren auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene ein wichtiges Thema, welches intensiv bearbeitet wird.

Die folgende Auflistung ist keineswegs vollständig, soll aber einen Eindruck geben über die zahlreichen Angebote und Massnahmen, welche von Seiten nationaler Akteure den Gemeinden und insbesondere den Schulen zur Verfügung gestellt werden:

- Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Eines der drei Kernthemen ihrer langfristigen Strategie konzentriert sich auf gesundes Körpergewicht.

Die Angebotsplanung des Kantons Bern 2006-09 im Bereich Gesundheitsförderung/Prävention und insbesondere im Bereich Ernährung/Bewegung wurde unter anderem auf deren inhaltliche Schwerpunkte ausgerichtet. Neben der Bereitstellung von spezifischen Angeboten für Kinder und Jugendliche und deren Umfeld, steht insbesondere die Zusammenarbeit und Vernetzung mit den anderen Kantonen und der Gesundheitsförderung Schweiz im Zentrum des kantonalen Programms.

- Vom Bundesamt für Gesundheit ist das Programm Ernährung und Bewegung 2008- 2012 im Auftrag des Bundesrates erstellt worden. Es definiert die langfristigen Ziele und prioritären Handlungsfelder für das Vorgehen auf nationaler Ebene und bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Der Regierungsrat des Kantons Bern unterstützt das nationale Programm Ernährung und Bewegung 2008 – 2012. Er ist überzeugt, dass mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung verschiedene Erkrankungen verhindert werden.

- Suisse Balance, das vom Bundesamt für Gesundheit und Gesundheitsförderung Schweiz getragene nationale Projekt zur Förderung eines gesunden Körpergewichts stellt insbesondere den Schulen verschiedenste Angebote und Hilfsmittel zur Verfügung, wie z.B. die „Checkliste für Schulen zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung und täglichen Bewegung“ oder das Handbuch „Kinderleicht“ zur Planung und Umsetzung von Aktivitäten zur Förderung eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren.

- Auch das schweizerische Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen, bei dem zahlreiche Berner Schulen Mitglied sind, beschäftigt sich intensiv mit der Thematik und berät Schulen in geplanten Aktivitäten

Frage 1

Ergänzend zu den vielfältigen nationalen Präventionsangeboten bildet der Bereich Ernährung/Bewegung auch einen Schwerpunkt in der kantonalen Planung Gesundheitsförderung/Prävention 2006-09. Aufgrund der unten genannten Zielsetzungen erarbeiten externe Partner im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion geeignete Massnahmen.

• Kinder und Jugendliche wachsen in einem Umfeld auf, welches ihnen möglich macht, sich gesund zu ernähren und möglichst viel und lustvoll zu bewegen. Ihre

erwachsenen Bezugspersonen kennen die wichtigsten Grundzüge einer

ausgewogenen Ernährung und ausreichender Bewegung oder wissen, wo sie sich entsprechende Informationen holen können.

• Die Angebote des kantonalen Programms richten sich insbesondere an Eltern von Säuglingen und kleinen Kindern und Familien in schwierigen sozioökonomischen Situationen.

• Um Eltern mit ihren Kindern eine optimale Information, Beratung oder Behandlung zu gewährleisten, kennen die Fachpersonen in den verschiedenen Settings (Frühbereich,

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Schule usw.) die kantonalen Angebote und arbeiten vernetzt am Thema Ernährung/Bewegung.

Frage 2

Auf Gemeindeebene stehen von Seiten nationaler Anbieter (Suisse Balance, schweizerische Gesellschaft für Ernährung, BASPO, BAG usw.) den Schulen unzählige Angebote zur Verfügung. Im Sommer 2007 hat die Gesundheits- und Fürsorgedirektion für den Jura Bernois in Zusammenarbeit mit dem Kanton Jura das Projekt „Fourchette Verte“

lanciert. Fourchette verte stellt ein Label dar, durch welches sich Kitas, Mittagstische, Tagesschulen und auch Restaurants als Betrieb ausweisen können, mit zumindest einem gesunden, nährstoffreichen Menu auf der Karte. Im deutschsprachigen Kantonsteil bietet die Pädagogische Hochschule Bern den Schulen verschiedenste Angebote im Bereich Ernährung/Bewegung an. Im Kindergarten wurde z.B. erfolgreich „Purzelbaum“ lanciert, ein Projekt für mehr Bewegung, bei welchem bereits über 50 Kindergärten mitmachen.

Im Rahmen der unter Frage 1 ausgeführten kantonalen Zielsetzungen im Bereich Ernährung/Bewegung ist die Integration der kantonalen Angebote für die Schule (mit entsprechenden Links auf bewährte nationale Angebote) in die neue kantonale Suchmaschine „profInfo.ch“ (http://www.erz.be.ch/site/index/beratung.htm) eingeplant.

Diese erfolgt in Zusammenarbeit mit der ERZ, und sollte im Sommer 2008 fertig gestellt sein.

Frage 3

Die beiden Direktionen arbeiten im Bereich Gesundheitsförderung/Prävention eng zusammen. Das von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion geplante und in Umsetzung begriffene Schwerpunktprogramm sieht denn unter anderem auch eine gezielte Information der Lehrpersonen in den Schulen – wie in der Antwort 2 ausgeführt – vor.

An den Grossen Rat

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