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Haben Sie einen bestimmten festen Kundenstamm?

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Academic year: 2022

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Interview-Transkription Interviewer: I

Interviewte Person: Frau H Datum des Interviews: 15.04.99

Anlaß des Interviews: geführtes Haushaltsbuch

I Ihre berufliche und finanzielle Situation hat sich seit dem letzten Gespräch verändert, vielleicht können Sie uns über die Entwicklung seit 1993 informieren.

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H Ja, ich habe 1994 ein neues Arbeitsverhältnis begonnen, bei der Firma Bahlsen, Hannover, im Außendienst. Ich habe also ein Gebiet, daß ich betreuen...

I Wie groß ist das?

H Das war erst nur Thüringen-West. Jetzt ist es etwas größer geworden, jetzt fahre ich auch nach Hessen rein. Das mache ich seit 1994. Ich bin da ständig unterwegs, aber es macht eigentlich Spaß.

I Haben Sie einen bestimmten festen Kundenstamm?

H Ja, das hat sich geteilt seit 1993. Ich besuche nur noch Metro, Tengelmann und Magnet – also das sind die HaWeGe Märkte, Tengelmann. Ich weiß nicht, ob Sie das interessiert.

I Ja, das ist insofern interessant, weil Sie ja doch schon recht viele unterschiedliche berufliche Erfahrungen gemacht haben. Gibt es Unterschiede zwischen der neuen Tätigkeit und den vorherigen?

H Ja, das war was vollkommen neues für mich, aber alles ist erlernbar und es ging eigentlich relativ schnell. Ich hatte eine Einarbeitungszeit, ca. 2 Monate, da hatte ich als erstes Dresden zu betreuen und Umgebung. 4 Wochen lang, da hab ich da oben gewohnt. Und dann habe ich hier mein Heimatgebiet bekommen.

I Diese Selbständigkeit jetzt, hat die Sie verändert?

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H Ja sicher. Man hat ein ganz anderes Aufgabengebiet, man kann nur dazulernen.

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I Ist das denn eine Sache, die Sie auf Dauer machen würden oder sehen Sie das flexibler? Oder würden Sie wechseln wollen, eine andere Branche vielleicht?

H Also die Branche vielleicht nicht, aber ich weiß nicht, ob ich diese Tätigkeit als Außendienstler oder jetzt als Gebietsverkaufsleiter bis zur Rente werde ich das wohl nicht machen. Ich werde mich höchstwahrscheinlich im Stammhaus nach einer Tätigkeit umsehen.

I Das heißt, das Sie ein Wechsel....

H Höchstwahrscheinlich schon.

I Das ist schon konkreter.

H Ja ja, man muß sich ja schon mal Gedanken machen. Und mit 60 werde ich wohl kaum mehr im Außendienst arbeiten können.

I Wie hat sich denn seit unserem letzten Interview ihre finanzielle Situation geändert? An den Aufzeichnungen sehe ich, daß es einiges mehr geworden und der feste Bestandteil [...unverständlich...], gibt es eine Provision oder so etwas?

H Wir haben ein Festgehalt und es gibt dann monatliche Wettbewerbe, die Gruppenweise abgerechnet werden. Je nach dem wie die Gruppe die Ziele schafft, erreichen wir dann Provision.

I Haben Sie seit 1993 größere Anschaffungen getätigt?

H Ja, ich hab einiges, ich hab die Unterlagen hier: 1995 habe ich mir eine Eigentumswohnung gekauft oder finanziert. Die ist auch in dem Haus nach vorne raus.

I Ist das eine Alterssicherung für Sie?

H Ja, das hatte ich mir so gedacht. Und natürlich weil ich als Single lebe auch wegen der Steuer. Das habe ich damals mit einem Bekannten, der bei einer Bank ist, besprochen, der hat mir das empfohlen. Da habe ich einen gewissen Teil bezahlt und den Rest finanziert. Jetzt muß ich jeden Monat mein Raten bezahlen, habe steuerliche Vorteile. Dann gab es damals noch die Vorteile,

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daß man die Wohnung auf 5 Jahre auf 50% abschreiben kann. Das gibt es jetzt nicht mehr, das haben wir damals genutzt.

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I So daß die Belastung jetzt noch größer wird?

H Ich habe jetzt diese steuerlichen Vorteile nicht mehr. Das ist so meine Altersversicherung. Andere machen Versicherungen oder Renten, ich mache halt das. Und dann habe ich mir ein neues Auto gekauft.

I Was für eins?

H Einen VW Vento. Der hat einen großen Kofferraum, weil ich viel Platz brauche für Bahlsen-Kekse. Das habe ich mir 1996 gekauft und dazu habe ich von Bahlsen einen zinslosen Kredit gekriegt, ein Teil – das Auto ist aber jetzt abbezahlt, ist meins. Dann hab ich mir ein neues Telefon gekauft, Anrufbeantworter und Fax – das gehört alles dazu [lacht]. Als größere Ausgabe kam dann der Umzug im Dezember 1996, da bin ich, nach langem überlegen hier her gezogen. Denn ich hatte ja in die andere Wohnung viel Geld investiert: Ich habe eine Heizung einbauen lassen, das hat 15 Tsd. DM gekostet und habe ein Jahr vor dem Auszug die ganze Küche gefliest, Schränke eingebaut, deshalb habe ich mir jetzt alles alte Möbel gekauft. Also ich hab ziemlich viel gemacht und ich hab nichts bekommen, weil es ist so:

wenn sie aus einer kommunalen Wohnung ausziehen, dann müssen sie den Ursprungszustand wiederherstellen. Das hätte so sein müssen, daß ich die ganzen Fliesen hätte rausreißen müssen. Ich hatte Parkett und hab die Decken einziehen lassen... Ich hab mich dann um einen Nachmieter gekümmert und da hab ich 1500 DM für ein paar Kleinigkeiten gekriegt. Deswegen habe ich lange überlegt, ob ich umziehe – ich hab viel mehr Miete hier, aber ich bin heilfroh, daß ich es gemacht habe. Schon von der Ruhe hier. Dann habe ich einiges für diese Wohnung gebraucht, das erste war eine Küche – so nach und nach – deswegen die Einzelteile. Die sind natürlich nicht ganz billig, aber ich denke, wenn ich mir was kaufe, dann was qualitativ hochwertiges, da habe ich dann länger Freude dran. So ist es auch mit dem Wohnzimmer, das kommt jetzt, ich hab mir da was bestellt. Das wird jetzt ein bißchen moderner und auch funktionaler, weil ich ja viele Bürotätigkeiten machen muß.

Deswegen auch Büromöbel.

I Funktionaler, was haben Sie denn da für Vorstellungen?

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H Büromöbel habe ich „Nitra“ [?]. Die sind toll, sind natürlich auch ein hohes Preislevel. Aber gut, dann spare ich mir das zusammen. Ich werde es auch in diesem Jahr nicht mehr schaffen, daß Wohnzimmer umzuräumen und es wird wahrscheinlich nicht im nächsten Jahr fertig werden. Aber das ist halt meine Welt, ich stehe sehr auf Designersachen. Dafür muß man halt Geld ausgeben, aber dafür stimmt auch die Qualität.

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I [Frage nach der Qualität?]

H Ja, auch mit den Lebensmitteln, da lege ich sehr viel Wert drauf – auf ökologische Produkte.

I Wie ist das in Gotha eigentlich, kaufen Sie da ein?

H Ja ich kaufe in Gotha ein, hauptsächlich bei T-Gut, das war damals HaWeGe.

Das ist eine Filiale für sich, die haben hauptsächlich ihre Filialen in Thüringen und Hessen und das ist ein tolles Einkaufen. Die haben nicht so riesen hohe Regale, es ist alles überschaubar, anders als in anderen großen Supermärkten. Es ist ein ganz anderes Einkaufen, die haben auch vom Angebot ganz andere Dinge. Die haben auch vom Obstangebot und von der Gemüsestrecke immer Besonderheiten. Das ist toll. Es ist vielleicht auch etwas teurer als andere Märkte, aber es gibt auch immer Angebote.

I Kaufen Sie da ausschließlich ein, oder gehen Sie auch zu Aldi?

H Nein, ich kaufe eigentlich in letzter Zeit ausschließlich da ein. Ich habe jetzt auch eine Kundenkarte, da gibt es dann Prozente. Das ist zwar minimal, aber für mich ist das ein schönes Einkaufen.

I Also für Sie ist also auch das Umfeld sehr wichtig?

H Ja, das muß alles stimmen. Und das paßt gut. Ich besuche ja auch die T-Gut Märkte, von Bahlsen he, und das sind wirklich die schönsten Märkte, die es gibt. Und Tengelmann, Magnet-Märkte, die sind auch nicht schlecht, sind größer, kennen Sie vielleicht auch. Aber das ist hier zu weit weg, der ist in Eisenach.

I Das zeichnet sich also dadurch aus, daß es frisch ist, Obst und Gemüse gibt, ökologisch ist...

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H Ja, es gibt viele Sachen aus kontrolliertem Anbau, auch mit Stempel, nicht nur...

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I Finden Sie das, was Sie für diesen Bedarf ausreichend gedeckt?

H Ja finde ich schon, Gotha ist ja schon überreichlich.

I Und wenn Sie an Kleidung denken, kaufen Sie die auch in Gotha?

H Ich kaufe meine Kleidung hauptsächlich in Erfurt ein. Ist zwar traurig, daß ich da Gotha eigentlich ein bisschen vernachlässige, aber das Angebot ist in Erfurt doch schon ein bisschen anders.

I Und wo kaufen Sie da ein? In Einzelhandelsgeschäften oder eher in Kaufhäusern?

H Weniger in Kaufhäusern, mehr in Einzelhandelsgeschäften – speziellen...

I Filialisten?

H Ja, Filialisten. Bennetton zum Beispiel weniger, aber zum Beispiel bei Heldt oder Le Sar [?] – ich weiß nicht, ob Sie das kennen. Das ist Fabrikverkauf, wenn ich in Würzburg bin – ich bin ja viel unterwegs – dann nutze ich das.

Man könnte sagen sehr hochwertige Kleidung, aber dann sehr günstig.

I Ist das dann Designer?

H Ne, Le Sar ist ein Designer, ja. Wenn ich die Hose normal für 330 DM kaufe, kriege ich die da für 180. Da ist immer viel los. Das ist toll!

I Hängt das auch damit zusammen, daß da auch wieder das Einkaufserlebnis besonders wichtig ist?

H Also beim Fabrikverkauf ist es weniger ein Einkaufserlebnis – das ist Fabrikverkauf. Sonst schon, wenn ich in eine Boutique gehe, dann schon. Da gehe ich auch mit einer bestimmten Vorstellung hin.

I Überwiegend kaufen Sie da bei dem Fabrikverkauf?

H Unter anderem, nicht überwiegend!

I [?] Und was für Läden dann, haben Sie schon gesagt?

H Ja, in Erfurt gibt es dann mehr so Boutiquen? Auf der langen Brücke sind schöne Geschäfte jetzt. Ich muß sagen, Erfurt hat sich da ganz schön entwickelt. Ich kaufe mir dann auch weniger, aber hochwertigere Sachen.

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Auch von den Schuhen her – Erfurt hat auch ein tolles Schuhgeschäft „Zum Norde“.

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I Das ist allerdings auch ...

H Ist auch hochpreisig, aber ich war ja mal im Schuhgeschäft tätig, gerade deswegen lege ich da besonderen Wert auf Qualität.

I Wenn ihnen ein Kleidungsstück spontan gefällt, kaufen Sie sich das dann?

H Ja, das kommt schon mal vor. Wenn mir etwas super gut gefällt, dann kaufe ich mir das. Das kommt schon mal vor, allerdings nicht zuviel. Ich hab mir eigentlich für dieses Jahr vorgenommen, ein bisschen weniger für Kleidung auszugeben und dann etwas mehr Geld für die Wohnung einzukalkulieren.

I Wie sieht das denn mit Musik oder Literatur aus, haben Sie da auch bestimmte Vorlieben?

H Ich bin den ganzen Tag unterwegs, und da habe ich ab und zu das Radio an, und für Literatur habe ich sehr wenig Zeit. Wenn ich abends nach hause komme – wenn ich zeitig bin, ist das um 19 Uhr, manchmal aber auch um 20 oder 21 Uhr. Und dann habe ich keine Zeit mehr ein Buch zu lesen, sondern dann schlafe ich ein.

I Sie übernachten häufig in Hotels?

H Einmal die Woche jetzt, aber der Tag ist trotzdem anstrengend, man soll das nicht unterschätzen mit der vielen Fahrerei.

I ...Gotha fahren?

H Ja, ich fahre jetzt teilweise zwischen 300 und 400 km am Tag, das merken Sie schon.

I Und Musik, hören Sie abends manchmal noch Musik?

H Ja, ich höre Klassik sehr gerne, ich höre Musicals gerne.

I Was ist Klassik dann, was hören Sie dann?

H Das kommt darauf an, wie der Gemütszustand dann ist.

I Haben Sie einen Komponisten?

H Ich mag so quer durch, ich bin da nicht spezialisiert.

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I Und bei der modernen Musik?

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H Ja ich hör das schon, aber ich lege mich da nicht so fest, aber eher nicht so Techno, dafür bin ich schon zu gesetzt, man wird nicht jünger. Muß dann schon was melodisches sein, keine Blasmusik, mag ich auch nicht.

I Volksmusik?

H Ist nicht so mein. Und dann blättere ich abends in Designerzeitschriften, das interessiert mich. Vor allem Gebrauchsgegenstände: Möbel. Das interessiert mich sehr. Da habe ich mir Literatur besorgt und da lese ich dann.

I ...Bauhaus... [?]

H Bauhaus natürlich.

I Körper- und Gesundheitspflege, Kosmetika – hat sich da in den letzten zehn Jahren was geändert?

H Also Körperpflege, da kaufe ich mir auch hochwertigere Produkte, aber viel brauche ich da auch nicht, ich schminke mich auch sehr selten. Ich kann keine Parfums mehr riechen, ich bin da sehr allergisch. Also fällt das flach für mich.

Und deshalb brauche ich da sehr wenig. Sport. Ich gehe am Freitag, wenn ich Zeit habe, zum Sport, Gymnastik und Aerobic. Am Sonnabend gehe ich jede Woche schwimmen – richtig Bahnen schwimmen, zusammen mit meiner Mutter, die war früher Leistungsschwimmerin. Und am Sonntag gehen wir meistens zusammen wandern. Und da sind wir jetzt auch ganz schön trainiert, da fahren wir Sonntags um 10 Uhr weg, und nachmittags zwischen 3 und 4 sind wir wieder zurück. Wir fahren ja nicht weit, höchstens 20 Minuten in den Wald.

I [?]

H Ja Mensch, da gehen wir nicht mehr so gerne, weil da so viele laufen. Wir haben alles dabei, Rucksack, Kleidung, Schuhe – und da ist alles dabei, Brotzeit wird im Wald gemacht. Und das ist für mich dann Entspannung zur Woche, zum Autofahren.

I Und sonst, andere Aktivitäten?

H Ja, kommt auch vor: Kino schon mal, jetzt haben wir ja in Erfurt die Messe, Messegebäude, da sind immer schon mal Veranstaltungen, zum Konzert.

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I Gibt es schon ein Multiplexkino in Erfurt? In Gotha gibt’s keins.

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H Ne, in Erfurt auch nicht.

I Ins Kino gehen Sie rein, haben Sie da...

H Ach, nicht unbedingt. Es gibt mal Filme mit Robert Redford oder was besonderes. Was ich viel mache, ich treffe mich oft mit Kollegen, also aus anderen Branchen: Marmelade oder Knäckebrot. Wir kennen uns ja untereinander, wir gehen abends mal in Gaststätten

I Wohin gehen Sie dann?

H Ja, hier. Wir probieren alles durch in Gotha.

I Da sind ja auch einige ausländische Restaurants: indische...

H Ja indisch warn wir jetzt ein paar Mal essen – schön scharf. Ist jetzt gut besucht, weil es neu ist und auch von den Preisen her verträglich ist.

I Haben Sie da Vorlieben: chinesisch, indisch, italienisch?

H Also ich esse lieber eine gute Küche, wenn ich essen gehe. Aber ich passe mich da den anderen auch an. Wir gehen dann auch mal in die Kartoffel, wir gehen zum Italiener und wir gehen dann auch mal unten im Brühl [?] zu dem

????. Da kann man sehr gut essen.

I Ach der ist das, das Bier [?]...

H Ne, nicht das Bier, eins davor das.

I Ist das – das mit dem Wandgemälde – das Haus?

H Ja, was noch vor dem Bier…wo das Bier gebraut wird. Das ist toll. Da kann man gut sitzen, im Sommer auch draußen sitzen.

I Deutsche Küche?

H Deutsche Küche und macht das ganz toll – ein bisschen Gourmetküche.

I Also Vorlieben für eine Nationalität haben Sie da nicht?

H Nein. Ich esse wenig Fleisch.

I [???]

H ...da gehe ich in Kassel essen.

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H Ne, für Gotha reicht das so. Ich glaube, was anderes paßt nicht. Die sind froh, wenn das überhaupt ausgelastet ist. Die haben alle ein bisschen Schwierigkeiten, Geld ist wahrscheinlich nicht so da. Wir gehen aber recht regelmäßig einmal die Woche.

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I Mit den Kollegen?

H Ja, mit den Kollegen.

I Findet auch außerhalb der Kollegenschaft was statt?

H Eigentlich weniger.

I Vermissen Sie was an den Freizeitangeboten?

H Ich weniger, weil ich viel unterwegs bin. Freitags haben wir oft noch Tagungen, da bleibt ja nicht mehr viel. Sonnabends gehe ich schwimmen, dann gehen wir mal eine Bratwurst essen und Sonntag sind wir meist im Wald, das ist für mich richtig Erholung dann.

I Aber wenn Sie hier geregelte Arbeitszeit hätten in Gotha?

H Ja, es ist wahrscheinlich für jüngere zum tanzen gehen weniger da. Die wollen ja nicht immer essen gehen. Ja da fehlt schon ein bisschen was. Aber ich persönlich merke das nicht.

I Also für ihren Lebensstil ist das...

H Für mich ist das ausreichend und ich bin abends auch froh, wenn ich meine Ruhe habe.

I Wenn Sie an ihre Wohnung denken, im Vergleich zu ihrer vorherigen, ist das ein großer Fortschritt? Ich meine jetzt insgesamt, wenn man auch die Kosten berücksichtigt.

H Gotha ist natürlich teurer – vorher habe ich etwa ein Drittel bezahlt. Dafür habe ich auch eine höhere Lebensqualität hier. Das darf man auch nicht übersehen, ich wohne hier in einer Top-Lage, dafür muß ich natürlich auch bezahlen.

I Und das sehen Sie positiv?

H Auf jeden Fall, ja. Ich bin froh, daß ich das gemacht habe.

I Verändern möchten Sie hier noch...

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H Das Wohnzimmer – ja das wird alles modernisiert, vor allem weil ich mich büromäßig einrichten möchte. Es soll zwar nicht aussehen wie ein Büro, aber erst mal soll alles ganz hell werden. Stück für Stück, eine neue Stereoanlage soll vielleicht noch dieses Jahr kommen. Und einen Fernseher – der ist alt, aber er läuft noch und solange er läuft…ich gucke wenig fern.

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I Wie ist das, lassen Sie Sachen noch reparieren?

H Kommt selten vor, es geht wenig kaputt.

I Wenn Sie einkaufen, achten Sie sehr auf die Produkte des Umweltschutzes?

H Ja, schon.

I Also Verpackung...

H Ja. Mache ich auch bei Kleidung.

I Also ist ein festes Kriterium.

H Ja, ich lese mir alles durch. Auch wenn ich ein neues Produkt kaufe, dann lese ich das durch, was drin ist – man weiß dann zwar trotzdem nicht so 100%ig ob alles..., aber man kann einiges daraus ableiten.

I Die Vereinigung ist jetzt schon 9 Jahre zurück. Meinen Sie, daß die Freizeit und Konsummöglichkeiten große Unterschiede aufweisen?

H Ja, Unterschiede gibt es schon noch, aber es hat sich schon vieles angepaßt.

Ich komme viel rum…es wird immer Unterschiede geben, weil daß einfach nicht aufzuholen ist. Man kann nicht das, was andere sich in 30 Jahren geschaffen haben, das kann man nicht in der kurzen Zeit aufholen.

I Das ist ja jetzt 10 Jahre her.

H Ja, das ist egal.

I Die Prognosen waren ja zunächst: In 10 Jahren gibt es so was wie eine Angleichung.

H Ja, das ist egal, es gibt noch für eine Generation Unterschiede. Die konnten sich ganz andere Dinge ansparen und Vermögen bilden und sind auch viel mehr abgesichert. Wenn ich meine Kollegen sehe, da sind die Wohnungen bezahlt, oder die haben noch ein, zwei Wohnungen, die sie vermieten. Ich fange gerade erst an und ich werde das nicht mehr erreichen. Aber ich bin

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trotzdem zufrieden und das ist ja die Hauptsache. Man muß ja immer sehen, daß man zufrieden ist.

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I Wie ist ihre Zukunftsperspektive oder eigene Lebensperspektive?

H Ich bin zufrieden, wenn ich in 1-2 Jahren die Wohnung fertig eingerichtet habe. Wenn mit der Arbeit alles bleibt – Bahlsen ist ja ein sehr bodenständiges Unternehmen, Gott sei Dank. Es gibt viele Unternehmen, die werden von heute auf morgen aufgekauft und dann sitzen sie auf der Straße.

Und ich bin jetzt über 40 und dann wird schwierig. Sicherlich wird’s so sein, daß ich vielleicht in 6 oder 7 Jahren noch mal umziehen muß – eventuell eine interne Tätigkeit.

I Also umziehen würden Sie in Kauf nehmen, müssen Sie ja dann auch wollen.

H Ja muß ich dann ja.

*** Ende ***

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