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Liebevolle Beziehungen in der Gemeinde er-leben... Abenteuer Gemeinde Teil 6

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Academic year: 2022

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Liebevolle Beziehungen in der Gemeinde er-leben...

Abenteuer Gemeinde – Teil 6

Gliederung

Baustelle mit Herz entsteht durch…

1. Identifikation

– Ich will dazu gehören 2. Integration

– Ich will mich

verbindlich einbinden lassen 3. Investition

– Ich will mich

voll und ganz einbringe Einleitung

Mit der heutigen Predigt treten wir in die letzte Phase unseres Gemeindeleit- bildes ein, in die dritte Ebene.

Nach der Frage, wer wir als Gemeinde "nach oben" Gott gegenüber sein wollen und "nach aussen", gegenüber Menschen, die Jesus noch gar nicht kennen, geht es heute um die Frage: Was sind unsere Werte, wenn es um uns selber als Gemeinde geht "nach innen"?

Im Bereich "nach oben" haben wir bereits gesehen, dass Christsein wesent- lich damit zu tun hat, dass ich in meiner Beziehung zu Jesus offen und ehr- lich, transparent und echt lebe und dass ich bereit bin, mich von ihm verän- dern zu lassen.

Im Bereich "nach aussen" haben wir auch darüber gesprochen, was unsere Verantwortung gegenüber den Menschen ist, die Jesus noch nicht kennen:

Wir haben die Verantwortung, dass sie das Evangelium hören können. Und das letzte Mal ging es darum, dass Gemeinde nur dann wachsen kann, wenn jeder einzelne von uns bereit ist, die Chancen zu sehen und sich bewusst freuen will an dem, was Gott tut in der Gemeinde, auch wenn das Verände- rungen mit sich bringt.

Aber: Gemeinde hat ja nicht nur mit Gott zu tun und mit den Menschen, die Jesus noch nicht kennen. Jesus hat Gemeinde auch als einen Ort gedacht, als ein Gemeinschafts- und Beziehungsmodell "nach innen", das ein Stück Himmel auf Erden wiederspiegeln kann.

Etwas davon erleben wir bei der ersten Gemeinde. Nachdem die Menschen erkannten, was Jesus für sie am Kreuz von Golgatha gemacht hatte und sie glaubten, wurden sie durch den Heiligen Geist zu einer Gemeinschaft, einer Familie zusammengeführt wo sie liebevolle Beziehungen erlebten und lebten.

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Apg 2,41 Die nun sein Wort annahmen, liessen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

Apg 2,42 Alle in der Gemeinde liessen sich regelmässig von den Aposteln im Glauben unterweisen und lebten in enger Gemeinschaft, feierten das Abendmahl und beteten miteinander.

Apg 2,43 Eine tiefe Ehrfurcht vor Gott erfüllte sie alle. Er wirkte durch die Apostel viele Zeichen und Wunder.

Apg 2,44 Die Gläubigen lebten wie in einer grossen Familie. Was sie besassen, gehörte ihnen gemeinsam.

Apg 2,45 Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte ihn und half mit dem Geld denen, die in Not waren.

Apg 2,46 Täglich kamen sie im Tempel zusammen und feierten in den Häusern das Abendmahl. In grosser Freude und mit aufrichti- gem Herzen trafen sie sich zu gemeinsamen Mahlzeiten.

Apg 2,47 Sie lobten Gott und waren im ganzen Volk geachtet und aner- kannt. Die Gemeinde wuchs mit jedem Tag, weil Gott viele Men- schen rettete.

Die meisten von uns kennen diesen Text und haben sicher schon die eine oder andere Predigt darüber gehört, wie hier eine durch Gottes Geist eine Gemeinschaft gebildet wurde, die etwas von Gemeinde, wie Gott sie sich gedacht hat aufleuchten lässt. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert von dieser Gemeinschaft, wo etwas von diesen liebevollen Beziehungen sichtbar wird.

Aber die Frage, die mich immer wieder beschäftig ist, wie dieses Vorbild einer Gemeinde, die liebevolle Beziehungen lebte und erlebte auch heute noch in dieser Form unter uns sichtbar werden kann. - Erleben und Leben wir heute noch eine solche Form von liebevollen Beziehungen?

Ich möchte heute über drei Ebenen sprechen, die mir im Nachdenken dar- über wichtig wurde, wie auch wir liebevolle Beziehungen in den unterschied- lichsten Bereiche sei es in der Gemeinde aber auch in Familie und Alltag erleben und leben können, so wie wir es bei der ersten Gemeinde in der Apostelgeschichte erleben.

1. Identifikation – Ich will dazu gehören!

Wenn man über Beziehungen in der Gemeinde nachdenken möchte, dann ist natürlich der Gedanke naheliegend, dass man gleich einmal über das Mitei- nander spricht und über Wege, wie man Beziehungen aufbauen und vertie- fen kann, wie man zueinander findet, wie Vertrauen wachsen kann usw. – Aber Beziehungen in der Gemeinde leben und erleben, das fängt viel, viel früher an. Nämlich bei der Frage, wie ich zu der Gemeinde letztlich zu der Idee, dem Plan Gottes von Gemeinde stehe.

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Wenn Christen sich treffen, so hört man öfters die Frage: „Sag mal, in welche Gemeinde gehst du?“ Aber „Gemeinde“ im biblischen Sinn ist kein Ort, wo man hingeht, sondern eine Familie, zu der man gehört. Eine Familie zu der ich gehöre indem ich Jesus im Glauben annehme.

Apg 2,41 Die nun sein Wort annahmen, liessen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

oder später lesen wir

Apg 2,44 Die Gläubigen lebten wie in einer grossen Familie. Was sie besassen, gehörte ihnen gemeinsam.

Paulus schreibt es im Epheserbrief folgendermassen (vgl auch Eph 1,5):

Eph 2,19 So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. (HfA) Wer zu Jesus JA sagt, der ist damit mit hineingenommen in eine Gemein- schaft in eine Familie als ein Teil davon ja als ein Glied, ein Mitglied wie Pau- lus im Vergleich mit dem Körper sagt:

1Kor 12,12 So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so besteht auch die Gemeinde Christi aus vie- len Gliedern und ist doch ein einziger Leib.

1Kor 12,13 Wir haben alle denselben Geist empfangen und gehören durch die Taufe zu dem einen Leib Christi, ganz gleich, ob wir nun Ju- den oder Griechen, Sklaven oder Freie sind; alle sind wir mit demselben Geist erfüllt. (HfA)

Wir sind „Glieder“. Der Begriff „Mitglied“ kommt also aus dem christlichen Kontext. Mitglied sein, heisst nicht, in einem Vereinsregister eingeschrieben zu sein oder zu einem Club zu gehören, sondern sich mit der Gemeinde von der Jesus das Haupt ist zu identifizieren.

Manche Menschen sagen: „Ich bin zwar Christ, aber ich will zu keiner spezi- ellen Gemeinde gehören.“ Das macht einfach keinen Sinn. In der Gemeinde lebt man erst aus, was es bedeutet, ein Christ zu sein. Christ ohne Identifika- tion zu einer Gemeinde ist wie ein Fisch ohne Wasser, wie eine Biene ohne Volk, wie ein Fussballprofi ohne Verein, wie ein Tubaspieler ohne Orchester.

Eine liebevolle Beziehung in der Gemeinde erleben und leben können wir nur, wenn wir uns mit der Gemeinde, Gottes Familie identifizieren, dazu gehören wollen. Wir können letztlich als Glieder des Leibes auch nur dann wachsen, wenn wir irgendwo als „Glied“ dazu gehören.

Doch wie bei einer Familie sind wir nicht immer und zu jederzeit nur erfreut an einander. Natürlich haben wir alle unsere Traumvorstellung einer voll- kommenen liebevollen Gemeinde. Doch bei den Träumen ist meist das grösste Problem, dass nicht mehr Jesus der Herr, das Haupt ist, sondern wir mit unseren Vorstellungen eine sehr dominierende Rolle einnehmen. Denn wir wären gerne der Massstab, an dem sich die anderen zu orientieren ha-

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ben, denn dann wäre das mit den liebevollen Beziehungen gar nicht mehr so ein Kunststück. Was mir wichtig ist, sollte bei den anderen doch auch ent- sprechend gewürdigt werden. Mein Lieblingsthema muss doch auch bei den Anderen Beachtung finden.

So ist es in der Gemeinde nicht. Jesus ist das Haupt und es sind viele ganz unterschiedliche Glieder. Wir können nicht sagen: Den Kopf, Je- sus (Eph 1,22), finde ich gut, aber den Körper brauche ich nicht. Nein zu Jesus gehört eine Familie, die wir genau gleich lieben sollen wie Jesus selber. Darum sagt uns Johannes im 1.Johannesbrief:

1Joh 4,20 Sollte nun jemand behaupten: »Ich liebe Gott«, und dabei sei- nen Bruder oder seine Schwester hassen, dann ist er ein Lüg- ner. Wenn er schon seine Geschwister nicht liebt, die er sehen kann, wie will er dann Gott lieben, den er nicht sieht?

1Joh 4,21 Vergesst nicht, dass Christus selbst uns aufgetragen hat: Wer Gott liebt, der muss auch seinen Bruder und seine Schwester lieben. (HfA)

In Römer 12,10 steht:

Röm 12,10 Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen. (HfA)

Liebevolle Beziehungen in der Gemeinde beginnen also nicht mit vielen gu- ten Tipps, sondern indem wir uns ganz Jesus und seinem Plan hingeben und bereit sind Teil seiner Familie zu sein. Dabei geht es in unserem JA nicht darum, uns selber um Liebe für einander zu bemühen. Vielmehr werden wir durch unser JA zu Jesus und zu seiner Gemeinde erleben, wie Got- tes Geist uns zu einem Körper formt in dem Liebe, Achtung und Res- pekt immer mehr zunehmen werden, wie es auch in der Apostelge- schichte beschrieben wird:

Apg 2,42 Sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen … (GNB) oder, wie man auch übersetzen kann: „Sie hielten zusammen wie eine Familie“.

Dieses absolute JA zur Mitgliedschaft zur Zugehörigkeit zur Gemeinde zur neuen Familie zeigten die ersten Christen ganz konkret durch ihre Taufe.

Apg 2,41 Die nun sein Wort annahmen, liessen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

Auch wenn ich mich freue, wo dies Leute durch die Taufe oder durch die Mitgliedschaft ausdrücken, so ist mir doch die persönliche Identifikation, die aus dem Herzen kommt noch viel wichtiger. Aber vielleicht kann auch der Ausdruck durch eine Mitgliedschaft eine Hilfe sein.

Wir sehen in der ersten Gemeinde wie im ganzen neuen Testament, dass die Grundlage um liebevolle Beziehungen zu leben, die Identifikation, das abso- lute Ja zu Jesus und seiner Gemeinde braucht. Auf dieser Grundlage kann Jesus durch seinen Heiligen Geist eine liebevolle Gemeinschaft formen.

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2. Integration – Ich will verbindlich eingebunden sein

Wie uns die erste Gemeinde zeigt, braucht es als zweitens auch meine Be- reitschaft mich in diese Familie zu integrieren, mich verbindlich einbinden zu lassen.

Dies zeigt sich auch in der ersten Gemeinde. Dabei verwendet die Bibel für Gemeinschaft das griechische Wort koinwni,a1. In Apg 2.42, wo die Grund- strukturen der Urgemeinde aufgelistet werden, kommt dieses Wort zum ers- ten Mal im Zusammenhang mit dem Leben der Christen vor. Es heisst dort Apg 2,42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der

Gemeinschaft (der

koinwni,a

) und im Brotbrechen und im Ge- bet. (Lu)

koinwni,a, das ist mehr als der Schwatz nach der Predigt oder ein oberflächli- ches Nachfragen nach dem Befinden des anderen. koinwni,a meint, dem an- deren Anteil zu geben an meinem Leben und Anteil zu nehmen an seinem Leben. koinwni,a, das heisst wörtlich eigentlich "gemeinsam haben"2. Wir ge- hören zusammen, arbeiten zusammen, leben zusammen, glauben zusam- men. Wir leiden gemeinsam, kämpfen gemeinsam, unterstützen uns gemein- sam koinwni,a, das ist gemeinsames Leben! In der Apostelgeschichte wird die Art der Gemeinschaft unter den ersten Christen nicht einfach als Identifikati- on als ein JA dazuzugehören bezeichnet, sondern als enge Freundschaft beschrieben. So lesen wir z.B. auch in Apg 2,44 od. 4,32:

Apg 2,44 Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und teilten alles, was sie hatten. (GNB)

Apg 4,32 Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele;

auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. (Lu)

koinwni,a aber setzt die Bereitschaft des einzelnen voraus, sich verbind- lich zu integrieren, und es setzt die Bereitschaft der anderen voraus, zuzulassen, dass neue Leute sich verbindlich integrieren und sich ver- bindlich in die Gemeinschaft hineingeben können. Wer Beziehungen in der Gemeinde erleben will, muss sich auch irgendwo verbindlich integrieren:

Im Gottesdienst, im Bibelseminar, in der Kleingruppe, in irgendeinem Team in der Gemeinde.

Beziehungen brauchen Zeit, und es ist schwierig, wenn man Beziehungen leben will, wenn jemand unverbindlich mal zur Gemeinde kommt und dann mal wieder nicht, mal da ist und dann wieder 3 oder 4 Sonntage nicht.

1 Deutsch "Koinonia"

2 koinwno,j ("Koinonos") bedeutet so viel wie "Partner / Begleiter / einer, der etwas mit mir teilt und mit dem mich echte Gemeinsamkeit verbindet". Vielleicht ist unser Bild vom "Blutsbruder", wie es Karl May in seiner Erzählung von "Winnetou und Old Shatterhand" ein passendes Bild dazu (?)

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Bitte versteht mich richtig: Ich sage nicht, dass Ihr lückenlos zur Gemeinde kommen müsst und nie fehlen dürft. Das ist Quatsch. Darum geht's nun wirk- lich nicht. Unser Thema lautet "Beziehungen", nicht "Kadaver-gehorsam".

Aber das Wachsen von Beziehungen bedingt Verbindlichkeit, Stetigkeit. In Apg 2.42 kommen Verbindlichkeit und Stetigkeit durch die Worte "...sie blieben beständig in der Gemeinschaft" zum Ausdruck. Da war eine Be- ständigkeit da. Natürlich ist man mal weg, kann nicht kommen, oder man erlebt Lebensphasen, wo andere Dinge einfach mehr in den Vordergrund rücken als die Gemeinde. Das darf auch so sein.

Aber worum es geht ist eine grundsätzliche Haltung, die sich in der Bereit- schaft äussert, mich verbindlich zu integrieren. Und Integration, das ist mehr als Präsenz. Dabeisein ist mehr als dort sein. Ein Teil des Teams zu sein ist mehr als einfach am Training mitzumachen.

Ich denke Ihr merkt, dass das ein Unterschied ist. Beziehungen können dort wachsen, wo der Einzelne sich verbindlich integriert in die Gemeinde, sich einbinden lässt. Und Beziehung kann nur dort entstehen, wo die, die bereits ein Teil des Teams sind.

Um dies zu veranschaulichen braucht Paulus dafür das schöne Bild eines Baus, wo man sich wie ein Stein einfü- gen, integrieren lässt als ein Teil des Bauwerks. Man ist auch bereit die Nä- he der andern auszuhalten, auch wenn sie einem nicht alle passen. Integration heisst auch sich selber vom Baumeis-

ter behauen zu lassen. Darum sagt Paulus in diesem Bild gesprochen:

1Petr 2,5 Lasst auch ihr euch als lebendige Steine zu einem Haus auf- bauen, das Gott gehört. Darin sollt ihr als seine Priester dienen, die ihm als Opfer ihr Leben zur Verfügung stellen. Um Jesu wil- len nimmt Gott diese Opfer an. (HfA)

Bist Du ein Stein, der sich fest einfügen lässt in diesen Bau, oder bist Du ein Stein, der neben dem Bau liegen möchte und lieber aus der Ferne beobachte oder gar herummeckert als unbeteiligter.

Da wo wir als Kritiker daneben sitzen und nur darauf warten, dass Fehler geschehen, da werden wir nichts zu der Gemeinschaft beitragen, wie sie sich Gott gedacht hat. Statt sich auch mit kritischen Gedanken zu integrieren ver- seuchen solche Menschen das Klima. Eigentlich ist er ständig auf der Suche nach Dingen, die nicht richtig sind. Es gibt ja kaum etwas, das man nicht kritisieren könnte. Das Problem beim Kritiker im Blick auf Beziehungen: Er bleibt ein Stein, der neben den anderen liegt. Er findet keine oder kaum Be-

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ziehungen, weil er sich nicht hineingibt. Und WENN er Beziehungen hat, dann nur mit anderen Kritikern.

Da wo wir als Gemeinde-Hopper oder Trittbrettfahrer dabei sind, findet auch keine Integration statt. Der Trittbrettfahrer ist zwar dabei, aber ständig ab- sprungbereit. Er ist ständig absprungbereit, wartet nur auf die passende Ge- legenheit dazu, wenn sich ihm etwas "Besseres" bieten sollte. Auch hier kommen keine Beziehungen zustande.

Auch wo Menschen als Konsument in einer Gemeinde dabei sein geschieht keine echte Gemeinschaft. Für solche Menschen ist Gemeinde wie Fernse- hen: Wenn ich das Bedürfnis danach habe, dann setze ich mich in den Ses- sel, drücke den Knopf und ziehe mir ein Programm meiner Wahl rein. Und bei Bedarf zappe ich dann auch wieder aus!" Ganz wie bei Swisscom-TV:

"Wann ich will und wo ich will!" – Der Konsument bleibt dabei ebenfalls be- ziehungslos neben der Gemeinde stehen, weil er unverbindlich auf- und ab- taucht und individuell sein Gemeindeleben nach eigenem Gusto gestaltet.

Auch als reiner Kirchenbesucher geht man an der echten Gemeinschaft, wie sie sich Gott vorgestellt hat vorbei. Die Eltern gingen schon hierhin, also tue ich es auch. Es gehört einfach zum guten Ton. Zwar geniesst er den Sonntagmorgen, aber er lässt sich auf nichts ein. Unabhängig bleiben heisst die Devise.

Andere geben alles was sie sind und haben als richtiger Diener in die Ge- meinde hinein. Aber alle Beziehungen, die er in der Gemeinde hat, sind

"Amts-Beziehungen". Und so hat er keine echten Freundschaften, die von gegenseitigem Geben und Nehmen leben. Letztlich ist er zwar voll dabei in der Gemeinde, aber innerlich hat er keine echten Freunde.

Ich glaube, Ihr spürt selber, dass es diese Steintypen in Reinkultur und derart karikiert, wie ich sie dargestellt habe, wahrscheinlich eher selten gibt. Aber ich glaube, dass in jedem von uns dann und wann das eine oder andere Stück eines dieser Typen steckt. Ich selber habe schon in jeder dieser "Rol- len" gesteckt.

Aber das Problem ist, dass jedes Mal, wenn wir eine dieser Rollen einneh- men, wir keine wirklich tiefgehenden Beziehungen erleben in der Gemeinde.

Dann nimmt man sich heraus und wird den Bau hindern. Dann sind wir nicht mehr "lebendige Steine sind, die sich auferbauen lassen", wie Petrus es sagt. Sondern Steine, die neben dem Bau stehen und keine echte, tiefe Ge- meinschaft mit anderen erleben können. Wie bei einer Familie so funktio- niert es auch in der Gemeinde nur, wenn jeder seinen Teil beiträgt.

Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass es für jeden von uns eine Nische gibt. Sehen wir uns die Stelle in Epheser 4,16 an:

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Eph 4,16 Er versorgt den Leib und verbindet die Körperteile miteinander.

Jedes Einzelne leistet seinen Beitrag. So wächst der Leib und wird aufgebaut in Liebe. (HfA)

Ich werde Teil von einem Team, wo jeder sich mit dem was Gott ihm ge- schenkt hat einbringt. (Mehr dazu am nächsten Sonntag) Jeder trägt in dieser Familie Gottes seinen Teil bei, damit das Zusammenleben gelingt. Jeder ist wichtig und nötig!

Vor gut zwei Jahren haben alle von euch die damals zur Gemeinde gehörten eine kleine Laterne bekommen. Dort war die folgende Geschichte abge- druckt: Sie erzählen die Geschichte eines reichen Adligen, der seinem Dorf etwas hinterlassen wollte und sich entschloss, nach längerem Überlegen dem Dorf eine Kirche bauen zu lassen. Niemandem in diesem kleinen Dorf war es erlaubt, die Baupläne der Kirche einzusehen, bevor die Kirche nicht fertiggestellt war.

Als dann der Tag der Eröffnung und Einweihung kam, kamen die Leute des Dorfes zusammen und bestaunten die Schönheit "ihrer" neuen Kirche, und wirklich: Es war an alles gedacht worden und war ein richtiggehendes Schmuckstück geworden.

Aber dann sagte plötzlich jemand: "Moment 'mal. Wo sind die Lampen? Es ist ziemlich dunkel hier drin. Wie wird denn die Gemeinde beleuchtet?" – Der Adlige zeigte auf einige Halterungen entlang der Innenmauern der Kirche, und dann gab er jeder Familie eine Lampe, die sie jedes Mal, wenn sie sich in der Kirche versammelten, mitbringen sollten.

"Jeder Mal, wenn Ihr hier zusammenkommt, um Gott anzubeten, wird der Platz, an dem Ihr sitzt, erleuchtet sein. Jedes Mal, wenn Ihr hier seid, wird es hell sein in der Kirche. Da soll Euch daran erinnern, dass jedes Mal, wenn ihr nicht zur Gemeinde kommt, ein Teil von Gottes Haus dunkel sein wird!"

Die Geschichte ist eindrücklich, weil sie einen bestimmten Punkt deutlich macht: "Gemeinde, das ist jeder Einzelne von uns. Gemeinde, das sind Du und ich und die Beziehungen, die wir leben!"– Und wenn Du oder ich feh- len, dann fehlt ein wesentlicher Teil der Gemeinde. Gemeinde, das ist nicht das Gebäude oder die Organisation, sondern Gemeinde, das sind die Men- schen.

So ist es auch mit unserer Gemeinde. koinwni,a wird erst da möglich, wo wir uns innerlich ganz in diese Gemeinde integrieren und bereit sind, uns ganz auf die Menschen einzulassen, die Gott jedem von uns zur Seite gestellt hat. Das heisst nicht, dass man unter Christen alle Meinungs- unterschiede, Schwächen oder Konflikte um des „lieben Friedens willen“

unter den Teppich kehrt oder mir alles und jeder passen muss. Nein, es heisst, dass wir aus Gottes Gnade einander zuhören, einander achten, an- nehmen und vergeben und nicht unsere unterschiedlichen Prägungen und Erfahrungen in den Vordergrund stellen, sondern Jesus, der uns verbindet.

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3. Investition – Ich will mich voll und ganz einbringen

Nebst der Identifikation und der Integration braucht es Investition in die Ge- meinde, um liebevolle Beziehungen erleben und leben zu können. In Apos- telgeschichte 2,44 heisst es:

Apg 2,44 Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und teilten alles, was sie hatten. (GNB)

Beziehungen funktionieren nicht in der Theorie. Sondern nur in der Praxis, wenn man etwas investiert. Echte Beziehung erlebt und lebt man nur, wenn man beginnt, mit den andern zu teilen. „Sie teilten alles, was sie hatten.“

Was sind dir deine Beziehung in der Gemeinde, deine Freunde Wert? Was ist dir die Gemeinde Wert?

Gerade heute ist es ein heikles Thema selbst unter Christen, wenn man über das Teilen von materiellen Dingen spricht, wie Geld, oder auch schon nur das Ausleihen von geliebten Dingen wie z.B. das Auto. Da merkt man schnell, wie tief unsere Freundschaft geht: Doch die erste Gemeinde „sie teilten alles.“ Liebevolle Beziehungen zu leben heisst die Bereitschaft zu investieren, sich voll und ganz einzubringen. Das beginnt nicht nur beim Ma- teriellen. Liebevolle Beziehungen werden gemäss der Bibel noch durch ganz andere Dinge praktisch gefördert, wie zum Beispiel durch:

- das Teilen deiner Zeit - Freundschaft

Echte und liebevolle Beziehung erleben und leben kann man nur, wenn man sich Zeit für einander nimmt. Freundschaft entsteht nur, wenn man sich re- gelmässig trifft.

Spr 17,17 Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. (HfA)

Kennst du Menschen hier in der Gemeinde, die dir ganz enge Freunde sind?

Freunde auch gerade auf geistlicher Ebene, mit denen ich beten kann, wenn's mir schlecht geht. Freunde, die mich weiterbringen im Leben mit Je- sus, mich fördern, von denen ich lernen kann und die wiederum von mir ler- nen können. Freunde, denen ich mich auch mal mit meinen Zweifeln anver- trauen kann. Solche Freunde brauchen wir. Meist sind sie das seit vielen Jahren schon.

Manchmal höre ich von einsamen Leuten mit neidischem Unterton den Satz:

„Was für ein Glück, wenn man gute Freunde gefunden hat!“ Ich behaupte, dass Freundschaft überhaupt nichts mit Glück zu tun hat. Das ist eine Ent- scheidung. Man entscheidet sich, in eine Beziehung Zeit zu investieren. Oft entstehen keine engen Freundschaften, weil wir vor allem viel arbeiten und mit unserem eigenen Programm beschäftigt sind. Freundschaft entsteht beim Kaffee, auf einer Bergwanderung oder in nächtlichen Gesprächen unter der Strassenlaterne. Zeit ist das wertvollste Geschenk, das sie einem Menschen machen können. Freundschaft braucht aber Zeit, Offenheit und Vertrauen.

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Freundschaft muss wachsen. -> Suche eine verbindliche Zweierschaft in der du liebevolle und transparente Beziehung leben kannst!

Und auch hier gilt die Weisheit von "Globi bi de Poscht", die Euch Dany vor 2 Wochen mit auf den Weg gegeben hat: "Wotsch en Brief, denn schriib en Brief!" – Wotsch Beziehigä, denn inveschtier i Beziehigä! – Lade andere ein.

Geh auf Leute zu. Teil' Dein Leben mit anderen und lass sie an Deinem Erle- ben mit Jesus Teil haben.

- das Teilen deiner Wohnung - Gastfreundschaft.

Diese liebevolle Beziehung wird nicht zuletzt auch durch Gastfreundschaft gefördert. In der Bibel ist davon die Rede, dass wir unsere Häuser und Woh- nungen miteinander teilen sollen.

1Petr 4,9 Seid gastfrei untereinander ohne Murren. (Lu)

Da steht nichts darüber, wie es zu Hause auszusehen hat, wie gross oder wie klein eine Wohnung sein darf. Es steht nur da, dass wir einander gast- freundlich aufnehmen sollen.

Warum sollen wir andere Leute in unsere Wohnungen lassen? Ich kann es Ihnen verraten – Gemeinschaft pflegen geht nur in einer kleinen Gruppe und funktioniert nicht in einer riesigen Menge von Menschen. - Wussten Sie, dass es in den ersten 300 Jahren des Christentums keine Kirchengebäude gab?

Alle Treffen fanden irgendwo zuhause statt. In der Zeit hat, nebenbei gesagt, die Kirche das stärkste Wachstum erlebt. Auch heute wächst Kirche nicht dort am meisten, wo die Gottesdienste am besten gestaltet sind oder wo die vollmächtigsten Predigten gehalten werden, sondern wo Menschen erleben:

Hier sind Türen offen für uns, man lädt uns ein in Häuser und Wohnungen.

Wir können zwar alle gemeinsam Gott anbeten und auf sein Wort hören, aber Ich denke gerne zurück an Menschen, die mich zu sich nach Hause eingela- den haben, bei denen ich zu Hause Gast sein konnte, die mich in ihre Leben hineinblicken liessen. Das ist auch der Grund, weshalb wir immer wieder sagen: Schliesst euch einer Kleingruppe oder einem Hauskreise an! Seid gastfreundlich und öffnet eure Türen für andere! -> Suche eine verbindliche Klein- oder Dienstgruppe in der du liebevolle und transparente Bezie- hung leben kannst!

- das Teilen der Not/Leiden/Probleme

Zu liebevollen Beziehungen gehört es auch, dass wir bereit sind Not und Last zu teilen. Kennen Sie das? Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid. In der Bibel heisst es an einer anderen Stelle:

Rö 12,15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. (Lu) In einer Kleingruppe wird man manchmal vor Lachen am Boden liegen und manchmal gemeinsam weinen. Warum? Das kommt darauf an, was in Ihrer Kleingruppe gerade los ist. Sie müssen nicht alle Probleme lösen. Das ist nicht, was Gott Ihnen aufgetragen hat. Er sagt nur, dass wir die Probleme mit

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einander teilen sollen. Doch wo keine Last und Not geteilt wird, da bleiben Beziehungen oberflächlich. Aber wir sind nicht dazu geschaffen, dass wir alle Probleme allein tragen müssen.

Gal 6,2 Einer trage des andern Last, … (Lu)

schreibt Paulus. Das bedeutet, sich gegenseitig zuzuhören. Sie müssen die Probleme nicht lösen. In vielen Fällen hilft es gar nicht, wenn man versucht, Probleme zu lösen. Es geht eigentlich nur darum, für den anderen da zu sein und zu sagen: „Mann, das kann ich verstehen“ oder „Ich fühle mit dir“ oder

„Das kenne ich auch“ oder „Ich weiss genau, was du empfindest“ oder „Das ist echt hart.“ Teile deine Not, und entwickle Mitgefühl.

Auf diese Ebene der Gemeinschaft, der liebevolle Beziehungen wirst du nie vordringen, wenn du dich nicht einer Kleingruppe anschliesst, wo man bereit wird zu geben und zu nehmen. -> Suche Menschen mit denen du Not tei- len kannst.

- das Teilen von Erfahrungen

Wenn wir liebevolle Beziehungen erleben und leben wollen und nicht nur oberflächliche Gemeinschaft suchen, dann geschieht dies dadurch indem wir unsere Erfahrungen, das heisst auch unser Scheitern mit anderen teilen.

Genau dazu sind uns auch die biblischen Geschichten überliefert: Die Bibel zeigt uns Menschen die zu ihren Erfahrungen stehen und dadurch andern darin Mut machen, dass auch Fehler zum Leben gehören und wir in der Ehr- lichkeit einander zur Hilfe werden können.

Ich habe im Leben schon so viel durch die Erfahrungen anderer gelernt. Da- rum wird in der Bibel die Tatsache, dass wir voneinander lernen können, mit einem schönen Bild beschrieben:

Spr 27,17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen. (HfA)

Dabei sind es nicht nur die Erfolgsgeschichten, sondern auch Geschichten über das Scheitern, über Niederlagen im Leben die für mich so lehrreich sind.

Stell dir vor, was an diesem Morgen hier in unserer Kirche alles an Wissen und Erfahrungen zusammenkommt! Stell dir vor, was wir voneinander lernen können, wenn wir einander die richtigen Fragen stellen und den andern zuhö- ren: „Du, ich habe gehört, dass du dich auskennst, wie das ist, wenn man seine Arbeitsstelle verliert... Du, vor kurzem hast du einen lieben Menschen verloren. Wie bist du damit klargekommen? Du, ich habe Probleme mit mei- nen Kindern. Wie kommst du mit deinen klar? Du, ich habe Mühe beim Be- ten. Wie machst du das?“

Beziehungen (er-)leben bedeutet deshalb auch, offen zu sein für das, was andere mir aufgrund ihrer Erfahrungen sagen. Mich korrigieren zu lassen von anderen und bereit zu sein, zu lernen. Im Leitbild steht dieser Satz: Andere in der Gemeinde dürfen mein Leben und mein Christsein hinterfragen und mich ermutigen." – Wir haben das bewusst im Leitbild festgehalten.

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Natürlich darf das nicht zum Machtmittel werden in der Gemeinde. Aber wenn die Motivation stimmt, dann wird das auch nicht der Fall sein. – Erfah- rungen teilen, das verbindet!

Wisst Ihr: Keinem von uns gefällt das. Mir auch nicht. Aber wenn wir uns nicht hinterfragen lassen, wie wollen wir dann wachsen auch in unseren Be- ziehungen? Das funktioniert nicht. Es ist wichtig, dass wir die Offenheit be- halten, dass andere uns hinterfragen dürfen. Der Hebräerbrief sagt in

Hebr 10,25 Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabei- zubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt. (HfA)

-> Suche Menschen, mit denen du Erfahrungen teilen kannst.

- das Teilen von Ermutigungen

Gemeinde soll ein Ort sein, wo ich Ermutigung erlebe, wenn ich entmutigt bin und nicht mehr mag. Wo ich Inspiration finde, wenn ich selber innerlich "leer"

bin. Wo mein geistliches Feuer genährt (und nicht erstickt) wird. Wo andere mich ermutigen, über mich selbst hinauszuwachsen und etwas in mir freiset- zen. Darum heisst es in Hebräer 10,24:

Hebr 10,24 Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun. (HfA) Das Hauptziel einer Kleingruppe ist es, sich gegenseitig zu ermutigen. Und in der Bibel steht: „Hört nicht auf damit“!

Gerade in Kleingruppen in Zweierschaften sollte dies das Natürlichste der Welt sein, dass wir einander ermutigen. Bestimmt gab es aber auch einige, die sich einer Gruppe angeschlossen haben und sich, wenn sie ehrlich sind, gar nicht so wohl oder verstanden fühlen. Also, was tun? Suche dir sich ein- fach eine neue! Okay? Gib nicht auf. Ich bin sicher, dass es unter den vielen Gruppen und Teams in unserer Gemeinde sicher eine gibt, wo Sie verstan- den werden und Freundschaft erleben können.

-> Suche Menschen mit denen du Ermutigung teilen kannst.

- das bringe von Opfern

Die grundlegende wörtliche Bedeutung von „koinwni,a“ist, dass man einander so verbunden ist, wie wir mit Jesus Christus verbunden sind. Das ist die tiefs- te Ebene von Gemeinschaft: füreinander Opfer bringen! Das ist die Art von Liebe, mit der Jesus dich geliebt hat. Er ist für dich gestorben.

1Joh 3,16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder las- sen. (Lu)

Das ist die tiefste Ebene der Gemeinschaft, füreinander Opfer zu bringen.

Das ist die Art von Liebe, mit der Jesus Christus dich geliebt hat. Er ist für dich gestorben.

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Wenige Jahre nach dem Tod von Jesus und nach dem eindrücklichen Start der ersten Gemeinde, lesen wir, wie die erste Gemeinde diese Liebe auch in Not lebte. Denn einige Jahre später warf man im römischen Reich Christen den Löwen zum Frass vor, kreuzigte sie oder verbrannte sie. Genau zu der Zeit schrieb einer der berühmtesten heidnischen Historiker, kein Christ, über die Christen: „Seht, wie sie einander lieben!“

Bis heute gibt es Länder auf dieser Welt, wo die Christen nur deshalb überle- ben, weil sie einander in dieser Liebe lieben. Einer opfert sein Leben für an- dere. Millionen von Christen verlieren jährlich ihr Leben wegen ihres Glau- bens, weil sie Jesus und ihre Geschwister mehr lieben als ihr eigenes Über- leben. – Und, offen gesagt, hier in Westeuropa haben die Christen keine Ahnung von dieser Dimension der Gemeinschaft. Doch wir brauchen nicht erst eine Christenverfolgung bei uns. Auch unter uns können wir diese Ebene von Gemeinschaft üben, solch liebevolle Beziehungen zu erleben und zu leben. Denn auch etliche unter uns müssen durch harte Zeiten gehen. Sie brauchen dringend andere, die mittragen. Leben wir diese Liebe, lernen wir diese Liebe zu leben? Das grösste Privileg, das uns in unserem Leben je- mals angeboten werden wird, ist das Privileg, ein Teil von Gottes Familie zu sein. Die Familie Gottes ist das Versuchsgelände, in dem jeder von uns durch die Kraft des Heiligen Geistes lernen kann zu lieben. Wir lernen, wirkli- che Menschen zu lieben, denn dafür hat Gott uns auf die Erde gesetzt. Denn im Leben geht es nicht darum, was wir erreichen. Es geht um Beziehungen.

Sie sind hier auf der Erde um Gott zu kennen und ihn zu lieben, und um sei- ne Familie zu kennen und zu lieben, weil das die Menschen sind, mit denen wir die Ewigkeit verbringen werden. Ich hoffe, wir begreifen das nicht erst auf dem Sterbebett. -> Werde breit Opfer zu bringen.

Schluss

Ich wünschte mir, dass die FEG Gwatt nicht für ihre Grösse bekannt ist, nicht für ihre Predigten, nicht für ihre Gemeindeaufbaustrategie, sondern für ihre Liebe. Jesus sagt:

Joh 13,35 An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr mei- ne Jünger seid. (GNB)

Wir wollen, dass Menschen sagen: Das ist ein Ort, an dem sie sich lieben!

Versteht ihr: Die Menschen suchen nicht nach Religion. Sie sehnen sie nach einer Familie. Sie sehnen nicht zuerst nach einer Lehre, sondern nach Liebe.

Ich frage dich: Auf welcher Ebene von Gemeinschaft stehst du?

Hast du dich schon identifiziert? Hast du ein JA zu einer Gemeinde und dich entschieden, wirklich dazu zu gehören? Bist du schon Mitglied?

Hast du dich integriert? Gehörst du zu einer Kleingruppe? An einem Ort wie hier, in einem Gottesdienst, lernen wir nicht zu teilen. Wenn du nicht weisst, wie man lieben kann, dann lade ich dich ein, Teil der Familie Gottes

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zu werden. Wo sonst könnte man das lernen, wie man reale Menschen liebt, nicht ideale Wunschbilder, als in Gottes Familie. Niemand ist hier perfekt.

Aber dazu hat uns Gott geschaffen, damit wir hier auf Erden lernen, einander zu lieben.

Investierst du dich? Wo teilst du mit andern deine Erfahrungen, deine Prob- leme? Hast du den Platz in der Familie Gottes gefunden, an dem du deinen Teil beitragen kannst? Bist du bereit deine Geschwister mit der Liebe zu lie- ben, mit der Jesus dich liebt und dich für andere hinzugeben?

Gibt es andere Christen, die wissen, dass sie sich auf dich verlassen kön- nen? Die sich darauf verlassen können, dass du ihnen in der Krise beistehst?

Ich lade dich ein, darüber nachzudenken, ob heute ein Schritt auf eine nächs- te Ebene von Gemeinschaft dran ist: Mitglied einer Kleingruppe werden, mit andern teilen und sich öffnen für andere, meinen Part ganz einbringen oder Geschwister lieben lernen wie Jesus dich liebt!

Im Leitbild haben wir das so formuliert: "Ich will mich trotz aller Unter- schiedlichkeit – auf vielfältige und generationenübergreifende Bezie- hungen in der Gemeinde einlassen. Im Miteinander mit anderen Chris- ten (an Gemeinde-Anlässen, in einer Klein- / u.o. Dienstgruppe, in Zwei- erschaften, etc.) kann ich lernen, andere zu lieben, auf andere zu hören und anderen zu dienen. Andere in der Gemeinde dürfen mein Leben und mein Christsein hinterfragen und mich ermutigen."

Liebevolle Beziehungen in der Gemeinde fangen dort an, wo Du Dich identi- fizierst mit der Gemeinde. Es geht weiter darin, dass Du Dich auch verbind- lich integrierst in die Gemeinde und Dich dann voll und ganz investiert.

---Amen—

Ein Gebet für dich?

Vater, du weisst, dass das grösste Geschenk, das du uns nach der Erlösung gegeben hast, die Möglichkeit ist, ein Teil deiner Familie zu sein. Danke, dass wir dieses Leben nicht isoliert und alleine bestreiten müssen. Danke, dass du diese Familie im Gwatt für uns alle geschaffen hast.

Lieber Vater im Himmel, ich möchte zu deiner Familie dazugehören und ich möchte lernen, diese geistliche Familie zu lieben, wie du sie liebst. Vergib mir, wo ich die- ses JA nur zaghaft gesagt und dadurch dein Werk durch deine Familie gehindert habe. Ich will in der liebevollen Beziehungen und der Gemeinschaft wachsen, also entscheide ich mich heute dafür, zu dieser Gemeinde zu gehören. Ich bin auch bereit mich voll und ganz zu integrieren auch wenn dies nicht nur angenehm wird und ich mich auch an andern reibe. Aber du kannst und willst uns aneinander in der Liebe wachsen und reifen lassen. Auch will ich lernen zu teilen und Zeit zu in- vestieren, damit ich wahre Freundschaften und Beziehungen entwickeln kann. Ich will lernen, andere Christen wir Brüder und Schwestern zu lieben. Zeige mir, was Liebe wirklich ist. Amen.

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