• Keine Ergebnisse gefunden

Meilenstein 1: Sachanalyse und Lehrmittel

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Meilenstein 1: Sachanalyse und Lehrmittel"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Meilenstein 1: Sachanalyse und Lehrmittel

Im Zentrum unseres Unterrichts stehen die Fachbereiche Schreiben und Sprechen. In diesen beiden Bereichen steht die Vermittlung von unterschiedlichen Textsorten im Zentrum, wobei Geschichten im Fokus des Unterrichts sein werden. Einerseits soll das Erzählen und

Vorspielen von Geschichten geübt werden, andererseits sollen die Lernenden selbst Geschichten verfassen.

Praktikumsklasse

Bei unserer Praktikumsklasse handelt es sich um eine Einschulungsklasse (EK). Die Hälfte der Klasse wir im zweiten EK Jahr sein und kann daher bereits etwas lesen und schreiben.

Die andere Hälfte der Kinder kommt direkt aus dem Kindergarten kennt möglicherweise noch keine Buchstaben. Die Klasse ist somit sehr heterogen, Differenzierung im Bereich des Lesens und Schreibens sind daher zentral.

Die Lehrperson hat uns darüber informiert, dass es in der Klasse sowohl Lernende mit Autismus-Spektrum-Störungen, sowie fremdsprachige Kinder gibt. Demzufolge sollten die Unterrichtseinheiten handelnd gestaltet werden. Zudem hat uns die Lehrperson aufgefordert, viel Veranschaulichungsmaterial in Form von Bildern, Gegenständen usw. zu verwenden.

Sachanalysen Geschichten

Durch den Kontakt mit fiktionalen Geschichten wird bei den SuS die Fantasie angeregt und es wird ihnen ermöglicht, in fremde Welten einzutauchen (Mein Sprachschlüssel. Handbuch, S. 158). Die Geschichten können den Lernenden vorgelesen oder erzählt werden, die SuS können die Geschichten aber auch selbst lesen.

In der VUS-Stufe werden längere Geschichten gemeinsam in einem Kind-Kind-Diskurs erzählt, dies meist innerhalb von Rollenspielen. Erst später erlernen sie, längere

Geschichten selbst zu erzählen (Guckelsberger, Susanne & Reich, Hans H. 2008, S. 89).

Aus diesem Grund wird für uns zentral, dass wir den SuS teilweise bei der Wahl der

Sozialform für die Bearbeitung der Aufträge freie Hand lassen. Gleichzeitig achten wir aber auch darauf, dass eine Mischung aus individuellem, aber auch gemeinsamen Lernen stattfindet.

Unserer Meinung nach gehören Märchen zum Lerngegenstand Geschichten. Sowohl Märchen als auch Geschichten enthalten fiktionale Aspekte, können aber auch reale

Elemente beinhalten. Die Handlung in Märchen ist nicht an eine Zeit gebunden, was an dem

(2)

klassischen Beginn “Es war einmal” zu sehen ist. Kurze Geschichten oder Bildergeschichten werden ebenfalls ohne Zeitangaben erzählt. In unserer weiteren Arbeit und in der

Auseinandersetzung mit den Lehrmitteln beziehen wir uns somit auf den Lerninhalt

“Geschichten”.

Geschichten weisen alle eine ähnliche Grundstruktur auf. Die Geschichte beginnt mit einer Einführung der Personen, geht weiter mit dem zu erzählenden Ereignis und endet mit einer Folge des Ereignisses (Mein Sprachschlüssel. Handbuch, S. 158). Diese Erzählabfolge wird in ganz unterschiedlichen Geschichten immer wieder so eingesetzt. Sie gibt den SuS zudem eine einfache Struktur vor, die es ihnen ermöglicht, eigene Geschichten zu entwickeln und zu erzählen.

Nicht nur Texte erzählen eine Geschichte, sondern auch Bilder können eine Reihe von Ereignissen abbilden. Dabei sind die Handlungen in Bildern nicht klar dargestellt, es braucht die Fähigkeit, die Bilder zu lesen, damit man sieht, was in der Geschichte passiert (Die Sprachstarken 2. Deutsch für die Primarschule. Kommentarband, S. 45). Bilder müssen ausserdem interpretiert werden, damit man Zusammenhänge der Geschichte erkennen kann. Wenn auf einem Bild mehrmals die gleiche Person abgebildet ist, müssen die SuS zum Beispiel lernen, dass es sich nicht um mehrere Personen handelt. Sie lernen zu

interpretieren, dass die Person sich bewegt und daher mehrmals abgebildet ist. Das gleiche gilt auch für Comics, in denen mehrere Bilder nebeneinander die Handlung zeigen.

Gleichzeitig kann ein Bild ein Ausgangspunkt für eine Erzählung oder eine Geschichte sein (Die Sprachstarken 2. Deutsch für die Primarschule. Kommentarband, S.45).

(3)

Materialien in “Mein Sprachschlüssel”

Piktogramme zum Erzählablauf

1: Mein Sprachschlüssel. Handbuch, S. 158

Diese Piktogramme sollen den SuS dabei helfen, sich an die Erzählstruktur von Geschichten zu halten. Sie können entweder erlebtes anhand dieser vier Bilder erzählen, oder sie können eine Bildergeschichte anhand der Struktur vortragen. Ergänzend ist es auch möglich, dass die Bilder auf dem Boden liegen und die SuS während ihrer Erzählung von Bild zu Bild gehen müssen.

Die Piktogramme helfen den SuS sicherlich, sich an die Erzählstruktur zu halten. Alle SuS werden in vier Sätzen eine Geschichte erzählen können, die in sich geschlossen ist. Wir empfinden den Satz zum vierten Piktogramm als etwas störend und würden in lieber etwas allgemeiner halten. Kaum eine Geschichte wird mit den Worten “Das ist meine Geschichte”

beendet. Wir würden hier den Satz “So endet diese Geschichte” als Variation verwenden.

Diese Variation des letzten Satzes ist für uns auch in Bezug auf die Themen des NMG Unterrichts wichtig. Im NMG erarbeiten die SuS verschiedene Themen aus der

Vergangenheit unteranderem anhand ihrer eigenen Geschichte. Es könnte daher verwirrend sein, wenn ein Kind eine fiktionale Geschichte mit den Worten “Das ist meine Geschichte”

beendet.

Für unser Praktikum eignet sich die Arbeit mit den Piktogrammen sehr gut. Wie bereits erwähnt, werden wir viel Veranschaulichungsmaterial einsetzen müssen. Das Abschreiten der Piktogramme während der Erzählung wird den SuS helfen, sich an den Ablauf zu erinnern. Zusätzlich können die SuS, die bereits etwas schreiben können, nach dem gleichen Prinzip eine Geschichte in vier Sätzen verschriftlichen.

(4)

Bildergeschichten weitererzählen

2: Mein Sprachschlüssel. Handbuch, S. 97

Ausgehend von einem oder zwei Bildern sollen die SuS eine Geschichte weitererzählen.

Zuerst kann die Geschichte erzählt werden, bevor sie dann von den Lernenden notiert wird.

Eine Bildergeschichte als Ausgangspunkt eignet sich sehr gut, da die Bilder weitergezeichnet werden können. Die SuS müssen noch nicht schreiben können, um die Geschichte

weiterzuführen. Gleichzeitig könnte das Kind aber auch ausgehend von den Satzanfängen eine Geschichte schreiben, falls es bereits dazu in der Lage ist.

Das Arbeiten mit Bildergeschichten empfinden wir als sehr guten Zugang zum Erzählen von Geschichten. Einerseits müssen die SuS die Bilder lesen lernen und sehen, was auf den Bildern passiert. Andererseits sind die Geschichten offen, was bedeutet, dass jedes Kind seine eigene Geschichte erzählen kann.

(5)

Gemeinsam eine Geschichte erzählen

3: Mein Sprachschlüssel. Handbuch, S.127

Anhand von verschiedenen Bildern erzählen drei SuS gemeinsam eine Geschichte. Jedes Kind hat vor sich eine Station mit verschiedenen Bildkarten. Sie wählen je eine Karte mit einem Begriff aus und müssen diesen in eine Geschichte integrieren. Erschwerend dabei ist, dass sie sich bei der Handlung zusätzlich an der Geschichte anknüpfen müssen, die das Kind vor ihnen erzählt hat.

Bei dieser Übung können die SuS erneut mit den Piktogrammen zum Erzählablauf arbeiten.

Ihre Geschichte wird somit anhand der Bildkarten und der Piktogramme gestaltet. Unserer Meinung nach erfordert diese Aufgabe sehr viel Aufmerksamkeit von Seiten der SuS. Sie müssen beim Erzählen viele Dinge gleichzeitig beachten (Piktogramme, Bildkarte, das Gesagte). Damit es den SuS gelingt, immer wieder neue Geschichten zu entwickeln wird ausserdem sehr viel Kreativität verlangt. Diese Aufgabe würden wir im Unterricht daher erst dann einsetzen, wenn der Erzählablauf von den meisten SuS bereits verinnerlicht ist. So können sie sich besser auf das Gesagte und ihre Karten konzentrieren. Zudem würden wir den SuS pro Station anstelle von zehn Bildkarten maximal zur Verfügung stellen. Dadurch können wir die SuS beim Entscheidungsprozess (welche Karte will ich für diese Geschichte brauchen) entlasten.

Für uns ist es am wichtigsten, dass sich die SuS an die Erzählabfolge halten und dabei an der Geschichte des Vorgängers anknüpfen. Die Geschichte soll in sich geschlossen sein und auch einen Sinn ergeben (soweit dies bei einer fiktionalen Geschichte möglich ist).

(6)

Die freie Lesezeit

In einer freien Lesezeit können die SuS individuell ihrer Lektüre nachgehen. Es lesen nicht alle Kinder in dem gleichen Buch, sondern jedes Kind kann das Lesen, was es will (Die Sprachstarken 2. Deutsch für die Primarschule. Kommentarband, S.37). Dabei können die Lernenden, abhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, entweder in einem Buch lesen oder nur die Bilder betrachten. Im Rahmen dieser Lesezeit tauscht man sich ausserdem in der Klasse darüber aus, was gelesen wurde (Die Sprachstarken 2. Deutsch für die

Primarschule. Kommentarband, S.37).

Wir sehen in dieser freien Lesezeit viel Potenzial, da die SuS mit ganz unterschiedlichen Texten in Berührung kommen können. Wir würden die Besprechung in der freien Lesezeit mit den Piktogrammen zur Erzählabfolge kombinieren. Wenn über das gelesene berichtet wird, sollen sich die SuS an die Erzählabfolge halten. Dadurch können sie sehen, dass diese Erzählabfolge auch anwendbar ist, wenn sie über andere Texte sprechen.

Anhand von drei Bildern eine Geschichte entwickeln

4: ABC Lernlandschaft. Ich und meine Geschichten, S. 42

(7)

Diese Aufgabe regt die SuS dazu an, eine Geschichte zu erzählen. Sie dient unserer

Meinung nach der Aufgabe “Gemeinsam eine Geschichte erzählen”. Die SuS wählen hier die Bilder aus, die sie ansprechend finden und können eine Geschichte dazu verfassen. Die grösste Schwierigkeit sehen wir darin, dass noch nicht alle SuS schreiben können. Dieses Problem würden wir so lösen, dass die SuS im Team die Geschichte erarbeiten können.

Wenn ein Kind bereits schreiben kann, darf es den Text für ein Kind schreiben, welches die Geschichte bereits anhand von Bildern erzählt hat.

Gelungen finden wir diese Aufgabe aufgrund der Neutralität der angesprochenen

Geschlechter. Jedes Kind kann über das Schreiben, was es will. Es spielt keine Rolle, ob ein Cowboy oder ein Mädchen ausgewählt wird. Gleichzeitig kann auch beides in einer

Geschichte integriert werden.

Gleichzeitig finden wir die Worte nicht optimal gewählt, da die SuS noch nicht sehr gut schreiben können. Die Konsonantenverdoppelung in Messer oder Lasso, ck in Rucksack oder auch das Mädchen mit ä und darauffolgendem ch ist nicht ganz einfach zu

verschriftlichen. Allenfalls würden wir nach dem gleichen Prinzip noch andere Bilder und Worte wählen.

Hinzu kommt bei dieser Aufgabe, dass wir noch abklären müssen, ob die SuS schon Gross- und Kleinbuchstaben kennen. Denn ansonsten ist eine solche Aufgabe sehr verwirrend und müsste durch Wörter mit Grossbuchstaben ersetzt werden.

(8)

Literatur

Bode-Kirchhoff, Nina; Brinkmann, Erika; Dahnke, Kathrin; Harries, Jan & Rachwitz, Rüdiger- Philipp (2013). ABC Lernlandschaft. Ich und meine Geschichten. Stuttgart: Ernst Klett Verlag GmbH

Guckelsberger, Susanne & Reich, Hans H. (2008). Diskursive Basisqualifikation. Aneignung von Erzählkompetenzen (mündlich). In Bundesministerium für Bildung und

Forschung (Hrsg.), 29/l Referenzrahmen zur altersspezifischen Sprachaneignung (S.

88 – 92). Bonn: Bildung

Gysin-Ronner, Sonja; Leuthard, Sabine; Nänny, Stephan; Schmellentin, Claudia; Sturm, Afra et al. (2008). Die Sprachstarken 2. Deutsch für die Primarschule. Zug: Klett und Balmer Verwendet: Kommentarband; Sprachbuch

Schenker Baumann, Sandra; Spuler, Tanja; Mayer Stalder, Elfriede; Tschopp, Vreni (2012).

Mein Sprachschlüssel. Zug: Klett und Balmer Verwendet: Handbuch

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der Nacht hatte es nämlich stark geschneit und MICHAEL befürchtete, dass der Nikolo den Weg auf den Berg nicht schaffen würde.. „Er ist ja schon alt“, dachte MICHAEL, „durch

Die Frau an der Spitze der State Lib- rary präsentierte aber noch viel un- konventionellere Ideen, Bibliotheken attraktiv zu machen: „Was halten Sie davon, in ihrer Bibliothek

Auch hier wieder ist das Umgekehrte wahrscheinlicher: Das Aus- maß an virtueller Gewalt zeigt höchs- tens an, dass Gewalt in der Geschichte der Menschen immer eine Rolle gespielt

Die Kassenlage der Gemeinde im Jahr 2011 zeigte eine große Am- plitude im positiven wie im nega- tiven Bereich, so dass der in der Haushaltssatzung beschlossene Höchstbetrag

Karten für die Lesung mit Ga- by Köster aus ihrem Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht - Meine zweite Chance“ sind zum Preis von 20 Euro online erhält- lich

• Nein, es soll sich zugunsten des Spielflusses nicht jeder der zuhörenden Reisenden berufen fühlen, stets den Erzähler mit Fragen zu löchern, woher er weiß, was in einer Szene, in

Sie schlang ihre Beine um seine Hüften, zog ihn tief in sich hinein, lächelte ihn mit halb geschlossenen Augen an, während Tobias ihre wippenden Brüste knetete.. Linda spürte, wie

Nachdem es sich für meine Besitzer herausstellte, dass die weiße Guppydame andere verängstigte Fische dauerhaft terrorisiert, fing Pavel sie mit einem Kescher ein und gab sie