• Keine Ergebnisse gefunden

Stellungnahme des UV zum HRG

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Stellungnahme des UV zum HRG"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1/2

Stellungnahme des UV zum HRG

<Christian.Fuhrmeister@lrz.uni-muenchen.de>

Date: Thu, 7 Mar 2002 17:08:48 +0100

Subject: AW: Stellungnahme des UV zum HRG Liebe KollegInnen,

der UV hat eine Stellungnahme zum HRG verfasst, die wir gerne ueber H-ArtHist und H-Soz-u-Kult verschicken moechten.

Stellungnahme des Ulmer Vereins. Verband fuer Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. zur Neuordnung befristeter Arbeitsverhaeltnisse an

den Hochschulen 6. Maerz 2002

Das Fuenfte Gesetz zur Aenderung des Hochschulrahmengesetzes (HRG) und anderer Vorschriften (5. HRGAendG) ist am 23. Februar 2002 in Kraft getreten. Es beabsichtigt eine grundlegende Reform der befristeten Arbeitsverhaeltnisse an den Hochschulen. Dass der Gesetzestext alle Studiengaenge gleichermassen betrifft, liegt in der Natur der Sache. Gleichwohl ist hier eine Differenzierung vonnoeten, denn die Ausbildung, die Arbeitsfelder und die Chancen von

Mikrobiologen, Informatikern, Betriebswirten und Kunsthistorikern auf dem Arbeitsmarkt sind zu verschieden, um ueber einen Kamm geschoren zu werden. Waehrend allerorten - so auch von der Bundesregierung - Flexibilitaet und Kreativitaet gefordert werden, beeindruckt das Gesetz hier mit dem Esprit eines Fuenf-Jahres-Plans. Der durch die Novellierung des HRG vorgezeichnete Weg - Promotion, Juniorprofessur, Festanstellung - ist realitaetsfern, ja er behindert besonders in den

Geisteswissenschaften Forschung und Lehre in ausserordentlich starkem Masse.

Denn fuer Kunst- und KulturwissenschaftlerInnen ist die Mitarbeit in befristeten Arbeitsverhaeltnissen Berufsalltag (wenn auch nur fuer die ‚happy few'), und es sind gerade diese Projekte, aus denen vielfaeltige Impulse fuer die Forschung kommen. Diese innovative Arbeit durch eine Zeitschere zu behindern, ist kontraproduktiv. Fuer zahllose KollegInnen ist die Arbeit auf befristeten Stellen eine

ernst zu nehmende Berufs- und Lebensperspektive (was ursaechlich mit

(2)

ArtHist.net

2/2

der geringen Zahl unbefristeter Stellen zusammenhaengt). Ihre im Hintergrund angesiedelten Arbeitgeber sind beispielsweise die

Volkswagenstiftung oder die DFG. Dem Gesetzgeber, dem BMBF und seinen Beratergremien muss der Vorwurf gemacht werden, diese fachspezifische Berufssituation nicht reflektiert oder sogar als irrelevant

betrachtet zu haben. Befristete Forschungsprojekte sind keine

temporaere Ueberbrueckungsmassnahme, sie sind fuer sehr viele Kunst- und KulturwissenschaftlerInnen schlichtweg das zentrale Arbeitsfeld.

Denn andere Taetigkeitsbereiche in Wirtschaft und Industrie, wie sie etwa fuer Ingenieure oder Juristen in Frage kommen, existieren fuer uns nicht oder kaum.

Die Gesetzesnovelle geht von einer Situation aus, wie sie nicht besteht und sich auch in naechster Zeit nicht herstellen laesst.

Interdisziplinaritaet, Flexibilitaet und Innovation werden durch die Neufassung des HRG nachdruecklich behindert, nicht gefoerdert. Dies kann nicht im Sinne des Gesetzgebers sein. Die Qualitaet der

Ausbildung an deutschen Universitaeten gruendet nicht zuletzt auf ihrer Vielfalt und Kreativitaet - was durch den immer noch guten Ruf im Ausland bestaetigt wird -, und daran haben die AssistentInnen und MitarbeiterInnen in Forschungsprojekten entscheidenden Anteil.

Das BMBF wird daher ersucht, an intelligenten und differenzierten Loesungen mitzuarbeiten. Niemand sperrt sich gegen eine Reform der Beschaeftigungsverhaeltnisse an Hochschulen, die mehr

Gestaltungsmoeglichkeiten bietet. Der Ulmer Verein. Verband fuer Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. fordert eine fachspezifische Neugestaltung des 5. HRGAendG, die in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der betroffenen Institutionen entwickelt wird.

Fuer den Vorstand

Dr. Christian Fuhrmeister, Muenchen Pablo Schneider M.A., Berlin

http://www.ulmer-verein.de

Quellennachweis:

ANN: Stellungnahme des UV zum HRG. In: ArtHist.net, 07.03.2002. Letzter Zugriff 27.02.2022.

<https://arthist.net/archive/24897>.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ist dies geschehen, erhalten Sie zwei weitere Mails (Betreff: &#34;Majordomo results: subscribe mailinglist zi-newsletter&#34; bzw. &#34;Welcome to zi-newsletter&#34;), in denen

Die stetige Weiterbildung der Klinikclowns und die Super- vision sind wichtige Bausteine im Dachverband als auch bei der Stift ung von HUMOR HILFT HEILEN. Beide Organi- sationen

Wir unterstützen die Clowns mit Workshops, damit sie für ihre tägliche Arbeit gerüstet sind und neue Impulse erfahren.. Darunter sind zum Beispiel Workshops mit Titeln

„5 Minuten für die Haut“ wird herausgegeben von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes

Kein Versicherungsschutz besteht bei der Unfallkasse NRW für Personen, die per Werkvertrag oder in werksvertragsähnlicher Art und Weise für eine öffentliche

- fehlende Prozessorientierung, Nachhaltigkeit, fehlende Ausrichtung auf die individuelle Pflegesituation und die Unterstützung zur kontinuierlichen Unterstützung des Alltags!.

wir freuen uns, unter www.kunststoff.ag &lt;http://www.kunststoff.ag/&gt; , die erste Ausgabe von KUNSTSTOFF: Zeitschrift für Kunst und Wissenschaft (ISSN-Nr.: 1613-9607)

Autor gesucht, der als Geisteswissenschaftler mit Bildmedien umgehen kann und Interesse an einer gut dotierten Auftragsarbeit