Hinweise und Handreichungen zum Stufenlehrplan Sekundarschule
6. Bildungsbereich Individuum und Gemeinschaft
6.23 Teilbildungsbereich Gesundheitsförderung und Prävention
Die Volksschule unterstützt die Eltern in der Erziehung des Kindes zu einem lebensbejahenden, lebens- und gemeinschaftsfähigen Menschen. Als Bestandteil der Gesundheitserziehung ist auch die Suchtprävention im Lehrplan verankert.
Wesentliche Elemente der Suchtprävention sind Impulse für eine sinnvolle, nicht konsum- orientierte Freizeitgestaltung wie Spiel und Sport sowie Natur- und Gemeinschaftserlebnisse.
Eine wirksame Suchtprävention umfasst daher Bemühungen zur Persönlichkeitsstärkung und zur Verbesserung des sozialen Umfeldes.
Suchtprävention in der Volksschule:
• liegt in der Verantwortlichkeit der Lehrerschaft;
• wird durch den Beizug von Fachleuten unterstützt;
• bezieht Eltern bzw. Erziehungsverantwortliche mit ein;
• richtet sich nach dem Entwicklungsstand des Kindes und der Klasse;
• ist kein Schulfach, sondern ein Unterrichtsprinzip, das alle Fächer und Stufen durchzieht.
Inhalte
• wie gesunde Lebensweisen entdecken und umsetzen lernen, Kenntnisse erwerben über Bewegungsgewohnheiten, Körperhaltung und Körperpflege, Essgewohnheiten,
Entspannungstechniken und gute Bewegung und Fitness, können im Sport und in der Hauswirtschaft eingebettet werden.
• wie Selbstdarstellung und Lebenslauf schreiben, können in den Lehrplan Deutsch integriert werden.
• wie Gespräche über Ängste, Misstrauen und eigene Befindlichkeit, werden im Lehrplan Klassenstunde aufgenommen.
Sexualerziehung
Wesentliche Elemente der Sexualerziehung sind Impulse für einen verantwortungsbewussten Umgang mit sich selber und mit anderen, Impulse zur Auseinandersetzung mit den
Rollenbildern von Mann und Frau, Impulse zu Freundschaft, Liebe und Sexualität. Eine sinnvolle Sexualerziehung umfasst Bemühungen zur Persönlichkeitsstärkung, aber auch zur Enttabuisierung heikler Themen wie Sexualität und Macht, Homosexualität oder Aids.
Voraussetzung zur Erreichung dieser Erziehungsziele ist eine an das Alter der Kinder und Jugendlichen angepasste Wissensvermittlung.
Die Hauptverantwortung für die Sexualerziehung liegt bei den Eltern bzw. den
Erziehungsverantwortlichen der Kinder und Jugendlichen. Die Volksschule unterstützt und ergänzt im Rahmen ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Dies bedingt eine enge
Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule mit dem Ziel, die Jugendlichen in die Lage zu versetzen, ihr Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen. Dazu sind neben dem
Wissensstoff insbesondere auch Werthaltungen zu vermitteln.
Die Sexualerziehung richtet sich nach dem Entwicklungsstand der Kinder und der Klasse. Die Wissensvermittlung, die durch Fachleute unterstützt werden kann, erfolgt stufengemäss und umfasst verschiedene Unterrichtsbereiche. Sie bezieht ethische und moralische
Wertvorstellungen ein. Auf der Sekundarstufe geht es vor allem darum, auf die verschiedenen sozialen Formen der Sexualität sowie auf die individuellen Prägungen der sexuellen
Entwicklung hinzuweisen. Vor allem folgende Fragestellungen sollen – zum Teil auch unter Zuzug von Fachleuten – diskutiert werden:
Wissensebene
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über:
• die Geschlechtsorgane und ihre Funktionsweise;
• die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung der Geschlechtsorgane und den damit verbundenen körperlichen und psychischen Veränderungen;
• die Bedeutung der Sexualität für das menschliche Verhalten;
• den Zeugungs- und Geburtsvorgang; die Möglichkeiten der Empfängnisverhütung und die Anwendung empfängnisverhütender Mittel;
• die verschiedenen Arten von Praktiken des Sexuallebens; die Prinzipien der Sexualhygiene, insbesondere die Verhütung von sexuell übertragbaren Krankheiten;
• rechtliche und soziale Aspekte (Inzest, Abtreibung, ungewollte Schwangerschaft usw.).
Einstellungsebene
Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet zum:
• Umgang mit den durch die Entwicklung in Pubertät und Adoleszenz verbundenen körperlichen und psychischen Veränderungen;
• Finden einer positiven Einstellung zur eigenen Sexualität;
• Entwickeln eines Bewusstseins der Verantwortung für Mitmenschen bezüglich des eigenen
• Sexualverhaltens;
• reflektierten Umgang mit Gefühlen wie Sehnsucht, Anziehung, Bewunderung.
Handlungsebene
Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden zu:
• bewusster Auseinandersetzung mit erotisch / sexuell geprägten Beziehungen im Alltag;
• partnerschaftlichen Einstellungen und Werthaltungen in verbindlichen Beziehungen (Ehe, Partnerschaft).
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www.educa.ch Unterricht - Thematische Dossiers
• Gewalt in der Schule
• Gesundheitsvorsorge in der Schule
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