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Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“

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Academic year: 2022

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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund

Telefon +49 231 9071-0

DOI: 10.21934/baua:berichtkompakt20161005/3b

Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“

Arbeitspausen

Johannes Wendsche & Andrea Lohmann-Haislah

Hintergrund und Fragestellung

Methode

Ergebnisse

Diskussion

Definition „Arbeitsunterbrechungen verschiedener Länge, die zwischen zwei in einer Arbeitsschicht vorkommenden

Tätigkeitszeiten auftreten und der Erholung des Arbeiters dienen sollen“ (Graf, Rutenfranz & Ulich, 1970, S. 250).

Gesetzliche Grundlagen Beispiele: Arbeitszeitgesetz,

Betriebsverfassungsgesetz, Bildschirmarbeitsverordnung, Arbeitsstättenverordnung.

Funktionen Erholung, Motivation, Anforderungskompensation, Kommunikation, Information, Ein- und Umstellfunktion,

Ablenkung, Kulturfunktion.

Theorien Arbeitszeit-, Stress-, Erholungs-, Motivations-,

Emotions-, Kognitions- und Lernforschung. Arbeitspausen als organisationale Ressource (Abb. 1). Komplexes Zusammen- spiel verschiedener Stellgrößen. Wechselspiel zwischen

förderlichen und hinderlichen Pausenmechanismen bestimmt Wirkungsgrad von Pausen.

Untersuchungsansatz Scoping-Review, Literatur: 1990-2014.

• Systematische, narrative Reviews (k = 10)

• Primärstudien (k = 129, N = 87.891, 726 Einzeleffekte)

• Zusätzliches, qualitatives Gestaltungswissen (k = 12)

Stichproben EU/USA/Kanada (73%), Mdn (N) = 75, M (Alter) = 36.9 Jahre, Geschlecht ausgeglichen.

Tätigkeiten Überwiegend mit stärker psychischen als physischen Anforderungen.

Studiendesign Längsschnitt (60%), Interventionsstudien (46%, 54% RCT).

Bewertung der Methoden

Studiendesign Kurze Interventionsdauer, fehlende Randomisierung/Zufallsstichproben, geringe statistische Power, fehlende Effektkontrolle für weitere Merkmale der Pausenorganisation.

Variablen Eher kurzfristige Effekte gemessen, kaum Indikatoren für Motivation und psychische Gesundheit untersucht.

Fragestellungen

1) Generelle Effekte von Arbeitspausen. Siehe Abb. 3.

2) Pausenregime Höhere Gesamtpausendauer mit positiven Effekten. Kleine positive Effekte von Kurzpausenregimen.

3) Zeitliche Freiheitsgrade Wenig systematisch untersucht. Eher keine Effekte. Konfundierungseffekte in Fragebogen- studien.

4) Pauseninhalt, Pausenort Kaum Effektunterschiede. Arbeitsbedingungen nicht kontrolliert. Erholungserleben als Prädiktor. Napping reduziert Ermüdungssymptome (Schichtarbeit).

5) Individuelle Merkmale Wenig systematisch untersucht. Hinweise auf Effekte, aber teilweise inkonsistente Befundlage (z. B. Alter, Geschlecht, Rauchen, Verausgabungsneigung, Expertise).

6) Arbeitsbedingungsfaktoren Wenig systematisch untersucht. Hinweise auf Effekte, aber teilweise inkonsistente

Befundlage (z. B. Arbeitszeit, Arbeitsintensität, Aufgabenrepetitivität, Handlungsspielraum, Organisationskontext).

○ Komplexe Wirkmodelle (Moderatoren, Mediatoren) systematisch prüfen.

○ Satz abhängiger gesundheitsrelevanter und motivationaler Variablen erweitern.

○ Determinanten und Mechanismen des Ausfalls von Arbeitspausen ermitteln.

Abb.1 Schematische Darstellung zur Wirkung von Arbeitspausen und ihrer Determinanten.

Pausenorganisation

○ Regime /Anzahl (Dauer, Inter- vall, Zeitpunkt, Bezahlung)

○ Auslösung

○ Inhalt/Ort

Rahmenbedingungen

Normen, z. B. Gesetze, Verordnungen

Betriebliche Faktoren, z. B. Branche, Betriebsgröße Individuelle Faktoren, z. B.

○ Alter

○ Geschlecht Pausenorganisation

○ Arbeitsaufgabe

○ Arbeitsumgebung (physikalisch, sozial)

○ Arbeitsorganisation/

Arbeitsablauf

○ Arbeitsmittel

○ Arbeitsplatz

○ Arbeitszeit

Beanspruchung, z. B.

○ negativ: Ermüdung, Monotonie, Sättigung, Stress, herabgesetzte Wachsamkeit

○ positiv: Aufwärmung, Aktivierung, Lernen

Längerfristige Effekte, z. B.

○ negativ: Erkrankungen, Unfälle, Fehlzeiten,

Fluktuation

○ positiv: Gesundheit, Wohlbefinden, Übung, Weiterentwicklung

 

5.) Individuelle Merkmale

6.) Weitere Arbeitsbedingungs- faktoren

1.) Genereller Pauseneffekt 2.) Pausenregime

3.) Zeitliche Freiheitsgrade 4.) Pauseninhalt/Pausenort

○ Gesundheit

○ Befinden

○ Motivation

○ Leistung Gestaltungswissen?

Abb.2 Forschungsfragen

○ Zeitliche Dynamik der Pausenorganisation berücksichtigen.

○ Pausenrealität bei geistiger/interaktiver/selbstgesteuerter Arbeit prüfen.

○ Instrumente zur Analyse und Bewertung der Pausenorganisation sichten.

○ Prüfung der Vorgaben zur Pausendauer im Arbeitszeitgesetz.

Studienanzahl

30

20

10

0

Anteil positiver Effekte

41 % 35 % 80 %

Stärkste positive Effekte

Körperbeschwerden Ermüdung Arbeitsleistung,

Unfälle

ohne Intervention ohne

Intervention

mit Intervention

ohne Intervention

mit Intervention

mit Intervention

Gesundheit Befinden Leistung

2

1

3

5 9

10 10

6

5

17

1

2 2

2 18

Positiv Gemischt Neutral Negativ

Pufferwirkung

Abb.3 Wirkung von Pausen auf die Gesundheit, das Befinden und die Arbeitsleistung

Referenzen

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