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Wie aus dem Nichts

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48 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2014 | www.pta-aktuell.de

W

enn ein Baby

während der eigentlichen Schlafens- zeit plötzlich und unerklärlich verstirbt, handelt es sich meist um einen Fall des plötzlichen Kindstods (Mors subita infan- tium oder im englischsprachi- gen Raum als Sudden Infant Death (SID) bezeichnet). Trotz einer gründlichen Untersu- chung bei der Obduktion und auch anhand der Vorgeschichte des Kindes kann oft keine Ursa- che (Krankheit oder Unfall) für das Unglück ermittelt werden.

Die Todesart wird erst dann bescheinigt, wenn man keine andere Erklärung für den Tod findet – es handelt sich also um eine Ausschlussdiagnose.

Der Schreck eines jeden Eltern- paares tritt am häufigsten im ersten Lebensjahr auf: Schein- bar gesunde Säuglinge werden ohne Vorwarnung vom Unheil getroffen. Die Kinder schreien nicht und zeigen ebenso wenig Anzeichen eines Todeskramp- fes, sodass die Eltern oft nicht einmal bemerken, dass etwas nicht stimmt. Angehörige blei- ben in der Regel verstört zu-

rück und nicht selten hat das Ereignis Verdächtigungen und Selbstvorwürfe zur Folge. Zu wissen, dass die Sprösslinge nicht gelitten haben, kann für die Eltern zumindest beruhi- gend sein.

Multiple Ursachen In der Dis- kussion um die Auslöser stehen genetische Faktoren, Atem- störungen oder generalisierte Störungen des zentralen Ner- vensystems. Einigkeit herrscht bereits darüber, dass betroffene Babys exogenen Belastungen ausgesetzt waren, sich in einer

kritischen Entwicklungsphase befanden sowie familiäre Häu- fungen vorlagen, welche die Vermutung der genetischen Vorbelastung stützen. Damit es zu einem SID kommt, müssen also mehrere Faktoren gleich- zeitig auftreten (multifaktorielle Genese). Besonders gefährdet sind Frühgeborene (vor der 33. Schwangerschaftswoche), Kinder mit Lungenschäden, überlebende Zwillinge, Säug- linge drogenabhängiger Müt- ter und Babys, die bereits ein sogenanntes „anscheinend lebensbedrohliches Ereignis“

© luchschen / 123rf.com

PRAXIS KINDERKRANKHEITEN

Wie aus

dem Nichts

Der plötzliche Säuglingstod ist grausam, rätselhaft und ein Albtraum

für Mutter und Vater: Abends ist dem Nachwuchs nichts anzumerken,

am nächsten Morgen finden die Eltern ihn tot im Bett.

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(Apparent Life-Threatening Event) überlebt haben. Dabei handelt es sich um einen Bei- nahe-SID, der mit Atemnot, Muskelerschlaffung, Blässe und einer bläulichen Verfärbung der Haut einhergeht. Eltern sollten besonders dann mit entsprechenden Reanimati- onsmaßnahmen vertraut sein, wenn bereits ein Geschwister- kind am SID verstorben ist.

Entgegen früherer Vermutun- gen haben Impfungen keinen Einfluss auf die Entstehung des plötzlichen Kindstods.

SID verhindern Folgende Maßnahmen minimieren nach- weislich das Risiko:

, Die Umgebung des Säuglings sollte rauchfrei gehalten werden.

, Ein eigenes Bett im Eltern- zimmer ist ein guter Schlafplatz für die Kleinen.

, Den Raum besser kühl als zu warm halten und nur eine dünne Decke benutzen.

Das Kleinkind darf beim Schlafen außerdem nicht zu dick angezogen werden.

, Empfehlen Sie den Eltern, das Kind zum Schlafen auf den Rücken zu legen.

, Es muss unbedingt ver- mieden werden, dass das Baby mit dem Kopf unter die Decke gelangt. Sinnvoll ist der Einsatz eines spe- ziellen Schlafsacks, der nicht über das Gesicht

rutschen kann. Plüschtiere und Schmusetücher gehö- ren nicht ins Kinderbett.

, Mütter sollten, wenn mög- lich, ein halbes Jahr stillen.

Der genaue Schutzmecha- nismus ist hierfür nicht bekannt, fest steht jedoch, dass Muttermilch die Abwehrkräfte des Säuglings stärkt.

, Nachts mit einem Schnuller zu schlafen schützt ebenfalls vor dem plötzlichen Kinds- tod durch Atemstillstand.

Der Nucki sollte jedoch erst

verwendet werden, wenn das Stillen reibungslos funktioniert.

, Vorsorgeuntersuchungen und empfohlene Impfungen sollten stets wahrgenom- men werden.

Laut Statistischen Bundesamt nehmen die Fälle des plötzli- chen Kindstods ab: 1998 sind 602 Kinder daran gestorben, 2008 waren 220 Babys betrof- fen und 2011 bereits nur noch 147 Säuglinge. Häufiger sind es Jungen, die der plötzliche Tod ereilt (Verhältnis Jungen zu Mädchen liegt bei 60 zu 40).

Außerdem wurde eine jahres- zeitliche Häufung bemerkt, die sich durch einen Anstieg in den Wintermonaten äußert. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

»Es wurde eine jahres- zeitliche Häufung bemerkt, die sich durch

einen Anstieg in den Wintermonaten äußert.«

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