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Qualitätsstandards in der Primärprävention von Übergewicht bei Kindern – Eine Bestandsaufnahme

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Academic year: 2022

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Qualitätsstandards in der Primärprävention von Übergewicht bei Kindern – Eine Bestandsaufnahme

Abschlussbericht

Projektleitung: Prof. Dr. Bär, Gesine; Prof. Dr. Voss, Anja Projektmitarbeitende: Dr. Noweski, Michael, Ihm, Maria,

Kontaktadresse:

Prof. Dr. Gesine Bär Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin

Tel. 030-99245-543 E-Mail: baer@ash-berlin.eu

Zuwendung aus dem Bundeshaushalt im Haushaltsjahr 2015 aus Kapitel 1502 Titel 686 07 Förderung der Kindergesundheit

Zeitraum: 01.06.2015 - 30.03.2016 Fördersumme: 64.128 Euro

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2 Inhaltsverzeichnis

1.

 

Einleitung ... 4

 

1.1 Ausgangslage des Projekts ... 4 

1.2 Ziele des Projekts ... 4 

1.3 Projektstruktur und Verantwortlichkeiten ... 4 

2.

 

Erhebungs‐ und Auswertungsmethodik ... 5

 

2.1 Datenerhebung ... 7 

2.2 Datenauswertung ... 8 

3.

 

Durchführung, Arbeits‐ und Zeitplan ... 11

 

4.

 

Ergebnisse ... 12

 

4.1 Darstellung des Forschungsstandes ... 12 

4.2 Prinzipien und Stand der Qualitätsentwicklung ... 13 

4.3 Relevante Akteur_innen für einen möglichen Standardisierungsprozess ... 16 

5.

 

Gesamtbeurteilung ... 17

 

6.

 

Gender‐Mainstreaming Aspekte ... 18

 

7.

 

Verbreitung und Öffentlichkeitsarbeit der Projektergebnisse ... 18

 

8.

 

Verwertung der Projektergebnisse (Nachhaltigkeit / Transferpotential) ... 19

 

9.

 

Publikationsverzeichnis ... 21

 

10.

 

Anlagen (als separate Dokumente) ... 37

 

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3 Zusammenfassung

Qualitätsstandards in der Primärprävention von Übergewicht bei Kindern – Eine Bestandsauf- nahme

Hintergrund

Die Qualität von Präventionsmaßnahmen ist eine wesentliche Voraussetzung für deren Erfolg. Ein aktuelles gesundheitspolitisches Ziel in Deutschland ist es, die Kriterien für Qualität zu erkennen, sys- tematisch aufzubereiten und gemeinsam mit den relevanten Akteursgruppen weiterzuentwickeln.

Ziel der Arbeit

Ziel der Studie war eine Bestandsaufnahme der Qualitätsstandards der Primärprävention von Über- gewicht bei Kindern. Analysiert wurden sowohl wissenschaftliche Fachbeiträge als auch Standard setzende Dokumente der Regulierungs-, Kosten- und Maßnahmenträger.

Material und Methoden

Per Literaturrecherche mit der Meta-Datenbank Medpilot wurden 19 relevante Fachbeiträge identifi- ziert und einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Eine Internetrecherche mit der Suchmaschine Google ergab 62 Standard setzende Dokumente der Träger.

Ergebnisse

Die Befundlage an der Schnittstelle von Qualitätsstandards und Übergewichtsprävention bei Kindern ist unzureichend. Nur sechs der Standard setzenden Dokumente haben einen Fokus auf Überge- wichtsprävention bei Kindern. Die Dokumente der Träger weisen eine breite Schnittmenge auf und zeigen ein gemeinsames Verständnis von Qualität. Gleichwohl beziehen sich die Dokumente meist nicht aufeinander und es ist bislang nicht erkennbar, welche Dokumente handlungsleitend für die Prä- ventionspraxis sind.

Diskussion

Für die Entwicklung gemeinsamer Standards der Übergewichtsprävention bei Kindern bedarf es einer stärkeren wechselseitigen Bezugnahme zwischen Trägern, Wissenschaft und Politik und eines Hand- lungsfelder übergreifenden fachlichen Diskurses.

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1. Einleitung

1.1 Ausgangslage des Projekts

Kindliches Übergewicht stellt laut WHO aktuell das größte chronische Gesundheitsproblem dar. Die Ursachen für Übergewicht und Adipositas sind vielschichtig, die Studienlage zur Evidenz einzelner Präventionskonzepte ist unzureichend und es stellt sich die Frage, wie Maßnahmen beschaffen sein müssen, dass sie diejenigen Kinder und Jugendlichen erreichen, die sie besonders brauchen. Zudem ist von Interesse, in welcher Form diese Maßnahmen langfristig zu einer normalen Gewichtsentwick- lung beitragen können. Befragungen von Maßnahmenträgern legen nahe, dass der Begriff und das Konzept von Qualität für Maßnahmen vor wenigen Jahren noch weitgehend unklar waren und Quali- tätssicherung überwiegend situativ erfolgte [1]. Inzwischen scheint sich ein generelles Qualitätsver- ständnis zu etablieren [2, 3]. Evaluationen primärpräventiver und übergewichtsspezifischer Program- me stellen Kriterien zur multidimensionalen Messung von Qualität zur Verfügung [4]. Unterschiedliche Qualitätssicherungsverfahren werden angeboten, erprobt und angewandt [5].

1.2 Ziele des Projekts

Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Maßnahmen im Feld der Übergewichtsprävention bei Kindern liegt darin, die Kriterien für Qualität zu erkennen, systematisch aufzubereiten und gemein- sam mit den relevanten Akteursgruppen weiterzuentwickeln. Die QuAK-Studie liefert eine Bestands- aufnahme der Qualitätsstandards der gesundheitlichen Primärprävention unter besonderer Berück- sichtigung der Übergewichtsprävention bei Kindern bis zwölf Jahren in Deutschland. Teilziele waren

a) Darstellung des Forschungsstandes zu Maßnahmen der Prävention von Übergewicht bei Kindern,

b) Bestandsaufnahme der Qualitätsstandards für Maßnahmen der Übergewichtsprävention bei Kindern,

c) Bestandsaufnahme relevanter Akteure für einen potentiellen Verständigungsprozess.

Grundlagen der Analyse bildeten sowohl wissenschaftliche Fachbeiträge als auch Standard setzende Dokumente der Regulierungs-, Kosten- und Maßnahmenträger.

Die Diskussion um Qualitätsstandards erforderte definitorische Grundlagen zu den zentralen Begrif- fen: Maßnahmenqualität wurde als geeignete Form definiert, Anforderungen zu erfüllen [6]. Die Anfor- derungen wurden im Rahmen der Qualitätsdiskurse von Akteur_innen der fachlichen Arena formuliert [7]. Auf Qualität bezogene Aussagen wurden dann Qualitätsstandards genannt, wenn sie zudem Aus- sagen über die Messbarkeit trafen, institutionell abgesichert waren und im Feld damit eine hohe Ver- bindlichkeit genossen. Der Leitfaden für Prävention der Gesetzlichen Krankenversicherungen oder auch medizinische Leitlinien sind hierfür Beispiele. Qualitätskriterien als überprüfbare Merkmale, die Qualität anzeigen, müssen nicht notwendigerweise institutionell abgesichert oder mit messbaren Indi- katoren unterlegt sein und lassen sich nach Qualitätsdimensionen gruppieren. Diese sind Teilmengen der Gesamtheit von Qualitätskriterien, die sich auf einen jeweiligen Teilaspekt von Qualität beziehen und hier in Konzept-, Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität unterschieden wurden [8]. Präventions- prinzipien als konzeptionelle Grundlage für Maßnahmenprinzipien sind Funktionsschemata, welche Präventionsprobleme, -ziele und -lösungen beschreiben.

1.3 Projektstruktur und Verantwortlichkeiten

Die Projektleitung, -koordination und -organisation lag bei Prof. Dr. Gesine Bär und Prof. Dr. Anja Voss. Dazu gehörten die Planung und Weiterentwicklung der Aufgaben und Arbeitsabläufe, die Pro- jektablaufkontrolle inkl. der gesetzten Meilensteine und Leistungen sowie die Verwaltung der projekt- eigenen Infrastruktur. Während die Koordination administrativer Angelegenheiten mit dem Mittelgeber primär im Verantwortungsbereich von Frau Prof. Dr. Bär angesiedelt war, oblag Frau Prof. Dr. Voss die Koordination mit der Verwaltung der ASH. Die Finanz- und Ressourcenplanung wurde gemein- schaftlich erstellt und umfasste die Planung interner Budgetierung gemäß der Finanzpläne und im

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Falle der Finanzplanabweichung die Abstimmung mit Zuwendungsgeber und Drittmittelverwaltung der Hochschule, Einleitung von Maßnahmen wie Mittelumwidmung, Mittelverschiebung oder Projektver- längerung. Die wissenschaftliche Ebene wurde von beiden Leiterinnen mit den entsprechenden Ex- pertisen in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, Kontakten zu verschiedenen Scientific Com- munities und Schwerpunkten in methodischen Verfahren abgedeckt.

Der wissenschaftliche Projektmitarbeiter Dr. Michael Noweski führte die projektierten Erhebungs- und Auswertungsschritte durch, katalogisierte und systematisierte die Literaturübersicht, erstellte Übersich- ten relevanter Akteure und entwickelte Relevanz- und Kategorisierungskriterien für die Auswertung der mittels Internet recherchierten Dokumente. In seinen Zuständigkeitsbereich fiel außerdem die Repräsentation des Projektes auf Tagungen und die Projektdokumentation, wozu u.a. die Erstellung des Abschlussberichtes sowie die Vorbereitung von Publikationen gehörten.

Die studentische Mitarbeiterin Maria Ihm unterstützte die Projektleitung und den wissenschaftlichen Mitarbeiter bei allen anfallenden, allgemeinen Aufgaben im Projekt, insbesondere bei der Literatur- recherche, der Datenerhebung und -auswertung sowie bei der Erstellung von Präsentationen, Doku- mentationen und Publikationen.

2. Erhebungs- und Auswertungsmethodik

Tabelle 1: geplante Ziele und Indikatoren

Ziel(e) Indikatoren zur Messung der Zielerreichung

Ziel 1:

Darstellung des Forschungsstandes zu Maß-

nahmen der Prävention von Kinderübergewicht • Kategorisierte und systematische Litera- turübersicht

Teilziele:

Systematische Literaturrecherche • Liste relevanter Quellen

Literaturbeschaffung • Quellenarchiv

Auswertung der Literatur • Inhaltsanalytisches Verfahren als Grund- lage für die Auswertung der Dokumente

• Relevanz-, Kategorisierungs- und Bewer- tungskriterien

Ziel 2:

Bestandsaufnahme der Qualitätsstandards für Maßnahmen der Übergewichtsprävention bei Kindern

• Kategorisierte und systematische Über- sicht über die in der Praxis vorfindlichen Qualitätsstandards

• Übersicht über „Wirkungsindikatoren“ von Maßnahmen

• Formulierung des Fachdiskurses zu Qua- litätsstandards der Prävention von Über- gewicht bei Kindern

• Darstellung von fachlichem Konsens und Dissens, fehlender Evidenz, Forschungs-

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lücken und von weiterem Forschungsbe- darf

• Zusammenfassende Darstellung des

„State of the Art“ und Empfehlungen zur Translation in regulatorische Standard- setzung

Teilziele:

Recherche von Dokumenten • Liste relevanter Quellen

Beschaffung der Dokumente • Quellenarchiv

Bewertung/Analyse der Dokumente • Kriterien-Raster zur Auswertung der Da- ten

Auswertung der Literatur und der Dokumente • Inhaltsanalytisches Verfahren als Grund- lage für die Auswertung der Dokumente

• Relevanz-, Kategorisierungs- und Bewer- tungskriterien

Ziel 3:

Bestandsaufnahme relevanter Akteure für den

Konsensprozess • Liste ausgewählter Beispiele guter Praxis

formalisierter Qualitätsstandards bei Fi- nanzierungs- und Maßnahmenträgern und ihren Verbänden

• Liste der relevanten Akteur_innen für ei- nen möglichen Konsensprozess

Ziel 4:

Dokumentation der Ergebnisse • Darstellung der Projektentwicklung und der Analyseergebnisse

• Schaffung von Möglichkeiten eines ziel- gerichteten Zugriffs auf Projektinformatio- nen

Teilziele:

Erstellung des Projektberichtes • Schriftlicher Projektbericht Verfassen eines Beitrages für eine Fachzeit-

schrift • Wissenschaftlicher Aufsatz

Vortrag auf einer Fachkonferenz • PowerPoint-Präsentation für einen Vor- trag auf der Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V., ggf. Poster

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2.1 Datenerhebung

Die Bestandsaufnahme fokussierte auf Standards für primärpräventive Maßnahmen bzw. Maßnah- menqualität und ausschließlich auf den bundesdeutschen Diskurs seit 2005. Es erfolgte keine Auswer- tung der gesundheitswissenschaftlichen Evidenz verschiedener Maßnahmenprinzipien und kein Re- view von Studien, als vielmehr eine Übersicht derjenigen Standards, die Akteur_innen der Primärprä- vention auf Basis ihrer Einstellungen, ihres Wissens und ihrer Erfahrungen formulieren und priorisie- ren. Die Bestandsaufnahme bildete neben den relevanten Dokumenten auch die beteiligten Organisa- tionen ab. Dazu zählten insbesondere wissenschaftliche Einrichtungen, die Krankenkassen, die Bun- desministerien und -behörden, die Landesvereinigungen für Gesundheit, wissenschaftliche Fachge- sellschaften, Fachverbände, Berufsverbände, sowie Interessenverbände. Eine vergleichbare Katego- risierung der Forschungs-, Finanzierungs-, Maßnahmen- und Regulierungsträger der Primärpräventi- on hatte sich bei einer Bestandsaufnahme von Qualitätssicherungsinstrumenten bei den Mitgliedsor- ganisationen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung bewährt [1].

Die Datenerhebung erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurden Forschungsbeiträge durch eine sys- tematische Literaturrecherche (a) erhoben. Anschließend erfolgte die Erhebung der Standard setzen- den Dokumente der Träger durch eine systematische Internetrecherche (b).

a) Literaturrecherche

Die Literaturrecherche wurde mit der Datenbank Medpilot durchgeführt. Die Wahl fiel auf diese Meta- Datenbank, weil sie auf Bestände vieler gesundheitswissenschaftlich relevanter Literaturdatenbanken zugreift. Vergleichende Tests mit den Datenbanken EMBASE, SCOPUS, ScienceDirect, SpringerLink und WISO führten zu geringeren Trefferanzahlen. Die Trefferzahl bei Google Scholar erschien mit 22.000 zu hoch. Nach Tests verschiedener Kombinationen von Suchbegriffen und Selektionsbedin- gungen wurde der folgende String verwandt: (Übergewicht AND Kinder AND Qualität) AND (Präventi- on OR Gesundheitsförderung) AND PY=2005:2015. Die Anwendung dieser Befehlszeile führte zu 2.207 Treffern, davon 181 in deutscher und 2.000 in englischer Sprache1. Diese Treffer wurden ver- mittels Durchsicht der Titel, Abstracts und Inhaltsverzeichnisse von einer Person selektiert. Dabei kamen fünf Selektionskriterien zur Anwendung, die durch Einschluss- und Ausschlusskriterien opera- tionalisiert waren (Tab. 2). Nach der Selektion verblieb lediglich eine Auswahl von 19 Texten.

Tab. 2: Selektionskriterien für die Literaturrecherche

# Kriterium Einschlusskriterium Ausschlusskriterium 1 Art der Publi-

kation

[…] OR Leitlinien OR Disser- tationen OR Handbücher OR PDF-Broschüren mit ISSN/

ISBN

Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Konfe- renz(-band)-Abstract

2 Region Deutschland Kein Bezug zu Deutschland

3 Zielgruppe Kinder bis 12 Jahre (0 - 6 Jahre, 7 - 12 Jahre)

Kein Bezug zu Kindern

4 Indikation Übergewicht OR Adipositas Kein Bezug zu Übergewicht OR Adi- positas

5 Gegenstand Übergewicht AND (Stan- dards für Maßnahmenqualität OR Kriterien für Maßnah- menqualität OR Empfehlung zur Maßnahmenqualität)

Sekundärprävention OR Tertiärprä- vention

Mit Blick auf die Textsorten und thematischen Schwerpunkte zeigte sich eine sehr heterogene Textla- ge: von Kursmanuals, Ratgebern der öffentlichen Hand und Projektdokumentationen von öffentlich

1 Zugriff am 25.08.2015

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geförderten Übersichtsarbeiten, über Beiträge in wissenschaftlichen Handbüchern bis zu Dissertatio- nen und Zeitschriftenaufsätzen in Peer-reviewed Journals. Prävention oder Gesundheitsförderung als Schlagwörter aller Quellen wurden in sehr unterschiedlichem Umfang behandelt.

b) Internetrecherche

Die Internetrecherche zu den Standard setzenden Dokumenten der Regulierungs-, Kosten- und Maß- nahmenträger primärpräventiver Projekte erfolgte mit der Suchmaschine Google, da diese auf die Homepages der Trägerorganisationen zugreift und dort eingestellte Dokumente anzeigt. Insgesamt wurden 123 Organisationen als relevant eingestuft (Tab. 4).

Es wurden 281 Dokumente auf ihre Relevanz geprüft. Davon wurden 191 als nicht relevant eingestuft, weil sie keine Qualitätsstandards oder -kriterien beinhalteten. Bei 33 Dokumenten wurden Standards formuliert, jedoch ohne Bezug zum Thema Übergewichtsprävention oder Präventionsmaßnahmen bei Kindern. Für die Studie als relevant eingestuft wurden 62 Dokumente, weil sie entweder Standards für primärpräventive Maßnahmen zur Übergewichtsprävention enthielten oder Standards zur Primärprä- vention bei Kindern (Abb. 2 und Tab. 5). Von diesen Dokumenten wurden einige wenige noch einmal wegen Redundanz ausgesondert, weil sie dieselben Kriterien enthielten, wie andere Dokumente der- selben Organisation, aber beispielsweise als Kurzversion.

2.2 Datenauswertung

Die 19 ermittelten Texte der Literaturrecherche wurden mit dem Verfahren der qualitativen Inhaltsana- lyse nach Mayring (2010) und der Software MAXQDA 12 inhaltsanalytisch ausgewertet. Dieses Vor- gehen erwies sich als gegenstandsangemessene Methode, um den Stand des Qualitätsdiskurses regelgeleitet nachzuzeichnen. Die Computersoftware ist nicht an einen bestimmten methodischen Ansatz gebunden. Sie unterstützt zum einen das Codieren und das Arbeiten mit Kategorien und stellt zum anderen sicher, dass alle relevanten Textpassagen in die Auswertung einbezogen werden und schnell zugänglich sind. Nach dem Schneeballprinzip wurden 55 weitere Texte ermittelt. Hierfür wur- den die Literaturverzeichnisse der vorliegenden Beiträge ausgewertet. Die so ermittelten Texte wur- den wiederum von denselben Personen nach denselben Kriterien selektiert. Der Literaturauswertung standen somit 74 Texte zur Verfügung (Abb. 1).

In Anlehnung an die drei Grundformen des Ablaufmodells der qualitative Inhaltsanalyse (Zusammen- fassung, Explikation, Strukturierung) wurde für die vorliegende Analyse das Vorgehen der zusammen- fassenden Analyse mit dem der Strukturierung verbunden. Mit der Zusammenfassung wurde das Ziel verfolgt, das Interviewmaterial so zu abstrahieren, dass zum einen wesentliche Inhalte erhalten blie- ben und zum anderen gleichzeitig ein übersichtlicher ‚Datenfundus‘ angelegt werden konnte, der der Übersicht über das Datenmaterial diente. Mittels der Strukturierung wurde das Textmaterial mit Hilfe vorab festgelegter Kategorien systematisch eingeschätzt und analysiert (Mayring, 2010, S. 64ff.).

Im Zentrum der qualitativen Inhaltsanalyse stand das Kategoriensystem, das sowohl durch einzelne, vorab festgelegte und theoretisch hergeleitete Kategorien (z.B. die zentralen Qualitätsdimensionen nach Donabedian [8]) als auch durch eine induktive Kategorienbildung, also aus direkt aus dem Mate- rial abgeleiteten Kategorien, entwickelt wurde. Die Kategorien stellten zentrale Auswertungsaspekte in Kurzform dar und orientierten sich an den zugrunde liegenden Fragstellungen. Konkret waren dies Fragen nach dem Forschungsstand zu Qualitätsstandards in der Prävention von Übergewicht bei Kin- dern und nach den Inhalten und Zielen der Standard setzenden Dokumente.

In einem ersten Schritt wurden die Analyseeinheiten paraphrasiert, d.h., die Kodiereinheiten wurden gekürzt und ggf. umformuliert und auf ein möglichst einheitliches Sprachniveau gebracht. Anschlie- ßend erfolgte die Generalisierung, bei der die paraphrasierten Texteinheiten auf ein Abstraktionsni- veau gebracht wurden. Danach wurden in mehreren Reduktionsschritten Paraphrasen mit gleicher Bedeutung gestrichen, der Text insgesamt reduziert und nur diejenigen Paraphrasen weiter verwen-

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det, die für die Beantwortung der zugrundeliegenden Fragen relevant waren. In einem letzten Schritt wurde das auf diese Weise verdichtete Material ausgewertet und interpretiert.

Die Darstellung der Ergebnisse gliedert sich in drei thematische Bereiche: In einem ersten Teil werden allgemeine Informationen über das Feld der Prävention von Übergewicht bei Kindern dargestellt, die aus dem Material entnommen und für die Entwicklung von Qualitätsstandards als relevant erachtet wurden. In einem zweiten Teil geht es um Prinzipien und den Status Quo der Qualitätsentwicklung als Grundlage für Qualitätsstandards und abschließend werden die Qualitätsdimensionen Konzept-, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität mit konkreten Qualitätskriterien für Maßnahmen der Überge- wichtsprävention bei Kindern gefüllt.

Der gesamte Korpus der ausgewählten Literatur wurde systematisch nach dem Verfahren der qualita- tiven Inhaltsanalyse ausgewertet und wie folgt kategorisiert:

Zusammenfassende Oberkategorien der Literaturanalyse

1 Allgemeine Informationen über das Feld der Prävention von Übergewicht bei Kindern 1.1 Prävalenz von Übergewicht

1.2 Definition von Übergewicht

1.3 Risikofaktoren für die Entstehung von Übergewicht 1.4 Folgen von Übergewicht

1.5 Stand der Forschung

1.6 Prävention in spezifischen Handlungsfeldern

1.7 Bewegungs- und Ernährungsförderung: Ansätze und Beispiele 2 Prinzipien und Stand der Qualitätsentwicklung

2.1 Gesundheitspolitische Vorgaben und Ziele 2.2 Allgemeine Qualitätskriterien

2.3 Primär-/Sekundär-/Tertiärprävention

2.4 Qualitätskriterien für Präventionsmaßnahmen

2.4.1 Qualitätskriterien für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Primärprävention von Übergewicht bei Kindern (Goldapp et al. 2011)

2.4.2 Checkliste Qualitätskriterien zur Vermeidung von Übergewicht in NRW (Graf 2014) 2.5 Partizipative Qualitätsentwicklung

2.6 Qualitätssicherungssysteme 3 Konzeptqualität

3.1 Ziele/ Zielebenen

3.2 Definition von Zielgruppen 3.3 Partizipation

3.4 Setting

4 Vertiefende Hinweise zu einzelnen Qualitätsdimensionen 4.1 Planungsqualität

4.2 Strukturqualität 4.3 Prozessqualität 4.4 Ergebnisqualität

5 Hinweise auf Literatur und weiterführende Quellen

Im Rahmen der systematischen Internetrecherche wurden zur Identifizierung relevanter Organisatio- nen folgende Listen ausgewertet:

• Mitgliederliste des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge,

• Mitgliederliste der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung,

• Mitgliederliste der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaf- ten,

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• Liste der eingeladenen sachverständigen Organisationen zur Erörterung des Referentenentwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention am 26.11.2014 im Bundesministerium für Gesundheit,

• Liste der Organisationen, die schriftliche Stellungnahmen zur Erörterung des Referentenentwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention am 26.11.2014 im Bundesministerium für Gesundheit eingebracht haben.

Nicht berücksichtigt wurden Organisationen, bei denen aufgrund ihrer thematischen Ausrichtung eine Bezugnahme auf die Zielgruppe Kinder und auf das Thema Primärprävention unwahrscheinlich ist.

Organisationen der Suchtprävention wurden einbezogen, weil übermäßiges Essen von einigen Psycholog_innen als Suchtverhalten angesehen wird (vgl. „Binge Eating“). Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) reklamiert für sich u. a. für die Prävention von „Ess-Sucht“ zuständig zu sein [9]. Aufgrund der begrenzt verfügbaren Ressourcen fanden lediglich Akteur_innen der Bundesebene Berücksichtigung. Eine Ausnahme bildeten die Landesvereinigungen für Gesundheit (LVG’n), die auf- grund ihrer Bedeutung für das Qualitätsmanagement in der Primärprävention in die Recherche einbe- zogen wurden. Die übrigen Akteur_innen der Landesebene und der kommunalen Ebene blieben aus- geschlossen. Insgesamt konnten 123 Organisationen als relevant eingestuft und analysiert werden (Tab.4). Statt einer Suche mit nur einem String wurde für jede Organisation eine eigene Suche mit einer spezifischen Befehlszeile durchgeführt und die Bezeichnung der Organisation mit den Suchbe- griffen Qualität und Prävention kombiniert. Mit Hilfe der erweiterten Suchfunktionen von Google wurde die Recherche auf PDF-Dateien eingegrenzt. Im Falle des Deutschen Olympischen Sportbundes ergab sich somit die Befehlszeile: "Deutscher Olympischer Sportbund" Qualität Prävention filetype:

PDF.2 Bei jeder Suche wurden die ersten 50 ausgegebenen Treffer geöffnet und auf Relevanz geprüft.

Tests hatten gezeigt, dass in den Trefferlisten nach den ersten 50 Treffern keine relevanten Dateien mehr enthalten sind. Zusätzlich wurden die Homepages der jeweiligen Organisationen aufgerufen und hinsichtlich aufschlussreicher Dokumente durchsucht. Insgesamt wurden 281 Dokumente durch eine Person ermittelt und anhand von zwei Auswahlkriterien selektiert (Tab. 3). Dabei wurden 219 Doku- mente ausgesondert (Abb. 2) und die verbliebenen 62 Dokumente wurden im Projektzeitraum katego- risiert (Tab. 5). Die Dokumente können nach Projektende ggf. einer ausführlichen Inhaltsanalyse un- terzogen werden.

Die Auswertung der Dokumente hatte eine Deskription der Qualitätskriterien zum Ziel. Zunächst wur- den alle identifizierbaren Qualitätskriterien oder -merkmale von Maßnahmen aus den Dokumenten in eine tabellarische Kriterienliste übertragen - insoweit sie sprachlich klar formuliert waren und einen Qualitätsanspruch formulierten. Wenn Qualitätskriterien von Maßnahmen lediglich als Stichworte bei- spielsweise in einer Aufzählung genannt wurden, ohne dass ein Umsetzungsanspruch formuliert war, wurden diese Stichworte nicht in die Kriterienliste aufgenommen.

2 Im Gegensatz zur Bezeichnung der Organisation wurden die Begriffe Qualität und Prävention nicht in Anfüh- rungsstriche gesetzt. Testdurchläufe hatten gezeigt, dass Dokumente anderer Organisationen, als sie durch den String angesteuert werden, die Dokumente der eigentlich adressierten Organisation verdrängen, wenn Qualität und Prävention in Anführungsstriche gesetzt werden. Durch die begrifflich leicht unschärfere Suche wurde dies vermieden und in der Auflistung der Treffer erschienen mehr Dokumente der angesteuerten Organisation.

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3. Durchführung, Arbeits- und Zeitplan

Die im Projektantrag anvisierten Zeit- und Arbeitsphasen der Literaturrecherche und deren Auswer- tung konnten wie geplant durchgeführt werden:

2015

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

1.Literaturrecherche und -beschaffung 2. Auswertung der Literaturrecherche 3. Beratung mit ausgewählten Mitgliedern des Beirats

4. Analyse und Auswertung der qua Internet- Recherche ermittelten Dokumente

5. Dokumentation der Ergebnisse

Die projektierte Beratungsphase mit einem wissenschaftlichen Beirat entfiel, da ein solcher Beirat in Rücksprache mit dem BMG nicht konstituiert wurde. Die mit dem Einsatz eines Beirats intendierte öffentliche Dokumentation von Zwischenergebnissen sowie die Nutzung von externem Sachverstand musste aber nicht entfallen, sondern wurde durch die Beteiligung an den vom BMG initiierten Fachge- sprächen und Expert_innenrunden zum Thema „Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kin- dern und Jugendlichen“ umgesetzt.

Der vierte Schritt der Dokumentenanalyse mittels Internet war ursprünglich nicht geplant und wurde von dem Projektteam eingeschoben, nachdem die Recherche Standard setzender Dokumente, die von den Akteur_innen offiziell angegeben wurden, kaum relevante Dokumente hervorbrachte. Die Analyse und Auswertung der qua Internetrecherche ermittelten Dokumente gestaltete sich zudem aufwendiger als geplant und die Zusammenführung der beiden Erhebungs- und Auswertungsverfah- ren war nicht mit einem angemessenen Zeitfenster in die Planung einbezogen worden. Dadurch kam es zu Verzögerungen in der Dokumentation der Ergebnisse, die aber durch die verlängerte Projekt- laufzeit ausgeglichen werden konnten.

Im Vergleich zu den unter Kapitel 2 genannten Projektzielen wurde lediglich das der Liste der weiter am Konsensprozess zu beteiligenden Organisationen nicht vollständig erreicht, da die Recherchen ergeben hatten, dass ein Konsensprozess bei der Vielstimmigkeit des Diskurses und den Autonomie- bedürfnissen der verschiedenen Trägergruppen derzeit nicht vollstellbar war. Aus diesem Grund wur- de lediglich die auf der Grundlage der Internetrecherche etwas reduzierte Akteursliste mit knapp 100 Akteur_innen für das Nachfolgeprojekt PräKit generiert (vgl. Kapitel 8). Aus dem gleichen Grund wird im Ergebnisteil unten auch von einem weitergehenden „Standardisierungsprozess“ statt eines unmit- telbar angestrebten „Konsensprozesses“ gesprochen.

Das Projekt wurde über die ursprünglich geplante Laufzeit von Ende Januar 2016 auf Ende März 2016 kostenneutral verlängert. Die Gründe lauteten wie folgt:

Über den ursprünglichen Antrag hinausgehend wurde der Bereich der (Träger)Organisationen- Recherche dokumentiert. In der Vertiefung dieses neu hinzugekommenen Projektstrangs konnten weitere wünschenswerte Resultate erzielt werden, die jedoch über die vereinbarte Laufzeit hinausgin-

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gen und die kostenneutrale Verlängerung begründeten. Zudem wurde auf diese Weise ein fundierter Austausch mit den Partnerprojekten und damit eine weitere Validierung sowie Transfer der Ergebnisse möglich sowie eine Präsentation des Projekts auf dem Kongress „Armut und Gesundheit“ (2016) in Berlin.

4. Ergebnisse

Im Folgenden werden die Auswertungsergebnisse in Anlehnung an die oben dargestellte Zieltabelle nach Darstellung des Forschungsstandes, Prinzipien und Stand der Qualitätsentwicklung und relevan- te Akteur_innen für einen möglichen Standardisierungsprozess ausgeführt.

4.1 Darstellung des Forschungsstandes

Die systematische Literaturrecherche führt lediglich zu 19 Texten im Zeitraum zwischen 2005 und 2015, in denen die Themen Übergewicht, Kinder und Qualität sowie Gesundheitsförderung oder Prä- vention zusammen diskutiert werden. Das Spektrum der Beiträge umfasst medizinische und sozial- wissenschaftliche Fach- und Handbuchartikel sowie programmatische Texte aus dem Feld der Prä- vention und Gesundheitsförderung. Es zeigt sich, dass die Fachdebatte zur Prävalenz und Therapie von Übergewicht einerseits und die Qualitätsdiskussion zu Gesundheitsförderung und Primärpräventi- on andererseits nur wenig verschränkt sind (vgl. Ziel 1). Die Literaturanalyse verdeutlicht, dass bei der Begründung von Qualitätskriterien der Primärprävention kaum Bezüge zur deutschen Studienlage von Übergewicht und Adipositas hergestellt werden. Zentrale Arbeiten zum Thema werden von der BZgA [10,11] sowie dem Land NRW [12] herausgegeben. Gesundheit Berlin-Brandenburg ist als Geschäfts- stelle des Kooperationsverbunds gesundheitliche Chancengleichheit von Bedeutung. Fachverbände bieten vor allem Zertifizierungsprogramme (Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB); Kneipp-Bund).

Die Grundlagendokumente weisen hier weniger Qualitätskriterien auf. Dafür sind einzelne Kriterien detailliert ausgeführt. Berufsverbände haben sich an der Standardisierung bislang wenig beteiligt. Ihre Ausbildungsstandards und berufsethischen Standards sind eine Parallelstruktur, die kaum Eingang gefunden hat. Ansätze dazu zeigen die Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderung die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG), die Aufrichtigkeit gegenüber den Teilnehmer_innen von Maßnahmen fordern, wie auch Respekt vor ihrer Selbstbestimmtheit.3 Auf der Folie des oben dargestellten Auswertungsrasters, das bei der qualitativen Inhaltsanalyse ent- wickelt wurde, lassen sich zunächst allgemeine Informationen über das Feld der Prävention von Über- gewicht bei Kindern identifizieren: Zur Datenlage über Prävalenz von Adipositas und Übergewicht lässt sich festhalten, dass die Daten zumeist auf die Ergebnisse der KiGGS-Studie rekurrieren. Die Zahlen werden ergänzt durch Daten aus Schuleingangsuntersuchungen und des Leipziger CrescNet- Systems (www. crescnet.org), das seit 1998 Daten von Kindern erfasst.

Mit Bezug auf die internationale Datenlage wird gezeigt, dass nach einem starken Anstieg überge- wichtiger und adipöser Kinder in den Jahren 1985 bis 2006 seit 2010 ein Plateau erreicht wurde. Die Stagnation wird durch Schuleingangsuntersuchungen in einigen Bundesländern bestätigt. Aufgrund der schlechten Datenlage sollten die Zahlen jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Daher werden auch weitere Studien gefordert.

Bei der Definition von Übergewicht bei Kindern beziehen sich die gesichteten Quellen auf den BMI bzw. die Perzentilen und der individuelle BMI-Wert wird mit einer Referenzpopulation. Ab wann ein erhöhter BMI tatsächlich auch krank macht, ist aktuell nicht bekannt, so die Quellen.

Für die Entstehung von Übergewicht werden unterschiedliche Faktoren verantwortlich gemacht: zum einen werden Lebensstil und familiäre Einflüsse genannt, wozu sowohl die Erziehung aber auch die

3 Eine ausführliche Übersicht der relevantesten Quellen („Top 10“) findet sich unter Abb.3.

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körperliche Aktivität der Eltern gezählt werden.4 Die Folge einer erhöhten Gesamtkalorienaufnahme kann zur Störung der internen Regulation von Hunger und Sättigung führen. Neben der Ernährung, deren Bedeutung für die Ätiologie von Adipositas bislang nicht zufriedenstellend geklärt ist, wird als weiterer Einflussfaktor das Stillen angeführt. Die durch fortschreitende Technisierung und Mediatisie- rung veränderten Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen spielen ebenso eine Rolle, wie der sozioökonomische Status und soziokulturelle Aspekte. Die Folgen von Übergewicht sind viel- schichtig: Neben körperlichen Folgen, wie z.B. einer sinkenden körperlichen Leistungsfähigkeit, stellen Adipositas und Übergewicht Risiken für zahlreiche Erkrankungen dar und bringen neben medizini- schen auch psychische, psychosoziale und ökonomische Folgen mit sich.

Bei dem Blick auf Prävention in spezifischen Handlungsfeldern wird einerseits die Notwendigkeit ver- hältnispräventiver Maßnahmen insbesondere für sozial benachteiligte Menschen deutlich, da sie eine höhere Prävalenz bei Adipositas aufweisen, andererseits wird in der gesichteten Literatur kaum auf Studien zu solch spezifischen Interventionen rekurriert. Zudem sehen praktisch keine Angebote eine gezielte Ansprache von sozial benachteiligten Menschen oder Migrant_innen vor oder gehen auf das ungleiche Inanspruchnahmeverhalten bzw. die besonderen Lebensbedingungen dieser Gruppen ein.5 Eine große Herausforderung und zentrale Aufgabe der Adipositasprävention liegt in der Etablierung von zielgruppenspezifischen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem so- zioökonomischen Status. Empfohlen wird dabei eine Kombination von verhältnis- und verhaltensprä- ventiven Maßnahmen.

4.2 Prinzipien und Stand der Qualitätsentwicklung

Zum Stand der Entwicklung von Qualitätskriterien lässt sich zusammenfassend bilanzieren, dass kon- krete Kriterien für Maßnahmenqualität in zahlreichen Dokumenten verschiedener Organisationen wei- terentwickelt und ausdifferenziert werden (vgl. Tab. 5 sowie Bär et al. 2016). Die Herausgabe Stan- dard setzender Dokumente ist somit nicht mehr nur in der Evaluationsforschung zu finden bzw. im Rahmen von Empfehlungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Ge- sundheitswesen (SVR-Gesundheit 2009) oder im Zusammenhang mit Evaluationsinstrumenten und – diensten, die von Hochschulen angeboten werden (Kolip et al. 2012, Kliche et al. 2015).

Die in der Literatur erwähnten existierenden Qualitätssicherungssysteme sind dabei meistens nicht auf Kinder zugeschnitten, einzige Ausnahmen stellen die „Qualitätskriterien für Maßnahmen der Gesund- heitsförderung und Primärprävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“ (BZgA 2010) und „Vermeidung von Übergewicht in Nordrhein-Westfalen“ im Rahmen der Landesinitiative „Präventi- on von Übergewicht bei Kindern“ (LIGA.NRW 2010) dar.

Die Durchsicht dieser schriftlichen Quellen zusammengenommen mit den Angaben der Träger in den bisherigen Befragungen (Wright et al. 2012; Grossmann/Noweski 2016) haben zu einer Auflistung von insgesamt 98 im Feld vorfindlichen Qualitätskriterien für Maßnahmen geführt (vgl. Abb. 6). Die meis- ten, nämlich gut die Hälfte davon, sind der Konzept- und Planungsqualität zuzuordnen, die wenigsten, nämlich nicht einmal ein Zehntel, entfällt auf den Bereich der Strukturqualität. Prozess- und Ergebnis- qualität sind mit jeweils ca. 20 Kriterien untersetzt.

Insgesamt zeigt sich hierbei, dass die Qualitätskriterien in den vielfältigen Dokumenten unterschiedlich formuliert werden. Daher war es für eine Gesamtübersicht notwendig, für jedes Qualitätskriterium eine abstrakte Kategorie zu entwickeln, welche die Varianten umfasst. Die einzelnen Qualitätskriterien sind auf diese Weise zusammengetragen und den vier Qualitätsdimensionen zugeordnet worden. Die Übersicht enthält dabei nicht nur Kriterien, die in den als zentral ausgewählten zehn Dokumenten (Abb. 3) vorkamen, sondern auch Kriterien, die den übrigen Dokumenten der Bestandsaufnahme ent- nommen wurden oder von den Autor_innen der Studie induktiv generiert wurden.

4 Kinder, deren Eltern körperlich aktiv sind, um zwei- bis 3,4-mal aktiver sind als Kinder, deren Eltern weniger aktiv oder inaktiv sind

5 Erwähnung findet hier z.B. MiMi-Projekt (mit Migranten – für Migranten)

(14)

14

Im Detail sind deutliche Unterschiede sowohl in der Formulierungstiefe wie in der Definitionsbreite der Kriterien erkennbar. Im Rahmen dieser Studie wurde vor allem die Breite der Kriterienlandschaft erho- ben, die umfassende inhaltsanalytische Aufarbeitung des Kriterienspektrums hätte den Umfang des Projektes überstiegen und muss Aufgabe späterer Detailanalysen bleiben. Beispielhaft lässt sich beim Kriterium „Integrierter Ansatz“ dennoch zeigen, dass die Übereinstimmung zwischen den Dokumenten häufig nur auf der Ebene der gesundheitswissenschaftlich gängigen Stichworte zu bestehen scheint.

So werden vom Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ insgesamt sechs Aspekte von Integration benannt, die so in keinem der anderen ausgewählten Dokumente abgedeckt werden.

Den größten Widerhall hat der Aspekt der „Integration von verschiedenen Gesundheitsdeterminan- ten“, die z.B. mit der Integration von verhaltens- und verhältnispräventiven Elementen umschrieben wird [11, 32]. Andere Aspekte klingen durch, bleiben aber auf der Ebene unspezifischer Apelle, wie die „Integration von Ressourcen“ [33] oder das Ansetzen „auf allen gesellschaftlichen Ebenen“ [11].

Der Aspekt der „Integration verschiedener Interventionsthemen“, wie Ernährung, Bewegung und Stress findet sich unter den ausgewählten Texten nur bei der übergewichtsspezifischen Ausarbeitung [11], während die allgemein primärpräventiv ausgerichteten Dokumente das Problem der „monothe- matischen Interventionen“ nicht explizit ansprechen.

Implizit sind zudem Zielkonflikte zwischen manchen Kriterien erkennbar. Besonders sticht dies bei den Kriterien „Settingansatz“ und „Zielgruppenbezug“ ins Auge. Während ersteres alle Settingmitglieder in den Blick nimmt, erfordert letzteres eine spezifische Ansprache einzelner Gruppen. Eine Reflektion von Zielkonflikten dieser Art fehlt bislang völlig im Qualitätsdiskurs mit dem Ergebnis, dass die Zielkon- flikte auf die Ebene der Maßnahmenträger verlagert werden.

Eine kritische Reflektion von wechselseitigen Abhängigkeiten der Kriterien sowie von Zielkonflikten zwischen einzelnen Qualitätserfordernissen lässt sich in den untersuchten Texten nicht finden. Ent- lang dieser Übereinstimmungen werden die vorhandenen Qualitätskriterien allerdings nicht spezifi- ziert, wie sich z.B. am Erfolgsfaktor settingbezogener Maßnahmen zeigt. Diese sind zumeist weder evaluiert noch sind die Schlüsselpersonen mit Blick auf Übergewichtsprävention bei Kindern entspre- chend aus- bzw. fortgebildet. Hier zeigen sich zudem Lücken in der Ergebnisqualität, da es vielfach an Evaluationsergebnissen mangelt. Es finden sich keine Übersichtsarbeiten zu den Standards und kein verschriftlichter Diskurs zur Standardisierung der entsprechenden Maßnahmen. Die Ergebnisqualität wird in allen untersuchten Dokumenten angesprochen, in einigen Dokumenten allerdings nur rudimen- tär. Nachhaltigkeit und eine Verstetigung von Maßnahmen scheinen in hohem Maße an die Transpa- renz ebendieser gebunden zu sein, damit die Maßnahmen beurteilt und optimiert werden können. Als Erfolg versprechend kristallisiert sich eine summative Evaluation heraus. Die Studienlage zur Wirk- samkeit der einzelnen Maßnahmenkonzepte ist unbefriedigend.6

Die Bestandsaufnahme der Standard setzenden Dokumente der Trägerorganisationen zeigt zunächst einmal, dass diese Dokumente z.T. unvermittelt nebeneinander stehen. Zu unterscheiden sind

o Programmstandards,

o Allgemeine Maßnahmenstandards,

o Prinzipien-/Ansatzspezifische Maßnahmenstandards, o Leitlinien/Zertifizierungsprogramme für Einrichtungen, o Leitlinien für Maßnahmen,

o Leitlinien für Einrichtungen und Maßnahmen.

Hinsichtlich der verschiedenen Akteursgruppen werden erhebliche Unterschiede bei der Beteiligung am Standardisierungsprozess evident:

6 Siehe auch Deutsche Adipositas-Gesellschaft [15].

(15)

15 Wissenschaft

Die Standard setzenden Dokumente aus Wissenschaft und Hochschulen weisen im Vergleich zu den anderen Akteur_innen die differenziertesten Kriterienkataloge auf. Von zentraler Bedeutung sind die Evaluationsprogramme „QIP“ [13] und „quint-essenz“ [14]. Sehr ähnlich sind sich die Beiträge in der Aufteilung der Kriterien nach den Qualitätsdimensionen Konzept- bzw. Planungsqualität, Strukturquali- tät, Prozessqualität und Ergebnisqualität. „QIP“ und „quint-essenz“ beziehen Position, dass Qualitäts- sicherung ein Prozess ist, der sich immer wieder des Qualitätsbegriffs und der Qualitätsziele verge- wissern muss. Ein sichtbarer Trend ist die Betonung der Bedeutung von Praxiserfahrung für die For- mulierung von Maßnahmen zur Sicherung der Qualität. Die Dokumente aus der Wissenschaft fordern bereits regelhaft, die Partizipation der Adressat_innen der Maßnahmen an wesentlichen Entscheidun- gen zu gewährleisten.

Verbände der Krankenkassen

Die Analyse der Verbände der Krankenkassen ergibt vier Standard setzende Dokumente. Die Kran- kenkassen zeigen einen fortgeschrittenen Standardisierungsprozess im engeren Sinne, nämlich eine Vereinheitlichung des Angebots nebst Konsequenzen für die Einnahmenchancen der Anbieter auf- grund eines Zertifizierungsverfahrens bei der 2014 in Betrieb genommenen Zentralen Prüfstelle Prä- vention (ZPP). Der Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbandes unterscheidet verhaltenspräven- tive Maßnahmen sowie Maßnahmen in den Lebenswelten und differenziert die Qualitätskriterien nach Handlungsfeldern [16]. Sozialrechtliche Bezüge sind weitere Kennzeichen dieses Dokuments.

Bundesministerien und -behörden

Die Analyse der Bundesministerien und -behörden ergibt elf Standard setzende Dokumente. Sie zeigt umfangreiche Aktivitäten bei der BZgA, einen Themenschwerpunkt auf Prävention bei Kindern und hierin einen Themenschwerpunkt auf Übergewichtsprävention. Die Qualitätsstandards sind breit ange- legt, zielgruppenspezifisch aufbereitet und inhaltlich differenziert. Die Kriterien für gute Praxis der so- ziallagenbezogenen Gesundheitsförderung des Kooperationsverbunds gesundheitliche Chancen- gleichheit [17] sind umfassend erläutert und für die Anwendung durch die Maßnahmenträger operatio- nalisiert.

Landesvereinigungen für Gesundheit

Die Analyse der LVG’n ergibt sechs Standard setzende Dokumente. Die Gesamtbetrachtung zeigt Qualitätsstandards auf gesundheitswissenschaftlich hohem Niveau für mehrere Anwendungsfelder, beispielsweise Primärprävention bei sozial benachteiligten Menschen, in Einrichtungen für Familienar- beit und zur Vermeidung von Übergewicht bei Kindern [18].

Wissenschaftliche Fachgesellschaften

Die Analyse der wissenschaftlichen Fachgesellschaften ergibt neben Konsensuspapieren zu Patien- tenschulungen lediglich zwei Leitlinien, die zwar keine Qualitätsstandards für Primärprävention enthal- ten, wohl aber Standards zu therapeutischen Maßnahmen, die zur Anregung der Diskussion in der Primärprävention wertvoll erscheinen [15, 19]. Die Überprüfung von 27 Gesellschaften hat keinen einzigen Maßnahmenstandard für Primärprävention zum Ergebnis.

Fachverbände

Die Analyse der Fachverbände ergibt 32 Standard setzende Dokumente. Trotz der vergleichsweise hohen Zahl zeigt die Bestandsaufnahme, dass bislang nur wenige Fachverbände Standards vorgelegt haben. Fachverbände publizieren überwiegend themenspezifische Standards, beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Ernährung [20] oder der DOSB für Gesundheitssport [21]. Die BVPG demonstriert mit ihren Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderung, dass ein Verbände-übergreifender Standard auf abstrakterer Ebene möglich ist [22].

(16)

16 Berufsverbände

Die Gesamtbetrachtung der Dokumente der Berufsverbände zeigt zwei Maßnahmenstandards, vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) [23] und vom Dachverband Sa- lutogenese [24]. Die überwiegende Mehrheit der Berufsverbände hat somit noch keinen eigenen Qua- litätsstandard für Primärprävention vorgelegt. Viele sind jedoch Mitglied der BVPG und zumindest an deren Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderung gebunden.

Interessenverbände und sonstige Organisationen

Die Analyse der 15 noch verbliebenen Organisationen ergibt lediglich bei der Bundesebene der Arbei- terwohlfahrt (AWO) [25, 26] und beim Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche Caritas [27] Stan- dard setzende Dokumente.

Resümierend zeigt sich, dass der Status Quo in der Entwicklung von Qualitätsstandards bei den un- tersuchten Akteursgruppen zwar deutlich variiert, tendenziell zeichnet sich aber eine zunehmende Systematisierung vorliegender Standards ab. Explizite Widersprüche oder Konkurrenzen zwischen den Konzepten sind nicht erkennbar. Unterschiede in der Schwerpunktsetzung und im Förderungs- verständnis gibt es gleichwohl. Dies lässt sich beispielsweise bei der Rolle von Expert_innen bei der Qualitätsbestimmung und bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Forderung nach Partizipation der Adressat_innen zeigen.

Die Bestandsaufnahme zeigt zudem zwei unterschiedliche Qualitätsdiskurse. Im ersten diskutieren insbesondere wissenschaftliche Fachgesellschaften die Evidenz einzelner Präventionskonzepte, um auf Wirksamkeitsnachweise gestützte Empfehlungen (Leitlinien) zu geeigneten Maßnahmen zu geben (inhaltliche Qualität). Im zweiten entwickeln wissenschaftliche Einrichtungen, der Kooperationsverbund

„Gesundheitliche Chancengleichheit“, die Landesvereinigungen für Gesundheit sowie die Finanzie- rungs- und Projektträger Kriterien für Maßnahmenqualität und Voraussetzungen guter Praxis (formale Qualität). Einige Akteur_innen, insbesondere die Krankenkassen sowie die BZgA aber auch die DGE, versuchen die Ergebnisse beider Diskurse in ihren Standards zusammenzuführen. Der Fachliteratur und den Träger-Dokumenten ist gemein, dass die Qualitätskriterien meist nach drei bis vier Qualitäts- dimensionen gruppiert werden. Dabei ist die Konzeptqualität am meisten ausdifferenziert. Es gibt brei- te Schnittmengen zwischen den Inhalten der Dokumente. Einige Kriterien finden sich in vielen Papie- ren und können als etabliert gelten, so z.B. „Bedarfsanalyse“, „Definition der Zielgruppe“, „Verhält- nisprävention/Settingansatz“, „Partizipation der Zielgruppe“ und „Angemessene Vernet- zung/Kooperationsbeziehungen“.

4.3 Relevante Akteur_innen für einen möglichen Standardisierungsprozess

Unter den Trägern ist eine wechselseitige Bezugnahme am deutlichsten zwischen (Drittmittel finan- zierter) Wissenschaft, Bundesbehörden und LVG´n erkennbar. Die Dokumente der anderen Akteurs- gruppen beziehen sich kaum aufeinander und zitieren sich gegenseitig nur selten. Dadurch ist nicht erkennbar, welche Standards breite Akzeptanz genießen und welche Dokumente Vorbildcharakter haben. Ebenso wenig sind Kontroversen oder Konkurrenz zwischen Konzepten zu erkennen. Die vor- gelegte Studie ist darauf fokussiert, die Bandbreite der publizierten Kriterien zu erfassen. Weitere ge- plante Untersuchungen der vorgelegten Dokumente werden die inhaltliche Tiefe vergrößern. Die ver- tiefende Befragung von Trägern im Folge-Projekt „PräKit“ zeigt bereits ein hohes Interesse der ange- schriebenen Akteur_innen (siehe Tabelle 4) an einem weiteren Standardisierungsprozess mit Ihrer Expertise mitzuwirken.

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17

5. Gesamtbeurteilung

Das QuAK-Projekt konnte einerseits in der relevanten wissenschaftlichen Literatur und bei Maßnah- men- und Kostenträgern einen Grundkonsens zur Gestaltung der Qualitätssicherung im oben genann- ten Handlungsfeld identifizieren, andererseits wiesen vorhandene Kriterienkataloge Entwicklungsbe- darf bzw. fehlende Qualitätsstandards oder eine intransparente Vermittlung dieser auf. Die identifizier- ten Qualitätsstandards für Maßnahmen der primärpräventiven Übergewichtsprävention bei Kindern bieten Anknüpfungspunkte für die Weiterentwicklung eines übergreifenden Qualitätsdiskurses. Für die weitere Standardisierung des Feldes stellen sich primär Fragen nach der Gestaltung eines Konver- genzprozesses, der die Formulierungsbreite und –tiefe vereinheitlichen kann. Dabei sollten die eigen- logischen Perspektiven sowie sozialrechtliche und trägerspezifische Kriterien der Akteursgruppen stärker zur Kenntnis genommen werden. In Bezug auf die Erarbeitung und die weitere Anschlussfä- higkeit können vor allem die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vorgeleg- ten Standardisierungen beispielgebend sein, etwa für den derzeit vom Bundesministerium für Ge- sundheit (BMG) aufgelegten Förderschwerpunkt zur Übergewichtsprävention bei Kindern aber auch für die Weiterentwicklung des Leitfadens für Prävention. Die geringe Anzahl und die hohe Heterogeni- tät der ermittelten Texte dokumentieren einen bislang unzureichenden Qualitätsdiskurs zum unter- suchten Thema in der Fachliteratur. Die Hauptakteur_innen der Debatte sind Behörden auf Bundes- bzw. Landesebene oder von diesen beauftragte Forschungseinrichtungen. Allerdings bleibt eine große Bandbreite an im Handlungsfeld z.T. recht unverbunden agierenden Organisationen. Eine Rezeption der Studienlage zur Evidenz von Präventionsprinzipien zur Übergewichtsprävention bei Kindern und Jugendlichen spielt in der untersuchten Fachliteratur eine untergeordnete Rolle. Die Literaturrecher- che erbringt kaum aussagekräftige Primärstudien. Es ergibt sich eine deutliche Diskrepanz zu der Forderung, dass es präventiver Interventionen bereits in der frühen Kindheit bzw. in der perinatalen Phase bedarf und die Reduktion sozialer Ungleichheiten begleitende und zentrale Aufgabe sein muss.

Zudem fördert die datenbankbasierte Recherche keine gegenüber dem Adipositas-Diskurs kritischen Stimmen zutage [vgl. z. B. 28, 29].

Die ermittelten Qualitätskriterien, wie eine Zusammenarbeit relevanter kommunaler und regionaler Akteuri_nnen, interdisziplinär arbeitende Netzwerke und eine Partizipation der Zielgruppen, korres- pondieren mit der Zielsystematik der neuen Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventi- onskonferenz [30]. Inhaltlich bleiben die Qualitätskriterien allerdings unspezifisch und mit Blick auf die Qualitätsdimensionen mangelt es insbesondere bei der „Ergebnisqualität“. Diese müssten Datenquel- len zur Übergewichtsprävention von Kindern umfassend, verlässlich, verständlich und übersichtlich auflisten. Als Hauptgrund für diese schwache Ausprägung ist zum einen eine fehlende Studienlage im Sinne einer Interventionsberichterstattung anzunehmen und zum anderen eine fehlende wechselseiti- ge Rezeption von Übergewichtsforschung und der Debatte um primärpräventive Qualitätsentwicklung.

Werden die Operationalisierungsschritte der Projektziele einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen, so ist ein unerwartetes Ergebnis der Untersuchung, dass die Literaturrecherche mit Medpilot lediglich zu 19 relevanten Texten führte, obgleich die Suche ausreichend offen angelegt war, wie die Trefferzahl von 2207 belegt. Aufgrund der geringen Anzahl von relevanten Sekundärquellen muss der Stand der For- schung als unbefriedigend bezeichnet werden. Obgleich Medpilot in Pretests mit mehreren Literatur- datenbanken als beste Option für die Literaturrecherche identifiziert wurde, legen die Ergebnisse na- he, dass Reichweite und Verschlagwortung dieser Datenbank für die projektierte Bestandsaufnahme unzureichend sind. Dadurch ist eine ergänzende Literaturrecherche mit Google Scholar notwendig.

Da die Internetrecherche der vorliegenden Studie auf bundesweit tätige Organisationen beschränkt ist, ist zu vermuten, dass sie einige Standard setzende Dokumente von Organisationen der Landes- ebene und der lokalen Ebene nicht erfasst. Ein Beispiel hierfür ist das Zertifizierungsprogramm „Aner- kannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung“ in Nordrhein-Westfalen. Weiterhin ist

(18)

18

davon auszugehen, dass einige interne Dokumente der Organisationen durch die Internetrecherche nicht aufzufinden sind, weil sie nicht im Internet veröffentlicht werden.

Die vorliegende Bestandsaufnahme gibt keinen Aufschluss darüber, in welcher Weise die verschiede- nen beteiligten Organisationen und Personen bei der Entwicklung ihrer Qualitätskonzepte und - standards sowie der Erstellung ihrer Dokumente miteinander kommunizierten und inwieweit die Au- tor_innen sich auf Ergebnisse vorausgegangener Publikationen stützen. Aus diesem Grund bleibt eine recht umfangreiche Liste von Akteur_innen am Ende der Recherche bestehen, die als Ausgangspunkt für die Nachfolgestudie verwendet wird. Zum jetzigen Zeitpunkt ist sie noch nicht auf zentrale und im Weiteren zu beteiligende Akteur_innen reduzierbar. Auch der Einfluss von Forschungsergebnissen und Publikationen aus dem Ausland auf die Entwicklung von Qualitätskriterien und -standards in Deutschland lässt sich an dieser Stelle nicht rekonstruieren. Für derlei Aussagen wäre eine spezifi- schere Analyse erforderlich gewesen.

6. Gender-Mainstreaming Aspekte

Die geschlechterbezogenen Aspekte der Gesundheits- und insbesondere der Adipositas-Forschung finden in dem Projekt eine gendersensible Berücksichtigung. So wurden geschlechterbezogene As- pekte bereits bei der Antragstellung einbezogen und Kenntnisse über geschlechterbezogene Daten aufgegriffen. Demnach ist Übergewicht bei Mädchen und Jungen zwar ähnlich stark verbreitet, Unter- schiede zeigen sich aber z.B. unter Bezugnahme auf den sozialen Status. Ein forschungsleitendes Interesse bei der Recherche und Auswertung der Daten bestand zum einen darin, eine geschlechter- bezogene Perspektive und eine reflektierte sowie differenzierte Sicht auf Geschlechter einzunehmen und diese zum anderen nicht zu stereotypisieren. Eine geschlechtersensible Forschung im Sinne der Integration der Kategorie `Geschlecht´ in gesundheitsbezogene Forschungsgebiete steht allerdings noch aus. Die gewählte methodische Vorgehensweise wurde auf mögliche Gender Bias und blinde Flecken im Umgang mit geschlechterbezogenen Informationen überprüft und im Literaturreview wur- den Texte von Frauen und Männern einbezogen. Es zeigt sich, dass die Diskussion um Qualitätsstan- dards in der Übergewichtsprävention bei Kindern derzeit primär geschlechtsneutral geführt wird. Dies wäre bei einem fortschreitenden Standardisierungsprozess weitergehend zu differenzieren.

7. Verbreitung und Öffentlichkeitsarbeit der Projektergebnisse

Kongressbeiträge

Noweski, M.: Qualitätsstandards der Übergewichtsprävention bei Kindern – Eine Bestandsaufnahme.

Vortrag gehalten am 15.10.2015 auf der 31. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) in Berlin.

Bär, G.; Voss, A.; Noweski, M.; Ihm, M. (2016): Qualitätsstandards der Übergewichtsprävention bei Kindern – Eine Bestandsaufnahme (QuAK). In: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. (Hrsg.): Doku- mentation Kongress Armut & Gesundheit, Berlin. (online unter: http://www.armut-und- gesundheit.de/fileadmin/user_upload/MAIN-

dateien/Kongress_A_G/A_G_16/A_G_16__Material/Dokumentation/Baer__G._et_al_10.pdf, abgeru- gen am 28.9.2016).

Mitwirkung bei den Fachgesprächen der anderen BMG-geförderten Projekten

Fachgespräch zum Projekt "Systematisierung konzeptioneller Ansätze zur Prävention von Kin- derübergewicht in Lebenswelten (SkAP)" am 30.11.2015 in Berlin (Prof. Dr. Gesine Bär)

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Fachgespräch zum Thema „Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendli- chen“ am 08. 03. 2016 in Berlin (Prof. Dr. Gesine Bär, Dr. Michael Noweski)

Expertenworkshop "Empfehlungen für Fördermittelgebende in der Gesundheitsförderung" am 06.10.2015 an der Deutschen Sporthochschule Köln (Prof. Dr. Anja Voss)

Erster Expertenworkshop im Rahmen des BMG-geförderten Projektes "Bevölkerungsweites Monito- ring Adipositas-relevanter Einflussfaktoren im Kindesalter - Aufbau, Ergebnisse und Entwicklungsmög- lichkeiten" 4./ 5. 02.2016 am Robert Koch-Institut in Berlin (Prof. Dr. Anja Voss, Prof. Dr. Gesine Bär) Zweiter Expertenworkshop im Rahmen des BMG-geförderten Projektes "Bevölkerungsweites Monito- ring Adipositas-relevanter Einflussfaktoren im Kindesalter - Aufbau, Ergebnisse und Entwicklungsmög- lichkeiten" in Planung für Anfang 2017 (Prof. Dr. Anja Voss)

Publikationen

Bär, G., Noweski, M., Ihm, M., Voss, A. (2016) Übergewichtsprävention bei Kindern: Standard setzen- de Dokumente. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2016 (59) 11: 1405-1414 (akzeptiert zur Veröffentlichung, online first unter DOI: 10.1007/s00103-016-2450-4) Voss, A., Ihm, M., Bär, G. & Noweski, M. (in Vorbereitung) Qualitätsdiskurse in der Übergewichtsprä- vention bei Kindern. In: Quilling, E., Walter, U. & Dadaczynski, K. (Hrsg.) Übergewicht im Kindes- und Jugendalter. Strategien und Praxis der lebensweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung (Hogrefe Verlag)

Pressemitteilungen und Internetauftritte

ASH Newsletter Nr. 4/15. Internet: http://www.ash-berlin.eu/fileadmin/user_upload/ASH_Berlin- NL_4_2015_web.pdf; Zugriff: 28.09.2016; S. 3

Projektbeschreibung ASH Homepage: Qualitätsstandards der Adipositas-Prävention bei Kindern - Eine Bestandsaufnahme (QuAK): Internet: http://www.ash-

berlin.eu/forschung/forschungsprojekte/quak/#c15676; Zugriff: 28.09.2016

Projektbeschreibung BMG Homepage: Qualitätsstandards der Prävention von Übergewicht bei Kin- dern - Eine Bestandsaufnahme: Internet:

www.bmg.bund.de/themen/praevention/kindergesundheit/foerderschwerpunkt/qualitaetsstandards- der-praevention.html; Zugriff: 28.09.2016

8. Verwertung der Projektergebnisse (Nachhaltigkeit / Transferpo- tential)

Eine Vernetzungsinitiative des BMG könnte in doppelter Hinsicht integrierend im Sinne eines Verstän- digungsprozesses wirken: Zum einen könnte die in der Analyse der Fachliteratur deutliche fehlende Rezeption unterschiedlicher Fachdiskurse von Übergewichtsforschung und generischer Qualitätsdis- kussion in der Primärprävention überbrückt werden. Zum anderen zeigt die vorgelegte Analyse der Standard setzenden Dokumente einen Qualitätsdiskurs zur Übergewichtsprävention im engeren Sinne und darüber hinaus dezentrale Wissensbestände und themenspezifische Fachdiskurse. Ein gemein- samer Konsens über Qualitätsanforderungen an Maßnahmen der Übergewichtsprävention bei Kindern erscheint hier zumindest als Mindeststandard erreichbar. Vielversprechend sind möglicherweise un- tereinander abgestimmte Standard setzende Dokumente einzelner Träger und Akteursgruppen. Diese sind autonomieschonender, lassen Raum für eigene Profilbildung und können auf dieser Basis kon- kreter und detaillierter ausgestaltet werden als ein einziges Dokument. Verständigung wäre erreicht, wenn diese Dokumente einen Grundkonsens und einen gemeinsamen Mindeststandard zum Aus- druck bringen. Vorhandene Interdependenzen zwischen Qualitätskriterien und auch Zielkonflikte so- wie weitere Detailschärfe wären hierbei kritisch zu reflektieren.

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Die inhaltliche Standardisierung, also die Auswahl geeigneter Präventionsansätze bzw. Wirkmodelle, erfordert eine bessere Evidenzbasis. Diese kann durch Studien und Evaluationen erreicht werden.

Auch für die formale Standardisierung wäre eine bessere Evidenzbasis wünschenswert. Gemeint ist ein fachlicher und politischer Diskurs über Qualitätsansprüche auf Basis von Erfahrungen in den Pro- jekten. Dieser Diskurs findet bislang ganz überwiegend in Arbeitskreisen insbesondere bei der BZgA jenseits einer breiteren Öffentlichkeit statt. Die Fachliteratur ist quantitativ und empirisch unzureichend und wird fast ausschließlich von Wissenschaft aus Hochschulen getragen. Mehr Beteiligung durch die Projektträger und deren Verbände erscheint wünschenswert. Dazu bedarf es eines Fachforums, das Praxiserfahrung gegenüber sehr offen gestaltet ist. Eine Voraussetzung für den Erfolg ist zudem, dass die Projektträger ohne Sorge um Konsequenzen für ihre Projektfinanzierung Qualitätsdefizite und Umsetzungsschwierigkeiten artikulieren können. Um dies zu gewährleisten, muss gegebenenfalls auf die Beteiligung der Kostenträger verzichtet werden. Fachforen existieren auf Bundesebene bereits, bedürfen aber ggf. einer besseren Verbreitung. Die aktuelle Diskussion zur Qualitätsentwicklung bei Maßnahmen der Gesundheitsförderung auf der 13. Landesgesundheitskonferenz in Berlin hat jedoch auch gezeigt, dass die langjährig erfahrenen Akteur_innen in diesem Handlungsfeld wenig praktisches Handwerkszeug für ihre Arbeit von einem fortgeführten Standardisierungsprozess erwarten. Vielmehr besteht die Befürchtung, dass die Debatten weiterhin in Fachkreisen verhaftet bleiben. Dies unter- streicht einmal mehr, dass auf die praktische Handhabbarkeit der Ergebnisse geachtet werden muss und ggf. Möglichkeiten gesucht werden sollten, bereits in der Phase der weiteren Standardisierung direkte Praxisverbesserungen für die umsetzenden Träger anzustreben.

Es sind bislang nicht alle Akteursgruppen der Primärprävention in den Standardisierungsprozess inte- griert. Dies gilt insbesondere für die Fach- und Berufsverbände und hier insbesondere für die kleine- ren Gruppierungen und diejenigen, die außerhalb der Finanzierung durch die GKV Leistungen erbrin- gen.

Der Standardisierungsprozess der gesundheitlichen Primärprävention kann durch einen Erfahrungs- transfer aus anderen sozialen Versorgungssystemen sinnvoll unterstützt werden. In anderen Berei- chen als der Übergewichtsprävention bei Kindern sind die Standardisierungsprozesse weiter fortge- schritten sind, beispielsweise in der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Prävention des Typ-2- Diabetes, der Suchtprävention und der Prävention von Verhaltensstörungen. Ein „Stewardship“ durch Maßnahmen- und Finanzierungsträger aus diesen Versorgungsbereichen im Wege der Einbindung dieser Organisationen in einen besser vernetzten Entwicklungsprozess der Maßnahmenstandards der Primärprävention von Übergewicht bei Kindern erscheint vielversprechend. Zudem sollten Ak- teur_innen aus den Bereichen der Therapie und Rehabilitation von Adipositas für Beratungsfunktionen gewonnen werden, weil sich die Maßnahmen der Adipositas-Prävention und -therapie in weiten Teilen ähneln und beide Versorgungssysteme hinsichtlich der Sicherung der Qualität vor ähnlichen Aufgaben stehen.

Die Standardisierung der Primärprävention hat die Gewährleistung hoher Qualität zum Ziel. Dieses Ziel ist nur durch die Maßnahmenträger zu verwirklichen. Damit diese motiviert sind, ihre Leistungen in bestmöglicher Qualität zu erbringen, bedarf es unter anderem entsprechender ökonomischer Anreize.

Das bedeutet, Qualität muss sich für die Anbieter finanziell auszahlen. Ein in diesem Sinne wirksames Belohnungssystem kann ein Qualitätswettbewerb unter den Anbietern sein, welche sich einerseits um Versorgungsverträge insbesondere der Krankenkassen aber auch Klienten und Teilnehmer_innen bewerben. Primäre Voraussetzung eines solchen Wettbewerbs ist Transparenz über die Qualität der Leistungen. Bereits heute sind die Maßnahmenträger aufgefordert, ihre Projekte zu evaluieren und zu berichten [31]). Das BMG kann dieses Monitoringsystem fördern, indem es Forschungen zur Entwick- lung dieses Systems in Auftrag gibt. Ziel dieser Forschungen sollte ein Systementwurf sein, der ver- antwortliche öffentliche Organisationen benennt, die Daten erheben und zentral publizieren. Erste Nachfragen der BVPG bei ihren Mitgliedsorganisationen deuten darauf hin, dass die Maßnahmenträ- ger und ihre Verbände einen Qualitätswettbewerb grundsätzlich begrüßen und keine Vorbehalte ge- gen eine zentralisierte Berichterstattung zur Qualität der Angebote haben [3]. Neben den wirtschaftli-

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chen Anreizen sowie der Transparenz bzw. des aktiven Austauschs über Qualität müssen konzeptio- nelle Verständigungen zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen vorangetrieben werden. So umfas- sen beispielsweise pädagogische Konzepte von gesundheitsfördernden Lebenskompetenzen auch Aspekte der Übergewichtsprävention und sind in Qualitätssicherungslogiken der pädagogischen Trä- gern entsprechend einbezogen.

Ein wesentlicher Transfer der Projektergebnisse liegt außerdem in dem QuAK-Folgeprojekt „Verstän- digungsprozess zu Qualitätskriterien in der Übergewichtsprävention bei Kindern - eine Träger- und Expertenbefragung (PräKiT)“ https://www.ash-berlin.eu/forschung/forschungsprojekte/praekit/.7 Im Rahmen des Projektes wurden Expert_innen der Kosten- und Maßnahmenträger über die Ergebnisse des QuAK-Projektes informiert und nach ihren Bedürfnissen, Handlungspotentialen, Einstellungen und Problemlagen bei der gezielten Entwicklung von Qualitätsstandards befragt und damit weitere Vo- raussetzungen für einen Standardisierungsprozess erfasst.

9. Publikationsverzeichnis

Im Projekt entstandene Publikationen Vgl. Punkt 7

Im Sachbericht zitierte Literatur

1. Wright M T, Noweski M, Robertz-Grossmann B (2012) Qualitätsentwicklung in Primärprävention und Gesundheitsförderung. Befragung der Mitgliedsorganisationen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung. Präv Gesundheitsf 7:11–17

2. Wright M T, Lüken F, Grossmann B (2013) Qualität in Prävention und Gesundheitsförderung.

Entwicklung eines gemeinsamen Handlungsrahmens in der Qualitätsentwicklung für die Mitglieder der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. Bundesgesundheitsbl 56:466–472 3. Grossmann B, Noweski M (2015) Qualität in der Primärprävention. Ergebnisse einer Mitglieder- befragung der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. Gesundheitsökonomie

& Qualitätsmanagement, DOI: 10.1055/s-0035-1553987

4. Loss J, Eichhorn C, Reisig V, Wildner M, Nagel E (2007) Qualitätsmanagement in der Gesund- heitsförderung Entwicklung eines multidimensionalen Qualitätssicherungsinstruments für eine landes- weite Gesundheitsinitiative. Präv Gesundheitsf 2:199–206

5. Tempel N,·Reker N, Bödeker M, Klärs G, Schaefer I, Töppich J, Kolip P (2013) Qualitätssiche- rung in der Gesundheitsförderung in Settings. Ansätze, Charakteristika und Empfehlungen. Präv Ge- sundheitsf 8:73–77

6 Selbmann HK (2002) Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, in: Kolip P (Hrsg): Gesund- heitswissenschaften. Eine Einführung. Weinheim, Juventa, S 249

7. Clarke A (1991) Social Worlds/Arenas Theory as Organizational Theory. In: Maines, DR

(Hrsg.): Social Organization and Social Processes. Essays in Honor of Anselm Strauss. Communica- tion and Social Order. de Gruyter, New York, S 119-158

8. Donabedian A (1966) Evaluating the Quality of Medical Care. The Milbank Memorial Fund Quar- terly 44:166-203

9. Wienemann E, Schumann G (2011) Qualitätsstandards in der betrieblichen Suchtprävention und Suchthilfe der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) - Ein Leitfaden für die Praxis.

7 Das PräKiT-Projekt wurde 2016 unter der Leitung von Prof. Dr. Gesine Bär und Prof. Dr. Anja Voss sowie unter Mitarbeit von Dr. Michael Noweski, Maria Ihm und Laura Fricke an der Alice Salomon Hochschule Berlin durchgeführt.

Abbildung

Tabelle 1: geplante Ziele und Indikatoren
Tab. 2: Selektionskriterien für die Literaturrecherche
Abb. 1: Flussdiagramm zur Auswertung der fachwissenschaftlichen Beiträge
Abb. 2: Flussdiagramm zur Auswertung der Dokumente aus dem Internet
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