Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
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DOI: 10.21934/baua:berichtkompakt20161005/3f
Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“
Work-Life-Balance
Anne Marit Wöhrmann
Hintergrund und Fragestellung
Methode Ergebnisse
Diskussion
Konstrukte der Work-Life-Balance
○ Konflikt (Frone, Russel & Cooper, 1992; Greenhaus & Beutell, 1985) zwischen Arbeit und Privatleben erschwert ein Engagement in beiden Rollen
○ Bereicherung (Rothbard, 2001) der Geschehnisse in einem Lebensbereich durch die Erfahrung aus einem Lebensbereich
○ Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance (Valcour, 2007) als eine subjektive Bewertung auf emotionaler und kognitiver Ebene
○ Work-Life-Balance als Ansatzpunkt für den Erhalt von Mitarbeitergesundheit
○ Verschiedene Arbeitsbedingungen als Anhaltspunkte für Gestaltungsempfehlungen in Bezug auf die Work-Life-Balance
○ Aktualität des Themas Work-Life-Balance vor dem Hintergrund des Wandels der Arbeit
Forschungsfragen
○ Welchen Einfluss hat die Work-Life-Balance auf Aspekte der psychischen Gesundheit?
○ Welchen Einfluss haben Arbeitsbedingungen auf die Work-Life-Balance?
Recherche in den Literaturdatenbanken PsycINFO, PsychARTICLES, PSYNDEX, EconLit und WISO
Konflikt zwischen Arbeit und Privatleben
○ Aggregation metaanalytischer Befunde
○ 20 Metaanalysen; 170 Effektgrößen
○ Ergänzung durch aktuelle Längsschnitt- und Interventionsstudien
Bereicherung zwischen Arbeit und Privatleben
○ lediglich eine Metaanalyse bzgl. psychischer Gesundheit
○ 97 Primärstudien bzw. 698 Zusammenhänge (Aggregation: 624)
Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance
○ keine Metaanalyse
○ 46 Primärstudien bzw. 236 Zusammenhänge (Aggregation: 124)
Qualität der Primärstudien
○ überwiegend Querschnittsstudien
○ gute Reliabilität der Messinstrumente
Psychische
Gesundheit Konflikt
AP / PA Bereicherung AP / PA
Zufriedenheit mit der Work-Life-
Balance Subjektives
Wohlbefinden - 0,29 / - 0,20 0,28 (95%) /
0,24 (83%) 0,26 (100%) Psychische
Beschwerden 0,20 / 0,18 - 0,08 (59%) /
- 0,11 (74%) - 0,45 (100%) Arbeitsspezifische
psychische Beschwerden
0,40 / 0,32 - 0,21 (77%) /
- 0,14 (78%) - 0,32 (88%) Gesundheitliche
Beschwerden 0,23 / 0,17 - 0,24 (58%) /
- 0,15 (50%) - 0,24 (86%) Einstellung zu
Arbeit und Organisation
- 0,16 / - 0,12 0,36 (84%) /
0,19 (78%) 0,22 (100%) Verhalten bei der
Arbeit - 0,03 / - 0,14 0,30 (89%) /
0,24 (77%) 0,14 (40%) Work-Life-Balance und Psychische Gesundheit
Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance Arbeits-
bedingungen Konflikt
AP / P A Bereicherung AP / PA
Zufriedenheit mit der Work-Life-
Balance Arbeitsaufgabe 0,40 / 0,19 - 0,18 (66%) /
0,08 (40%) - 0,29 (96%) Arbeitsorganisation - 0,20 / - 0,02 0,06 (26%) /
0,04 (15%) 0,20 (64%) Unterstützung - 0,16 / - 0,05 0,22 (78%) /
0,16 (65%) 0,37 (100%)
Anmerkungen zur Ergebnisdarstellung:
• Mittlere Korrelationen und Anteil signifikanter Zusammenhänge in erwarteter Richtung in den Primärstudien
• AP / PA Wirkrichtung von Konflikt / Bereicherung zwischen Arbeit und Privatleben
• dunklere Farben kennzeichnen stärkere Effekte
Arbeits- bedingungen
Psychische Gesundheit Konflikt
Arbeit Privatleben
Bereicherung Arbeit
Privatleben
Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance
Abb. 1: Theoretisches Modell