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104 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2014 | www.pta-aktuell.de

D

er Lehrmeinung

zufolge können wir mit den Ge- schmacksrezep- toren auf unserer Zunge fünf verchiedene Geschmacksrich- tungen erkennen – süß, salzig, sauer, bitter und „umami“ (be- nannt nach dem japanischen Wort für würzigen Geschmack).

Neueren Erkenntnissen aus der Forschung zufolge gibt es ver- mutlich außerdem noch einen sechsten Rezeptor für die Qua- lität „fettig“. Im englischen Sprachraum bezeichnen Wis- senschaftler das, was wir mit diesen Rezeptoren schmecken können, mit dem Wort „taste“.

Aber damit allein wären Ge- schmackserlebnisse wie ein wunderbarer Erdbeerkuchen, ein delikates Fischfilet oder ein höllisch scharfes Chili con Carne nicht erklärbar. Diese Wahrnehmungen entstehen erst im Gehirn, wenn zu den Informationen, die die Rezepto- ren auf der Zunge liefern, auch die Informationen des Geruchs- sinnes und des Auges sowie des Tastsinnes über die Konsistenz hinzukommen. Nicht zu ver- gessen die Schmerzrezeptoren.

All dies zusammen ergibt erst den „flavour“. Dass dies nicht dasselbe ist wie „taste“, kann man sich leicht veranschauli- chen: „Taste“ ist in etwa das,

was man noch schmecken kann, wenn man eine dicke Erkältung hat. Die Geschmacksrezeptoren arbeiten noch normal, aber die Geruchsrezeptoren sind durch den Infekt beeinträchtigt.

Die Anatomie Doch wie ent- steht eine Geschmackswahr- nehmung? Die Geschmacksre- zeptoren befinden sich auf den Rezeptorzellen. Von diesen fin- den sich etwa 50 bis 150 Stück in einer Geschmacksknospe, die wiederum in den Geschmacks- papillen auf der Zunge loka- lisiert sind. Anders als früher gedacht, gibt es aber keine be- stimmten Bereiche der Zunge,

die für die Erkennung bestimm- ter Geschmacksrichtungen ver- antwortlich wären. Im Gegen- teil: Pro Rezeptorzelle kom- men zwar nur Rezeptoren für eine der fünf beziehungsweise sechs Geschmacksrichtungen vor. Aber innerhalb einer Ge- schmacksknospe und -papille sind die Zellen bunt gemischt.

Rezeptoren für süß, umami und bitter Vergleichsweise gut erforscht ist Ersterer: Die- ses Protein besteht aus zwei Teilen (Untereinheiten) und besitzt eine ganze Reihe von Bindestellen für unterschied- liche, süß schmeckende Stoffe.

Auch für den Geschmack

„umami“ gibt es einen Re- zeptor, der ebenfalls aus zwei Untereinheiten besteht. We- sentlich komplizierter sieht es bei den Bitterrezeptoren aus – davon gibt es nämlich mehr als 25 Stück. Manche können nur bestimmte Bitterstoffe bin- den, andere viele verschiedene.

Vielleicht hat dies, so vermuten Wissenschaftler, damit zu tun, dass giftige Pflanzen oftmals bitter schmecken. Für unsere Vorfahren war es deshalb wahr- scheinlich wichtig, hier genau unterschieden zu können.

Eine Gemeinsamkeit haben die drei Geschmacksrichtungen:

Die Bindung an den jeweiligen Rezeptor setzt eine Signaltrans-

duktionskaskade in Gang, an der eine ganze Kette von Pro- teinen beteiligt ist. Letztendlich führt sie dazu, dass die Rezep- torzelle Botenstoffe ausschüttet.

Diese werden von den Endi- gungen der Nervenzellen, die

Rezeptorzellen innervieren, aufgenommen. Die Folge: Die Nervenzellen bilden Aktions- potenziale und transportieren so die Information über die Bindung eines Geschmacks- stoffes ins Gehirn.

Sauer und salzig Die Aktivie- rung der Rezeptoren für salzig und sauer führt schlussendlich ebenfalls zu einer Ausschüt- tung von Botenstoffen, die die innervierenden Nervenzellen aktivieren. Allerdings geschieht dies über einen anderen Me- chanismus: Salzige und saure Speisen führen zu einer Öff- nung von Ionenkanälen in der Zellmembran der Rezeptorzelle.

Leitung ins Gehirn Wie genau die Informationen ins zentrale Nervensystem übertragen wer- den, darüber gibt es zwei Theo- rien: Die Labeled-Line-Theorie besagt, dass die Informationen

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PRAXIS UNSERE SINNE

Wie unser Geschmackssinn funktioniert, ist bislang nur teilweise erforscht. Sicher ist: Nicht nur das Auge isst mit – auch Geruchssinn und sogar Schmerzrezeptoren sind beteiligt.

© Heinz Leitner / 123rf.com

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einer einzelnen Rezeptorzelle genau zu einer Zelle im Gehirn übertragen werden. Erst in den höheren Verarbeitungszentren dort werden die Informationen von Rezeptorzellen mit unter-

schiedlichen Geschmacksrezep- toren zusammen geführt und verrechnet. Die Across-Fibre- Theorie dagegen geht davon aus, dass eine Nervenzelle im Gehirn Input von unterschied-

lichen Rezeptorzellen bekommt.

Sicher ist, dass die erste Ver- schaltung auf dem Weg ins Großhirn im Hirnstamm statt- findet – hier wird beispiels- weise direkt der Würgereflex

ausgelöst, falls unser Körper ein Nahrungsmittel für unge- nießbar hält. Die zweite Schalt- station liegt, wie bei fast allen Sinnen, im Thalamus. Von hier gelangen die Informationen in

den Kortex. Dort erfolgt auch die Verarbeitung mit den an- deren Sinneseindrücken wie dem Sehen. Denn das Auge isst mit: Oder können Sie sich vorstellen, dass blauer Nudel- salat lecker schmeckt? Sogar das Hören spielt beim Schmecken eine Rolle: Deshalb beschäf- tigen manche große Lebensmit- telhersteller heute Mitarbeiter, die dafür zuständig sind, dass Chips beim Abbeißen das per- fekte Geräusch machen.

Auch der Geruchssinn ist für den Geschmack unerlässlich:

Während wir ihn während des Einatmens zum Riechen benutzen, trägt er beim Aus- atmen – wenn während des Kauens die Duftmoleküle aus dem Mund und Rachen quasi rückwärts am Riechepithel vorbeiströmen – entscheidend

zum Geschmackssinn bei. Und die Schmerzrezeptoren: Wenn wir etwas als scharf empfinden, ist daran nicht die Aktivierung eines Geschmacksrezeptors, sondern die Aktivierung von Temperatur- und Schmerz- rezeptoren auf der Zunge Schuld. ■

Dr. Anne Benckendorff, Medizinjournalistin

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