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Archiv "Interphone-Studie: Ein Vorschlag" (20.08.2010)

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A 1578 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 33

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20. August 2010 sein und qualifizierte engagierte

Medizinische Fachangestellte und all dies unter der Prämisse Zeit.

Hier einige eigene Gedanken zum Thema:

Die dürftige Quartalspauschale von circa 35 Euro nach RLV zwingt die Hausärzte zu hohem Patientendurchsatz. Statt eigener Beschäftigung mit dem Kranken wird schnell zum Facharzt oder gleich mehreren überwiesen, von denen jeder ebenfalls eine recht geringe Pauschale für Diagnostik und Behandlung erhält. So werden Patienten durchgereicht, niemand kann sich wirklich Zeit nehmen.

Am Ende der Reise kennt der Pa- tient im besten Fall seine Diagnose und erhält die adäquate Behand- lung. Häufig jedoch gibt er frus- triert auf, da sich niemand die Zeit nimmt, die erhobenen Befunde zu- sammenhängend zu besprechen.

Ich plädiere hier für ein echtes Pri- märarztmodell, das dem Hausarzt eine der investierten Zeit ange- messene Entlohnung – am besten jedes Patientenkontakts gewährt.

Dann wäre der Anreiz da, be- herrschbare Erkrankungen ohne Facharztkontakt zu bewältigen.

Die Fachärzte wiederum würden von Standarderkrankungen entlas- tet und könnten sich ebenso inten- siv – angemessen entlohnt – um die komplizierteren Fälle ihres Fachgebiets kümmern. Der inten- sivierte Arzt-Patienten-Kontakt ohne ständigen Zeitdruck, ein Mehr an Gestaltungsfreiheit, wür- de sicher auch den Ärztenach- wuchs eher ansprechen. Und wie eine Leistungs- und Kostenexplo- sion vermeiden? Am besten durch die transparente Direktabrechnung mit dem Patienten, der über eine prozentuale Eigenbeteiligung von zehn bis 20 Prozent an der ambu- lanten Versorgung selbst um Strin- genz, also schnell und damit kos- tengünstig zielführende Medizin bemüht sein wird (natürlich mit sozialverträglicher Obergrenze).

Im Fall notwendiger Facharztun- tersuchungen wird er, so meine Er- fahrung, bei verständlicher Be- gründung seinen zusätzlichen Bei- trag gern leisten . . .

Dr. Nicole Etavard-Gorris, 26122 Oldenburg

WUNDMA NA GEMENT

Chronische Wunden können maligne entarten (DÄ 23/

2010: „Tumorwun- den sind eine häufig verkannte Entität“

von Ulrike Gebhardt).

Palliative Chirurgie nicht erwähnt

Frau Dr. Gebhardt berichtet über das Wundmanagement chronischer Wunden auf dem Boden einer ma - lignen Entartung. Ausführlich wer- den zwar die Möglichkeiten des konservativen Wund-Pflegema nage - ments symptomatischer Tumor - w unden besprochen, die sich durch Sekretion, Geruchsbildung und Schmerzen auszeichnen, und zuzu- stimmen ist auf jeden Fall der Not- wendigkeit einer histologischen Abklärung chronischer Wunden zum Malignomausschluss. Leider aber findet der Aspekt der sehr wir- kungsvollen chirurgischen palliati- ven Möglichkeiten unter Einsatz plastisch-chirurgischer Therapieop- tionen überhaupt keine Erwähnung.

Dabei wurde in dieser Zeitschrift bereits im letzten Jahr über die Pal- liativchirurgie bei fortgeschrittenen Tumoren der Körperoberfläche ent- sprechend berichtet.

Zum Nachteil für Patienten wird immer noch bei derartigen chirur- gisch oftmals sehr gut resektablen Tumoren und bei Unkenntnis der hervorragenden Möglichkeiten plastisch-rekonstruktiver Verfahren Inkurabilität eines Malignoms an- genommen und wertvolle Zeit für konservative Behandlungen aufge- wendet.

Indikationen für palliative plas- tisch-chirurgische Resektionen be- inhalten ausgedehnte Thorax - wandinfiltrationen und axilläre Be- teiligung nach Mammakarzinom, ausgedehnte Plattenepithelkarzino- me, Basaliome, maligne Melanome, Weichgewebssarkome sowie Oste- oradionekrosen. Auch bei flächen- haften Tumoren, wie in dem abge- bildeten Beispiel eines kutanen Ex- tremitätentumors, sind nach radika- ler Resektion und Einsatz plastisch- rekonstruktiver Maßnahmen lokale

Sanierungen möglich. Der Gewinn an Lebensqualität, eventuell sogar die Heilung, aber auf jeden Fall die Erleichterung der Pflege für alle Beteiligten rechtfertigen immer die Vorstellung in einem Zentrum. Die Tumorwunde ist ein gutes Beispiel für das sinnvolle Ineinandergreifen spezifischer Erfahrungen medizini- scher und pflegerischer Fachgrup- pen zum Wohl der betroffenen Pa- tienten. Eine alleinige Reduktion der Behandlung fortgeschrittener exulzerierender Tumoren auf die stadiengerechte Anwendung von Wundauflagen ist heute nicht mehr zu rechtfertigen.

Literatur beim Verfasser

Univ.-Prof. Dr. med. Peter M. Vogt, Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstel - lungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, 30625 Hannover

U

C k e 2 d v v

INTERPHONE-STUDIE

Die Ergebnisse der großen Fallkontroll- studie zu Handynut- zung und Tumorrisi- ken sind nicht so eindeutig wie er- hofft (DÄ 22/2010:

„Viel Aufwand für – letztlich – wenig Er- trag“ von Harald Neuber).

Ein Vorschlag

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, eine einfache und aussage- fähige retrospektive Studie durch- zuführen mit der Fragestellung:

„Geht die Nutzung von Mobilfunk mit einer höheren (Krebs-)Erkran- kungshäufigkeit einher?“

Dazu werden (mal sinnvoll genutzt) Mobilfunk-Gesprächsdauernach- weise der letzten zehn Jahre von weltweit per Zufallsgenerator ange- sprochenen freiwilligen Studienteil- nehmern (z. B. 100 000 Personen) ins Verhältnis zu ihrer Erkran- kungshäufigkeit gesetzt.

Stellt sich dabei heraus, dass eine längere Mobiltelefonie mit einer höheren allgemeinen (Krebs-)Er- krankungsrate einhergeht, hätten wir einen eindeutigen Zusammen- hang festgestellt und eine entspre- chende beruhigende Handlungs- empfehlung in der Hand.

Dr. Carolus Slovinec, 86153 Augsburg

O

D g s z k e h Viel Aufwandfür –

B R I E F E

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